Saiten schnarren - Spieltechnik (A-Git. vorbelastet) oder Setup geschuldet?

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EMoll_1345
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Hallo in die Runde!

ich bin erst seit kurzem auf der E-Gitarre unterwegs, angefangen habe ich vor ein paar Jahren mit einer Akustikgitarre. Bei einer Sache frage ich mich, was ich falsch mache: Die Saiten machen störende Nebengeräusche. Was aus dem Amp kommt, klingt OK, aber wenn ich den leiser drehe oder die Kopfhörer abnehme und die Saitengeräusche höre, schnarrt es doch sehr. Irgendwie stört es mich beim Spielen, weil es eben keine klaren Töne sind, sondern eher Störgeräusche. Die Gitarre ist relativ neu und wurde vom Techniker im Laden eingestellt.

Reisse ich die Saiten viel zu stark an? Oder ist das normal und ich muss mich einfach dran gewöhnen bzw. den Amp lauter drehen, damit ich es nicht höre?
 
Eigenschaft
 
Wenn die Saiten schnarren, schlagen sie meist auf die Bünde auf. Wenn es dich stört, kannst du sie mit den Saitenreitern an der Brücke einfach höher stellen. Da sie gerade vom Techniker kommt, sollte der Rest (Halskrümmung, Sattel, ...) passen. War bei mir genauso. Ich hatte dem Techniker gesagt, ich wolle die Saitenso tief wie möglich. Das Schnarren hatte mich dann doch gestört und habe sie selber etwas höher eingestellt.
 
Was aus dem Amp kommt, klingt OK, aber wenn ich den leiser drehe oder die Kopfhörer abnehme und die Saitengeräusche höre, schnarrt es doch sehr.
Schwierig. Eigentlich sollte nichts bis wenig schnarren. Wenn es nicht über den Amp hörbar ist, kann es je nach Modell schon mal hier und da ein wenig schnarren. Wenn es stört, zum Techniker (Oder selbst beheben, wenn du Ahnung hast) Am Hals würde ich ohne Erfahrung nichts verstellen. Da hat man schnell was verschlimmbessert-hab ich auch schon gemacht.
 
Holz arbeitet,
gerade wenn die Gitarre noch neu ist, kann sich da nach der Einstellung im Laden bei dir zuhause noch einiges verändert haben.
Wenn der Laden in deiner Nähe ist, würde ich da noch einmal auflaufen und das überprüfen und ggf. einstellen lassen.

Reisse ich die Saiten viel zu stark an? Oder ist das normal und ich muss mich einfach dran gewöhnen bzw. den Amp lauter drehen, damit ich es nicht höre?
Das trifft evtl. alles auch zu.
Ne A-Gitarre will anders gespielt werden, als ne E-Gitarre. Wenn ich mit nem dicken Plektrum ordentlich reinhaue, scheppert es bei meinen Gitarren auch. Dünnes Plek und zarter Anschlag machen einen klaren Ton. Und laut macht der Amp, so ist das eben.
Der ewige Kampf Saitenlage vs. sauberer Ton ist auch ziemlich individuell zu sehen. Der eine braucht die Saiten höher, der andere unbedingt so flach es eben geht.
 
Bei der E-Gitarre geht es um den Klang aus dem Amp. Leises Schnarren der Saiten ist normal, auch wenn unschön klingt. Wenn es keinen Einfluss auf den Output hat, dann einfach dran gewöhnen ... meine Lieblingsgitarre schnarrt auch leise vor sich hin.

Starkes Schnarren geht meistens auch mit einem "flachen, gedämpften" Ampsound einher.
 
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Mancher sagt auch, solange es über den Amp ok klingt, ist das für mich gut genung.

Wenn dich das Scheppern stört, musst du eben die Saiten etwas höher stellen (oder stellen lassen, aber normalerweise kann man da nix kaputtmachen).
Und wenn du dir merkst bzw aufschreibst, was du gemacht hast, kannst du das auch wieder zurückstellen, wenn du meinst du bist in den Bereich der "Verschlimmbesserungen" gekommen.

@Bassyst : So kommts oft, zwei ...., ein Gedanke :D
 
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Saitenschnarren kommt davon, dass die Saiten ständig an einem Bundstäbchen aufschlagen. (Meistens ist es das nächsthöhere zu dem was grade gegriffen wird).

Schnarren ist in der E-Gitarrenwelt durchaus nicht unerwünscht, denn der Gitarrist ist bestrebt, die Saitenlage möglich niedrig zu halten, um angenehmer und mit weniger Kraft greifen zu können, was aber nur über die Einschränkung geht, dass man eben das Schnarren hat. (Tiefe Saitenlage = weniger Platz zwischen der schwingenden Saite und Bundstäbchen = Schnarren).

Vereinfacht kann man sagen: Je mehr es schnarrt, desto tiefer ist die Saitenlage, desto besser kann man grundsätzlich spielen.

Wobei es jedoch drauf ankommt a) wie stark es schnarrt, und b) wo es schnarrt.

a) Ist das schnarren so stark, dass entweder der Ton deutlich abstirbt, oder es so sehr nerft, dass es keinen Spaß macht zu spielen ist es eindeutig zuviel bzw. zu tief.
b) Schnarrt es leicht über die gesamte Griffbrettbreite und Griffbrettlänge, ist die Gitarre optimal für ne tiefe Saitenlage eingestellt. Schnarrt es auf den oberen Bünden (obere Bünde = 12. - 24. Bund) zu stark, ist die Höhe der Brücke zu gering. Die muss/sollte dann höher geschraubt werden* (!! Achtung bei Floyd Rose Gitarren: Vorher Saiten entspannen!!)
Schnarrt es auf den tiefen Bünden (tief = 0 - 12. Bund) ist die Halskrümmung zu flach. Der Hals sollte dann mit einem passenden Schlüssel (Inbus oder Ringschlüssel), solange links (entgegen des Widerstandes!) gedreht werden, bis das Schnarren das gewünschte Maß erreicht hat. Meistens ist das nicht mehr als eine halbe Umdrehung.
Schnarrt es zwischen dem 0 und 1. Bund ist der Sattel zu tief und muss in dem Fall ausgetauscht werden. (Btw. ist der Sattel derjenige, der die Saitenlage zwischen dem 0 - ca. 4 Bund maßgeblich beeinflusst.)

*Deswegen bringt es nichts, die Brückenhöhe höher zu stellen, wenn es in den unteren Bünden am Schnarren ist, weil nach Adam Riese die Auswirkung der Höhenänderung durch den Winkel zu gering wird.

PS: Hier ein Tutorial zum Einstellen einer Gitarre.

 
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Mach dir da keine großen Gedanken, wenn es nicht verstärkt wird, ist alles ok. Ich hatte noch keine e-Gitarre (Fender Telecaster, FGN Iliad, etc.) die nicht schnarrt insbesondere die Tiefe E-Saite.
 
Das meiste wurde ja oben schon gesagt :)

Ansonsten hilft es auch mal die Stimmung zu checken ;) Wenn zu wenig Spannung auf den Seiten ist können sie auch gerne mal weiter ausschlagen und scheppern ...

Hatte gestern mal die Klampfe von unserem Drummer in der Hand .. die steht ewig im Raum und wird nur geholt um mir nochmal neuen Kram vorzuspielen .. meine Fresse können Saiten auch mal eiern ^^
 
Vielen Dank an alle für die konstruktiven Vorschläge. Für's erste werde ich es mit einem softeren Anschlag probieren und mich an die verbleibenden Geräusche gewöhnen. Den Schraubenzieher lasse ich erstmal in der Werkzeugkiste, aber wenn es sich ergibt, lasse ich nochmal einen Techniker drüberschauen.
 
Hey, also für mich wäre das kein tragbarer Zustand. Eine der ersten Sachen, die ich mir beigebracht habe beim Gitarre lernen ist, meine Gitarre für mich einzustellen. Es gibt doch nix frustriererendes als eine schlecht eingestellte Gitarre oder nach Jahren zu merken, oh, wenn die richtig eingestellt ist, hört sie sich so viel besser an und lässt sich so viel besser spielen.
Wenn ich ne Gitarre kaufe, gebraucht oder neu, dann stöpsel ich sie daheim ein und spiele wahrscheinlich für 10 Minuten. Wenn technisch alles ok ist, kommt sie auf den OP Tisch :D
Saiten runter, Griffbrett reinigen, Gitarre reinigen, neue Saiten aufziehen, Hals einstellen, Saitenhöhe einstellen, Intonation einstellen und am Ende Pickups einstellen. Nur so holst du das optimale aus deiner Gitarre raus. Bei manchen kann dein Optimum zufällig nah bei den eingestellten Werten liegen, oft aber eben auch nicht.
Ich machs mal im Kurzdurchlauf:

Halskrümmung: Einfach im ersten und letzten Bund die E-Saite runterdrücken. Dann sollte ca. in der Mitte der beiden Punkte, also so 7. Bund rum, ein Abstand Unterkante Saite zu Bundstäbchen von 0,2-0,5mm herrschen. Ich habe dazu die Gitarre auf dem Schoß und eine Plek mit 0,5mm und ein dickes Papier mit 0,2mm (gibt bestimmt genug Alternativen, da kann man ja kreativ sein). Das halte ich mit dem Mund und führe es dann am 7. Bund ein (hört sich albern an, sieht albern aus, aber funktioniert :D). Dadurch stellst du fest in welchem Bereich du bist. Ein Imbusschlüssel reicht, um den Hals zu korrigieren. Einfach in 1/4 Umdrehungen rantasten, dann passiert auch nichts. Drehung gegen Uhrzeiger löst den Halsstab, heißt, der Abstand wird größer und der Hals krummer. Im Uhrzeigersinn spannst du ihn, der Abstand wird kleiner und der Hals gerader.

Saitenöhe: Ganz einfach im ersten Bund abdrücken und mit einem Metallmaßstab oder ähnlichem den Abstand von Bundstäbchen Oberkante zu Saite Unterkante messen. Meine Werte, die für mich gut funktionieren: E-Saite 2mm, e-Saite 1,6mm. Einzstellen an der Brücke. Manchmal gehts so, aber es empfiehlt sich, die Saiten alle ein bisschen zu lockern, dann tust dir einfacher. Einfach rantasten nach oben oder unten, bis es für dich von Bespielbarkeit und Schnarren passt.

Intonation: Am 12. Bund sollte der gleiche saubere Ton erklingen, wie bei der offenen Saite. Heißt, wenn du E anspielst, ohne einen Bund zu drücken, sollte am 12. Bund auch ein sauberes E sein. Wenn nicht, gibts die kleinen Reiter unten, die sich leicht mit einem Schraubendreher einstellen lassen. Machst du Saite länger, wird der Ton niedriger, machst du die Länge die frei schwingt kürzer, wird der der Ton höher. Ganz einfach. So einfach alle 6 Saiten druchmachen.

Pickups: Generell, je weiter du an den Saiten bist, desto weniger Sustain, weniger Offenheit, mehr Kompression, mehr Output. Weiter weg, offener, dynamischer, aber auch dünner und leiser. Mal so grob gesagt. Aber der PU ist nicht zu unterschätzen, wenn er falsch eingestellt ist. Ich hab mir angewöhnt mit einem Abstand von 2,4mm bei der E-Saite und 1,6mm bei der e-Saite zu starten. Abstand Pickupschraube Oberseite zu Unterkante Saite. Von dort nach Gehör und Gefühl auch am besten mit wenig Umdrehungen arbeiten. 1/4 bis 1/2 und sich an "seinen" Sound rantasten.

Und wenn du eine schlecht eingestellte Gitarre auf dich eingestellt hast, wirst du nen großen Unterschied feststellen. Glaubs mir, die Mühe ist es wert. :D
 
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Ich habe gerade ein ähnlich gelagertes Problem mit der alten Western-Gitarre von meinem Vater. Mit der wollte ich üben bis ich meine eigene habe.
Leider habe ich keine Ahnung ob es an mir oder Gitarre liegt wenn die Saiten schnarren, besonders bei A-Dur nervt das ungemein.
Beides möglich.
 
Das hört sich wiederum nach einer ganz anderen Ursache an, da es ja um Griffe und nicht um eine einzelne Saite geht:

also eins oder mehr von:
- Unerfahrenheit mit dem höheren Saitenzug einer Western
- zu hoher Sattel auf der Gitarre (zu hohe Saitenlage am Sattel)
- zu dicke Finger (ich greife A-Dur mit liegendem Zeigefinger über d und g, Mittelfinger auf h)

Sowas ist auch seit Ewigkeiten Thema hier, zB. https://www.musiker-board.de/threads/schnarren-bei-a-dur.194712/

Mit etwas mehr Suchen findest du bestimmt hier und anderswo im Netz noch viel mehr dazu.
 
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Zu dicke Finger eher nicht. Wenn ich die Position von Zeige- und Mittelfinger vertausche geht es übrigens besser.
 
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Ich glaube solche Threads gibt es hier schon zur Genüge, da werde ich nicht noch einen eröffnen. Wollte den Thread auch nicht kapern. ;)
 

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