[Saiten] D'addario EXL110BT - Balanced Tension Strings

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Wehrte Boardgemeinde,
heute möchte ich euch an dieser Stelle die neuen D'addario Balenced Tension Strings mittels eines kurzen "Hand-On" vorstellen:

Um euch einen Eindruck vermtteln zu können, wurde ich (neben einigen anderen Testern) vom MuBo mit einem Saitensatz der neuen D'addario Produktlinie bemustert. Ich habe zum Test einen Satz in meiner Standardstärke (EXL110BT - .10 - .46) gewählt, und diesen direkt mit dem herkömmlche Satz gleicher Stärke (EXL 110) verglichen, den ich seit Jahren auf nahezu allen meinen Gitarren verwende.

Im Vergleich zu den herkömmlichen D'addario-Saiten ist bei den neuen BT (=Balanced Tension) Saitensätzen kaum Umgewöhnung notwendig. Für D'addario-Kenner dürfte sich die Zugehörigkeit zur Produktfamilie auf einen Blick erschließen.


herkömmlicher Satz
Balanced Tension-Version
Rückseite
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vs.
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Die Innenverpackung ist hier genauso wie bei den herkömmlichen Sätzen:

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Falls D'addario zufällig mitlesen sollte hier eine kleine Handhabungskritik:
mir ist klar, dass bewusst keine Einzelverpackung der Saiten erfolgt (daher ja auch die farbigen Ball-Ends), aber das "verzwirbeln" eines Saitenpaares macht das Wechseln einer gerissenen Saite (besonders unter Zeitdruck) unnötig fummelig. Zum einen müssen zwangsläufig beide Saiten entrollt werden, und da man die nicht benötigte Saite ja nicht einfach entsorgt, muss diese zum Verstauen dann erneut aufgerollt werden. Einzeln aufgerollte Saiten würden die Handhabung hier deutlich erleichtern!


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Übersicht:


Die Neuerung der BT-Saiten (BT= Balanced Tension) besteht darin, dass die Saiten bei annähernd gleichen Stärken innerhalb eines Satzes alle einen möglichst ausgeglichenen Saitenzug aufweisen. Erreicht wird dieses zum Teil durch die gezielte Anpassung einzelner Saitenstärken:

EXL110​
EXL110BT​
.10​
.10​
.13​
.135
.26​
.25
.36​
.34
.46​
.46​

Da sich aber die E6-Saite (zumindest meinem Gefühl nach) bei gleicher Stärke auch deutlich leichter ziehen lässt, als beim EXL110-Pendant, vermute ich, dass hier auch andere Materialien und/oder Spezifikationen (Saitenkern/Umwicklung) zum Einsatz kommen. Dieser Eindruck verstärkt sich noch beim Aufziehen der Saite, denn hier scheint besonders die E6 beim Umwickeln der Mechanikachse steifer bzw. biegfster als die E6 des normalen Satzes.

Als Testobjekt kam meine Vintage V100AFD zum Einsatz, bei der ich trotz der kurzen Mensur mit einem herkömmlichen 10er Satz bei Bendings immer etwas mehr kämpfen musste als bei meiner Strat.

Saiten runter...

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...und schnell wieder drauf, bevor sich die Lady erkältet;-)

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Eindrücke:

Nach dem Stimmen fällt auf, dass der Saitensatz insgesamt eine geringere Gesamtzugkraft zu haben scheint, allerdings ist die Abweichung in meinem Fall so minimal, dass keine Nachjustierung von Oktavreinheit oder gar Halsstab notwendig ist.
Die Finger verraten dann, dass hier doch noch etwas anders ist: trotz der im Vergleich zum herkömmlichen Satz gerade einmal um 0,127 bis 0,508 Millimeter differierenden Durchmesser, bilde ich mir ein, beim Spielen einen merklichen Unterschied in der Haptik zu spüren, was ich aber ausdrücklich weder als besser oder schlechter, sondern lediglich als "anders" klassifizieren würde. Nach ein paar Minuten spielen verschwindet dieser Effekt zudem nahezu vollkommen.

Der wesentliche Unterschied ist aber eindeutig die deutlich erhöhte "Bending-Freudigkeit" speziell der umwickelten Saiten. Hier gehen Ganztonbendings plötzlich ähnlich leicht von der Hand, wie bisher nur auf E1- und G-Saite. Ausserdem ist, natürlich auch immer in Abhängigkeit der individuellen Spielweise, eine insgesamt eine deutlich feinere Saitenkontrolle möglich. Exakte Vierteltonbendings oder auch nur kurzes "Anbenden" der tiefen Saiten geht meinem Empfinden nach ähnlich gut, wie auf einem 9er Satz, klingen tut's jedoch immer noch nach einem 10er.

Allerdings kann die verringerte Spannung auch nachteilig wirken: bei schnellem Tremolopicking von Akkorden oder Einzelnen Bass-Saiten ist spürbar weniger Wiederstand vorhanden, was bei gleichem Krafteinsatz (und einem Musikstil, der diese Spielweise oft nötig macht) zu einem etwas schwammigen Spielgefühl führen kann. Mit einem leicht verringerten Kraftaufwand beim Picking kann man diesen Effekt jedoch leicht umgehen.

Insgesamt würde ich das Spielgefühl der EXL110BT-Saiten als sehr angenehm bezeichnen, und kann auch der auf der Verpackungsrückseite gemachte Werbeversprechung der "greater dynamic control" insgesamt deutlich zustimmen.
Als Beweis dafür habe ich versucht, dieses Spielgefühl in zwei Soundbeispieln zu vermitteln.

Hier ein 80's-Style Hardrock-Riff bei dem besonders die Vierteltonbends der Pinch-Harmonics und die Abschlusssequenz auf der E6-Saite einen Eindruck der exakten Saitenkontrolle geben sollen:
https://soundcloud.com/git_02/daddario-exl110bt-balanced-1


Als zweites Beispiel ein Blues, dessen Sologitarre nahezu komplett in der (sonst ja Bending-unfreundlichen) ersten Lage gespielt wird. Aus Demonstrationszwecken habe ich dabei versucht, möglichst viele Bendings auf allen Saiten einfließen zu lassen - man möge mir daher manche "ungewöhnliche" Bendings verzeihen:ugly: :
https://soundcloud.com/git_02/daddario-exl110bt-balanced



Soweit zu meinem Eindruck der D'addario Balanced Tension Sätze. Ich persönlich überlege gerade, testweise auch meine Live-Gitarren mit den EXL110BT auszurüsten, bin mir da aber noch nicht ganz schlüssig.

Ich hoffe ihr konntet diesem Kurztest für euch interessante/nützliche Informationen entnehmen. Für Fragen und Anregungen bin ich natürlich wie immer offen!

Gruss
TheMystery
 
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Mir ist nicht ganz klar, was der großartige Unterschied zum alten 111er-Satz (.010, .0135, .017, .024, .034, .046 - "Balanced Light Gauge") sein soll - rechtfertigt eine minimal dickere D-Saite (.025 statt .024), das als völlig "neues Produkt" zu bewerben?
 
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Mir ist nicht ganz klar, was der großartige Unterschied zum alten 111er-Satz (.010, .0135, .017, .024, .034, .046 - "Balanced Light Gauge") sein soll - rechtfertigt eine minimal dickere D-Saite (.025 statt .024), das als völlig "neues Produkt" zu bewerben?

@Statler:
Damit bin ich ehrlich gesagt überfragt. Es scheint so, dass der 111er Satz die Vorlage für "meinen" BT-Satz wäre, da ich aber noch nie einen 111er-Satz gespielt habe, kann ich zu den Unterschieden (und der "Berechtigung" zur Klassifizierung als neues Produkt) nicht wirklich was sagen.

Vermutlich müsste man da mal direkt vergleichen. Da ich aber schon das Gefühl hatte, dass sich die E6 des EXL110- und des EXL110-BT-Satzes trotz gleicher Stärke im Handling merkbar unterscheiden, will ich nicht ausschließen., dass da (wie ja auch oben bereits erwähnt) doch einige Spezifikationen differieren - und das könnte dann ja auch einen möglichen Unterschied zum 111er-Satz betreffen...

Gruss
TheMystery
 
Ob für Saiten Klangbeispiele viel bringen sei mal dahingestellt, aber es schadet ja auch nichts. :)
Interessant ist die unterschiedliche Wahrnehmung schon, Rockin Daddy hat in seinem Review ja praktisch keinen Unterschied bemerkt. :gruebel:

Wäre es nicht sinnvoll die Diskussionen zumindest für die E-Gitarren-Saiten zusammenzuführen? So zersplittert und wiederholt sich die Diskussion leider zwangsläufig.
 
@Xanadu:
Die Klagbeispiele sollen in diesem Fall eher als "Spielbeispiele" dienen.
Natürlich lässt sich das Spielgefühl nicht wirklich per Aufnahme vermitteln, aber zumindest die "Bendingorgie" im Bluesbeispiel sollte meinen Eindruck unterstreichen, dass sich die Saiten (zumindest in meiner Wahrnehmung) beim Spielen eher nach einem 9er als nach einem 10er-Satz anfühlen...

Gruss
TheMystery
 

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