Saiten für Stimmung GCEGCC gesucht!

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Moin,

ich suche Saiten für die oben angesprochene Stimmung.
Mein Standardsaitensatz taugt da leider nicht. Die E-Saite, welche ich auf G runterstimmen möchte "wabbelt" viel zu sehr und gibt leider keinen definierten Ton mehr von sich (ist auf der anderen Seite auch zu verstehen :D )

Welche Saitenstärke wäre somit empfehlenswert? Ein gewisser Zug sollte ja schon noch auf den Saiten sein (bin das zumindest von meinem Bass so gewohnt und würds gern beibehalten).

Liebe Grüße

Michael
 
Eigenschaft
 
Ich will Dir ja nicht zu nahe treten, aber wie kommt man denn auf die Idee, bei einer Akustik - Gitarre die E -Saite auf G 'runterzustimmen?
Kein Wunder, dass die nicht mehr klingt, denn dafür ist eine Akustik - Gitarre nunmal nicht nicht gemacht!
Die dicksten Saiten, die ich kenne - aber ich kenne natürlich nicht alles - sind 16er (wie dick da das E ist, keine Ahnung, schätze 'mal so 58 etwa), die eigtentlich nur auf Resonatorgitarren eingesetzt werden. Ich gehe aber davon aus, dass nichtmal die etwas bewirken können, war in dieser Frequenz etwas mit A - Gitarre zu tun hat. Und was ein solcher Satz mit Deiner Gitarre (die Du gerne 'mal genannt haben könntest. Insbesondere auch, was für Saiten da jetzt drauf sind) anstellt......, keine Ahnung.
Bin zwar nicht der Bass - Experte, aber irgendwie bist Du, glaube ich, hier ganz tief im Bass Bereich. Und ob das auf einer A - Gitarre Sinn macht, wage ich zu bezweifeln.
Aber probier es aus. Würde mich 'mal interessieren.
 
Naja die Idee kommt nicht zwangsläufig von mir.
Hab mir nur von Bon Iver paar Stücke angehört und mir dazu Guitar Pro Dateien runtergeladen. Bei einem Song (Skinny Love) war genau dieses Tuning angegeben. Klar, das muss nicht richtig sein, aber es hat mein Interesse geweckt. Oder sollte man annehmen, dass diese Stimmung E-Gitarren vorbehalten ist?
 
....ich suche Saiten für die oben angesprochene Stimmung.

Zwei Möglichkeiten: (die Zahlen in den Klammern beim Tuning bedeuten um wieviele Halbtöne bezogen zur Standardstimmung runter oder raufgestimmt wird)


  • Variante 1: Saiten 075 / 056 / 044 / 020 / 014 / 014 --> Tuning G(-9) / C(-9) / E(-10) / G(0) / C(+1) / C(-4) --> Saitenzug in etwa gleichmäßig ~ 8 - 9 kg pro Saite



  • Variante 2: Saiten 046 / 034 / 028 / 022 / 014 / 014 --> Tuning G(+3) / C(+3) / E(+2) / G(0) / C(+1) / C(-4) --> Saitenzug Diskantsaiten ~ 9 kg pro Saite (restliche zwischen 11 und 13 kg)

Die Saiten könnten bei schneiderMusik.de als Einzelsaiten bestellt werden.

Bei der Variante 1 könnte es notwendig werden die Sattelkerben (der "E, A und D -Saite") nachzuarbeiten (die Mechanikbohrung sollte in der Regel für die 075er-Saite kein Problem darstellen).
Bei Variante 1 würdest Du mit den 2 Bass-Saiten in den unteren Bünden Frequenzen erzeugen die weit unterhalb des E in Standardstimmung liegen und ob die baulichen Gegebenheiten Decke/Beleistung/Mensur/Korpusgröße/ect. mit diesen Frequenzen schöne druckvolle Klänge erzeugen kann ist fraglich, aber sollte natürlich ausprobiert werden.

Ich denke, falls das Tuning irgendwo vorkommt --> dann würde ich vermuten, dass die Variante 2 gemeint war.
Diese Variante 2 würde auch mit einem 010-047er Saitensatz mit einer zusätzlichen 014er h-Saite die statt der 010er Saite verwendet wird gut funktionieren (also 047/039/030/023/014/ und statt 010 nochmal 014).
 
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Ist ein Hochstimmen der B-Saite denn ratsam? Im Bassbereich ist es mir noch nicht passiert, aber ein führt ein Hochstimmen von so dünnen Saiten nicht zum Saitenriss (auf Dauer)?
 
überleg mal, ob du die stimmung nicht auch mithilfe eines kapos hinbekommst.
 
Ist ein Hochstimmen der B-Saite denn ratsam?..führt ein Hochstimmen von so dünnen Saiten nicht zum Saitenriss?

Für die blanke B-Saite ist dies überhaupt kein Problem --> die könnte man um bis zu 7 - 8 Halbtöne hochstimmen erst dann würde es kritisch werden.
Wenn man die b-Saite z.B. um 4 Halbtöne hochstimmt erreicht sie erst jene Materialspannung welche bei der dünnen e-Saite in Standardstimmung herrscht.
Ein Hochstimmen der dünnen e-Saite z.B. würde bei 3 - 4 Halbtönen etwa zum Versagen führen (aber in Deinem Fall wird die e-Saite runtergestimmt).

Die Materialbelastung Deiner beiden blanken Saiten beträgt 46% bezogen auf die Bruchfestigkeit bei Stahlnennfestigkeit von 1960 N/mm2.
Die dünne e in Standardstimmung würde mit 73 % der Bruchfestigkeit für genannte Stahlf. belastet.
 
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Was soll denn da passieren? Du stimmst die B-Saite lediglich um einen Halbton hoch. Wenn sich die Saite dabei verabschiedet, war es wohl ein Materialfehler.

Ich habe hier eine Gitarre, die spiele ich stets auf einer Stimmung A=480hz.
Das bedeutet sie ist immer etwa eineinhalb Halbtöne zu hoch gestimmt. Null Probleme dabei.
Darauf mache ich sogar Bendings um bis zu 3 weitere Halbtöne. Bisher ist noch nichts gerissen.

Also nur Mut, da passiert so schnell nix...
 
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Vielen Dank für die ausführlichen Auskünfte. Wieder einiges gelernt. Ich will Variante 2 von Richelle mal ausprobieren.
 
Da stimmt doch was nicht. Hier ein video von Bon Ivers "Skinny Love". Das sieht mir aber gar nicht nach runterstimmen aus, eher nach dem gegenteil :)

Gruss, Ben
 
Da stimmt doch was nicht. Hier ein video von Bon Ivers "Skinny Love". Das sieht mir aber gar nicht nach runterstimmen aus, eher nach dem gegenteil :)

Gruss, Ben

Mir geht es eigentlich auch weniger um den Beweis ob die Stimmung wirklich so ist. Finde die vorgeschlagene Stimmung lediglich interesant, da sich andere Färbungen in den Akkorden ergeben.
 
Mal ne Zwischenfrage: Wie lassen sich generelle Aussagen über die Belastbarkeit von Saiten machen? Müsste nicht bekannt sein, welches Material konkret von Firma x verwendet wird?
Hintergrund der Frage: Ich kam mal kurz vor einem Auftritt auf die glänzende Idee, statt eines Kapos im 1. Bund alle Saiten einen halben Ton höher zu stimmen. Und ratet mal, welche Saite sich verabschiedet hat ...:mad:
 
Wie lassen sich generelle Aussagen über die Belastbarkeit von Saiten machen? Müsste nicht bekannt sein, welches Material konkret von Firma x verwendet wird?
...Und ratet mal, welche Saite sich verabschiedet hat ...:mad:

Wenn man wüsste welche Festigkeitseigenschaften ein verwendeter Stahldraht hätte, dann könnte man dies bei einer Aussage über die Belastbarkeit einbeziehen, aber würde noch immer mit einigen unbekannten Faktoren (Genauigkeit des Durchmessers, festigkeitsmindernde Verformung beim Aufziehen, festigkeitsmindernde punktförmige Druckstellen, ect.) überraschende, praktische Erfahrungen machen.


Unter idealen Bedingungen (also keine Beschädigungen, Abnutzungen, Verformungen, Querschnittsschwächungen, ect.) hätte sich eigentlich keine Deiner Saiten beim Hochstimmen um einen Halbton verabschieden dürfen. Aber da die hohe e-Saite schon in Normalstimmung bezogen zu einer für alle Saiten angenommenen identischen Stahlzugfestigkeit die höchste Belastung aushalten muss, würde ich vermuten, dass diese hohe e-Saite beim Hochstimmen versagt hat. Wenn Du einen Saitensatz mit einer g-Saite mit nicht so häufig vorkommendem 013er Kerndraht hattest, dann könnte auch diese beim Hochstimmen versagt haben, da sie in diesem Fall ähnlich stark wie die e-Saite belastet werden würde.
Ausnahmen wären, wie gesagt, andere Vorschäden welche zu Spannungsspitzen oder unterschiedliche Stahlfestigkeiten der einzelnen Saiten welche das Belastungs-Bruchgrenz-Verhältnis ändert und zu überraschenden Ergebnissen des Versagens führen.

Unter der Annahme, dass die Stahlkerndrähte der umwickelten Saiten und Stahldrähte der blanken Saiten aus einem Stahl mit identischen Festigkeitseigenschaften bestehen und diese Festigkeitseigenschaften bei einer Mindestzugfestigkeit von 1960 N/mm2 liegen kann man theoretische Belastbarkeitsgrenzen bezüglich Hochstimmen ausgehend von der Standardstimmung berechnen.

Bei einem 012/016/024/032/042/053 Saitensatz würde ein Hochstimmen um nachfolgend dargestellter Halbtöne die Belastungsgrenze erreichen:

e - 012 - 2 Halbtöne
b - 016 - 7 Halbtöne
g - 024 - 3 Halbtöne
D - 032 - 5 Halbtöne
A - 042 - 6 Halbtöne
E - 053 - 8 Halbtöne

Auch die Kerndurchmesser der umwickelten Saiten variieren unter den verschiedenen Saitenherstellern und verändern natürlich die Belastungsgrenzen bezüglich Hochstimmen.
Die Kerndurchmesser der umwickelten Saiten für oben angeführte Werte entsprechen denen der am häufigsten vorkommenden Werten von 11 verschiedenen Saitensätzen, welche vermessen wurden.

Eine allgemeingültige Aussage betreffend Saitenversagen kann aufgrund der vielen unterschiedlichen Faktoren sicher nicht gemacht werden.
Je mehr Faktoren bekannt sind, desto besser kann eine Vorhersage bzw. Berechnung mit den praktischen Erfahrungen übereinstimmen.
Aber man kann z.B. die Aussage machen, dass wenn eine b-, E-, oder A-Saite um 1 - 4 Halbtönen hochgestimmt werden soll, dies unter Normalbedingugen kein Problem darstellt (sollte trotzdessen ein Versagen eintreten, dies nicht der Regelfall ist und Faktoren wie Vorschäden, festigkeitsmindernde Druckpunkte oder Verformungen, minderwertige Saitenqualität die Ursache waren).
 
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