Jetzt mache ich das Thema kompliziert.

Denkt ihr auch schön an die Oktavenreinheit, d.h. Mensur, wenn ihr neue Saiten aufzieht.
Von Marke zu Marke und auf alle Fälle bei einer neuen Stärke wird sich die Mensur ändern. Das zu Bemerken ist nicht schwer. Stimmt die neuen Saiten mit dem Stimmgerät. Wenn ihr die Stimmung habt, dann greift in den zwölften Bund. Nun sollte die Saite wieder angeschlagen werden und im Idealfall auf eurem Stimmgerät keine Abweichung aufzeigen. Der Ton der Saite ist nun exakt eine Oktave höher.
Sollte sich bei diesem Test eine größere Abweichung zeigen, dann beginnt die nervige Angelegenheit.

Die Böckchen vor dem Steg, über die die Saiten laufen, müssen neu eingestellt werden, bis die Mensur ausgerichtet ist. Ihr stimmt die Saite über den zwölften Bund, indem ihr das Böckchen bewegt (wie über die Stimmmechanik wird der Ton verändert). Habt ihr den oktavierten Ton richtig gestimmt, dann überprüft ihr den Grundton. Mit Sicherheit ist der nun nicht mehr richtig gestimmt.

Folglich müßt ihr diesen über die Stimmmechanik an der Kopfplatte neu stimmen. Jetzt überprüft ihr wieder den Ton im zwölften Bund und stimmt ihn wieder über die Böckchen. Das macht ihr, bis beide Töne gleich sind. Viel Spaß!
Deshalb muss ich schon lächeln, wenn ihr denkt, dass durch den Kauf eines x-beliebigen Saitensatzes ein besserer Klang erzielt wird. Ohne die richtige Mensur habt ihr keine Bundreinheit und das klingt in den höheren Lagen mit Sicherheit schlechter, als alte Saiten.
Deshalb mein Tipp an jeden blutigen Anfänger: Achtet beim Wechsel darauf, sofern ihr die Saiten die ab Werk montiert waren gut findet, dass ihr diese wieder einbaut. Ein Wechsel auf eine neue Marke/Stärke kostet euch unter Umständen viel Zeit und Nerven.
Gruß
Andreas