Roland Micro Cube

Pawlo
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Hi.

Ich besitze nun eine Ibanez RGA32-MOL sowie einen Roland Micro Cube.

Nun übe ich als kleinen Anfangssong Star Spangled Banner. Dieses Video mit Tabs (in der Beschreibung) dient mir hier als Vorbild.

Wie in dem Video zu hören ist, hat er Distortion (oder so?) an. An meinem Cube habe ich also ein bisschen rumgespielt und das auch irgendwie hinbekommen (Grain voll, Gitarren Volume und Tone voll, Tone am Cube voll, keine Effekte und R-Fier an). Da habe ich allerdings einige Probleme:

1. Bei der winsigsten Berührung kommt ein Ton. Und wenn ich eine Note spiele klingt die im Cube noch sehr lange nach. Gibt es da eine Lösung oder liegt das an mir?

2. Bezogen auf das Star Spangled Banner Video, das sliden über das tiefe E kriege ich relativ gut hin und es klingt auch fast annehmbar, allerdings beim D (|____________________9_7_5________|) ist der Ton sofort weg, wenn ich zum nächsten Fret sliden will. Liegt das auch an mir?

Pawlo
 
Eigenschaft
 
1. ja denke schon, mal an dämpfen gedacht?
2. ja warscheinlich auch
michi;)
 
Sehr amüsant, aber auch sehr lehrreich. Wir haben wahrscheinlich alle am Anfang den Fehler gemacht und "gain" voll aufgerissen. :D:D:D

Als erstes solltest du demnach etwas weniger "gain" anwählen. In der Einstellung R-Fire wird schon ein stark übersteuerter Verstärker simuliert, der gefühlvoll ausgesteuert werden will.

Der Ton soll in der von dir gewählten Einstellung lange klingen (stehen bleiben), das nennt man in der Gitarristen-Sprache "Sustain". Durch das Abdämpfen der klingenden (angeschlagenen) Saiten kannst du Einfluss auf die Tonlänge nehmen. Die nicht benötigten Saiten können mit einem Finger der Greifhand abgedämpft werden (locker auf die entsprechenden Saiten legen), damit sie nicht unbeabsichtigt klingen (z.B. durch die Halsschwingung, Frequenzen usw.).

Beim Sliden mußt du genau den richtigen Druckpunkt finden. Drückst du zu leicht, stirbt der Ton ab und drückst du zu fest, kommst du mit der Slide-Bewegung nicht weit. Bei der dicken E-Saite ist der Druckpunkt deutlich definiert. Auf dünenren Saiten, z.B. auf der D-Saite, ist es anfangs schwieriger. Keine Angst, das Gefühl kommt mit der Zeit. :great:

Gruß

Andreas
 
Das beruhigt mich, danke! Ich hatte schon Angst es läge am Würfel oder an der Gitarre.

Gibt es allgemeine Tipps wie man gewisse Sounds aus dem Würfel holt?
 
Ist schon etwas her, als ich den Microcube verkauft habe. Mir persönlich hatte an dem Amp nur die Brit-Einstellung richtig gut gefallen. In den beiden "Stack"-Simualtionen war mir in der Grundeinstellung schon zu viel Dampf. Vielleicht arbeitest du Anfangs erst mal mit der Brit-Einstellung und tastet dich langsam heran. Hier läßt sich der Sound nicht so schnell an die Wand fahren.

Die Cleansounds sind auch ganz in Ordnung, aber da kann man ohnehin kaum etwas falsch einstellen. Du wirst merken, dass der Sound nur lauter und etwas spitzer wird, wenn du in den cleanen Einstellungen (sorry, kenne die Bezeichnungen nicht mehr) die Gainstufe ordentlich erhöhst.

Sonst ist das natürlich auch von deiner Gitarre abhängig. Ein Humbucker übersteuert schneller, als ein Singlecoil. Wenn dir der Sound zu schrill ist, kannst du über den Volumen-Regler an deiner Gitarre die Höhen etwas filtern (einfach etwas leiser machen). Der Ton-Regler, obwohl er die Bezeichnung "Ton" hat, läßt den Sound oft nur dumpf klingen (wenn du ihn zurück drehst).

Die Effekte erklären sich beim Microcube selbst und sind deshalb für Anfänger sehr gut geeignet. Teste einfach alle aus. Chorus kannst du gut benutzen, um den Sound etwas "fülliger" zu machen (z.B. bei Singlenote-Riffs). Delay und Tremolo bringen ruhigen, cleanen Sounds, einen interessanten Charakter. Flanger und Phaser nutzte ich persönlich nicht, da der Sound stark entfremdet wird.

Das Thema Sound ist ganz subjektiv und du solltest dir anfangs keinen großen Kopf darum machen. Experimentiere und höre auf die unterschiedlichen Soundbilder. Was gefällt, ist erlaubt. :great:

Gruß

Andreas
 

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Wow das ist ja perfekt hilmi! Danke vielmals!

Edit: Auch ein großes Danke an dich Saitenstechen.

*In great finger-pain* Pawlo
 
Zuletzt bearbeitet:
Den Typ zusammen mit Jimi Hendrix in einem Satz zusammen zu nennen ist schon hart an der Grenze:D.
 
Ich bin nicht ganz sicher, ob mein kleiner Gag gezündet hat... :( :confused: ;)
 
Meine Bemerkungen mögen unpassend sein ... :redface:
aber "Star Spangled Banner" ist ein Lied das man nicht "einfach" nachspielen sollte ... :redface:

Was US Amerikaner mit ihrer Nationalhymne machen ist ihre Sache.
Ich finde die Interpretation von Hendrix genial - und sie passt in das Schlachten von Vietnam genauso wie in die Schlachtereien in Irak und Afghanistan, zur Menschenverachtung von Guantanamo und Bagram.
Wer mit diesem Lied seinen Protest gegen die US Politik ausdrücken will, der soll das gerne tun! Ähnliches als Deutscher mit der deutschen Nationalhymne in Deutschland zu machen ist übrigens gesetzlich verboten!

Aber "einfach nachspielen weil Hendrix Version geil ist" halte ich für unpassend ... :redface:
Da sollte man sich andere geniale Hendrix Songs aussuchen. Diese "politische Äußerung" von Hendrix ist zu wertvoll, als dass man sie als "geilen Song" nachspielt. Da sollte man schon mit Leib und Seele hinter dem stehen, was diese Interpretation aussagt.

Gerade läuft übrigens "Taxi zur Hölle" auf 3SAT ...

Netter Gruß
Andreas
 
Um ehrlich zu sein finde ich Hendrix' Version nicht sehr schön. Zu sehr verfremdet und die eigentliche Schönheit geht meiner Meinung nach verloren.

Für mich ist das einfach eine gute Übung, weil keine schwierigen Akkordwechsel usw. dabei sind und ich als totaler Anfänger trotzdem nach 2 Tagen etwas spielen kann das man durchaus wiederkennt. Politisch denke ich dabei überhaupt nicht.

Apropos, gibt es Tabs für die deutsch Hymne? :)
 
Seit wann darf man Nationalhymnen nicht einfach nachspielen? In erster Linie sind es Musikstücke, die durch verschiedene Sichtweisen und Interpretationen zu unterschiedlichen Wertungen führen. Sicher, wenn man es aus einer politischen Sicht und dem entsprechenden Zeitgeist heraus sehen will, dann könnte Cadfaels Aussage treffend sein.

Jetzt nehmen wir aber z.B. die Euphorie des Wahlsieges von Barack Obama und reißen es aus dem 68iger Kontext eines Woodstock Hendrix oder aus der jüngsten Bush-Aera heraus. Dann wird aus Protest plötzlich Lob. Ob man hier die Hendrix-Version nutzen sollte? Da gehen bestimmt die Meinungen auseinander. Ein richtig oder falsch, im moralischen Sinne, wird es aber nicht geben.

Sorry, Caedfael, dir wird hoffentlich selbst klar, dass dein Beitrag sehr einseitig ist. Nach meiner Meinung sollten wir als Musiker solche Wertungen nicht durchführen. Neben der künstlerichen Freiheit eines jeden stellt die Nationalhymne eines Landes maximal das Medium dar, um eine bestimmte Botschaft transportieren zu können. Diese ist aber nie eindimensional einsetzbar (Nationalhymne zur Ehrung, Nationalhymne zur Identifikation, Nationalhymne als Protest usw.), sondern ordnet sich als Musikstück der Absicht des Menschen unter.

Also, weshalb sollte sich da jemand rechtfertigen müssen, wenn er eine Nationalhymne als Fingerübung nutzt? :confused:

Gruß

Andreas
 
Hallo Pawlo,

wie alt bist Du?
Ich war 1968 zwar erst 5 Jahre alt, habe aber das Ende des Vietnam Kriegs bewusst miterlebt. Ich war dann auch alt genug um mir Dokus über My Lai anzusehen*. Ich gehöre zu der "Elterngeneration", die gegen die "Nato-Nachrüstung" Anfang der 80er demonstriert hat. Im Politik-Teil dieses Forums kennt man mich auch als "linke Socke" ...

Wenn man schon die Nationalhymne eines Landes zur Fratze verzerrt (wie Hendrix in es Woodstock tat), sollte man es mMn einzig mit vollem Bewusstsein machen und nicht, weil man es nur geil findet. Wer das was die US-Politik weltweit veranstaltet schlimm findet, der soll Hendrix gerne nachspielen - oder besser noch seine eigene Version daraus machen.

Zur deutschen Nationalhymne: Die sollte man durch etwas Ausprobieren schnell selbst herausfinden können! Wie gesagt: Enstellungen sind gesetzwidrig!!!

Gruß
Andreas

* Der arme Mann zu Anfang dieses Youtube Video war damals als US Soldat an My Lai beteiligt. Er kann (konnte) sich selbst mit Psyhopharmaka nicht ruhig halten weil ihn das verfolgt(e), woran er damals beteilt war: http://www.youtube.com/watch?v=FYzb9DH7YAE (und weil seiner Tochter in den USA das Gesicht weggeschossen wurde, so wie er einst Zivilisten in My Lai tötete)
 
In diesem Sinne erstellen wir nun eine Liste von Songs, die ohne entsprechende Absicht nicht gespielt werden sollten;):

- Sting, "They dance alone" - Protestlied gegen Pinochet
- Sting, "Fragile" - bitte nur im Kontext mit dem Regenwald spielen
- Pink, "Dear Mr. President" - Protestlied gegen Bush
- Band Aid, "Do they know its Christmas" - kein Weihnachtslied, sondern Protest gegen die Haltung der Industrieländer gegenüber der Hungerskatastrophe in Äthiopien
- Eddy Grant, "Gimme hope Joana" - Song gegen die Arpartheid in Südafrika
- Simple Minds, "Mandela Day" - Protestsong gegen die Inhaftierung von Nelson Mandela
- Paul Hardcastle, "19" - Song über Vietnam
- Juliane Werding, "Am Tag, als Conny Kramer starb" - deutsches Lied gegen den Drogenkonsum
- Tic Tac Tow, "Warum" - ebenfalls gegen Drogen


Diese Songs sind mir spontan eingefallen, es lassen sich bestimmt noch einige mehr finden. Dennoch teile ich nicht die Ansicht, dass man die Songs zwingend im eigentlichen Kontext sehen muss! Zu ihrer Zeit transportierten sie vielleicht eine wichtige und sinnvolle Botschaft. Allein der künstleriche Anspruch des einzelnen entscheidet über die "Nutzung" des Songs. Deshalb habe ich bewußt die o. g. aufgeführt. Bei einigen ist wohl ganz klar, dass man sich in einer Nische platzierte, um sein Image aufwerten zu können oder ordentlich Kohle zu machen.

Gruß

Andreas
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich bin 17 und habe daher auch überhaupt keinen Bezug zu dieser Zeit. Ich habe aber durchaus eine politische Meinung (auch auf die USA bezogen) und das finde ich auch wichtig. Dennoch denke ich hat dies nichts damit zu tun, dass ich einfach, wie bereits erwähnt, einfache Übungssongs als Anfänger gesucht habe.

Du sagst Jimi Hendrix' Version ist ein Ausdruck seines Protestes, was ja durchaus sein kann, aber a) finde ich seine Version ja wie gesagt nicht so toll und habe sie deshalb auch nicht versucht nachzuspielen und b) denke ich kommt es immer noch darauf an wie man etwas präsentiert. Selbst wenn also der einfache Versuch Star Spangled Banner auf der Gitarre zu spielen irgendeiner politischen Aussage nahe käme, würde dies immer noch zuhause in meinem Zimmer geschehen und damit sowieso niemanden etwas angehen.

@Saitenstechen
U2 - Sunday, Bloody Sunday
 
Hey Pawlo, kurz zu Hendrix' genialer und weltberühmter Interpretation der Hymne: Das Ganze ist eine politische Stellungnahme von Hendrix, die den Geist der '68er, bzw. von Woodstock einfängt wie kaum etwas anderes. Hendrix zerfetzt, entstellt die Hymne durch nachgeahmte Bombenabwürfe u. dgl., um damit zum Ausdruck zu bringen, dass die USA durch 'ihren' Vietnamkrieg alle moralische Integrität, alle Werte, für die sie gestanden hat etc., verloren hat. - Das letzte also, was diese Interpretation sein soll, ist schön.

Die Effekte, die er dabei mit seiner Gitarre erzielt, beeindrucken bis heute nachhaltig und sind z. B. bei SRV oder Slash (bei manchen seiner B. C. Rich-Solos) zu finden.
 

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