Rosenmord /deutsch

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Jedi
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Ich wollte auch mal einen Text von mir reinstellen. Musikalisch geht es so in die Richtung NDH, Metal, der musikalische Teil existiert aber praktisch noch gar nicht (ein Ansatz, der noch nicht so zu gefallen weiß.)

Rosenmord

Rote Rosen blühten tief
in Höhlen, wo die Unschuld schlief.
Denn deine Wärme liebten sie,
blühten, doch verwelkten nie.

Ein schwarz bedornter, dunkler Strauch
wächst vor der Höhle und blüht auch.
Die Wand beim Eingang lüstern küsst,
die süße Kost der Lust er isst.

Rote Rosen.

Ein Zweig, der wuchs im Mondesschein
und brach in deine Höhlen ein.
die roten Rosen die er sah,
erschienen im so wunderbar.

Umschlingt sie und er reißt sie aus,
und es bricht aus ihm heraus:
aus schwarzen Dornen weißes Gift,
rote Rosen, die es trifft.

Rote Rosen, weiß getüncht.

Und seine Gier entflammt das Weiß,
gibt Blatt für Blatt den Flammen preis.
Erwürgt, vergiftet und entzündet,
verdorben und die Schönheit schwindet.

Rote Rosen weiß getüncht,
werden schwarz,
sterben ab.

Und aus der Rosen schwarzer Asche
sprießt ein grüner Knosp hervor,
von weißer Milch ernährt gedeiht er,
schreit dir dabei laut ins Ohr:
Ich bin ein Spross von jenem Strauch,
der tief in deine Höhlen drang,
der deine roten Rosen ausriss,
und sie dir für immer nahm.

Rote Rosen weiß getüncht,
werden schwarz,
sterben ab.
Rote Rosen weiß getüncht,
werden schwarz,
und färben ab.


Jo, das wars^^. Kommentare und Kritik sind sehr erwünscht.
 
Eigenschaft
 
Hallo Jedi,
bei so einem poetischen Text, der mehr Gedicht als Songtext ist, frage ich mich immer:
"Kriegst du Lust, darüber nachzudenken oder nicht?"
Dein Text transportiert so eine Schwere, eine bedeutungsvolle Dramatik, die es zu ergründen gilt, besteht die ganze Abhandlung doch nur aus Bildern.
Zweimal gelesen wird dann also etwas klarer, was durch komplizierten Satzbau, latent störenden Reimzwang und teils zungenbrecherische Wortakrobatik zunächst etwas verstellt ist.
Hier wird die Unschuld genommen, das vermeintlich Böse, vielleicht die Erbsünde gezeugt.
Aber dann: weißes Gift? -Flammen- es schreit mir einer was ins Ohr?
Kapier ich nicht so ganz.
Ohne Bezug.
Dein Text hat schon eine lyrische Qualität, das ist unbestritten. Ein Anfangsreiz ist vorhanden.
Mir ist das große Fragezeichen, welches stehenbleibt, aber dann doch zu mächtig.

Was hat das mit mir zu tun?
Da verlässt mich die Lust, weiter zu forschen. Denn vermutlich würde die zum Text passende Musik mich auch nicht wirklich ansprechen.
Ich fände es also gut, wenn du mit einem kurzen Hinweis (auch gerne kryptischer Natur) einen Bezug zum menschlichen Leben, zur Religion, oder zu was auch immer herstellen würdest.

Grüße
willy
 
Rammsteins "Rosenrot" und Goethes "Heideröslein" klingen an, Da stellt sich die alte Frage, ob das sexuell oder politisch gemeint ist :confused: - die Antwort dürfte wohl in die erste Richtung gehen. Soll das weiße Gift eine Umschreibung für Sperma sein, "der Knosp" der gezeugte Nachwuchs (der dann natürlich kräftig ins Ohr schreit)? Elementare, archetypische Bilder, wenn auch botanisch nicht immer passend und eher verwirrend. Die Zusammenhänge sind nicht so leicht zugänglich. Einige Passagen wirken mir etwas zu oberflächlich, der zweite Vierzeiler erinnert fast an Heinz Erhardt, und die abfärbenden Rosen machen den Schluß schon eher zu einem Hausfrauenproblem :rolleyes: .

Prinzipiell halte ich den Text aber für einen guten, weitgehend gelungenen Ansatz :great: mit Verbesserungspotential. Und im Metallbereich ist sowieso jeder Text eine Geschmacksfrage ;) .
 
Also das könnte wirklich so auf eine sehr 'leidenschaftliche' Ebene bezogen sein, wenn ja dann Respekt, ganz gut verschleiert - aber auch Respekt fürs rausfinden^^

Mir gefällts irgendwie...
 
Dann will ich mal antworten:
@willlypanic: Es wäre nett, wenn du mir für den "latend störenden Reimzwang" ein Beispiel gibts, da ich persönlich es noch in den Grenzen des poetischen Redens sehe, lass mich aber gern überzeugen.
Der Part mit den Flammen soll noch einmal aufzeigen, dass sie verdorben werden, quasi nochmal einen draufsetzten, aber ich überleg mir mal ihn durch die geforderte "auflösung" zu ersetzen.

@ Beeno 8) Richtig, ist wohl ersteres^^. Das das botanisch teils nicht passt, ist schon klar, die Rosen in den Höhlen und die schwarzen, Gift spritzenden Dornen sind halt Bilder. Heinz Erhardt kenn ich nicht, also kann ich dazu nichts sagen. Das Abfärben ist eher auf die Seele bezogen^^.

@Priceless: Respekt, Alter.^^

@Alle: Danke für Kritik und Lob.

Ich hab beim letzten Teil ein paar Wörter geändert, ich hoffe es ist jetzt klarer:

Und aus der Rosen schwarzer Asche
sprießt ein dunkler Knosp hervor,
von Schuld und Hass ernährt gedeiht er,
schreit dir dabei laut ins Ohr:
Ich bin ein Spross von jenem Strauch,
der tief in deine Höhlen drang,
der deine roten Rosen ausriss,
und sie dir für immer nahm.



Servus.
 

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