Jedenfalls dachte ich mir, da versuchste den Spaß auch mal. Wie sollte ich denn deiner Meinung nach den Song aufbauen ohne, dass ich wieder in ein ABAB Schema verfalle?
So meinte ich das nicht.
Ich spreche nicht auf Popstrukturen oder sich in einem Muster wiederholende Abfolgen irgendwelcher Riffs, ganz und gar nicht, das mach ich selbst in meiner Musik nicht und finde es viel interessanter wenn es nicht so ist.
Aber solche Strukturen müssen sich mit irgendwas begründen, und am einfachsten ist hier der Spannungsaufbau. Das Sologefrickel kommt viel zu früh, sowas ist selbst bei solcher Musik (auf jeden Fall in dieser Form wie du es geschrieben hast) etwas unpassend, es gibt nichts was auf das Leadriff/Solo hinarbeitet und es fehlt irgendwie komplett der Faden. Sagen wir es so:
Bei den Instrumentalpassagen
und deren Anordnung kann ich nicht erkennen welche Stimmungen dem Hörer gegenüber transportiert werden sollen.
Das geht vor allem gegen den Einsatz an Takt 39, wie bereits gesagt, der an sich nicht schlecht ist, aber der hat mich einfach "geärgert". Davor wars gut, Violine zwar etwas zu laut, aber das ist ja nicht der Punkt. Und anstatt dass an der Stelle weitergebaut wird kommt so ein Solozeug da hin, was man vielleicht als Schluss, oder späteren Mittelteil verwenden kann, das gar nicht zu den Riffs davor passt.
Und dann wird das Konstrukt Violine und Solo wiederholt + eine neue Stelle die mir wiederum gefällt, und dann kommt eine sehr lange Stelle mit langgehaltenen Noten. Auch da:
Wieso jetzt?
Wieso ist jetzt so ein Break da?
Ich fasse Stimmungstechnisch alles bis 31 erstmal als Introartiges auf, das eine gute Spannung erzeugt und Lust auf mehr macht, danach ändert sich die charakteristik mit der Violine etwas, hört sich so an als würde es jetzt los gehen (auch guter Einsatz für Vocals), und danach das Solozeug und dann kommt bis auf ein Riff nix neues bevor es in den langatmigen atmosphärischen Part übergeht, heisst: Es ist noch nicht genug passiert um das zu machen, das wirkt alles einfach sehr unbefriedigend.
Im Takt 102 würd ich die Bassline etwas ändern und die Notenwechsel etwas mehr an die Gitarre angleichen. Das "H" dass der Bass spielt stört in der letzten 16tel des ersten Schlages sehr, viel zu großer Kontrast für eine so straighte Stelle.
Bin als Schlagzeuger natürlich Freund von tollen Bassläufen und mit Bassisten jammen ist immer noch am schönsten, aber an der Stelle würd ich den Bass allgemein zurückfahren, weil die Betonung hier eher auf der tollen Synthiemelodie liegt, das lenkt ab.
So
Und jetzt geh ich ins Bett.
Gruß