Roland FP 10 Pedal

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Cantaressa
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Liebe Leute, ich habe mal wieder eine Frage. Ich soll am Wochenende bei einer Ausstellungseröffnung einige klassische Stücke auf meinem Roland FP 10 spielen. Im Prinzip finde ich das Piano ja okay, aber eins der Stücke braucht laaaangen Nachklang des Pedals, und der hält sich beim FP 10 in Grenzen. Nun habe ich vor längerer Zeit mal gelesen, dass es für das FP 10 irgendwo die Möglichkeit gibt, den Klang auf Steinway- oder Bösendorfer aufzuhübschen, aber ich weiß nicht mehr, wo ich das gelesen habe. Ist es die App Partner 2? Die ist doch eher für Klavierschüler, oder?
Außerdem weiß ich natürlich nicht, ob diese "Aufhübschung" auch die Nachhalldauer des Pedals (positiv) beeinflussen würde.
Könnt ihr mir weiterhelfen?
1000 Dank schonmal! LG, Cantaressa
 
Um welches Stück handelt es sich denn?

Du kannst ja auch reverb dazuschalten.
 
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....dass es für das FP 10 irgendwo die Möglichkeit gibt, den Klang auf Steinway- oder Bösendorfer aufzuhübschen....
Ja und Nein.
Zuerst zu dem, was nicht geht: beim FP10 und überhaupt den meisten "Digital Compact Pianos" sowie "Stage Pianos" sind die gespeicherten Klänge vom Benutzer nicht überschreibbar, sondern fest gespeichert. Bei manchen teureren Stage Pianos gibt es die Möglichkeit des Herunterladens von Klängen mit Speichern auf dem eigenen Digitalpiano aber schon.

Nun zu deinen Möglichkeiten mit dem FP10:
Das Roland FP10 ist ein MIDI-fähiges Instrument. Das bedeutet, es kann digitale Steuersignale senden und auch empfangen, mit denen man Klänge aufrufen und in vieler Hinsicht steuern kann.

Daher wäre es für dich mögklich, eine sogenannte Sample Library anzuschaffen. Die enthält bei guter Qualität Klänge von Steinway, Bösendorfer, Bechstein oder anderen Spitzen-Pianos. Der Nachteil an guten Sample Libraries ist der, dass riesige Datenmengen auf der Festplatte gespeichert und beim Spielen natürlich ständig nachgeladen und verarbeitet werden müssen.

Neben Sample-Libraries gibt es namentlich ein hervorragendes Modeling-Programm, Modartt Pianoteq. Der Unterschied von Pianoteq zu Samples besteht darin, dass keine Klänge gespeichert werden müssen. Statt dessen sagt das Programm dem Computer, wie er den Klang während des peilens überzeugend berechnen kann, was bereits auf viele Notebooks problemlos gelingt.
Du kannst Pianoteq kostenlos ausprobieren, dabei sind u.a. ein paar Töne abgeschaltet, aber für einen Eindruck reicht es.
Bereits mit der günstigsten Version hängt man den eingebauten Klang eines FP10 deutlich ab.

Bei Sample Libraries gibt es dagegen eine starke Konkurrenz guter Programme. Man sollte sich daher genauer überlegen, welche Eigenschaften und klangfacetten im Verhältnis zu den anderen am besten bewertet werden.
Einen Einstieg zur weiteren Information findest Du über die folgenden Links:
https://www.modartt.com/try?file=pianoteq_trial_v754.exe
Umfangreiche Informationen sind auf der Homepage hinterlegt, hier der Link zu Beispielklängen:
https://www.modartt.com/pianoteq?tab=instruments

Ein Vergleich einiger kostenfreier und kostenplfichtiger VST (Sample Libraries):
Paid vs Free Piano VST Plugins in 2021
Umfangreicher Vergleich hochwertiger VSTs

Gruß Claus
 
Hallo Claus, 1000 Dank für die ausführliche Antwort! Sorry, dass ich jetzt erst antworte - ich hatte ein paar Tage keinen Zugriff auf meinen Laptop.

Das "pianoteq", das war's. Das ist genau das, was ich gelesen hatte, aber nicht mehr fand bzw. den Namen nicht mehr wusste. Super, vielen Dank!! Wenn ich es vorher noch schaffe, versuche ich das einzurichten. Ansonsten müssen zusätzliche externe Lautsprecher ihr Möglichstes tun. 🙏

LG, Cantaressa
 
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Meinst du mit Nachklang vielleicht kräftigen Bassklang? Da du von externen Boxen sprichst.

Beitrag automatisch zusammengefügt:

Das fp 10 hat Steinway als Sample.
 
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Meinst du mit Nachklang vielleicht kräftigen Bassklang? Da du von externen Boxen sprichst.
Ich denke, es geht eindeutig um die Länge der Ausklingphase, die bei Digitalpianos ja schon immer ein Problem war:
  • Aus Speicherplatzmangel nicht volle (lange) Samples zu nutzen, sondern zu loopen, klingt unnatürlich und statisch, man kam aber lange Zeit nicht darum herum.
  • Auch später (ohne Loops) waren oft die Ausklingphasen deutlich kürzer als bei echten Instrumenten.
  • Das hat sich gebessert, kann aber in machen Fällen immer noch problematisch sein.
In solchen Fällen sind aufwendige Sample-Libraries, bei denen es nicht so sehr auf Speicherplatz ankommt wie in Hardware-Instrumenten, im klaren Vorteil.
Oder auch physikalisch modellierte Flügelklänge wie z. B. bei pianoteq. Auch bei Roland gab es ja ab dem V-Piano ebenfalls mit Physical Modelling, das aber für manche Ohren insgesamt noch leicht unnatürlich/künstlich klang.

Bei Rock- und Popmusik stören die oft zu kurzen Auskling-Zeiten relativ wenig, weil das im allgemeinen Getöse untergeht.
Aber bei Solo-Vorträgen kann das schon mal störend sein, das ist ja @Cantaressas Problem, wenn sie "laaaangen Nachklang" spricht, auch wenn das nicht direkt mit "Pedal" oder "Nachhall" zu tun hat.
Ein Ton klingt ja auch genauso lange aus, wenn man ganz ohne Pedal die Taste gedrückt hält.


Das fp 10 hat Steinway als Sample.

Einerseits kann man es als "Nachteil" von Roland sehen, dass sie im Gegensatz zu Yamaha oder Kawai keine akustischen Flügel oder Klaviere bauen und somit keine Klavierbau-Erfahrung haben.
Ich hatte dies aber immer auch als Vorteil gesehen, weil sie dann im Gegensatz zu Yamaha oder Kawai nicht auf die eigenen Klaviere/Flügel als Sample-Basis eingeschränkt sind, sondern notgedrungen den Flügel eines anderen Herstellers zur Erstellung ihrer Samples nutzen "müssen" - eben meist Steinway: wenn schon, denn schon.

@Cantaressa fragte eben nach vor allem Steinway oder Bösendorfer, weil sie von denen (den echten) eben extrem lange Ausklingzeiten gewohnt ist.
Aber - wie man sieht - heißt Steinway-Sample noch lange nicht, dass auch die volle natürliche Ausklingphase vorhanden sein muss.

Viele Grüße
Torsten
 
Und sowas nennt Roland supernatural.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Aber für eine Ausstellungseröffnung würde ich den Aufwand nicht betreiben: entweder das Stück mit langem Ausklang weglassen oder darauf setzen, dass sich niemand an fehlendem Ausklang stört.

Bzw die Zuhörer können ja auch rätseln: Ist das Kunst oder kann das auf die documenta? 😅
 
Zuletzt bearbeitet:
Beim FP-30 ist die Ausklingzeit beim Spielen der üblichen notierten Stücke in den angemessenen Tempi eigentlich lang genug. Es hat ebenfalls die SuperNatural Piano Klangerzeugung. Wie weit die für das FP10 außerhalb der Effekte beschnitten wurde, habe ich nie gelesen.
Mit experimenteller Musik und langem Nachhören von gehaltenen Tönen habe ich keine Erfahrung, aber das ginge auf einem (guten) akustischen Flügel ganz sicher deutlich besser.
Bei einem Preisunterschied von ca 500 Euro gegenüber 30.000 Euro aufwärts sind diverse Einschränkungen m.E. vertretbar, zumal man mit sehr guten VSTs oder Pianoteq noch nachbessern könnte.
Ich fürchte nur, das übliche Publikum würde erst unruhig und dann schläfrig, wenn man ihm die denkbaren 45 Sekunden Ausklingzeit beim Vortrag ein paar mal näher bringt. :D

Gruß Claus
 
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Bei einem Preisunterschied von ca 500 Euro gegenüber 30.000 Euro aufwärts sind diverse Einschränkungen m.E. gut vertretbar,
Von was für Preisen Du immer ausgehst ... ? Die Musikschule hat gerade einen gebrauchten Yamaha G2 für € 5.800,- gekauft, der wirklich klasse und in einem sehr guten Zustand ist. Der klingt auch sehr lange nach. Und der G2 geht in den Kleinanzeigen auch noch billiger.

Viele Grüße,
McCoy
 
Das Preisverhältnis wäre unter deinen Bedingungen dann halt ungefähr 1:11.
Ich wüsste nicht, wie sich das jetzt inhaltlich auf die Feststellung zur Beschränktheit des Klanges bei einem FP10 gegenüber dem überlegenen Klang eines akustischen Flügels auswirkt.

Mein Preis war "gob ungefähr" und es ging mir um einen mutmaßlich spielbaren Steinway, weil in der Diskussion dessen Klangvorbild angesprochen wurde.
Die Größe habe ich nach meinem Gusto genommen, aus naheliegenden Gründen wollte ich keine Neupreise von S&S heranziehen.
https://www.thomann.de/de/steinway_sons_o_180_515219.htm
https://www.thomann.de/de/steinway_sons_o_180_529647.htm

Gruß Claus

.
 
Ich wüsste nicht, wie sich das jetzt inhaltlich auf die Feststellung
Mir ging es ganz allgemein darum, daß hier im Board immer von fünfstelligen Preisen ausgegangen wird, wenn es um das Thema Flügel geht. Und das stimmt einfach nicht.

Viele Grüße,
McCoy
 
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Den Ausgangpunkt "fünfstellig" sehe ich - allgemein - nicht ganz so unstimmig.
https://www.piano-fischer.de/kategorie/gebrauchte/fluegel-gebrauchte/

Einen Gebrauchtkauf sehe ich als Einzelfallentscheidung. Die erheblichen Unterschiede bei angemessenen Preisen hängen dabei grob gesagt vom Umstand privater oder gewerblicher Verkäufer, Renommée des Herstellers, Modellreihe/Ausstattung, Größe, Alter, Gebrauch, Pflege und ggf. Instandsetzung des Instruments ab.

Gruß Claus
 

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