andi85
Mod Emeritus
Letzten Sommer habe ich mir günstig ein gut erhaltenes Solton Dopplertone 150 zugelegt. Der Verkäufer hatte nicht zuviel versprochen, allerdings haben diese alten Geräte meistens irgendwelche Macken, die sich erst im längeren Gebrauch zeigen, oder bieten gerade in Sachen Handhabung einiges an Spielraum für Verbesserungen.
Da wir nun so ein Extraforum haben und das Projekt nahezu abgeschlossen ist, möchte ich mal vorstellen, was ich da die ganze Zeit getrieben habe. Die Maßnahmen haben sich von Herbst 2008 bis jetzt erstreckt, allerdings recht sporadisch und im Wechsel von Schrauben und Geldverdienen durch Gigs mit dem frisch modifizierten oder reparierten Gerät.
Trotz guter Ausgangslage traten schnell zwei Fehler zu Tage: Der Hochtöner, ein RCF TW-101 oder 102 hatte in der Rockband des Vorbesitzers schon ziemlich gelitten und verzerrte, außerdem blieb der Rotor auf "fast" nach kurzer Laufzeit stehen. Zu"guter"letzt knallte das Leslie beim Umschalten der Geschwindigkeit wie eine Granate. Mangels Ahnung meinerseits passierte erst mal nichts...
... bis mir im Winter die eingebaute Endstufe bei einer Pegelspitze in die Knie ging. Nach kurzer Erwägung, das Leslie einfach unrepariert für ein paar Euros zu verkaufen, hat mir Helmut einen Kreis sehr kompetenter Experten vermittelt, von denen ich Anleitung und Mut zur Restauration bekam (und bekomme...). An dieser Stelle nochmals herzlichen Dank für all die wertvolle Hilfe!
Zunächst erfolgte der komplette Ausbau der originalen Tontechnik und der Umbau auf Passivbetrieb. Im gleichen Zug wichen der defekte RCF-Hochtöner und die originale Frequenzweiche einem KU-516 von Monacor und einer Weiche, die dem Verhalten der eines Leslie 122 nahekommt. Da ich schon einen Crunchmaster von Hughes & Kettner besaß, fiel meine Wahl für die Endstufe auf die CF-100 aus selbigem Hause. 120W an 4Ω erschienen mir zunächst als ausreichend, außerdem bewirkt der "Character"-Regler, der eine Röhrenschaltung simuliert, eine schöne Klangfärbung.
Mehr dazu ist auch hier zu finden: https://www.musiker-board.de/vb/klavier-orgel-vintage/303095-solton-leslie-passiv-befeuern.html
Parallel versuchte ich, das Stehenbleiben des Rotors in den Griff zu bekommen. Nach Versuchen mit einem Ersatzmotor stellte sich die Ursache glücklicherweise als eine Lappalie heraus - nämlich unzureichende Spannung des Antriebsriemens.
Entgegen aller Befürchtungen, dass man bei so alten Geräten wohl damit leben müsse, habe ich auch das Umschaltknallen beseitigt. Der Ersatz der Entstörkondensatoren im Fußschalter brachte noch nichts, dafür aber die Reinigung der 230V-Schalter mit einem Glasfaserstift. Auch wenn er es vermutlich nicht lesen wird - besten Dank an den freundlichen Mitarbeiter bei Conrad, der mir den Tipp gegeben hat!
Bis auf die Trennung der Antriebs- und Tontechnikkomponenten und den Ausbau der originalen Frequenzweiche, auf der die Motorleitungen durchgeschliffen werden, war der Umbau nicht besonders schwierig oder zeitaufwändig. Die meisten Schwierigkeiten und Verzögerungen ergaben sich daraus, dass ich vorher kaum mit Elektrik und Elektronik zu tun hatte und viele Sachen zum ersten Mal tat. Aber keine Sorge - mit ein wenig Anleitung ist das alles zu schaffen!
Klanglich war das Leslie nach dem Umbau nicht mehr zu erkennen. Einerseits hatte ich nun natürlich komplett funktionsfähige Komponenten, andererseits gestaltete sich das Klangbild deutlich kompakter, satter und nicht so schrill in den Höhen.
Die angehängten Bilder zeigen den Zustand nach der ersten Umbaustufe.
Da wir nun so ein Extraforum haben und das Projekt nahezu abgeschlossen ist, möchte ich mal vorstellen, was ich da die ganze Zeit getrieben habe. Die Maßnahmen haben sich von Herbst 2008 bis jetzt erstreckt, allerdings recht sporadisch und im Wechsel von Schrauben und Geldverdienen durch Gigs mit dem frisch modifizierten oder reparierten Gerät.
Trotz guter Ausgangslage traten schnell zwei Fehler zu Tage: Der Hochtöner, ein RCF TW-101 oder 102 hatte in der Rockband des Vorbesitzers schon ziemlich gelitten und verzerrte, außerdem blieb der Rotor auf "fast" nach kurzer Laufzeit stehen. Zu"guter"letzt knallte das Leslie beim Umschalten der Geschwindigkeit wie eine Granate. Mangels Ahnung meinerseits passierte erst mal nichts...
... bis mir im Winter die eingebaute Endstufe bei einer Pegelspitze in die Knie ging. Nach kurzer Erwägung, das Leslie einfach unrepariert für ein paar Euros zu verkaufen, hat mir Helmut einen Kreis sehr kompetenter Experten vermittelt, von denen ich Anleitung und Mut zur Restauration bekam (und bekomme...). An dieser Stelle nochmals herzlichen Dank für all die wertvolle Hilfe!
Zunächst erfolgte der komplette Ausbau der originalen Tontechnik und der Umbau auf Passivbetrieb. Im gleichen Zug wichen der defekte RCF-Hochtöner und die originale Frequenzweiche einem KU-516 von Monacor und einer Weiche, die dem Verhalten der eines Leslie 122 nahekommt. Da ich schon einen Crunchmaster von Hughes & Kettner besaß, fiel meine Wahl für die Endstufe auf die CF-100 aus selbigem Hause. 120W an 4Ω erschienen mir zunächst als ausreichend, außerdem bewirkt der "Character"-Regler, der eine Röhrenschaltung simuliert, eine schöne Klangfärbung.
Mehr dazu ist auch hier zu finden: https://www.musiker-board.de/vb/klavier-orgel-vintage/303095-solton-leslie-passiv-befeuern.html
Parallel versuchte ich, das Stehenbleiben des Rotors in den Griff zu bekommen. Nach Versuchen mit einem Ersatzmotor stellte sich die Ursache glücklicherweise als eine Lappalie heraus - nämlich unzureichende Spannung des Antriebsriemens.
Entgegen aller Befürchtungen, dass man bei so alten Geräten wohl damit leben müsse, habe ich auch das Umschaltknallen beseitigt. Der Ersatz der Entstörkondensatoren im Fußschalter brachte noch nichts, dafür aber die Reinigung der 230V-Schalter mit einem Glasfaserstift. Auch wenn er es vermutlich nicht lesen wird - besten Dank an den freundlichen Mitarbeiter bei Conrad, der mir den Tipp gegeben hat!
Bis auf die Trennung der Antriebs- und Tontechnikkomponenten und den Ausbau der originalen Frequenzweiche, auf der die Motorleitungen durchgeschliffen werden, war der Umbau nicht besonders schwierig oder zeitaufwändig. Die meisten Schwierigkeiten und Verzögerungen ergaben sich daraus, dass ich vorher kaum mit Elektrik und Elektronik zu tun hatte und viele Sachen zum ersten Mal tat. Aber keine Sorge - mit ein wenig Anleitung ist das alles zu schaffen!
Klanglich war das Leslie nach dem Umbau nicht mehr zu erkennen. Einerseits hatte ich nun natürlich komplett funktionsfähige Komponenten, andererseits gestaltete sich das Klangbild deutlich kompakter, satter und nicht so schrill in den Höhen.
Die angehängten Bilder zeigen den Zustand nach der ersten Umbaustufe.
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