Rückkopplung über Headset - ich werde noch verrückt :-)

  • Ersteller gerol80
  • Erstellt am
gerol80
gerol80
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
17.12.16
Registriert
09.02.06
Beiträge
45
Kekse
0
Ort
Fürth
Hallo,

wir hatten am Wochenende mal wieder unsere ersten Faschingssitzungen. Die beiden Moderatoren haben dafür jeweils ein Headset.

Das eine ist ein AKG C 420, angebunden über eine AKG WMS 40-Funkanlage. Das andere ist ein ziemlich billiges Noname-Ding (ich hab die Verpackung nicht mehr gefunden, deshalb kann ich nichts genaueres dazu sagen) und funkt über eine Zeck Daisy-Funkanlage.

Das AKG macht auch kaum Probleme, aber das andere hat offensichtlich einen so hohen Aufnahmeradius, dass es permanent kurz vor dem Wegbrummen bzw. -pfeifen ist und ich deshalb andauernd am Nachkorrigieren bin. Das mit dem hohen Aufnahmeradius ist mir deshalb aufgefallen, weil z.B. während eines Gardetanzes, wenn die beiden irgendwo an der Seite der Bühne stehen, die Signal-LED des AKG-Eingangs am Mixer fast nie aufflackert, die Signal-LED des Daisy-Eingangs aber nahezu permanent leuchtet. Auch wenn die beiden nebeneinander stehen und reden, geht die Sprache von beiden immer in dieses blöde Billig-Headset rein.

Besonders schlimm ist es, wenn die Moderatoren ziemlich vorne am Bühnenrand stehen, denn dann kommen sie anscheinend ziemlich nah an den Abstrahlbereich der PA rein (über das Monitoring dürfte es relativ wenig Rückkopplungen geben, da über der Bühne nur zwei JBL Control 1 hängen und es damit noch nie Probleme gab) oder wenn sie ziemlich leise reden, denn dann muss ich natürlich noch lauter aufdrehen, damit man überhaupt etwas hört.

Auch wenn die beiden z.B. durch den Saal einlaufen und die Mikros angeschaltet sind, gibt es mit dem AKG überhaupt keine Probleme, aber das andere muss ich dann immer abdrehen, da es sonst die schönsten Brummer und Pfeifer gibt (da sie dann ja vor den Lautsprechern rumlaufen).

Frage: wie werde ich dem Problem Herr? Das Billigteil einfach wegschmeißen und noch ein "gutes" AKG kaufen? Problem: dafür wird das Geld nicht reichen
icon_smile.gif


Dieses billige Headset hat einen relativ langen "Hals", wo dann das Mikro vorne draufsitzt. Dadurch sitzt der Mikrokopf eigentlich bei jedem Auftreten der beiden irgendwo anders (irgendwie kriegt er das nicht geregelt, den mal irgendwo an eine einheitliche Stelle zu biegen
icon_smile.gif
). Also mal hat er ihn weiter nach außen gebogen, mal näher zum Mund, mal mehr nach oben, mal mehr nach unten. Ich hatte den Eindruck, dass das Problem besser wird, wenn er den Mikrokopf näher zum Mund biegt. Wie positioniert man so ein Mikro denn optimal? Ich könnte mir vorstellen, dass ich es natürlich leiser stellen kann, wenn er es näher am Mund hat und es dann doch weniger rückkoppeln müsste, oder?

Über Equalizer kann ich leider recht wenig machen, denn wir haben "nur" einen Dynacord PowerMate 1600 (Powermixer), der für die Summe nur 7-Band-Equalizer hat. Die Eingänge haben 1-fach parametrische Mitten, allerdings weiß ich da auch nicht so recht, welche Frequenzen ich rausdrehen soll. Und wenn ich natürlich bestimmte Frequenzen extrem rausnehme, dann klingt das ganze ziemlich blechern
icon_smile.gif
 
Eigenschaft
 
die "billigen" Headsets haben oft Kugelcharakteristik und da hast du so gut wie keine Chance, da wirklich alles drumrum aufgenommen wird und für Feedback sorgt
bitte mal checken, ob das da auch so ist
falls ja - sorry
(es geht halt in dem Preisbereich nix über das C420 - ich sprech aus eigener Erfahrung)
 
Hm ... und woher weiß ich, ob das Ding Kugel- oder Nierencharakteristik hat? Sprich: kann man das irgendwie sehen?

Wie gesagt ist die Verpackung und damit auch die Anleitung nicht mehr da. Wird irgendjemand weggeschmissen haben :)

Zum Preisbereich: das C420 kostet halt stolze 219 Euro und würde vermutlich gar nicht zu dem Daisy-System passen (UVP von AKG, bei Thomann bekommt man es für 148 Euro). Und das andere hat damals - wenn ich mich nicht täusche - irgendwas so um die 40 Euro gekostet.

Problematisch ist halt, dass alles, was Geld kostet, praktisch nicht in Frage kommt :) Die Faschingssitzungen veranstaltet unser Sportverein und ich bin da mehr oder weniger ehrenamtlich vom Keyboard-Spielen über Playbacks für Garde einspielen bis eben hin zum Abmischen so ziemlich für alles zuständig, was mit Musik und Tontechnik zu tun hat. Der Verein hat letztes Jahr das Sportheim komplett saniert und renoviert und sitzt jetzt auf Schulden bis über beide Ohren. Da ist der Geldbeutel also im Moment ziemlich leer.

Problematisch ist auch, dass das Headset ziemlich viel Atemgeräusche aufnimmt. Man hört da also bei jedem Ausatmen ein richtig schönes Rauschen. Und deshalb biegt der Moderator das Mikro dann eben immer ziemlich nach außen, damit man die Atemgeräusche nicht hört. Allerdings bin ich der Meinung, dass das ja dann eigentlich die Sprache gar nicht mehr richtig aufnehmen kann, da es ja dann gewissermaßen vorne am Mund vorbei "schaut" ... you know what I mean?
 
Huch: ich muss hier grad mal ne kleine Korrektor vornehmen ... wie ich grade sehe, ist ja das AKG C 444 das billigere der beiden (ich hatte eigentlich gedacht, 444 sei besser als 420 - wäre ja aber auch zu einfach, wenn die einfach aufsteigend nummeriert wären :) ).

Ich weiß aber, dass wir damals das günstigere der beiden gekauft haben, also haben wir wohl das C 444. Aber da das sowieso keine gravierenden Probleme macht, dürfte das egal sein.
 
gerol80 schrieb:
Hm ... und woher weiß ich, ob das Ding Kugel- oder Nierencharakteristik hat? Sprich: kann man das irgendwie sehen?
nein, kannst du nicht sehen
besprich es mal von vorne, hinten, oben und unten - wenn so ziemlich überall das gleiche rauskommt, dann ist es eine Kugel

gerol80 schrieb:
Und das andere hat damals - wenn ich mich nicht täusche - irgendwas so um die 40 Euro gekostet.
bitte - wirf es einfach weg - damit kannst du nicht mal notleidenden Musikern einen Gefallen tun

gerol80 schrieb:
Zum Preisbereich: das C420 kostet halt stolze 219 Euro
das C444 ist unterste Einstiegskategorie, C420 maximal Mittelklasse !
gerol80 schrieb:
und würde vermutlich gar nicht zu dem Daisy-System passen
nein - tut es nicht

gerol80 schrieb:
Problematisch ist auch, dass das Headset ziemlich viel Atemgeräusche aufnimmt.
ein gutes Mikrofon nimmt alles auf - wär schlecht, wenn nicht

gerol80 schrieb:
deshalb biegt der Moderator das Mikro dann eben immer ziemlich nach außen, damit man die Atemgeräusche nicht hört.
das musst du ihm aber ganz schnell abgewöhnen - ansonsten funktioniert auch das beste Mikrofon nicht.

gerol80 schrieb:
Problematisch ist halt, dass alles, was Geld kostet, praktisch nicht in Frage kommt
dann würde ich euch empfehlen, das alles zu vergessen, oder mit den Feedbacks zu leben
 
Harry schrieb:
dann würde ich euch empfehlen, das alles zu vergessen, oder mit den Feedbacks zu leben
Tja, damit hast du sicher recht. Aber was soll ich machen?

Als dieses Billigdingens damals gekauft worden ist, hat der Händler den Verantwortlichen im Verein gesagt, dass das super auf das daisy abgestimmt ist und dass dieses Headset das beste ist, was man für das daisy haben kann (klar ... würde ich als Händler auch sagen, denn er wollte ja was verkaufen).

Das Problem ist nur, dass in dem Verein keiner ne Ahnung von dem Ganzen hat. Also kann ich nicht kommen und denen irgendwas von Kugel- oder Nierencharakteristik oder ähnlichem erzählen. Das einzige, was die merken: es brummt und ich bekomme das nicht wirklich weg. Also muss ich logischerweise der Schuldige sein und nicht das Mikro ... logisch, oder? :)
 
gerol80 schrieb:
Tja, damit hast du sicher recht. Aber was soll ich machen?
mit den Feedbacks leben
wenns tatsächlich Kugel ist (was ich stark vermute) hilft gar nix
aber wirklich gar nix

gerol80 schrieb:
Als dieses Billigdingens damals gekauft worden ist, hat der Händler den Verantwortlichen im Verein gesagt, dass das super auf das daisy abgestimmt ist und dass dieses Headset das beste ist, was man für das daisy haben kann
dem würd ich den Hals rumdrehen

gerol80 schrieb:
Das Problem ist nur, dass in dem Verein keiner ne Ahnung von dem Ganzen hat. Also kann ich nicht kommen und denen irgendwas von Kugel- oder Nierencharakteristik oder ähnlichem erzählen.
das Problem ist mir bekannt
doch - kannst du - musst du sogar.

gerol80 schrieb:
Das einzige, was die merken: es brummt und ich bekomme das nicht wirklich weg. Also muss ich logischerweise der Schuldige sein und nicht das Mikro ... logisch, oder? :)
das kapier ich nicht
beim AKG ist es doch in Ordnung - oder?
und da musst du sagen: Und das ist ein amtliches Mikrofon und das andere ist Müll - eine bessere Live-Demo gibts doch gar nicht
 
8ight schrieb:
Falls mal ein neukauf ansteht
Das wird glaube ich in den nächsten 10 Jahren nicht passieren :)

Wir überlegen schon seit 2 oder 3 Jahren, die letzten beiden verkabelten Mikrofone für die Sänger durch Funkmikros zu ersetzen, aber es ist einfach kein Geld da. Also werden die Kabeldinger halt weiterhin benutzt ... für Chor und Background reichts ja grade so. Wobei die Mikrofone, die da draufstecken, sicher schon älter sind als ich (und ich bin 25 :)). Für die vier daisy-Systeme haben wir wenigstens SM 58 zum Aufstecken.
 
Harry schrieb:
und da musst du sagen: Und das ist ein amtliches Mikrofon und das andere ist Müll - eine bessere Live-Demo gibts doch gar nicht
Tja, dazu musst du denen erstmal verständlich machen, dass das an dem Mikro liegt. Und nicht an der falschen Einstellung, dem Wetter oder den atmosphärischen Strahlungen :)

Wenn ich zu unserem Gitarristen rüberbrülle, er soll mal den Solosänger lauter machen (weil ich grade Keyboard spiele und mich nicht umdrehen kann), dann fragt er zurück, was für ein Mikro der grad hat. Dabei müsste er doch nur zum Mixer schauen, wo die Signal-LED leuchtet - muss ich noch mehr sagen??
 
Hallo,

dann will ich doch rückschauend nochmal einen kleinen Ergebnisbericht geben
icon_smile.gif


Zum einen war der Gain des Senders relativ weit aufgedreht, so dass der Eingangsgain am Mixer relativ weit zugedreht werden musste. Es gab zwar am Funkempfänger trotzdem keine Übersteuerung (!!), trotzdem habe ich den Gain des Funksenders weiter zu- und den Eingangsgain des Mixers weiter aufgedreht.

Weiterhin habe ich bei allen verwendeten Funkmikrofonen (2 Headsets + diverse Handmikros) versucht, die "gefährlichsten" Mitten rauszufiltern nach dem üblichen Muster:

1. An den parametrischen Mitten den +/- Regler voll aufdrehen.
2. Mit dem Frequenzenregler die Frequenz suchen, die am ehesten rückkoppelt.
3. Diese Frequenz rausziehen.

Kleine Anmerkung: logisch, dass man für diese Vorgehensweise mit jedem Mikro erstmal einen schönen Brummton erzeugen muss. Spätestens nach dem dritten Mikro brüllte es schon aus allen Richtungen: "Muss das sein? Bist du nicht bald mal fertig? Das nervt!" - da ich das etwa 1 1/2 Stunden vor der letzten Faschingssitzung gemacht habe, waren natürlich die anderen Akteure auch schon da und haben sich ihrerseits auf den Abend vorbereitet.

Weiterhin habe ich die beiden "Träger" der Headsets genauestens instruiert, wo das Mikro hinsoll und dass sie da gefälligst nicht dauernd dran rumzubiegen haben.

Außerdem habe ich im Monitorweg über den Feedback-Filter auch die für die Headsets gefährlichen Frequenzen noch rausgefiltert und die Headsets im Monitorweg außerdem leiser gemacht als über den "Hauptweg".

Resultat des Ganzen: es war zwar besser, allerdings waren immer noch leichte "Wegbrumm"-Tendenzen da, die ich auch nicht wegbekommen habe, allerdings konnte man einigermaßen damit leben.

Das "billige" Headset scheint tatsächlich Kugelcharakteristik zu haben, da ich testweise mal versucht habe, von allen möglichen Richtungen reinzusprechen, und es dabei immer annähernd gleich laut war.

Was mir bei dieser Testerei auch aufgefallen ist, da ich dabei die Headsets ja in der Hand halten musste (am Nackenbügel): das billigere Headset ist deutlich anfälliger auf kleine "Klopfer" am Nackenbügel. Hält man das am Nackenbügel in der Hand und klopft mit einem Finger mal leicht auf den Nackenbügel, gibt das fast so laute Geräusche als wenn man direkt auf's Mikro klopft
icon_smile.gif
... das AKG ist da deutlich unempfindlicher. Genauso verhält es sich auch bei den Ploppgeräuschen beim Sprechen. Das AKG erzeugt deutlich weniger Plopps und überträgt auch deutlich weniger Atemgeräusche.

Für die Faschingssaison 2007 stellt sich mir nun natürlich die Frage, wie man die verbleibende "Wegbrumm"-Tendenz auch noch in den Griff bekommt. Hat dazu noch jemand eine Idee?
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben