Roland FP-10 vs. DAW

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Moin,

ich spiele seit ein paar wenigen Monaten ein Roland FP-10 und bin damit soweit auch zufrieden, habe aber freilich auch keinen Vergleich zu besseren Pianos. Mit dem FP-10 bewege ich mich ja auf absolutem Einsteiger-Level, jedenfalls was den Preis angeht.

Aufgeschreckt durch Informationen hier auf dem Board :cool: habe ich mal ausprobiert, ob ich mich alleine durch die Auslagerung der Klangerzeugung irgendwie verbessern kann. In meiner Arbeits/Hobby-Ecke steht neben dem Piano ein PC mit Ableton Live, also fix das Piano angesteckt und getestet.

Auf dem PC ist ein Plugin von XLN Audio installiert, das "Studio Grand": https://www.xlnaudio.com/products/addictive_keys/instrument/studio_grand

Piano wie auch PC hängen an einem Mixer, ich kann also recht einfach zwischen den Klangerzeugungen Roland und PC/DAW hin- und herspringen und vergleichen. Für meine, zugegeben ungeschulten Ohren klingt das Ergebnis direkt aus dem Roland wesentlich besser. Das Grand Piano Plugin kann da nicht mithalten. Testweise habe ich auch mal ein Standard Grand Piano aus dem Default-Lieferumfang von Ableton angehört, das ist aber auch nicht besser, eher noch hinter dem XLN-Audio (was ich auch erwartet habe).

Ich hätte vermutet dass die Klangerzeugung des 500-€-Roland dem Plugin, das alleine schon einen knappen Hunderter kostet, nicht das Wasser reichen kann. Liege ich mit meiner Einschätzung falsch? Falls nein, könnte ich irgendwo im Workflow einen (Denk-)Fehler haben?

Gruß,
D.
 
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Software ist generell ueberbewertet :D

Hab ein paar virtuelle Pianos (auch Pianoteq) 'getrailed' u. werd damit net warm, Klirrtoene, stoerende Schwebungen, 'digitale' Klanganteile, oft seltsam tot.
Die bei Roland wissen schon auch was sie da tun - und irgendwo werden abgestimmte Tastatur, spezialisierte Sound-Prozessoren, (im Idealfall abgestimmte) DACs usw. halt auch ein entprechendes Ergebnis liefern ;)
Ausserdem ist alles eine Frage des Geschmacks (Affe, Seife usw) - wie gesagt, saemtliche Trials klangen eher schrill, der Rolandklang, an den Du jetzt vielleicht schon gewohnt bist, ist eher warm (positiv-Meinung) bis muffig (negativ-Meinung).
 
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Ich stimme zu, bleibt noch der Einfluss der Wiedergabe neben der Gewöhnung auf den täglich gehörten Klang des eigenen Instruments.
Die eingebauten Lautsprecher erzeugen einen anderen Klang als - hier nicht genannte - externe Boxen (Nearfield, Stereoanlage...) oder Kopfhörer, ggf. mit ausgeprägtem Klangprofil.
Am Rande, mir sagte bei einem kurzem Durchklicken des YT-Videos vom Anbieter der XLN Steinway auch nicht zu. Erst war viel zu viel Hall auf dem Piano zu hören und dann unatürlich gefiltere Klänge. Vielleicht ist es eher ein Werkzeug für Heimstudio-Produzenten in der elektronischen Musik?

Zu Pianoteq stehe ich nicht so kritisch, habe es aber auch nie auf Schwachstellen angehört und benutze es auch nicht. Mein simples Roland FP 30 (gleiches ak. Piano und Tastatur wie FP 10, andere Lautsprecher) gefällt mir trotz der Schwächen unterm Strich nach wie vor und bei den Digitalpianoklängen finde ich die Kawai Pianos der Hi-XL Engine sowie den Yamaha Bösendorfer immer noch am beeindruckendsten, ich bin offenbar ein Freund "warmer" Piano-Klänge.

Gruß Claus
 
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meine Gedanken dazu…
- ich kenne sehr wohl ein paar Software Pianos die recht gut klingen, aber das ist eben auch stark von der Soundkarte abhängig. In einem Standart PC wird kaum eine wirklich gute Soundkarte verbaut sein.
- ich habe gerade mal eben ein Stündchen Zeit zum üben, jetzt muß ich den PC hochfahren, die Software starten, das Piano auswählen, das Roland einschalten (du brauchst ja eine Klaviatur) irgendwann fange ich an zu spielen. …
Dein Roland schaltest du einfach ein und spielst…
- ein Argument das häufig übersehen wird ist der Energieverbrauch. Ein einfacher Standart PC hat ein Netzteil mit meist 300 W bis 600 W und mehr, vor allem wenn wirklich gute Soundkaren und / oder Grafikkarten verbaut sind. Ich habe gerade mit Schrecken gesehen, das die Leistung bis 1600 W betragen kann, also halber E-Herd. Plus Monitor. Das knabbert ordentlich an deiner Geldbörse!
- die verwendete Klaviatur sollte zur Klangerzeugung passen um ein optimales Klangerlebnis zu haben (ich lese scheinbar zuviel Werbesprüche) . Beispiel - wenn ich per Midi mit meiner Roland Jupiter 50 Klaviatur die Orgel meines Nord Stage spiele, dann klingt diese anders, als wenn ich die Nord Stage Klaviatur nutze (88 Tasten gewichtet). Der Grund sind die unterschiedlichen Fähigkeiten der Klaviatur (Dynamikverhalten, Ansprechverhalten und und). Bei deinem Roland ist alles aufeinander abgestimmt.
- warum sollte Dein Spiel mit einer Softwarelösung besser klingen? Ok, ev spielst du etwas akzentuierter oder fließender weil du andere Klangparameter hörst die du nun besser betonst. Aber wenn du das dann wirklich hörst und reproduzieren kannst, dann bist du soweit um als Pianist eine Stufe aufzusteigen und dir ein neues, besseres Instrument mit besseren Klangeigenschaften und vor allem ausdrucksstärkerer Klaviatur zu kaufen.

Grüße
 
Hi D.,

ich kenne deine Software leider nicht und habe auch das FP30, anstatt dem FP10. Aber ich denke, klanglich dürften die sich nichts tun. Ich muss sagen, dass ich die FP-Piano-Sounds auch ziemlich gut finde (ich spiele hauptsächlich über Kopfhörerer).

Ich spiele jetzt hauptsächlich mein Yamaha CP88 STage-Piano, obwohl ich mich erst lange an die Abstriche im Klang gewöhnen musste.

Ich habe jetzt auch verschiedene Anläufe mit VST gemacht, und war nie zufrieden. Das könnte an folgedne Aspekte liegen:

1. Mich stört die Latenz, egal wie gering
2. Es klingt für mich auch meistens dünn, was daran liegen könnte, dass mein CP88 sich schwer tut, die ganz hohen Velocity-Werte auszugeben. Bei den FP's scheint die Tastatur wirklich perfekt auf die digitale Wiedergabe abgestimmt zu sein.

Gruß,
glombi
 
Hallo,

danke für eure Einschätzungen, ich will mal auf einige Punkte eingehen:

Zur "Gewöhnung": Ja, da ist bestimmt was dran. Ich habe nun seit ich das Piano habe nichts anderes gehört als dessen eingebautes "Grand Piano". Von daher ist bestimmt alles andere erst mal ungewohnt. Aber auch nach längerem Hören und Wechsel zurück zur Roland-Klangerzeugung kann ich das was mir das Plugin bietet nur als schlecht bezeichnen.

Ich höre 90% über am Mixer angeschlossene Kopfhörer Beyerdynamic DT990 Pro und zu 10% über am Mixer angeschlossene aktive Studiolautsprecher (und tatsächlich 0% über die eingebauten Lautsprecher des Roland). Die Höreindrücke der beiden Ausgaben sind verschieden, ja, aber das Verhältnis gut <-> schlecht bleibt in etwa.

Die Ausgabe vom PC erfolgt nicht über dessen eingebautes (Realtek?)-Interface, sondern via des im Mixer verbauten USB-Audiointerface. Das ist ein Soundcraft-Mixer: https://www.soundcraft.com/en/products/notepad-8FX Ich denke mal das ist qualitativ irgendwo zwischen dem PC-Default und einem guten dedizierten Audiointerface wie einem Focusrite etc. Ich kann mir jedenfalls kaum vorstellen das dieses Interface den Höreindruck nachhaltig Richtung "schlecht" verschiebt.

Eine Latenz bei Nutzung des Plugins kann ich nicht feststellen.

Ich gebe mal dem Pianoteq, davon gibt es ja eine Trial-Variante, einen Versuch. Einfach nur weil ich neugierig bin. Ansonsten werde ich eh beim Roland-Sound bleiben, bin damit ja nicht unzufrieden, die FP-30 User hier sehen das ja genauso.

An dem was Claus schreibt könnte natürlich auch was dran sein. Das Plugin ist für die Verwendung in einer DAW gemacht, die Lizenz habe ich zusammen mit einem Launchpad bekommen, das ist natürlich Zeugs für EDM-Produzenten/DJs und nicht für Pianisten :)

Und zu guter Letzt: von gut hören und reproduzieren als Pianist bin ich noch meilenweit entfernt. Ich bin noch eher bei den Grundlagen, von daher, und auch weil ich die internen LS gar nicht nutze ist mir die Wahl des FP-10 nicht schwergefallen. Wenn ich dabeibleibe und den Spaß am Klavierspiel erhalte bin ich durchaus bereit das irgendwann durch ein FP-90x oder ähnliches zu ersetzen.

Gruß,
D.
 
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Am Rande, mir sagte bei einem kurzem Durchklicken des YT-Videos vom Anbieter der XLN Steinway auch nicht zu. Erst war viel zu viel Hall auf dem Piano zu hören und dann unatürlich gefiltere Klänge. Vielleicht ist es eher ein Werkzeug für Heimstudio-Produzenten in der elektronischen Musik?
hatte auch kurz rein ge-eart : ebenso mein Eindruck, der anfaengliche Ur-Klang mit Hall und Saitenreso ueberfrachtet, danach kommt gleich 'gogo gadget' - wie ihr auch sagtet: "Fuer Klavier-Spieler Digi-Piano, fuer Daw-Bastler VST". (Digital-)Hall verstaerkt uebrigens schrille/'digitale' Klangkomponenten...
Die Klangdemos auf der Hersteller-Seite sind auch net besser, eher Richtung 'wir dudel-seifen den Hoerer ein'

Insgesamt scheinen div. virtuelle Pianos es bei den Obertoenen arg zu uebertreiben.
Koennte damit zu tun haben, dass sich (i.d.R. drahtig klingende) Steinways als 'Modeklang' weltweit verbreitet haben wie McDonalds im FastFress-Sektor.
Oder/und damit, dass schriller Klang sich im 'Pop-Genudele' gut anhoert und hervorhebt - auch wenn er klassisch-solistisch Ohrenschmerzen bereitet - und Pop ist wohl das VST-Zielpublikum - welcher Daw Tueftler tueftelt schon 'E-Musik'? - und die Zahl der klassichen Klavierspieler, die (ernsthaft) mit VSTs spielten, duerfte sehr ueberschaubar sein.
Finalemente kaufen Softwareklitschen wie XLN die Samples nur ein. Auch da gilt: Qualitaet ~ (EK)-Preis und wirtschaftliches Kalkuel. Dieses Material wird dann nach dem Geschmeack eines (ggf. 'Pop-lastigen') Soundingenieurs - und den Marktanforderungen (s.o.) gemodelt.

Tja, 2000, Deine Frage duerfte fast beantwortet sein :)
 

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