Martman
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Es gibt ja den Kurzweil-Thread, in dem ich Kurzweil-Tricks posten kann, aber scheinbar gibt's nichts für die Roland-Maschinen der 90er. Also dachte ich mir, starte ich mal einen Thread über die alten Japan-Rompler. Soll ja hier noch andere Benutzer dieser Geräte geben, selbst nachdem ich TritonFreak um seine XP-80 erleichtert hab.
LOCAL/TX/RX: Wie man sich ständige Soundumschalterei sparen und Performances flexibler nutzen kann
Wie wohl bekannt sein dürfte, stellen die Performances den 16fachen Multimode bei Roland dar. Und auch wenn kaum jemand alle 16 Parts auf einmal nutzen dürfte, schon gar nicht ohne Sequencer, so wird das Potential der Performances oft gar nicht ausgenutzt. Beispielsweise kann man einzelne Parts schnell zu- und abschalten, je nach Bedarf.
Besonders elegant geht das bei den letzten Workstations dieser Reihe, XP-80 und XP-60. Hier befindet sich links unterhalb des Display ein Taster namens LOCAL/TX/RX. Dieser ruft ein Menü auf, in dem sich drei Reihen mit jeweils 16 Positionen befinden, die jeweils die 16 Parts des Multimode repräsentieren. LOCAL bedeutet, wie der Name schon andeutet, daß die Tastatur die interne Klangerzeugung ansteuert. TX bedeutet, daß die Tastatur den MIDI Out ansteuert. Und RX bedeutet, daß die Klangerzeugung externe Daten empfängt, und zwar sowohl vom Sequencer als auch vom MIDI In.
Zwischen den drei Reihen wird mit den Cursortasten umgeschaltet, aber die einzelnen Parts müssen damit nicht durchgesteppt werden. Dafür gibt es die mit 1 bis 16 beschrifteten Taster, die strategisch und ergonomisch günstig zwischen Tastatur und Display angebracht sind, und mit denen man bankweise auch Patches und Performances auswählen kann (Hand aufs Herz, wer macht das wirklich?).
Jetzt muß man bedenken, daß in einer Performance jeder Part nicht nur sein eigenes Patch, sondern auch jeweils einen eigenen MIDI-Kanal, eine eigene Key Range, eine eigene Mischung innerhalb desselben Effektroutings usw. hat. Selbstverständlich können mehrere Parts auch gleiche Einstellungen haben, sogar bei den MIDI-Kanälen; standardmäßig liegen z. B. bei der XP-80 die ersten zwei Parts auf Kanal 1.
Was kann man also machen, indem man einzelne Parts mit jeweils einem Tastendruck zu- und abschalten kann? Eine Menge. In der LOCAL-Zeile hat man Zugriff auf 16 Klänge mit jeweils eigener Key Range, so daß man beim Live-Spiel ruckzuck zwischen unterschiedlichen Sounds mit unterschiedlichen Tastenbelegungen umschalten kann. Oder denselben Sound auf einmal im Split-Modus mit einem ganz anderen Sound verwenden. Oder mal eben einen zusätzlichen Sound drauflayern. Man könnte theoretisch auch diverse Songs mit derselben Performance, aber unterschiedlichen Klängen spielen, solange man nichts an den Effekten ändern muß.
Dieselben Funktionen in der TX-Zeile machen aus XP-60 und XP-80 Monster-Masterkeyboards. Immerhin kann man sie so programmieren, daß man für jeden MIDI-Kanal einen eigenen Taster hat, um ihn zu- und abzuschalten. Man kann aber auch z. B. denselben MIDI-Kanal mehrmals mit verschiedenen Key Ranges oder Octave Shifts ablegen. Ein Zwei-Oktaven-Klavier à la Miami Sound Machine aus einem externen Klangerzeuger verbraucht beispielsweise nur noch einen MIDI-Kanal und einen Part im externen Gerät, wenn man zwei Parts auf demselben MIDI-Kanal, aber unterschiedlichen Oktaven senden läßt. (Disclaimer: Das reduziert aber immer noch die Polyphonie im externen Gerät.) Was natürlich auch geht, ist, einen lokal gespielten Part zusätzlich extern zu schalten, um auf demselben Part verschiedene Klänge zu spielen.
In der RX-Zeile kann man nun zum Beispiel externen Geräten erlauben, bestimmte Parts auf der XP-60/XP-80 anzusteuern. Richtig interessant wird es aber, wenn statt einer externen Tastatur der eigene Sequencer ins Spiel kommt, besonders dann, wenn man Patterns und/oder RPS verwendet. Dann kann man nämlich einzelne Spuren muten, ohne ins Sequencer-Menü zu müssen. Damit verwandelt sich die Workstation fast schon in eine Groovebox. Gut, die Klangerzeugung wird vom tighten Sequencer bei richtig dicken Arrangements auch schon mal an die Wand gespielt, dafür hat keine mir bekannte Groovebox eine Klaviatur mit 76 Tasten.
Was ich mir noch gewünscht hätte
Eine XP-90. Man stelle sich eine XP-80 vor mit der kompletten Klangerzeugung des JV-2080, also mit drei EFX-Slots und, falls möglich, 8 SR-JV80-Steckplätzen. Dazu noch einen Sampler à la S-760 nebst SCSI-Bus mit eingegossen, vielleicht gar mit Option auf interne Festplatte. Die damalige Trinity hätte einpacken können, Touchscreen, MOSS-Board und silbernes Gehäuse hin oder her.
Light-Version: Abschieds-Limited Edition der XP-60 und XP-80 kurz vor Markteinführung der Ur-Fantom. Immer noch mit 4 SR-JV80-Steckplätzen, aber zusätzlich mit SR-JV80-08 (Keyboards of the 60s & 70s) und SR-JV80-09 (Session) fest verbaut. Wären ruckzuck vergriffen gewesen. Siehe auch XP-30.
Martman
LOCAL/TX/RX: Wie man sich ständige Soundumschalterei sparen und Performances flexibler nutzen kann
Wie wohl bekannt sein dürfte, stellen die Performances den 16fachen Multimode bei Roland dar. Und auch wenn kaum jemand alle 16 Parts auf einmal nutzen dürfte, schon gar nicht ohne Sequencer, so wird das Potential der Performances oft gar nicht ausgenutzt. Beispielsweise kann man einzelne Parts schnell zu- und abschalten, je nach Bedarf.
Besonders elegant geht das bei den letzten Workstations dieser Reihe, XP-80 und XP-60. Hier befindet sich links unterhalb des Display ein Taster namens LOCAL/TX/RX. Dieser ruft ein Menü auf, in dem sich drei Reihen mit jeweils 16 Positionen befinden, die jeweils die 16 Parts des Multimode repräsentieren. LOCAL bedeutet, wie der Name schon andeutet, daß die Tastatur die interne Klangerzeugung ansteuert. TX bedeutet, daß die Tastatur den MIDI Out ansteuert. Und RX bedeutet, daß die Klangerzeugung externe Daten empfängt, und zwar sowohl vom Sequencer als auch vom MIDI In.
Zwischen den drei Reihen wird mit den Cursortasten umgeschaltet, aber die einzelnen Parts müssen damit nicht durchgesteppt werden. Dafür gibt es die mit 1 bis 16 beschrifteten Taster, die strategisch und ergonomisch günstig zwischen Tastatur und Display angebracht sind, und mit denen man bankweise auch Patches und Performances auswählen kann (Hand aufs Herz, wer macht das wirklich?).
Jetzt muß man bedenken, daß in einer Performance jeder Part nicht nur sein eigenes Patch, sondern auch jeweils einen eigenen MIDI-Kanal, eine eigene Key Range, eine eigene Mischung innerhalb desselben Effektroutings usw. hat. Selbstverständlich können mehrere Parts auch gleiche Einstellungen haben, sogar bei den MIDI-Kanälen; standardmäßig liegen z. B. bei der XP-80 die ersten zwei Parts auf Kanal 1.
Was kann man also machen, indem man einzelne Parts mit jeweils einem Tastendruck zu- und abschalten kann? Eine Menge. In der LOCAL-Zeile hat man Zugriff auf 16 Klänge mit jeweils eigener Key Range, so daß man beim Live-Spiel ruckzuck zwischen unterschiedlichen Sounds mit unterschiedlichen Tastenbelegungen umschalten kann. Oder denselben Sound auf einmal im Split-Modus mit einem ganz anderen Sound verwenden. Oder mal eben einen zusätzlichen Sound drauflayern. Man könnte theoretisch auch diverse Songs mit derselben Performance, aber unterschiedlichen Klängen spielen, solange man nichts an den Effekten ändern muß.
Dieselben Funktionen in der TX-Zeile machen aus XP-60 und XP-80 Monster-Masterkeyboards. Immerhin kann man sie so programmieren, daß man für jeden MIDI-Kanal einen eigenen Taster hat, um ihn zu- und abzuschalten. Man kann aber auch z. B. denselben MIDI-Kanal mehrmals mit verschiedenen Key Ranges oder Octave Shifts ablegen. Ein Zwei-Oktaven-Klavier à la Miami Sound Machine aus einem externen Klangerzeuger verbraucht beispielsweise nur noch einen MIDI-Kanal und einen Part im externen Gerät, wenn man zwei Parts auf demselben MIDI-Kanal, aber unterschiedlichen Oktaven senden läßt. (Disclaimer: Das reduziert aber immer noch die Polyphonie im externen Gerät.) Was natürlich auch geht, ist, einen lokal gespielten Part zusätzlich extern zu schalten, um auf demselben Part verschiedene Klänge zu spielen.
In der RX-Zeile kann man nun zum Beispiel externen Geräten erlauben, bestimmte Parts auf der XP-60/XP-80 anzusteuern. Richtig interessant wird es aber, wenn statt einer externen Tastatur der eigene Sequencer ins Spiel kommt, besonders dann, wenn man Patterns und/oder RPS verwendet. Dann kann man nämlich einzelne Spuren muten, ohne ins Sequencer-Menü zu müssen. Damit verwandelt sich die Workstation fast schon in eine Groovebox. Gut, die Klangerzeugung wird vom tighten Sequencer bei richtig dicken Arrangements auch schon mal an die Wand gespielt, dafür hat keine mir bekannte Groovebox eine Klaviatur mit 76 Tasten.
Was ich mir noch gewünscht hätte
Eine XP-90. Man stelle sich eine XP-80 vor mit der kompletten Klangerzeugung des JV-2080, also mit drei EFX-Slots und, falls möglich, 8 SR-JV80-Steckplätzen. Dazu noch einen Sampler à la S-760 nebst SCSI-Bus mit eingegossen, vielleicht gar mit Option auf interne Festplatte. Die damalige Trinity hätte einpacken können, Touchscreen, MOSS-Board und silbernes Gehäuse hin oder her.
Light-Version: Abschieds-Limited Edition der XP-60 und XP-80 kurz vor Markteinführung der Ur-Fantom. Immer noch mit 4 SR-JV80-Steckplätzen, aber zusätzlich mit SR-JV80-08 (Keyboards of the 60s & 70s) und SR-JV80-09 (Session) fest verbaut. Wären ruckzuck vergriffen gewesen. Siehe auch XP-30.
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