Roland FP-30X vs Kawai ES120

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Hallo zusammen,

ich benötige für unseren Chor ein Stagepiano für Proben und Auftritte. Der Förderantrag erlaubt 800€ (ob wir ohne Umsatzsteuer bis 952 gehen können, klärt sich gerade noch).

Jedenfalls bin ich bei Thomann auf die oben genannten Pianos gestoßen und habe sie im Moment in der engeren Wahl.
Meine Kriterien sind absteigend sortiert:

1.Klang der internen Boxen (obersres Gebot)
2.Stagetauglichkeit (wichtig für Auftritte. Hier ist Klang der internen Boxen sekundär, weil ich nen KC400 Keyboardverstärker bestellen werde)
3.Tastatur und Bedienkomfort sind eher nebensächlich

Ich persönlich finde den Klang des Kawai sehr scharf und spitz, den Klang des Roland etwas runder.

Ich kann aber nicht beurteilen, wie es dann tatsächlich über die internen Lautsprecher rüberkommt. Hat da jemand Erfahrung und kann mir einen Rat geben?

Viele Grüße,
Multimax

PS:
Falls jemand Erfahrung mit Keyboardverstärkern hat, wäre ich auch beim Kauf des KC400 für einen Rat dankbar. Ich kann das Thema aber auch in einem separaten Thread erstellen, falls das den Forenregeln widerspricht, hier zwei Themen zu behandeln.
 
Besser als Keyboardverstärker sind MIni-PA Aktivboxen, wenn es um Klang geht.
2 Stück samt Schutztaschen für den Transport und trotzdem kaum teurer als der Keyboardverstärker wären die Syrincs 10".
Die Boxen mit Käuferreviews: https://www.thomann.de/de/syrincs_d110sp.htm
Angebot mit Transporttaschen: https://www.thomann.de/de/syrincs_d110sp_bag_bundle.htm
Ich kenne diese erst letzten Sommer erschienenen Boxen leider nicht und habe selbst schon länger Yamaha DBR10. Als recht handliche 10" Boxen haben sie sich sowohl in kleinen Veranstaltungsräumen bis ca. 100 Gästen als auch im Freien bei der Übertragung von akustischen Instrumenten plus Gesang bewährt.
Falls das auch eine Überlegung ist: 12" oder gar 15" Lautsprecher sind nicht zwangsläufig "besser", aber in leiser Umgebung haben sie meistens ein hörbares Lüftergeräusch, wenn kein Signal übertragen wird. Ihr Nutzen liegt beim höheren Schub im Bassbereich, wie das bei Clubbeschallung und Rockmusik erwünscht bzw. notwendig ist.

Für Chorbegleitung bzw. eine auf akustisch natürliche Wiedergabe angelegte Musik sehe ich 10" Boxen im Vorteil, die Lüfter von meinen sind z.B. fast unhörbar, man muss das Ohr dafür schon dicht am Gitter haben. Bei der Signalübertragung bieten gute Boxen dieser Größe eine natürlich anmutende Wiedergabe und genug Auflösung, so dass Akkorde und Melodien gut klingen. Laut genug sollten sie auch sein, die WAttangaben geben nicht unbedingt den praktischen Wert wieder. Ich habe meine jedenfalls noch nie voll aufdrehen müssen.

Bei deinem angegebenen Budget läuft die Entscheidung auf ein Einsteiger-Digitalpiano hinaus. Meine Favoriten wären dann das Roland FP30X als einzigem Modell mit einer zeitgemäßen Ausstattung bei Klangerzeugung und Übertragung.
Auf den Plätzen würde für mich das Kawai ES120 folgen. Es ist technisch hintendran, aber vermutlich nach wie vor musikalisch charmant. Spitz klang es in meinen Ohren nicht, aber bei Chorbegleitung würde ich auch beim Roland nicht das warme "Grand Piano" wählen, sondern ein modernes "Pop Piano", das hell klingt.
Kawai hat seine Klangerzeugung im Einstiegsmodell über mehrere Modellgenerationen nicht geändert, der Vor-Vorgänger war bei meinem Kauf die Alternative. Geworden ist es dann ein Roland FP30 als direktem Vorgängermodell des heutigen FP30X, weil mich dessen bislang unveränderte Tastatur mehr angesprochen hat, aber auch mit dem Pianoklang und den eingebauten Lautsprechern bin ich zufrieden.

Was sonst noch denkbar wäre: für die Bühne wäre mir die "schicke" Designoberfläche des aktuellen Casio PX-S1100 mit seinen "unsichtbaren" Tasten zu heikel, aber vielleicht siehst Du das anders und es erfüllt auch sonst deine Erwartungen.
https://www.thomann.de/de/casio_px_s1100bk.htm
Möglicherweise findest Du auch am Yamaha P-125A gefallen, es hat allderidings gegenüber dem Vorgängermodell sein vollwertiges AUDIO & MIDI USB-Interface verloren, obwohl es deutlich teurer wurde.
https://www.thomann.de/de/yamaha_p_125a_bk.htm
Der aktuelle Gegenwert ist leider der gleiche wie beim Vor-Vorgänger Yamaha P-115 von 2015, was ich für einen blamablen Rückschritt halte.

Tatsächlich entwickeln bisher nur Roland und Casio ihre Produkte seit rund 10 Jahren auch im Einsteigerbereich ernsthaft weiter. Kawai hat seit ca. 2015 im Vergleich zum aktuellen Modell vor allem eine kleine Tastaturverbesserung eingeführt, das war's dann auch schon im "Wettbewerb".
picard_facepalm.jpg

Gruß Claus
 
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Hallo,

Noch ein anderer Gedanke, Vllt mag der Chorleiter noch was dazu geben und darf es dafür auch zuhause nutzen? Wäre doch schade, wenn es nur zu Proben und Auftritten zum Einsatz käme.

Ich kauf mir alle Pianos selbst und bringe je nach Anlass ein passendes mit zum Chor,

kenne aber auch das krasse Gegenteil, dass ein Chor ein Clavia Nord piano gekauft hat für ca 2500 eur, das dem Chorleiter einmal pro Woche auf- und wieder abgebaut wird, wofür ich kein Verständnis habe, obwohl oder gerade weil ich beide Seiten kenne.

Allerdings sollte ein Yamaha p 125, Roland fp 30 x oder Kawai es 120 völlig ausreichen.

Eine Mini-PA ist dann "nice to have".
 
Sind beides gute Pianos. Reine Geschmacksache, ausprobieren !

Bzgl. dem KC-Amp zitiere ich einen Ami-Kollegen:
"...about the only thing you'd run thru a Roland KC amp is a chainsaw..."
;-)

Dann lieber nen aktiven Monitor a la Yamaha DXR8, QSC K8 etc. oder so ne kleine Satellitenanlage von HK.
 
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Allerdings sollte ein Yamaha p 125,
Das P-125 wird nicht mehr produziert, das aktuelle Modell P-125A ist schlechter und teurer als der Vorgänger.
Bis auf Weiteres würde ich nur das (noch) unveränderte P-121 mit 73 Tasten empfehlen, wenn es gefällt und der Einsatz so wie hier ganz gut passen könnte.

Gruß Claus
 
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Danke für den Hinweis.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

:)
 
Vielen Dank für die vielen Antworten.

Besser als Keyboardverstärker sind MIni-PA Aktivboxen, wenn es um Klang geht.
2 Stück samt Schutztaschen für den Transport und trotzdem kaum teurer als der Keyboardverstärker wären die Syrincs 10".
Bzgl. dem KC-Amp zitiere ich einen Ami-Kollegen:
"...about the only thing you'd run thru a Roland KC amp is a chainsaw..."
;-)
Dann lieber nen aktiven Monitor a la Yamaha DXR8, QSC K8 etc.

Ich muss dazu sagen, dass Auftritte mit Klavierbegleitung eher die seltenheit in unserem Laien-Männerchor sind. Mein Hauptaugenmerk liegt daher eher auf den Proben, bei denen ich keine Box mit aufbauen will.
Es gibt aber vereinzelt auch Stücke, die wir mit Klavier singen. Ich habe zuhause ein Crumar seven (hat keine Lautsprecher), dass ich mit zwei Rokit Nahfeldmonitoren betreibe. Der Sound ist - wie der Name sagt - im Nahfeld super. Aber bei einem Kneipensingen war der Sound echt grottig - nahezu unerträglich, wie ich fand.
Deshalb bin ich auf einen Keyboardverstärker gekommen.

Ist der KC wirklich so unterirdisch?
Mir ist klar, dass solche Urteile immer eine Frage der Perspektive sind und daher wirklich sehr subjektiv. Was ich über den KC400 gelesen habe, war eigentlich recht positiv. Mir ist klar, dass es immer besseres gibt - nach oben ist immer Luft. Mir würde ein Amp reichen, bei dem das Klavier nicht total grausam blechig klingt. Einfach ein annehmbarer Klang - zumal das Klavier im Chor nicht der Hauptplayer ist, sondern eher leiser begleitet.

Was die beiden Pianos angeht, die ich vergleiche, bin ich vom Roland eher überzeugt. Es ist aber schwierig, bei den Youtube-Videos diejenigen zu finden, die über Mikrofone aufgenommen wurden, wie z.B. hier:

View: https://www.youtube.com/watch?v=2Zowq8T6CqY
und hier

View: https://www.youtube.com/watch?v=6C0hCE_VI-4

Für mich klingt das Kawai in allen Videos etwas zu brilliant. Aber ich vermute, die Unterschiede sind nicht allzugroß. Ein wenig blechern wird es immer klingen, wenn nur zwei kleine Boxen verbaut sind. Einen Klang wie bei meinerm Clavinova 535 Heim-Modell kann ich nicht erwarten.
 
Ist der KC wirklich so unterirdisch?
Mir ist klar, dass solche Urteile immer eine Frage der Perspektive sind und daher wirklich sehr subjektiv. Was ich über den KC400 gelesen habe, war eigentlich recht positiv. Mir ist klar, dass es immer besseres gibt - nach oben ist immer Luft. Mir würde ein Amp reichen, bei dem das Klavier nicht total grausam blechig klingt. Einfach ein annehmbarer Klang - zumal das Klavier im Chor nicht der Hauptplayer ist, sondern eher leiser begleitet.

Die Sorge, dass dein Klavier durch einen KC400 blechig klingt, musst du nicht haben. Ich würde eher erwarten, dass es dumpf und mufflig, vielleicht noch etwas leblos wirkt. Und allenfalls entfernt an ein Klavier erinnert. Ein KC400 taugt durchaus zur Verstärkung eines E-Pianos der 1970-er Jahre (Rhodes/Wurlitzer u.ä.). Aber nicht für ein Digitalpiano, das auf den Klang eines akustischen Klaviers aus ist.

Als Anfänger dachte ich auch mal, dass ein Keyboard-Verstärker für Keyboards gemacht ist. Ich habe mich belehren lassen, dass eine aktive Monitorbox mit digitaler Verstärkerstufe doch deutlich linearere Klänge hinbekommt - und das ist es, was ein Akustikpiano-Sound braucht. Ich habe mich also ziemlich verschluckt, als ich von deiner KC400-Idee gelesen habe.

Wenn ein bisschen Geld ausgegeben werden kann, empfehle ich gern die QSC CP-8. Laut genug für kleinere Auftritte, kein störendes Lüftergeräusch, und sicherlich genug Kraft, um die Transienten eines rohen Klavierklangs herüberzubringen. Etwas günstiger als die sehr guten QSC K8.2 (mit denen ich Klavier spiele in einer Bigband). Aber im Verhältnis zu deinem Piano-Budget wäre das dann schon einiges an Geld, wenn man das auch noch in Stereo machen will.
 
Kleine Ergänzung:
Roland Amp ist auch nicht gleich Roland Amp. Die KC Serie hat mich nie überzeugt.... Aber:

Ich habe nachwievor den Roland SA1000 Amp im Einsatz (Orgel, Synth, Piano)
und der klingt richtig gut!
Leider nur ab und an gebraucht zu bekommen.

Ein Freund von mir hat ihn ebenfalls und spielt damit ein Kawai ES110 drüber (Chor, Bigband, Kirche) und ab und an stöpselt sich da direkt noch ne Sängerin rein für Piano+Gesang Darbietungen.
Da klingt nix blechern oder muffig.

Aber Keyboard Amps sind immer ne zwiespältige Sache, gibt leider viel Schrott.
Sehr gut waren auch die Cromacord Podium Stereoamps für Keys, aber leider ist Herr Drisch vor nicht all zu langer Zeit verstorben.....

Von daher vielleicht eher ein Aktiv Monitor (oder zwei).
 
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Ist der KC wirklich so unterirdisch?
Ich kann vor allem zum Nutzen einer Mini-PA Auskunft geben, damit habe ich praktische und zufriedenstellende Erfahrung.
Ein Keyboardverstärker wie der KC400 für über 600 Euro mit wenig Leistung wäre ohne Stereoaufstellung (also 2 x KC400) auch abgesehen vom Klang nicht mein Fall, das ist doch Beschallung wie in den 70ern. :weird:

Das Roland FP30X kannst Du mit Zuversicht anspielen, zumal Du das (technisch rückständige) Kawai ES120 schon aussortiert hast und das Yamaha P-125A da in keinem Kriterium herankommt und aktuell finde ich es auch zu teuer für seine doch ziemlich angejahrte Technik.
Zum Casio kann ich nichts sagen, in der Ausstattung kommt das PX-S1100 ist es allerdings auch dem Roland unterlegen und beim Vorgängermodell hatte mich die übertriebene Oberflächentextur der Tasten Abstand nehmen lassen.

Gruß Claus
 

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