Saiten klingen dumpf was tun?

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Stradivariust
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Hallo Leute ! :)
Kurz vorab , ich bin neu hier im Forum ich hoffe also ihr verzeiht es mir wenn der Beitrag hier nicht an der richtigen Stelle ist :rolleyes:
Hier mal ein paar Infos bevor ich anfange los zu legen :

- Ich bin 16 Jahre alt und spiele seit 6 Jahren Gitarre , seit zwei Jahren Klavier und seit einem Jahr Bass und Schlagzeug.
- Ich hatte immer Gitarren und Klavier Unterricht die anderen Instrumente habe ich mir selber beigebracht was auch gut geklappt hat wie ich finde :)
- Seit kurzem bin ich unheimlich für Streichinstrumente zu begeistern und habe beschlossen mir eine Geige zu bestellen und mir das ganze mal anzugucken.
Dabei habe ich mir ein Buch bestellt was mir Haltung etc. näher bringen sollte. Und ja ich weiß das ein Lehrer angebracht ist aber wie gesagt ich will ja erstmal nur reinschnuppern.
- Die Geige die ich mir gekauft habe ist nichts besonderes , wahrscheinlich Sperrholz aus Korea wenn überhaupt :D
Dabei gabs einen Koffer und einen Bogen etc.

Ich habe den Steg angebracht die Saiten aufgezogen und sie gestimmt. Das habe ich wie ich finde schon mal gut hinbekommen dafür dass ich das noch nie zuvor gemacht habe :rofl:


So jetzt zu meiner Frage :

Wenn ich mit dem Bogen über eine Saite streiche bekomme ich nur einen dumpfen rauen Ton :bad:
Der Bogen ist gespannt und das Rosshaar schon eingeharzt woran kann das liegen?

Hoffe auf eine schnelle Antwort und danke schon mal im Voraus für eure Hilfe :great:

Rechtschreibfehler etc. dürft ihr gerne behalten :rolleyes:
 
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Hi Stradivariust!

Ferndiagnosen - ohne Klangbeispiel - sind eigentlich unmöglich. Was erwartest Du? Erste Striche ohne Anleitung auf einem einfachen Instrument mit noch einfacherem Bogen, undefinierbarem Kolophonium auf Drähten, die die Bezeichnung "Saiten" wahrscheinlich nicht verdienen - und das soll dann so klingen wie der/die berühmte XY mit Stradivari und Tourte-Bogen nach ein paar Zehntausend Übungsstunden?!?!?!?!?!?!?!?!?!?!?!!!!!!!!!!!!!!!

Laß das Instrument von einem Geigenbauer begutachten und einrichten - kann mehr als das Instrumentenset kosten, lohnt sich aber wahrscheinlich - nimm Unterricht und du wirst erleben, wie der Klang mit der Zeit nicht mehr ganz so dumpf und rau sein wird.

Ach so: Willkommen erst mal! Aber jetzt spielst Du schon vier (?) Instrumente. Sollte man wirklich ernsthaft Fortschritte machen wollen, wären schon in Deinem Alter zwei Stunden pro Instrument und Tag angesagt, mit der Violine also mindestens zehn Stunden täglich. Vielleicht "etwas" weniger richtig machen - Klavier oder Gitarre und Geige - das dann aber gründlich. Macht dann auch so 4 - 5 Stunden täglich. Nur mal so angedacht.

Grüße

Thomas

P.S. Stehen eigentlich Steg und vor allem der Stimmstock wirklich an der richtigen Stelle?
 
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Hallo und danke für die Antwort ! :)
Ich erwarte bei dem Instrument keinen Stradivari Klang , und ich bin mir sicher es liegt nicht daran wie ich die Saite Streiche ...
Natürlich habe ich noch Null Ahnung vom tuten oder blasen oder in dem Fall vom geigen aber kann es nicht sein das meine Geige mit neuen Saiten und einem neuem Bogen wenigstens wie eine Geige klingt?

Ich übe täglich vier Stunden Gitarre und nehme immer noch Unterricht.
Klavier , Bass und Drums spiele ich nur zwischen durch bei unseren Bandproben daher kann ich auch ein wenig von jedem Instrument spiele diese Instrumente nicht ernsthaft sondern nur neben bei halt ...

Wollte jetzt die Geige zu der Gitarre mit dazu nehmen und da auch Unterricht nehmen aber vorher einfach mal ein bisschen reinschnuppern. Wenns mir gefällt nehme ich Unterricht und meine Geige kommt an die Wand als Deko und ich leihe mir in der Musikschule eine vernünftige...

Der Steg muss doch in der Mitten der zwei F-Löcher stehen oder?
Der Stimmstock ist an in dem Rechten F Loch auf der linken Seite unter dem Korpus eingeklemmt ...
 
Hi Stradivariust,

bei einer akustischen Gitarre kann man nicht viel falsch machen. Der Steg ist fest aufgeleimt und
einen Stimmstock hat sie auch nicht. Auch eine billige Gitarre wird mit den schlechtesten Saiten
trotzdem immer nach Gitarre klingen.

Das ist bei Streichinstrumenten deutlich sensibler.
Jedenfalls wird das Auswechseln der Saiten bestenfalls einen kleinen Fortschritt bringen.

Der Steg muß richtig stehen (mittig zwischen den inneren F-Kerben) und er muß mit beiden
Füßen satt auf der Decke stehen. Die Rückseite des Stegs (zum Saitenhalter zeigend) sollte
senkrecht auf der Decke stehen.

Der Stimmstock steht 2-3 mm hinter dem Steg (zum Saitenhalter versetzt) und nur soweit seitlich,
daß er nicht außerhalb zum rechten Stegfuß steht. Auch der Winkel und die Passung ist wichtig.
Er sollte senkrecht zur Zargen-Ebene stehen. (Kontrolle an den Zargenecken).

Bei den billigen Fabrik-Geigen ist das Setup von Stimme und Steg meistens nicht besonders liebevoll
ausgeführt. Der Steg besteht aus mittelmäßigem Holz und ist meistens auch schlecht geschnitten und
angepaßt. Das Selbe gilt auch für den Stimmstock.
Natürlich kann man bei der Produktion von solch günstigen Instrumenten nicht diesen Zeitaufwand
investieren, den ein Geigenbauer dafür benötigt.

Für einen neuen Geigensteg (top geschnitten) benötigt ein GB etwa 1,5 h; für einen Stimmstock etwa
ne halbe Stunde (manchmal länger, das hängt vom Instrument ab).

Bei den Fabrikgeigen sind die Decken- und Bodenstärken meistens sehr robust angelegt. Die Wölbungen
werden gepresst, oder gefräst. Das kann nicht so frei schwingen, wie eine Geige, die von Hand gebaut wurde.
Ein Kunststoff-Spritzlack (Modell: Panzeranstrich) gibt dann auch noch seinen Beitrag zur Schwingfähigkeit dazu.

Vergleich: die billigste 4/4 Geige mit Bogen und Kasten, die es bei Thomann zu kaufen gibt, kostet 77 Euro.
Ein neuer Steg von einem GB aufgepasst, kostet schon mehr.
Es ist sicher klar, daß es hier Qualitätsunterschiede geben muß.


Also: die Grundvoraussetzungen sind denkbar ungünstig, daß eine Fabrikgeige einen richtigen Klang erzeugt.
Man kann sicher immer etwas mehr herausholen - das werden aber die Saiten alleine nicht hinbekommen.
Einen Steg ersetzen oder eine Stimme einpassen sind keine Arbeiten, die ein Laie ohne weiteres hinbekommt.
Das muß man schon gelernt haben.


cheers, fiddle

p.s. ob und wie weit es sich lohnt an deiner Geige etwas zu machen, kann dir nur ein GB sagen.
Vielleicht ist mit wenigen Maßnahmen schon viel erreicht - vielleicht rentiert sich der Aufwand auch garnicht.
 
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Und vor allem, Stradivariust, Geige nur mal so herumprobieren ist nicht! Wenn Du erst einmal ein Weilchen so darauf herum fiedelst, gewöhnst Du Dir schnell eine falsche Bogenhaltung- Führung u.s.w. an, die Du Dir später dann beim Unterricht mühsam wieder abgewöhnen mußt. :bad: Nimm doch mal eine Probe-Schnupperstunde in einer Musikschule, oder frage einen Geigenlehrer/in. Danach weißt Du vielleicht schon eher, ob die Geige Dein Instrument werden kann. :rolleyes:
Viel Spaß und Erfolg wünscht Dir,
Etrawgew.;)
 
Vielen dank für die wirklich sehr ausführlichen Antworten ! :)
Ich werde die Tage mal zu einem GB hier in Wuppertal fahren und meine "Geige" begutachten lassen ...
ich denke wenn ich Unterricht bekomme , bekomme ich auch ein Leihinstrument oder ? :great:

Werde euch berichten was man mir rät bis dahin cheers und danke für eure Hilfe :)
 
Also ich musste nicht zum Gitarrenbauer das ''Problem'' hat sich von alleine gelöst :)
Es lag an dem billigem Harz was dabei war habe mir neues geholt und jetzt klingt die Geige auch wie eine Geige und zum rumprobieren reicht mir das alles male :)

Danke für die Hilfe ! :)
 

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