Saitenabstand bei Akustikgitarre verringern?

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Hallo zusammen,

ich spiele eine Ibanez Exotic Wood Gitarre. Leider ist der Abstand der Saiten recht hoch, was es besonders in höheren Bundlagen zu Schwierigkeiten bei Barré-Griffen führt.
Nun möchte ich sowieso die Saiten wechseln und wollte versuchen den Abstand zu verringern. Und zwar ist die Stegplatte aus Holz. Diese sollte ich herausnehmen und mit Schmirgelpapier etwas kürzen.

Muss ich da irgendwelche Mindestabstände beachten, um kein hässliches Schnarren zu bekommen? Oder würdet ihr mir generell vor solchen Modifikationen abraten?

MfG
 
Eigenschaft
 
Ersma meinst Du wohl nicht Saitenabstand - das wäre die Entfernung zwischen 2 Saiten -, sondern die Saitenlage. Die muss in der Tat manchmal eingestellt werden; Voraussetzung ist aber, dass die Halskrümmung stimmt und der Sattel nicht zu hoch ist. Ist das der Fall, wird ggf. die die Stegeinlage - meist aus Knochen oder einem ähnlichen Material - abgeschliffen.
All das ist hier im Forum schon mehrmals beschrieben worden, so dass das richtige Vorgehen leicht mit der Suchfunktion (deshalb sind die korrekten Formulierungen wichtig!) zu finden ist. Zu überlegen wäre, einen Rohling zu kaufen und den zu bearbeiten, so dass die originale Stegeinlage weiter zur Verfügung steht.
 
Zuletzt bearbeitet:
So eine Stegeinlage aus Knochen kostet zw. 4 - 8 Euro, gibt es beim Händler deines Vertrauens oder auch in diversen Online-Shops. Wenn Du Dir unsicher mit der Verarbeitung bist, wird der Händler bei dem Du immer Deine Noten, Saiten etc. kaufst (der :) Händler bzw. die angeschlossene Fachwerkstatt deines Vertrauens halt) Dir sicher für einen kleinen Obulus auch beim Einbau behilflich sein (nö, im Online-Shop geht das in der Regel nicht :D).

Eine schöne (englische) Darstellung zu Sattel und Stegeinlagen findest Du hier und insbesondere hier, die Seite frets.com kann ich generell sehr empfehlen.

Ob man allerdings gleich ein "Saitenabstands-Lineal" braucht wie hier , wage ich zu bezweifeln.

Just my two cents
Wo1823
 
Hallo,

dank an euch für eure Antworten!
Da ich noch einen Ersatzsteg da hatte (Ibanez war im puncto Lieferumfang spendabel!) habe ich mich fleißig ans Schmirgeln gegeben und ganze 4 mm vom Steg runtergeputzt! Zum Glück gab es nach Einbau kein Schnarren und auch der Saitenabstand (Danke für den korrekten Fachterminus!) ist im 12. Bund mit 3mm annehmbar, wenn auch noch nicht ideal. Bei einer Verminderung der Steghöhe um ganze 4 mm kann man sich nun vorstellen wie hoch es in etwa vorher war.... ;-)

Nagut, das Grundproblem sei damit gelöst - dummerweise habe ich nun ein neues...^^
Ein guter Freund, mit dem ich leider erst nachher gesprochen hatte, hatte ähnliche Probleme ebenfalls. Auch er hat fleißig geschmirgelt bis der Steg deutlich flacher war, mit dem ergebnis, dass die eingebauten Tonabnehmer nicht mehr optimal funktionierten und der Ton nur noch ganz leise aus dem hinter die Gitarre geschalteten verstärker gekrochen kam.
Tja, leider habe ich nun das selbe Problem. Nicht ganz so schlimm weil ich eh fast nie verstärkt spiele, trotzdem ist es ärgerlich.
Mein Kumpel hat seine EW daraufhin zu einem Gitarrenbauer gegeben, der einen neuen Steg, ungleich flacher als der alte, einbaute.

Gibt es da auch einen Kompromiss den ihr mir empfehlen könntet?

Danke für evt. genauso hilfreiche Antworten wie die Vorigen!

Übrigens wirklich interessante Seiten die du da empfohlen hast, wo1823!

Lg
 
Übrigens wirklich interessante Seiten die du da empfohlen hast, wo1823!
Gern geschehen.

Du hast einen B-Band UST, richtig? Der Ton kommt im abgenommenen Fall über den Druck der Saiten auf den Sattel und den darunter liegenden Tonabnehmer zustande und es gilt je höher der Druck der Saiten, desto lauter der Ton. Durch deine flachere Stegeinlage liefern die Saiten nun weniger Druck auf die Stegeinlage.

Sind alle Saiten jetzt gleich (zu) leise? Oder hast Du deutliche Unterschiede? Falls Du Unterschiede hoerst, müsste die Stegeinlage eigentlich leicht wippen (es sei denn die Nut ist nicht plan).
Da Du nichts von ungleicher Lautstärke schreibst, unterstelle ich mal das Du in Summe zu leise bist uns es fällt mir lediglich noch die Frage nach deinem Trussrod ein. Hast Du mal eine Sichtprüfung gemacht, ist der Hals gerade (sorry, hätte die Frage auch ganz am Anfang stellen koennen)? Deine Ibanez sollte einen 2-Wege Trussrod haben. Wenn Du mit der Einstellung keine Erfahrung hast, würde ich das einen Profi machen lassen.
 
Vermute mal folgendes: Die niedrigere Stegeinlage führt zu einem flacheren Winkel der Saiten zwischen Stegeinlage und Pinlöchern. Das bedeutet einen niedrigeren Druck auf die Stegeinlage und ggf. auf einen darunter liegenden Piezo. Der kann dann "leiser" werden.
Ein niedrigerer Steg - wie bei Deinem Freund - ist eine Möglichkeit. Theoretisch - d.h. ohne die Gitarre gesehen zu haben - sehe ich noch die Möglichkeit, den Druck über dickere Saiten zu erhöhen sowie die, die Pinlöcher mit kleinen(!) Kerben Richtung Stegeinlage zu vergrößern und damit wieder zu einem größeren Winkel zu kommen. Beide Varianten haben Grenzen, und bei beiden Varianten ist Vorsicht angebracht.
Wenn Du aber fast nie verstärkt spielst...
 
hmm...

also was die saitenlage betrifft, so sollte man wissen, dass alles was man am steg ändert nur zur hälfte bei den saiten ankommt.
wenn du also die stegeinlage um 1mm änderst, ändert sich die saitenlage um 0,5mm.

ausgehend davon, würde ich mal folgendes versuchen:
in eBay gibt es fürden modellbau gewalztes messingblech in unterscheidlichen stärken und größen. das geht ab 0,5mm los.
besorg dir sowas und schneide mal ein stück so zu, dass es unter die stegeinlage passt. nun stegeinlage wieder rein und saiten drauf. wenn sich was verändert hat gut, wenn nicht wars den versuch zumindest wert. einige werden nach dem sinn dessen fragen - nun messing hat eine ähnliche beschaffenheit (dichte etc.) wie knochen. die übertragung wird also besser.
 
Dann vergrößert sich allerdings der Saitenabstand auch wieder.... Am Ende hat der TE dann möglicherweise wieder seine alte Lautstärke aber auch seinen alten Saitenabstand .... Einfacher wär's schon den originalen Steg wieder einzusetzen ;) Oder hab ich jetzt was übersehen? :)
 
Hallo,

ich denke nicht, dass die veränderte Saitenführung sich großartig auswirkt. Jedenfalls nicht im geschilderten Umfang.
Anbei mal ein "Extremfoto". Dann wäre hier nichts mehr zu hören - aber die Gitarre ist noch genauso laut wie vorher, akustisch als auch elektrisch. (die Gitarre ist außerdem einen Halbton tiefer gestimmt)

https://www.musiker-board.de/attachment.php?attachmentid=178453&d=1301904092
https://www.musiker-board.de/attachment.php?attachmentid=178455&d=1301905049

Eine Frage an Certain90:
Hast du die Stegeinlage oben oder unten abgeschliffen? Falls du unten gekürzt hast, hat sie jetzt vielleicht einen leichen Bogen und drückt nur noch partiell auf das Piezoelement. Das wirkt sich mit Sicherheit extremer aus, als verminderter Druck auf die Stegeinlage.

Vergiss auch neue Saiten nicht, weil der Knick der alten Saiten nach Kürzung der Stegeinlage vor der Einlage liegt und zusätzlich Schwingungsenergie klaut.

Viele Grüße
 
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URL]Hast du die Stegeinlage oben oder unten abgeschliffen?
Sehr gute Idee! Die Anschlussfrage wäre ggf., wie abgeschliffen wurde. Da bin ich möglicherweise von falschen Voraussetzungen ausgegangen, nachdem wo1823 auf frets verlinkt hatte, wo das richtige Vorgehen mit Bildern beschrieben ist :gruebel:
 
Zitat von Saitentsauber: Die Anschlussfrage wäre ggf., wie abgeschliffen wurde.
genau.
Meiner Meinung gibt es auch keinen richtigen oder falschen Weg, wie eine Stegeinlage gekürzt wird. Die meisten Seiten beschreiben (glaube ich) die Kürzung der Unterkante...

Dabei wird immer davon ausgegangen, dass eine Zunahme der Saitenlage vom hohen zum tiefen "E" konstruktiv vorhanden war. Das ist aber nicht immer so. Ich habe Gitarren gesehen, die unter beiden E-Saiten den selben Abstand zum Bundstäbchen hatten. Und das muss ja nicht sein.

Stegeinlage unten abschleifen:
Vorteil: die vorgegebene Krümmung sowie teilweise vorhandene Abschrägungen zur Kompensierung bleiben erhalten
Nachteil: es muss sowohl gerade in der Länge als auch mit absolut rechtwinkliger Unterkante geschliffen werden, damit die Einlage auch flächig aufliegt. Egal welche Prüfmethode- es muss letztlich mehrfach aus und eingebaut werden, je nach Geschick desjenigen...

Variante: Stegeinlage oben abfeilen:
Vorteil: unten bleibt die perfekte Fläche erhalten.
Man kann z.B. mittels Schlüsselfeile die Einlage am Auflagepunkt der Saiten vorab einkerben und prüfen, wie weit sie letztlich bearbeitet werden muss - danach bis zu den "Vorabkerbungen" runterfeilen und schon stimmt auch der Radius. Also m.M. nach sicheres Arbeiten.
Nachteil: sieht oftmals nicht so hübsch aus, wie ab Werk.

Aber nur meine Meinung - jeder hat so seine Vorlieben
 
Hi Saitentsauber,

schlecht ausgedrückt von mir, hast Recht. Wenn man die Stegeinlage unten abschleift ist ja sicherer, ab und zu mal den "Istzustand" zu prüfen. Vor allem wenn man sich der zuvor angezeichneten Markierung nähert.

Einfach nur anreißen, runterfeilen und reinstecken klappt beim ersten Versuch meistens nicht.
Also wird man sie ja ab und zu einlegen müssen um mit gespannten Saiten zu prüfen, ob noch was geht.:)

Viele Grüße
 

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