Rotosound - Saiten schrotten die Bundstege?

  • Ersteller smartin
  • Erstellt am
smartin
smartin
HCA-Gitarrenbau
HCA
Zuletzt hier
27.04.20
Registriert
07.03.04
Beiträge
3.277
Kekse
27.644
Ort
Bärlin
Hallo,

Als ich neulich meinen Sattel wechselte, fielen mir plötzlich tiefe Spuren in den Bundstegen auf. Die Saiten haben sich regelrecht in die Bundstege gedrückt. Ein solches Problem ist mir vorher nie aufgefallen - habe vorher immer Ernie-Ball-Saiten verwendet.

Nun hab ich ein wenig die Befürchtung, dass da irgendwann nur noch ne große Lücke ist und ich nen Fretless hab :eek: :evil:

Man muss vielleicht dazu sagen, dass der Bass schon knapp 6 Jahre alt ist und ich seit Kurzem recht intensiv spiele.

Kann das tatsächlich an den Rotosound liegen oder muss der Schaden schon vorher gewesen sein? Bei Ernieball haben jedenfalls immer die Saiten mehr schaden davon getragen, als die Bundstege. Das war dann immer das Zeichen sie zu wechseln. Die Rotosound haben fast keinen Schaden bisher obwohl sie schon nen knappes Jahr alt sein müssten.
 
Eigenschaft
 
Das Zeichen die Saiten zu wechseln ist normalerweise der miese Klang...

Rillen von den Saiten in den Bundstäbchen sind schon normal. Je nach Qualität der Stäbchen halt unterschiedlich schnell/tief.
 
smartin schrieb:
Kann das tatsächlich an den Rotosound liegen oder muss der Schaden schon vorher gewesen sein? Bei Ernieball haben jedenfalls immer die Saiten mehr schaden davon getragen, als die Bundstege.

Es ist leider so, daß eine der beiden Materialien immer gewinnt. RS sind allerdings extrem grob, fingerunfreundlich und entsprechend auch nebengeräuschelnd.

Die Rotosound haben fast keinen Schaden bisher obwohl sie schon nen knappes Jahr alt sein müssten.

Die müssen nach der Zeit aber durch Verschmutzung und nicht so offensichtliche mechanische Schäden sowas von tot sein.
 
Es dürfte generell bekannt sein, dass sich Saiten mit einem höherem Anteil an Stahl, tiefer einkerben. Ich verwende lieber Saiten mit einem höheren Nickel Anteil - dadurch sind sie auch schonender zu den Bünden. Allerdings besteht ein Klangunterschied, der je nach Geschmack aber nicht immer negativ sein muss.
 
Die RS haben auch eine recht hohe Spannungsstärke, und je nach Saitenlage und/oder Kraftaufwand können sich die Bünde auch recht schnell abnutzen.

Die Ernie Balls war doch bestimmt "weicher" oder?
Hab die scho ewig nicht mehr gespielt, weiß also nicht wie die heute so sind.

Vielleicht mal Flatwounds ausprobieren? Ist natürlich was anderes als Roundwounds aber schonender und vom Sound können sie durchaus genauso gut gefallen. Sie sind halt "dumpfer", nicht so Obertonreich und eignen sich von daher vielleicht nicht so gut zum slappen, aber sonst... :great:
 
COL schrieb:
Es dürfte generell bekannt sein, dass sich Saiten mit einem höherem Anteil an Stahl, tiefer einkerben.

Hängt aber auch von den äußeren Windungen ab. Eine gute Alternative zu Roundwounds ohne große Klangeinbußen sind Compression Wounds (gibt's von DR, Fodera, Alembic etc., sogar Rotosound, "Solo Bass" heißen die bei denen).

Ich verwende lieber Saiten mit einem höheren Nickel Anteil - dadurch sind sie auch schonender zu den Bünden. Allerdings besteht ein Klangunterschied, der je nach Geschmack aber nicht immer negativ sein muss.

Kann sogar besser gefallen :)
 
Nanuck schrieb:
Die Ernie Balls war doch bestimmt "weicher" oder?

Ernie Ball Slinky ist im Vergleich zu 'nem Allzweck-Standard wie sagen wir mal D'Addario XL doch schon sehr viel härter (und klingt auch so, hat aber Charakter).

Vielleicht mal Flatwounds ausprobieren?

Ja, also wenn einer "Jahressaiten" spielt, wo man selbst für Country Sessions mit 2-3 Monate lang ausgelatschten hinkommt, abgesehen davon, daß korrodierte Saiten sich eklig anfühlen.

Flats sind halt sehr steif, produzieren damit aber einen charakteristischen Attack, thud genannt. Und man sollte aufpassen, das man welche nimmt, die wenig (D'Addario Chromes) bis gar nicht (Ernie Ball, GHS, Pyramid Gold) näseln. Am besten auch die jeweils kräftigste Stärke nehmen.

Eine gute Alternative, wenn's nicht ganz so träge sein soll, sind Halfrounds a.k.a. Groundwounds.
 
Also ich wechsle Saiten etwa einmal im Jahr......natürlich verdrecken die und natürlich nutzen die sich ab.....aber man kanns auch übertreiben nicht wahr?! Auskochen ist zwar nicht die beste, aber ne mögliche Methode etwas am Klang zu regeln.

Übrigens hab ich mir nen Messingsattel eingebaut.......feine Sache und bringt meiner Meinung nach einiges an Brillianz.

Also zurück zum Thema.....

Es scheint nun also tatsächlich an den Saiten zu liegen? O.K. .....ich spiele auch recht kräftig....aber wie gesagt hatte ich mit anderen Saiten nie das Problem und werd wohl wieder zu Ernieball zurückkehren.....sind wohl doch meine Favoriten.
 
smartin schrieb:
Also ich wechsle Saiten etwa einmal im Jahr......natürlich verdrecken die und natürlich nutzen die sich ab.....aber man kanns auch übertreiben nicht wahr?! Auskochen ist zwar nicht die beste, aber ne mögliche Methode etwas am Klang zu regeln.
Mehr als einmal im Jahr übertrieben? Spielst du Elexier oder woher der Geiz?
Einmal die woche ist übertrieben, einmal im Monat völlig normal, aber einmal im Jahr?
smartin schrieb:
Übrigens hab ich mir nen Messingsattel eingebaut.......feine Sache und bringt meiner Meinung nach einiges an Brillianz.

Brillianz? Mit Saiten die ein Jahr alt sind? oder hast du den Satttel gleichzeitig mit den neuen Saiten eingebaut? Dann würd ich den effekt doch eher den saiten zuschreiben...
 
:screwy:

Sorry, aber das sind 30 Euro im Monat......bin echt nicht bereit das auszugeben. Zumal ich es mir wohl auch nicht leisten könnt. Dafür geh ich lieber auf ein paar Konzerte mehr.
Nen ganzes Jahr sindse aber ooch nicht alt......etwa 3/4. Ich spiele auch nicht professionell Bass, wo es vielleicht dem großen Bassgroupie hinten in der Ecke der Konzerthalle auffällt, dass meine Saiten nen halbes Jahr alt sind, weil man es hört. Für zwei Proben die Woche und nen Konzert im Monat reicht es, wenn man die halbjährlich wechselt........vor allem wenn man Hardcore, Metal oder eben Rockähnliches macht.....

Ick mach Hardcore.....da stört das keine Sau. Außer vielleicht man spielt für sich zuhause inner Ecke. Dann würd ich auch sagen, dass es auffällt. Für Solis kommt nen Chorus dran und gut is......

Übrigens funzt das mit dem Messingsattel auch bei alten Saiten.......freu mich schon auf neue....bin mal gespannt wie das dann klingt.....

Du hast schon recht.....man hört den Unterschied......aber ob der nun sooo störend ist?
 
Ach, bei Hardcore ist das eh egal :D
 
also da ich gerade auch abnutzungen an den vielgespielten bundstegen feststellen musste, pushe ich mal diesen thread.
mein bass is gerade mal einen guten monat alt, er wird im schnitt eine stunde am tag gespielt. ich hab fender 7250 strings drauf. jedenfalls ist nach etwa einem monat der fünfte bund und der 20te (vom slappen) nicht mehr abgerundet (im profil). besonders auffällig ist es am fünften unter der e-saite.
momentan ist die abnutzung kaum erkennbar, aber ich frage mich, wie es in nem halben jahr aussieht, wenn ich weiterhin diese saiten benutze...
deshalb 2 fragen:
1. kann mir jemand eine konkrete empfehlung geben für eine bundschonende saite? sollte für rock sein, aber auch mal für nen gepflegten blues. (compression wounds, wie heike oben empfohlen hat!?)
2. kann man einzelne bundstäbe (günstig!) austauschen lassen, wenn sie stark abgenutzt sind? wie teuer käm denn das bei einem bund?

danke!

edit: aber bitte keine eierlosen saiten, die man alle 2 wochen austauschen muss... ich bin schüler, neue saiten sind höchstens alle 3 monate drin!
edit2: ach ja, ich hab "medium jumbo frets". was auch immer das heißen mag.
 
das sind die bundstäbchen von meinem ca. 15 jahre alten aria. ich vervend seit ich ihn hab rotosound, und es ist noch immer ein wenig metall zwischen saiten und holz. allerdings spiel ich auf dem nur ca 3 stunden die woche.
aber ich glaube es liegt eher an dem verwendeten metall für die bünde, mein yamaha schaut nach einem jahr schon schlimmer aus:confused:
 

Anhänge

  • aria.jpg
    aria.jpg
    167,5 KB · Aufrufe: 361
No Idea schrieb:
1. kann mir jemand eine konkrete empfehlung geben für eine bundschonende saite?

Das Problem ist, daß eine der beiden Materialien immer gewinnt. Eine grobe harte Saite schmirgelt die Bünde ab, ein hartes Bundmaterial drückt sich in eine weichere Saite.

Auf welche Partei man da nun setzen soll? Die meisten nehmen halt die Saiten, die sie für ihren Sound brauchen...

sollte für rock sein, aber auch mal für nen gepflegten blues.

Also eher was konservativ-solides?

compression wounds, wie heike oben empfohlen hat!?

Je nach Soundvorstellungen kann man sogar Half- oder Flatwounds verwenden, wobei letztere schon ziemlich steif sind. Ich hab' sowas halt auf'm ollen Jazzbass, damit er auch oll klingt (sowas kann man ab & an schon mal gebrauchen) :rolleyes: Für reichhaltigere Sounds nehme ich lieber was von den untengenannten (und einen anderen Bass...).

'Ne weiche Allzwecksaite ist die schon öfter mal beschriebene D'Addario XL. Sehr enge Wicklungen und eine reine Nickelkonstrultion auf Rundkernbasis bietet bei exquisitem Sound (s. meine Review) Thomastik-Infeld Jazz Bass Roundwound, u.a. ähnliche Überlegungen zu Deinen hat man auch bei der Entwicklung der neuen Infeld Superalloy einfließen lassen.

Wenn Du trotzdem Compression Wounds haben willst, die DR Sunbeams (Rundkern, Nickel) dürften für solche Soundvorstellungen am geeignetsten sein.

2. kann man einzelne bundstäbe (günstig!) austauschen lassen, wenn sie stark abgenutzt sind? wie teuer käm denn das bei einem bund?

Das würde nicht viel bringen, weil sie dann nicht zu den nicht ganz so stark, aber doch schon abgenutzten passen.

Die kann man aber ein paar Mal gleichmäßig abrichten lassen, bevor sie wirklich 'rausmüssen.
 
Wenn die Sache nicht allzu schlimm ist, kann man auch die Bünde 1-3 Mal abrichten lassen, daß macht jeder Gitarrenbauer, und wenn man es kann, dann tut man es eben selbst - Rockinger hat das Zeugs dazu.
 
also da ich mir schon sorgen um meine bünde mache und ich im nächsten jahr mein geld lieber für n stack ausgeben will als für nen neuen bass, werde ich mich wohl nach neuen saiten umschauen. muss ich wohl auf die anschaffung des bass squeeze verzichten:evil:
meine fender roundwound reiben die bünde ganz schön ab. im vergleich zur klampfe isses extrem!
hab ich das richtig verstanden: nickel saiten sind weicher und bundschonender? sind diese nickel-saiten (wie d'addario xl) auch außen aus nickel? greift das nicht die haut an? (is doch bei armbanduhren so!?) egal.
was haltet ihr denn von denen:
http://www.netzmarkt.de/thomann/daddario_exl165_prodinfo.html
oder denen:
http://www.netzmarkt.de/thomann/ernie_ball_eb2834_prodinfo.html
ich hab mal gehört, die ernie ball seien gut... klar, im grunde ist jede saite gut, aber ist sie bundschonend?
 
No Idea schrieb:
hab ich das richtig verstanden: nickel saiten sind weicher und bundschonender? sind diese nickel-saiten (wie d'addario xl) auch außen aus nickel? greift das nicht die haut an? (is doch bei armbanduhren so!?) egal.

Nur wenn du gegen Nickel allergisch bist!

Schön sind auch die GHS Boomers für günstige 14 € bei Thomann.
 
No Idea schrieb:
also da ich mir schon sorgen um meine bünde mache

Jetzt übertreib's mal nicht. Bünde abrichten ist so teuer nun auch wieder nicht. Ein gutes Messer bringt man ja auch zum Scherenschleifer. So ist das mit Handwerkszeug.

nickel saiten sind weicher und bundschonender?

Im allgemeinen ja. Es kommt aber auch auf die Art der Wicklungen an, und ob die nachbehandelt wurden.

sind diese nickel-saiten (wie d'addario xl) auch außen aus nickel?

Es gibt reine Nickel-Konstruktionen wie Thomastik-Infeld Jazz (Round und Flat) oder welche mit nickelbeschichtetem Stahldraht wie D'Addario XL, Ernie Ball Slinky Nickel oder GHS Boomers.

die ernie ball seien gut

Sind schon in Nickel härter als D'Addario XL, weniger Bass, weniger voll, brillanter, schlechter ausbalanciert (daher Hybridsatz nehmen!!), aber der Charakter hat was, weswegen ich die in den frühen 80ern trotz aller Nachteile recht gerne hatte.

klar, im grunde ist jede saite gut

Schön wär's...
 
Ich spiele im Moment Ken Smith Saiten, (Rockmaster Medium 045/105). Die fühlen sich im ersten Moment recht rau an aber dennoch nicht unangenehm. Wie sehr die jetzt die Bünde belasten kann ich noch nicht sagen, hab sie erst eine Woche drauf. Bis jetzt hat sich da nix getan.

Ich werde mir aber demnächst für meinen Preci wieder einen Satz Flats besorgen. Die eignen sich sehr gut für Blues und Rock, grade weil sie nicht so drahtig klingen und diesen gewissen Punch haben, wie man ihn wohl nur mit Flats hinbekommt. Allerdings würde ich persönlich nicht unbedingt den stärksten Satz nehmen. Ich hab noch einen Satz Fender-Flats, 055-105 und die sind schon recht hart zu spielen - wobei die E-Saite mit 105' den Rounds entspricht die ich sonst spiele. Aber die anderen Saiten sind halt entsprechend dicker als bei einem 045-105 Satz.

Vor einigen Wochen hatte ich mir mal eine "neue Kreation" der D'Addario XL Stainless Steel Saiten gekauft. Angeblich waren die noch gar nicht auf dem Markt und der Laden hatte nur einen Satz vorrätig (Werbung).
Man hat ihn mir dann aber verkauft.... und ich hab ihn nach drei Tagen in die Tonne gedrückt. Waren mit Abstand die schlechtesten Saiten die ich je gespielt hab, da hätte ich auch Stacheldraht aufziehen können. Nach einer dreistündigen Probe taten mir dermaßen die Finger weh wie ich es nur aus meinen Anfängen her in schmerzhafter Erinnerung habe.
Damit hätte ich die Bünde sicher in einer Woche platt gemacht :D
 
Nanuck schrieb:
diesen gewissen Punch haben, wie man ihn wohl nur mit Flats hinbekommt.

Just for the record: das nennt sich im Fachjargon thud ("Bumms"), das ist so'n trockener Plopp, und kommt durch die Steifigkeit der Flats zustande. Masse hilft auch, weswegen dicke Flats mehr Eindruck schinden.

Der punch ("Wucht") ist das "saftige, pfundige", was durch den gegenteiligen Effekt extremen Ausschwingens vor allem Rundkernsaiten bieten.

Vor einigen Wochen hatte ich mir mal eine "neue Kreation" der D'Addario XL Stainless Steel Saiten gekauft.

XL sind nickel-plated. Die neuen in stainless heißen ProSteel. Früher Prism und davor tatsächlich XLS. Man darf natürlich nicht vernickelte Äpfel mit Stahlbirnen vergleichen. Letztere sind bei sonst gleichen bis ähnlichen Parametern immer härter und auch so zu greifen (es sei denn, man hat eine Nickelallergie...). Die D'Addarios sind auch für einen drahtigen Piano-Sound konzipiert. Eine Ausnahmesaite in stainless, die noch konservativer klingt als XL trotz Nickel wäre La Bella Deep Talkin' Bass Round.
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben