Rumänisches Volkslied - Taktart?

Rubax
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Hallo liebe Musiker,

ich bin über folgendes Lied gestolpert und möchte es als meinen ersten Versuch zum Transkribieren nutzen.

Der Takt ist ein für mich ganz ungewöhnlicher ungerader Takt, den ich nicht bestimmen kann, hat jemand von Euch eine Ahnung um was es sich hier handelt?

http://www.youtube.com/watch?v=cnIYlDUSrpw

Gruß,

Rüdiger
 
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Ich hab einmal schnell reingehört. Wenn man dem Akkordeon folgt dann ist das eine Aufteilung, die ich wie folgt notieren würde: 2-2-3-3. Wie man das jetzt als Takt notiert, müsste man überlegen. 2/4+6/8 oder so (man könnte auch zahlenmäßig 5/4 sagen, aber das passt in meinen Augen nicht so ganz).
 
In der tat notiert man balkanische metren in achtelgruppen wie oben gesagt, 2-3, 3-2, 2-3-3-2 usw., das betrifft auch karibische musik wie die rumba mit 3-3-2
Übrigens eine anregung für abwechslungsreiches improvisieren.
 
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Hallo liebe Musiker,

ich bin über folgendes Lied gestolpert und möchte es als meinen ersten Versuch zum Transkribieren nutzen.

Der Takt ist ein für mich ganz ungewöhnlicher ungerader Takt, den ich nicht bestimmen kann, hat jemand von Euch eine Ahnung um was es sich hier handelt?

http://www.youtube.com/watch?v=cnIYlDUSrpw

Gruß,

Rüdiger


Dieser Tanz ist im 5/8 Takt.

Die Melodie phrasiert : 1 Viertel + 1 punktierter Achtel + 1 punktierter Achtel
 
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Hagenwil, danke!

Ich habe inzwischen einen guten Teil der (Grund-)Melodie aufschreiben können, die künsterlischen Verzierungen lass ich erst mal weg.
Und ja, ich habe es auch mit 5/8 Takt versucht, jetzt kann ich das "Projekt" mit etwas mehr Sicherheit fortsetzen.

Gruß

Rüdiger
 
Ich würde mir als erste Transkription vielleicht etwas herussuchen, was rythmisch leicher verständlich ist. Es geht ja auch darum die Sachen so konkret wie möglich zu erfassen und aufzuschreiben. Ich hätte auch mit dem Wissen um den Fünfer Probleme das perfekt aufzuschreiben.

Wenn du es transkribierst um es nachzuspielen wäre ein weiter (riesiger) Stolperstein dass die Melodie mit diesem extremen Tremolo gespielt ist. Es handelt sich dabei um einen speziellen Effekt, der erstens nicht einfach korrekt reproduziert werden kann und zweitens nur in wenigen Situationen anwendbar ist.

Wenn du dir jetzt diese Spielweise angewöhnst - und eine Transkription prägt einen immer - dann wirst du möglichwerweise Schwierigkeiten haben dir das abzugewöhnen. In einem normalen Bläsersatz wäre das nämlich extrem ungünstig.

Es ist schon schwer genug sich anzugewöhnen seinen Luftstrom kontant zu halten. Hier geht es aber gerad darum ihn zu Verändern.

Ich will es dir jetzt nicht völlig madig machen, da du es ja sicher herusgesucht hast weil es dir gefällt und du es sicher schon oft genug gehört hast um einen Bezug dazu zu haben. Ich finde nur für den Anfang ist es etwas hart.

Gruß!

Gruß.
 
Der Takt ist ein für mich ganz ungewöhnlicher ungerader Takt ...
... eine Aufteilung, die ich wie folgt notieren würde: 2-2-3-3.
Dieser Tanz ist im 5/8 Takt.

Habe mir die Aufnahme angehört und man kann ohne Probleme die Takte mit sechs durchzählen - also ein 6/8-Takt mit einem Rhythmus der vereinfacht zunächst mit "Achtel-Achtel-Viertel-Achtel-Achtelpause" beschrieben werden kann.

Habe den Eindruck, daß die Viertel etwas nach dem Beat und die letzte (akzentuierte) Achtel etwas vor dem Beat kommt.

Komplex wird es durch die Melodie. welche rhythmisch freier agiert und häufig Verzierungen und ein Tremolo (Triolen) gebraucht.

Eine große Fleißaufgabe, das zu transkribieren. Leichter wäre es m.E., sich die Melodie Schritt für Schritt einzuprägen und nachzuspielen. Ein interessantes Lied!

Viele Grüße

Klaus
 
Habe mir die Aufnahme angehört und man kann ohne Probleme die Takte mit sechs durchzählen - also ein 6/8-Takt mit einem Rhythmus der vereinfacht zunächst mit "Achtel-Achtel-Viertel-Achtel-Achtelpause" beschrieben werden kann.

Habe den Eindruck, daß die Viertel etwas nach dem Beat und die letzte (akzentuierte) Achtel etwas vor dem Beat kommt.

Dachte ich auch zuerst - ein etwas eiernder 6/8.

Aber es ist wie Hagenwil schon treffend bemerkte ein zusammengesetzter Takt.

Ich würde diesen Takt allerdings als 10/8 bezeichnen mit der Unterteilung 2 - 2 - 3 - 3. Dabei sind die Achtel die durchgehende Zählzeit.
 
Sorry, aber für mich hört sich das nach einem 4/4 Takt an. Ca. 130 bpm

Edit:

Genaugenommen spielt das Akkordeon zwei viertel Triolen ohne mittleren Ton. Und das ein wenig ungenau. So hört es sich zumindest für mich an.
 
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Vielen Dank für die jetzt doch noch zahlreichen Beiträge!

Wenn du es transkribierst um es nachzuspielen wäre ein weiter (riesiger) Stolperstein dass die Melodie mit diesem extremen Tremolo gespielt ist. Es handelt sich dabei um einen speziellen Effekt, der erstens nicht einfach korrekt reproduziert werden kann und zweitens nur in wenigen Situationen anwendbar ist.

Das meine ich mit "künstlerischen" Verzierungen.
Ich habe mitlerweile eine ganze Reihe von Interpretationen gefunden, jeder Interpret macht es ein bischen anders, da scheint es doch eine große Freiheit zu geben.

Mein erstes Stolpern über dieses Lied war dieser Knirps, 10 Jahre alt: http://www.youtube.com/watch?v=eolaw-EIOcY&feature=my_favorites&list=FLIzx2VXRjZlqtakjgrNaFBA und ich hoffe, so ähnlich wie er sollte ich das auch hinkriegen, hoffentlich ohne die Quietscher, und den Hall würde ich auch weglassen...

Erst nachdem dankenswerterweise jemand auf meine Frage bei Youtube nach dem Titel geantwortet hat habe ich auch andere Interpretationen gefunden.

Ich bin ja froh das es doch einige Diskussion um den Rythmus gibt, das zeigt mir das ich dann doch nicht ganz so bekloppt bin, 10/8 hört sich gut an, das ist ein Vielfaches von 5/8 :), ich habe nur ein "dah dah dat dat" rausgehört und das so daß es auf nichts, was mir geläufig, ist passt.

Also nochmals herzlichen Dank für all die Beiträge, jeder bringt einen neuen Gedanken, der mir hilft das Stück weiter zu verstehen.
 
Sorry, aber für mich hört sich das nach einem 4/4 Takt an. Ca. 130 bpm

Edit:

Genaugenommen spielt das Akkordeon zwei viertel Triolen ohne mittleren Ton. Und das ein wenig ungenau. So hört es sich zumindest für mich an.

Das ist keine Ungenauigkeit. Das musst Du auszählen!

Hier ein Muster des zusammengesetzten Taktes --> www.cisum.info/10-8.pdf
 
ich würde das so notieren:

Songform A A B B
Taktart 5/8
Subdivision: 4 3 3 (16tel)
Durchzählen: 1234-123-123 (fett klatschen, normal fühlen)

Man muss nur einen halben A-Teil und einen halben B-Teil transkribieren, und man hat die Melodie


Tempo 81 BPM

Drumbeat:

Rumanisches Lied 5-8.jpg

- - - Aktualisiert - - -

Das Tempo der Band eiert nicht - siehe mp3 des Liedes:

https://www.mydrive.ch/login

East-Viking-Studios
123456789

> Lied_5-8_81 BPM.mp3
 

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Oha, das ist ne Nuss...
Also ein 5/8 ist es auf keinen Fall.
Ein 6/8 schon eher, obwohl das Tempo des Akkordeonisten manchmal etwas eiert. Aber die 6 kann man gut durchzählen.
Eventuell könnte es ein 11/16 sein. Wenn ich die 16tel mitzähle kann man auch auf 2 2 3 2 2 kommen.

Ich kenne eine Expertin in Sachen krumme Rhythmen und leite ihr mal den Link weiter. Mal sehen, was sie dazu sagt...
 
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Dachte ich auch zuerst - ein etwas eiernder 6/8.

Aber es ist wie Hagenwil schon treffend bemerkte ein zusammengesetzter Takt.

Ich würde diesen Takt allerdings als 10/8 bezeichnen mit der Unterteilung 2 - 2 - 3 - 3. Dabei sind die Achtel die durchgehende Zählzeit.

Vollkommen richtig! Man kann zwar mit sechs durchzählen, aber das "swingt" dann.

Ich habe acht Takte mit einem Sequencer aufgenommen: die ersten vier im 10/8-Takt, die letzten vier im 6/8-Takt.

Wenn man bei der Hörprobe mit sechs durchzählt, bemerkt man ganz klar den "Swing" in der ersten Hälfte. In der zweiten Hälfte stimmt der Rhythmus dagegen genau mit der Zählung und der "Swing" fällt weg.

http://soundcloud.com/musicprobe/10-achtel-6-achtel

Man sollte gelegentlich darauf achten, daß man die Strukturen, die man im Kopf hat, nicht gleich auf das Gehörte projiziert und sozusagen "zurechthört".

Edit: Hier eine Hörprobe, in der der 10/8-Takt durch die Bass Drum "mitgezählt" wird: Die ersten vier Takt mit sechs, die folgenden vier Takte mit fünf.

http://soundcloud.com/musicprobe/10-achtel-mit-sechs-und-mit-f

Viele Grüße

Klaus
 
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So, hier die Antwort meiner Bekannten.


"Lieber Sicuri,
ich höre das - schnell gezählt - als einen 11/16 (1234 123 1234), Melodie und Takt würden vom Stil her zu einer Form des De-a-lungul aus Ost-Transylvanien passen (für De-a-lungul gibt es verschiedene Taktarten). Schönes Stück."

Hier übrigens die Website, an der meine Bekannte mitarbeitet. Da geht es hauptsächlich um krumme Rhythen:
http://www.folkloretanznoten.de/

Beim nochmaligen Hören jetzt mit frischen Ohren, finde ich es auch eindeutig, dass es ein 11er ist, das geht die ganze Zeit durch, ohne dass man irgendwann umdenken muss. Über die Genauigkeit der Musiker bei dieser Aufnahme könnte man diskutieren, nicht aber um den Rhythmus generell bzw. wie er gemeint ist.

Ich hoffe, ich konnte weiterhelfen.

Viele Grüße
Sicuri
 
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Hallo Sicuri,

die Seite an der Deine Bekannte mitarbeitet, ist eine schöne Fundgrube für Folkloretanz-Noten. Eine weitere Seite mit interessanten Rhythmen (Noten, MIDI, mp3, meist Balkan) findet sich hier: http://dickatlee.com/music/balkan/index.html

Wenn man Achtel als Zählzeit nimmt, wurden v.a. folgende Rhythmen diskutiert:

12/8: 12 12 1234 1234
10/8: 12 12 123 123

Der jetzt vorgeschlagene 11er, läge dazwischen:
11/8: 12 12 123 1234

Ich habe den 11/8 mit dem 10/8 verglichen und komme zu dem Schluß, daß bei ersterem der vierte Schlag etwas zu früh kommt.
Daher würde ich den 10/8 favorisieren.

Zwei Hörproben habe ich angefertigt. Dort sind nur die Anfänge zu hören (Musikzitat wg. Urheberrecht). Ich habe mir das ganze Stück mit den Rhythmen angehört. Es gibt leichte Temposchwankungen in der Aufnahme und natürlich eine Ungenauigkeit von mir, beim Ermitteln des Tempos. Dennoch bleibt der Eindruck, daß der 10/8 besser mit der Quelle in Übereinstimmung zu bringen ist als der 11/8.

http://soundcloud.com/musicprobe/11er
http://soundcloud.com/musicprobe/10er
Quelle

Die folgende Amateurversion des Liedes hat für unsere Zwecke den Vorteil, daß ein maschinell erzeugter Rhythmus vorgeschaltet wurde, der leicht auszumessen ist und dessen Tempo natürlich roboterhaft durchgehalten wird.

Diese Anfnahme ist am besten mit einem 7/8-Takt in Übereinstimmung zu bringen. Der Begleitrhythmus ist hier:
123 12 12

Hier das Zitat vom Anfang; die eigentliche Melodie setzt später ein:

http://soundcloud.com/musicprobe/7er
Quelle

Viele Grüße

Klaus
 
Ich habe gerade wieder eine Nachricht von Youtube erhalten :)

the rythm of this song is ,,hora'' ( slow romanian folklor ), and this song is singing to every wedding ...

Also, er sagt es ist eine Hora.
 
Es ist mir jetzt gelungen auf einer rumänischen Webseite Noten für das Stück zu finden. Es ist in 7/16 notiert.

Grüße,

Rüdiger
 
Die Diskussion ist nun schon alt, aber sie hat mich interessiert. Ich bin auch der Ansicht, dass es sich bei der Aufnahme um einen 11/16 handelt. Die Tatsache, dass jemand das gleiche (?) Stück (gibt es einen Link zu den Noten?) in 7/16 aufgeschrieben hat, tut dem keinen Abbruch. Gerade traditionelle Stücke in Mazedonien, Rumänien und Bulgarien können in vielen geringfügig unterschiedlichen Taktvarianten gespielt werden. Solange die Schwerpunkte der Tanzbewegungen gleich bleiben, ist alles erlaubt - und wird auch alles genutzt, nach Lust und Laune der Musiker. Auch eine rumänische "Hora" kann verschiedene Taktarten haben.
 

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