Saiten umstimmen bei Stücken mit verschiedenen Tunings

[ernesto1]

Hallo,
ich versuch gerade versch. Titel von Muddy Waters zu üben. Ich habe als Software TuxGuitar installiert und kann .gp3-Dateien abspielen. Einige Titel konnte ich 1 zu 1 nachspielen. Jetzt habe ich den Titel "I cant be satisfied" heruntergeladen und muß feststellen, daß die Seiten anders gestimmt sind: D B G D G D. Im Moment habe ich E B G D A E. Meine Frage: Muß ich jetzt jedesmal von Hand umstimmen wenn ich dieses Lied spielen will? Oder wie macht Ihr das?

Grüße
Ernst

 

[GEH]

Ja, was sonst, wenn du nur eine Gitarre hast.

Leute, die viel mit verschidenen Tunings arbeiten, haben machmal auch eine Gitarre dafür reserviert.
Muss aber nicht sein, ich hab auch schon Musiker live gesehen, die nebenbei Geschichten erzählt haben, während sie die Gitarre umgestimmt haben.
Oder das Umstimmen bei nur einer Saite direkt ins nächste Stück eingebaut haben.

 

[saitentsauber]

Klar musst Du von Hand umstimmen. Alternativen sehe ich nur 2: eine der wenigen und nicht ganz billigen Gitarren mit motorisierten Mechaniken oder Zweitgitarre.
Im Übrigen sieht es so aus, als hättest Du eine nicht so gängige Reihenfolge für die Aufzählung der Saiten gewählt und mit der dünnsten angefangen. Gängiger wäre (jetzt von dick nach dünn) DGDGBD.
Wie auch immer, es handelt sich um eine sogenannte offene Stimmung, die nur Töne enthält, die zum G-Dur-Akkord gehören (wobei das "B" das deutsche "H" bezeichnet). Du kannst also jeden anderen Dur-Akkord spielen, indem Du einfach einen Barreegriff über alle Saiten machst. Oder - wir sind im Bereich des Blues... - statt der bzw. zusätzlich zu den Fingern einen "Bottleneck" benutzt und damit über die Saiten rutschtst (to slide). Viel Spaß dabei1

 

[emptypockets]

Nur als Ergänzung: Open G und Open D sind die wahrscheinlich häufigsten Stimmungen im Blues. Es gibt jede Menge Blueser, die 90 % ihrer Stücke in einer dieser Stimmungen spielen!

Wer vor hat, Blues zu spielen, sollte also möglichst frühzeitig wenigstens diese beiden (es gibt noch mehr) Stimmungen üben. Und auch ein paar dazu gehörige Akkorde!
Mit ein bißchen Übung funktioniert das Umstimmen übrigens problemlos in nicht 'mal einer Minute! Und es schadet auch der Gitarre nicht.

 

[ernesto1]

Vielen Dank, ich hab's befürchtet. Vielleicht ist es bei mir so eine "Anfängerangst" laufend an den Seiten herumzudrehen. Ich muß ja nur 3 Seiten anfassen das werde ich hinkriegen.
Ciao

 

[BenChnobli]

Da brauchst du gar keine angst zu haben. Der gitarre macht das nichts aus. Wenn du oft hin- und herstimmst, dann halten die saiten üblicherweise etwas weniger lang. Saiten sind jedoch eh verschleissteile und wenn nötig schnell ersetzt.

Gruss, Ben

 

[Palm Muter]

Hi ernesto

Die offenen Stimmungen haben den Vorteil, dass man 1A das Gehör mittrainieren kann - versuch, ohne Stimmgerät umzustimmen und verwend das dann nachher zur Kontrolle.

Ein bisschen kann man sich eventuell mit einem Capo helfen (das ist das DIng, dass du auf den Hals schnallen kannst, damit alle Saiten z.B. immer zwei Bünde höher klingen), Als kleine ANregung fürs weitermachen. Die Stimmung, die du oben beschreibst ( D B G D G D) ist eine "offene G- Stimmung", hast also genau nen G- Dur Akkord (ioch nehme mal an, dass der TE mit B das deutsche H meint), wenn du alle leeren Saiten spielst- solltest du in dem Fall etwa eine offene Am- Stimmung brauchen klatscht du das Capo auf den 2. Bund - schon hast du E Cis A E A E, musst nur noch die 5. Saite um einen Halbton runter drehen und hast E-C-A-E-A-E.
Gut, dass ist jetzt nicht das beste Beispiel, weil Am sicher nicht zu den gebräuchlichsten Tunings gehört - aber mit open C auf open D kann man sich unter Umständen schon ein bisschen herumstimmen ersparen. Dadurch lernt man auch ein universelleres Benutzen des Instruments, weil sich, je achdem, wie gerade gestimmt ist und wo der Capo sitzt, die Griffe entsprechend verschieben - man "klebt" einfach nicht so an den Tabs fest und muss sich mehr auf die Notenwerte selbst konzentrieren

Gruß
David