Es geht ja nicht um den Proberaum
Ich erzähl dir nochwas: ich hatte den Job, 3 Schülerbands zu mischen. Angerückt bin ich mit ziemlich amtlichem PA-Material, ausreichend für 300 PAX, richtig schönes bummbumm.
Die erste Band stellte die Backline. Der Bassist hatte einen kleinen Ashdown Basscombo mit DI-out. Kommt mir eigentlich sehr gelegen, weil dann wirds auf der Bühne nicht so laut und ich kann das Signal sauber auf PA und Monitor legen.
Der Pursche hatte seinen Bassboost am Instrument voll aufgerissen und den Bassboost am Amp ebenfalls. Was dazu geführt hat, dass es nur noch gewummert hat, kein differenzierter Sound, nix. Genauso das Signal aus dem Monitor. Er war nicht dazu zu bewegen, das zurückzudrehen. Hab ich dann so gelassen - der Sound war einfach nur shice.
Schuld war natürlich (natürlich) der Tech.
Der Bassist der nächsten Band hatte wohl etwas mehr Erfahrung und hat erstmal auf Normalstellung zurückgedreht.
Ergebnis: sauberer, klarer, druckvoller krawumm-Bass vorne auf der PA, dasselbe auf der Bühne. Grinsebacken von links nach rechts.
Mein Rat: die EQ-Regler sind nicht nur dazu da um zu boosten, manchmal muss man auch zurücknehmen. Das Ergebnis ist oft erstaunlich. Es geht nicht nur darum, dass die Hosen flattern, dafür sorgt ordentliches Material. Sondern es geht zunächst darum, sauber Musik zu machen.
Leider brauchen einige Leute Jahre, um das zu erkennen.