Roland FP-30X Hardware Setup für Aufnahme mit Violine

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studio_b71
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Hallo zusammen,

im Bereich Home-Recording bin ich absoluter Neuling und brauche Rat für ein Hardware Setup.
Aufgenommen werden soll Audio plus Midi vom FP-30X zur Bearbeitung in einer DAW (Cakewalk). Dabei sollen mehrere Spuren nacheinander/übereinander aufgenommen werden. Zusätzlich soll einer akustische Geige aufgenommen werden, eher separat, vielleicht aber auch gemeinsam eingespielt (das macht mehr Spaß.)
Als Rechner steht zur Verfügung eine Ryzen 5 2400G CPU mit 32 GB RAM und 250 GB SSD.
Meine Fragen:
Braucht das FP-30X eigentlich per se ein Audio-Interface? Es kann ja über USB sowohl Audio als auch Midi an den Rechner senden. Ich vermute, dass ein Audio-Interface dann nötig wird, wenn eine Spur über die DAW abgehört wird und dazu eine zweite live eingespielt werden soll oder falls ggd. mit einem VST gespielt werden soll. Liege ich da richtig?
Für die Violine muss wohl zwangsläufig ein Audio-Interface her. Als Mic habe ich noch ein altes Shure Prologue 16L aus den 90ern. Reicht das Teil zum Abnehmen der Violine?
Welches generelle Hardware-Setup würdet ihr für obige Konstellation empfehlen, inkl. Kopfhörer, etc.

Beste Grüße
Bernd
 
Wir werden das Thema vermutlich mal in den Recording Bereich verschieben, weil es wenig Keyboard Spezifische Fragen hat.
Grundsätzlich aber schon mal ein Hinweis zum Audio-Interface: Wenn Du das, was Du am Piano spielst, nur als Midi aufnehmen willst, brauchst Du kein Audio-Interface. Du hörst ja direkt, was Du spielst. Wenn Du VSTi Instrumente aus dem Rechner nutzen möchtest, also nicht die Sounds aus deinem Piano, macht ein Audio-Interface Sinn, weil Du sonst Probleme mit der Latenz bekommst, also die Verzögerung vom Anschlag bis zum Ton, der an deine Ohren dringt. Natürlich kannst Du hinterher beim Zusammenmischen VSTi Instrumente aus dem Rechner verwenden, denn beim reinen Abhören spielt die Latenz keine Rolle. Auch wenn du die MIDI Signale aus dem Rechner wieder in das Piano zurückschickst, weil du die Sounds aus dem Piano nutzt, brauchst Du kein Audio-Interface. Daher bräuchtest Du auch in diesem Fall noch kein Audio-Interface, weil bei MIDI die Latenz vernachlässigbar ist. Über USB kannst Du übrigens nur MIDI, aber keine Audio-Daten an den Rechner schicken. Wenn das so wäre, dann hätte Dein Roland ein eingebautes Interface, was nicht der Fall ist.
Um die Violine über ein Mikrofon aufzunehmen, bräuchtest Du schon ein Audio-Interface oder ein Mischpult, mit integriertem Audio-Interface (was mittlerweile viele haben) wo du das Mikro anschließt. Viele Soundkarten haben zwar einen Mikro-Anschluss, aber den kannst Du dafür vergessen, der eignet sich gerade mal für ein Headset zum Skypen.
Das Prologue ist sicherlich nicht das beste Mikrofon, aber für den Anfang kann man das schon mal nutzen und erste Erfahrungen sammeln. Ansonsten kannst Du auch nach einem USB Mikro schauen, die kannst Du direkt am Rechner anschließen, haben das Audio-Interface im Prinzip on-board, genau wie man heute auch kein separates Midi-Interface mehr braucht, weil die Geräte das schon integriert haben und direkt über USB Midi senden und empfangen.
Einsteiger USB-Mikros gibt es schon ab unter 50 EUR, und auch wenn jetzt einige Kollegen hier die Nase rümpfen, ich hab mit dem t.bone SC420 schon ganz brauchbare Ergebnisse hinbekommen.
Kopfhörer brauchst Du nur dann, wenn die Geige aufgenommen werden soll, wenn sie zu dem Playback ihre Spuren einspielt, damit das Mikro auch nur die Signale der Geige einfängt und nicht das Playback. Wollt Ihr beide gleichzeitig einspielen, brauchen natürlich beide Kopfhörer. Und da kommst Du vermutlich eh nicht nicht um ein kleines Mischpult und einen Kopfhörerverstärker, wie z.B. einen einfachen wie den Behringer HA400, herum, weil die wenigsten Pulte zwei Phones Outs haben. Was aber auch Sinn macht, weil man bei so einem Kopfhörerverstärker üblicherweise für jeden Kopfhörer die Lautstärke separat regeln kann, anders, als wenn über einen Y-Adapter geht, wo sich die Kopfhörer sogar noch gegenseitig beeinflussen könnten, wenn sie nicht die gleiche Impedanz haben.
 
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@dr_rollo
Vielen Dank für Deine ausführliche Antwort. Super!
Wir werden das Thema vermutlich mal in den Recording Bereich verschieben, weil es wenig Keyboard Spezifische Fragen hat
Hab ich mir schon gedacht und im Recording-Bereich meine Fragen etwas strukturierter gestellt.
Wenn Du VSTi Instrumente aus dem Rechner nutzen möchtest, also nicht die Sounds aus deinem Piano, macht ein Audio-Interface Sinn, weil Du sonst Probleme mit der Latenz bekommst, also die Verzögerung vom Anschlag bis zum Ton, der an deine Ohren dringt.
Ich will nicht ausschließen, dass ich auch VST-Instrumente benutzen werde. Momentan reicht mir das, was das FP-30X mir bietet.

Über USB kannst Du übrigens nur MIDI, aber keine Audio-Daten an den Rechner schicken. Wenn das so wäre, dann hätte Dein Roland ein eingebautes Interface, was nicht der Fall ist.
Da muss ich widersprechen. Habe es gerade ausprobiert. Ich habe gerade hier die DAW "Cakewalk" installiert (finde die Software aber unübersichtlich). Das FP-30X habe ich über USB angeschlossen und mal eine kleine Probespur Audio und Midi mit den Piano-Sound aufgenommen. Hat auf Anhieb reibungslos geklappt.

Um die Violine über ein Mikrofon aufzunehmen, bräuchtest Du schon ein Audio-Interface oder ein Mischpult, mit integriertem Audio-Interface
Von Mischpulten mit integriertem Audio-Interface wurde mir aus Qualitätsgründen im Recording-Forum abgeraten. Hatte eigentlich das Yamaha AG-06 im Auge.
Wollt Ihr beide gleichzeitig einspielen, brauchen natürlich beide Kopfhörer. Und da kommst Du vermutlich eh nicht nicht um ein kleines Mischpult und einen Kopfhörerverstärker, wie z.B. einen einfachen wie den Behringer HA400, herum, weil die wenigsten Pulte zwei Phones Outs haben.
Ich möchte zumindest live mithören können, wenn die Violine eingspielt wird, falls wir nicht zusammen live einspielen. Also: Ja, zwei KH sind wohl nötig. Das mit dem KH-Verstärker/Hub ist eine gute Idee, dann muss ich nicht zwangsweise auf Audio-Interfaces zurückgreifen, die mit zwei KH-Ausgängen ausgestattet sind. Den KH-Verstärker schließe ich dann an dem KH-Ausgang des Interfaces an, richtig?
 
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@dr_rollo
Das FP-30X habe ich über USB angeschlossen und mal eine kleine Probespur Audio und Midi mit den Piano-Sound aufgenommen. Hat auf Anhieb reibungslos geklappt.
Kann aus technischer und logischer Sichtweise eigentlich nicht sein, aber ich mag mich natürlich irren. Wenn's klappt ist ja gut.
Von Mischpulten mit integriertem Audio-Interface wurde mir aus Qualitätsgründen im Recording-Forum abgeraten. Hatte eigentlich das Yamaha AG-06 im Auge.
Da haben die Leute im Recording sicherlich recht, dass die integrierten Audio-Interfaces in den kleinen Pulten nicht an die Qualität eines separaten Audio-Interfaces heranreichen, tun aber doch ihren Zweck, und es kommt am Ende auf die Ansprüche an. Ich habe ein Yamaha MG10XU und das tut's völlig, außer dass man damit keine Mehrspuraufnahmen machen kann, sondern nur einzelne Spuren nacheinander recorden muss.
 
Kommt natürlich auf das Budget an. Es gibt durchaus Pulte, die auch Mehrspuraufnahmen können. Solange es aber bei maximal zwei Instrumenten gleichzeitig bleibt, wären das die berühmten Kanonen auf die Spatzen. Allerdings bitte nicht vergessen. Für das angedachte Setup mit FP30FX (stereo) + Violine brauchts schon 3! Eingänge. Ich empfehle da gerne z. B. das Focusrite 8i6. Das hätte auch schon 2 Kopfhörerausgänge und kostet nur rd. 30 € mehr als das nächst kleinere (4i4) mit nur einem KH-Ausgang.
 
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Das Focusrite 8i6 ist in jedem Fall hier eine gute Lösung, weil ausreichend Ein- und Ausgänge incl. 2 separat regelbare Phones Out, und deckt qualitativ auch höhere Ansprüche ab. Also kein Kompromiss.
 
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Kann aus technischer und logischer Sichtweise eigentlich nicht sein, aber ich mag mich natürlich irren. Wenn's klappt ist ja gut.

Also auf der DAW im PC habe ich über USB Audio und MIDI vom FP-30X vorliegen. Ich wüßte nicht, warum das technisch oder logisch nicht gehen sollte, sind doch beides Computer ;)
 
Kann aus technischer und logischer Sichtweise eigentlich nicht sein, aber ich mag mich natürlich irren. Wenn's klappt ist ja gut.
Das FP30X hat im Gegensatz zum Vorgänger FP30 ein vollwertiges Interface. In Einstiegsbereich ist es damit inzwischen konkurrenzlos.
Ich zitiere das Handbuch FP30X, Seite 5. Hervorhebung von mir:
USB Computer-Anschluss
Sie können das Instrument über ein USB-Kabel (zusätzliches Zubehör) mit einem Rechner verbinden. Sie können dann zwischen Instrument und der auf dem Rechner installierten Sequenzer-Software Spiel- und Kontrolldaten sowie Audiosignale austauschen und Ihre Musik produzieren und editieren.
FP30X Interface.jpg

Also auf der DAW im PC habe ich über USB Audio und MIDI vom FP-30X vorliegen. Ich wüßte nicht, warum das technisch oder logisch nicht gehen sollte, sind doch beides Computer ;)
Das Feature "Audio"-Interface ist bei den Portables nur im FP30X, im Yamaha P121 und in besseren Yamaha- und Roland-Modellen enthalten. Kawai kriegt das bis jetzt grundsätzlich nicht auf die Reihe. Übrigens, im Yamaha P125 gab es das vollwertige Interface auch, im aktuellen P125A ist "Audio über USB" nicht mehr enthalten, nur noch der MIDI-Austausch.

Gruß Claus
 
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Die Diskussion geht hier weiter, daher mach ich an dieser Stelle :zu:
 
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