Saiten -> kompl. Set oder einzeln (Spielgefühl, Gitarren-technisch)?

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Santava
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Hallo zusammen,

ich habe mir vor zwei Wochen als Einsteigergitarre eine ESP MH-103QM (mit Floyd Rose Double-Lock Tremolo) gebraucht gekauft und habe damit soweit auch meinen Spaß. Jedoch habe ich hier ein paar technischere Fragen, was die Saiten betrifft.

Die bereits angebrachten Saiten (D'Addario EXL120, 9-11-16-24-32-42) wurden wohl seit knapp einem Jahr nicht mehr getauscht. Noch und für meine ersten Schritte ist das kein Thema, aber bald würde ich die schon gegen "frische" Saiten tauschen wollen. Anstelle jedoch ein fertiges Set zu kaufen, überlege ich mir Einzelsaiten zu holen, welche auf meine Finger besser abgestimmt sind. Saiten 1 und 2 sind mir mit .009 und .011 etwas zu dünn und Saite 6 könnte ein klein wenig dünner sein (dies hat jedoch keine Priorität). Saiten 3, 4 und 5 sind soweit in Ordnung.

Deswegen habe ich überlegt, mir folgende Einzelsaiten als Ersatz zum vorhandenen Set anzubringen, wenn es dann soweit ist:

D'Addario NYXL

Saite 1: NYS011
Saite 2: NYS014
Saite 3: NYNW018
Saite 4: NYNW024
Saite 5: NYNW031
Saite 6: NYNW039

Somit zu meinen Fragen:

1. Ist so eine Besaitung überhaupt empfehlenswert oder gäbe es in Kombination mit der Brücke hier Probleme z.B. in Sachen Spannung?
2. Bei der Saite 3 habe ich eine Nickel Wound-Saite ausgewählt. Sollte ich lieber eine normale aus Stahl nehmen?
3. Falls meine Auswahl nicht ausgewogen sein sollte, gibt es denn ein fertiges Saitenset in der Art "Heavy Top/Light Bottom"? Ich konnte bis jetzt nicht wirklich was finden.

Vielen Dank im Voraus für eure Tipps. :)
 
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Du schreibst ja, Du bist Einsteiger. Warum besorgst Du Dir nicht einfach erstmal verschiedene Saitensätze und probierst, was Dir gut liegt? Da gleich zum Einstieg eine Raketenwissenschaft aus individuellen Saiten zu machen, halte ich für wenig zielführend. Bei einem Floyd Rose-Tremolo brauchst Du immer ein ausgewogenes Saitenverhältnis, wenn Du nicht gleich an der Spannung, Federn etc. arbeiten willst. Übe doch einfach erstmal das Saiten auf einem Floyd Rose erneuern und spiele und hab Spaß. ;)
 
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Naja, ich habe ja oben geschrieben, dass ich in den letzten Tagen ja schon reichlich gespielt und mir schon mal einen groben Eindruck verschafft habe, wie meine nächsten Saiten aussehen könnten bzw. welche Breite für mich persönlich meines Erachtens vom Vorteil wäre. Natürlich müssen es nicht zwingend die von mir erwähnten Saiten sein, weswegen ich ja auch hier nachfrage. Ich möchte jetzt ungern 4-5 verschiedene Sets kaufen und testen, sondern erst mal vernünftig lernen. So wie ich mich kenne, wird der Austausch der Saiten auch mal locker über eine Stunde dauern, also möchte ich nicht unbedingt gleich mehrere Stunden auf der Werkbank verbringen. Das kann ruhig etwas später kommen. Mir geht es halt nur erstmal darum, die Möglichkeit meines Gedankens zu erforschen.

Okay, also ist das doch nicht so einfach, wie ich es mir gedacht habe. Was wäre eine gute Balance bzw. ein guter Kompromiss?
 
Ich möchte jetzt ungern 4-5 verschiedene Sets kaufen und testen, sondern erst mal vernünftig lernen.

Wenn du das mit Einzelsaiten machen willst, wirst du je Saite 4-5 mal kaufen und testen :D

Besorg dir halt einen .10er Satz, wenn dir der .09er zu dünn ist bei den hohen Saiten (.11 ist schon ein ziemlich großer Unterschied vom Handling her). Ich hab mir noch nie einen maßgeschneiderten Satz aus Einzelsaiten besorgt, das wäre mir persönlich viel zu viel Aufwand in Relation zum Effekt - ich spiele auch verschiedene Gitarren und wenn ich da alle auf ein einheitliches Handling wollte, wäre das eh nicht möglich.

Des weiteren wirst du dich beim Wechsel der Saitenstärke ausgiebig mit dem FR und dessen Einstellung beschäftigen dürfen, weil diese floating Trems auf einen bestimmten Saitenzug eingestellt werden müssen, was zwar schon funktioniert, aber jedesmal dauert, wenn man neue Saiten testen will. Halskrümmung und Oktavreinheit einstellen könnten beim .11er Satz ebenfalls ein Thema sein, was dich im Endeffekt vom Spielen abhält. Wenn du mal länger dabeibleibst beim Spielen, kannst du immer noch mit dem Experimentieren anfangen, aber nach 2 Wochen sehe das nicht als höchste Prio.
 
Stell mal ein Video oder Soundfile hier rein wie Du auf der b und e Saite einen Bend über 2 Halbtöne machst und dann dabei ein Vibrato machst - Danach kann ich Dir sagen welche Saiten richtig sind ;)

Ansonsten sind 9-42 das "normale" und wird Dir voraussichtlich auch lange gewogen sein ;)
 
Lese ich das richtig du willst eine 39er als tiefes E bei einer 11er als hohes e?
Das ist gelinde gesagt sehr eigen.

Aber wenn dir das behagt muss du es machen.

Ich persönlich glaube nicht das eine 39er eine gute Wahl ist weil da bereits der Klang sehr anders sein wird.
Aber da ich es noch nie probiert habe ist das eine Vermutung.

Ich persönlich verwende 9-42, 10-46 und 10-52 auf meinen verschiedenen Gitarren.
 
Saiten 1 und 2 sind mir mit .009 und .011 etwas zu dünn
das kann ich ja noch nachvollziehen, ich spiele da 10 und 12, aber wenn ich mit etwas festeren Saiten bei e und h beginne, dann komme ich bei
und Saite 6 könnte ein klein wenig dünner sein
nicht mehr so richtig mit. Das schlabbert als 39-er wahrscheinlich nur noch rum... Sooo viel dicker ist die übliche 42-er ja auch nicht, aber die funktioniert.

Einzelsaiten sind teuer und passen zuweilen klanglich nicht so recht zusammen.
Gematchte Saitensätze in unterschiedlicher Fächerung nach Deinem Gusto könntest Du z.B. bei Martin's Musikkiste (-> Tante Gugel oder 'ne andere Suchmaschine nach Wahl) finden.
 
Ich persönlich glaube nicht das eine 39er eine gute Wahl ist weil da bereits der Klang sehr anders sein wird.
Ich würde behaupten das die angedachte Kombination auf den tiefen Saiten eher zum scheppern neigen wird.
Auf meinen Gitarren sind auch unterschiedliche Saiten drauf, je nach Mensur von 09-42 über 10-46 bis zu 10-52.
Also ich würde auch erstmal auf experimente verzichten, 09-42 aufziehen und weiter üben. 2 Wochen ist jetzt kein sonderlich langer Zeitraum um zu sagen das man sich schon an irgendwas gewöhnt hat. Den meisten schmerzen da noch die Fingerkuppen.
Und wenn man erstmal bei den EXL120 bleibt spart man sich erstmal das man das ganze FR System neu einstellen muss. Das sollte(muss) man sich zwar eh mal aneignen aber gerade zum Anfang gibt es erstmal wichtigeres als stundenlanges Einstellen der Gitarre.
Meine Meinung.
 
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Moin @Santava,

wir Gitarristen sind i.d.R. sehr experimentierfreudig, was Equipment angeht, deswegen kann ich deine Überlegungen sehr gut nachvollziehen. Wenn es also nur darum geht, dass du was ausprobieren willst, dann mach es einfach und hab Spaß dabei :). Wie du die einzelnen Saiten fühlst kannst nur du einschätzen.

Sachlich aber mach es m.E. wenig Sinn sich tiefe Gedanken über Saitenstärke zu machen, vor allem am Anfang. Ich würde zum starten einen der beiden Standards empfehlen: 9-42 oder 10-46. (Dabei gehe ich davon aus, dass du in E oder Eb spielst).

Eine weitere Option ist, falls du z.B. eine/n "Gitarrenheld/in" hast, nimm einfach die Saitenstärke, die er oder sie spielt. Macht auch glücklich ;)

Grüße
P.
 
@Santava
Ich stelle mir meine Saitensetze auch gerne zusammen. Deine Idee klingt aber ziemlich extrem. Du hast gerade erst mit der Gitarre angefangen. Sind dir die dünnen Saiten unangenehm an den Fingerkuppen? Dickere sind da leider nicht besser, da sie für den gleichen Ton dann mit mehr Spannung gestimmt werden müssen und dadurch noch unangenehmer sind. Probier doch mal einen leichten Balanced Tension Saitensatz aus. Da ist der Zug der Saiten genau ausbalanciert, z.B. den hier kann ich empfehlen:


 
Probierst doch einfach aus.
Bei Pyramide kannst du dir glaub ich Sätze konfektionieren lassen.
 
Auch die D'addario EXL Saiten bekommt man einzeln in allen möglichen Stärken. Daraus baue ich mir z.B. meine 14-56er Sätze zusammen. Die Saiten sind sehr haltbar aber etwas teurer als ein vorkonfektionierter Satz.

Ansonsten gilt: Testen was dir am besten passt und genau das aufziehen - du musst dich mit dem Spielgefühl und Sound wohlfühlen.
 
welche auf meine Finger besser abgestimmt sind

Die Finger passen sich den Saiten an, nicht andersherum. Am Anfang hat man noch keine Hornhaut an den Fingerkuppen, die gleichmäßiges Spiel ermöglicht, oder das Muskelgedächtnis, um Bends richtig zu setzen.
Ich halte die Idee, als Anfänger (also für die ersten drei bis vier Jahre!) Saitenstärken einzeln darauf anzupassen, dass man damit besser zurechtkommt, für Blödsinn.

Dir fehlt mit Verlaub bisher jegliche Fähigkeit, einzuschätzen, wie Saitenstärken sich auf dein Spiel auswirken, wie sich dein Spiel an die Saitenstärken anpasst, und wie du dein Spiel überhaupt in der Hinsicht entwickeln kannst. Man kann auch nur experimentieren, wenn man weiß was man tut. Und gerade am Anfang würde ich sagen, dass du dir sogar ins eigene Bein schießt, wenn du mit variablen Saitenstärken hantierst.

Zieh' ersteinmal einen 'regulären' Saitensatz auf, erleide die Schmerzen, die man hat, wenn man Hornhaut an den Fingerkuppen entwickelt, bekomme ein Gefühl für das Instrument und den Widerstand der Saite. Alles andere kann sich vorerst nur nachteilig für dich auswirken.
 
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Im Gegensatz zu den Vorrednern, behaupte ich ja, dass das erlaubt ist, was gefällt. Jedoch sollte man sich um die entsprechenden Nachteile seines Handelns bewusst sein. Z.B. Eine 39er Saite noch dünner zu machen, führt z.B. zu mehr Verstimmung beim Anschlagen und Greifen. Und 39 ist bereits sehr dünn. 42 ist schon dünn.

1. Ist so eine Besaitung überhaupt empfehlenswert oder gäbe es in Kombination mit der Brücke hier Probleme z.B. in Sachen Spannung?
Problem würde ich das jetzt nicht bezeichnen. Ich würde es lediglich als „schön" bezeichnen, wenn die Messerkannten des Vibratos gleichmäßig belastet werden, damit die sich gleichmäßig abnutzen.

Das viel größere Problem wird sein, das wenn du neue Erkenntnisse gewinnst, und andere Saiten aufziehst, du jedes Mal dein Vibrato neu einstellen darfst. Du hast wahrscheinlich dein System bisher noch nicht eingestellt und weißt nicht, was für ein unglaublicher Krampf das sein kann, wenn man die Eigenheiten eines freischwebenden Vibratos nicht versteht. Sowas ist was für Leute, die entweder massiv Spaß am Tüfteln und Einlesen, oder Erfahrung im Umgang damit haben.

2. Bei der Saite 3 habe ich eine Nickel Wound-Saite ausgewählt. Sollte ich lieber eine normale aus Stahl nehmen?
Das ist genau das was ich anfangs meinte. Es klingt halt anders. Ggf. auch im Kontext zu den anderen Saiten unausgewogen. Wenn das dein Fall ist, ist es dein Fall. Wenn nicht, dann nicht.
 
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Im Gegensatz zu den Vorrednern, behaupte ich ja, dass das erlaubt ist, was gefällt. Jedoch sollte man sich um die entsprechenden Nachteile seines Handelns bewusst sein.
mit anderen Worten:

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Da wäre die Frage, ob man es als objektiv kacke bezeichnen kann. Bei den einzelnen Individuen der betrachteten Menge ist im Rahmen der Gaußverteilung nicht gesagt, dass es jeder kacke findet. Wobei es durchaus wahrscheinlich ist, das bei steigender Abweichung von der Norm, die Menge der Leute die es kacke finden steigt. :D :prost:
 
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In der Musik Kunst ist ja alles erlaubt. Man sollte aber ganz genau wissen, was man sich erlaubt.
 
Man sollte aber ganz genau wissen, was man sich erlaubt.
Für mich eine problematische Aussage.... Ich mache musikalisch manche Dinge "einfach mal so", ohne ganz genau zu wissen, was ich mir da (technisch / harmonisch etc.) erlaube.
Anders ausgedrückt: Was weiß ich wirklich "ganz genau"?

Bei der Bestückung einer Gitarre mit unterschiedlichen Saitenstärken ist imho das Potential, etwas richtig zu vergurken, relativ gering. Wenn's ihm Spaß macht, soll der TE doch experimentieren... Denn: Alle Menschen sind klug - die meisten aber erst hinterher.
 
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