Roland Fantom X6 - Erfahrungen zur Workstation

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Streethunter6
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Hallo,

ich bin schon seid längerem auf der Suche nach einer für mich passenden Workstation die nicht allzu teuer ist: Max 650€.
Nach längerem suchen bin ich dann auf den Roland Fantom X6 gestoßen. Ich hab lange nach Erfahrungsberichten und Test zu dieser Workstation gesucht, leider ohne Erfolg.
Ich habe nur folgenden gefunden: http://www.2sound.de/magazin/test-roland-fantom-x6-x8-xr.html
Was mir wichtig ist, ist das man auch ohne ihn ständig an den PC anzuschließen mit ihm arbeiten kann. Außerdem sollte die Tastatur ganz gut sein.
Leider habe ich zu diesen Punkten keine Informationen gefunden
Deshalb wurde ich gerne eure Meinung hören: Taugt der Fantom X6 was?
Vielleicht hat der eine oder andere diese Workstation und kann mir sagen, was ihn am Fantom X6 gefällt und was nicht.

Schon mal Vielen Dank!

Steffen
 
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Hallo Steffen,

ich hatte vor ein paar Jahren mal einen, dazu das SRX-Board "Ultimate Keys". Ich habe ihn letztlich nur als Soundlieferant in meiner damaligen Band genutzt, schön war der Sampler. Allerdings hat das Laden eines Multisamples ziemlich lange gedauert.

Piano, E-Piano, Pad- , Synth- und Drumsounds waren aber sehr gut.

Die 61er Synth-Tastatur fand ich ziemlich gut, ich kam damit jedenfalls sehr gut zurecht.

Die Workstation-Funktionen habe ich versucht zu nutzen, allerdings war das FX-Routing immer sehr "kryptisch". Schließlich habe ich dann doch nur noch in Cubase gearbeitet.

Auch als Masterkeyboard fand ich den Fantom X nicht so pralle.

Ganz schlecht fand ich allerdings die Orgelsound bzw. den RotaryFX. Das hatte Roland - zumindest damals - nicht im Griff.

Im vorletzten Jahr bin ich auf einen Kurzweil PC361 umgestiegen, der gefällt mir insgesamt wesentlich besser als der Fantom, auch wenn die Sounds per Kopfhörer nicht so toll klingen wie beim Roland.

Voraus ist der Kurzweil vor allem bei den Orchestersounds und der KB3-Orgel, aber auch die Pianos, E-Pianos, Clavs, Mellotron und Synthsounds können sich hören lassen. Vor allem ist ein kompletter VA-Synth eingebaut. Als Masterkeyboard ist er ebenfalls superflexibel und unschlagbar.

Nachteil beim Kurzen ist die Tatsache, dass man sich, wenn man das Optimum herausholen möchte, ziemlich mit ihm befassen muss.
 
In diesem Threat findest du vieles zum Fantom X:
https://www.musiker-board.de/threads/der-roland-fantom-x-juno-g-stage-thread.339244/

Taugen tut der Fantom X etwas, aber natürlich musst du dir im klaren sein, dass er nicht mehr das neuste Instrument ist.

Ich arbeite jetzt seit sieben Jahren mit dem Fantom X6 ist er ist mir weiterhin ein treuer Bühnenbegleiter, sowohl in meiner TOP40 Band, als auch in meinem Grönemeyer-Projekt zusammen mit einem Kurzweil PC3x. Die Tastatur ist prazise und schnell spielbar, nur der Aftertouch erfordert etwas mehr Druck, was einige User bemängeln. Ich mag den Roland-Sound und im Erstellen von Split- und Layer-Setups im Performance-Modus ist er sehr übersichtlich und schnell. Soundtechnisch hat der Fantom X seine Stärken im Bereich 80er/90er und moderne Dance/Electro-Sounds. Bis auf die Orgeln sind aber eigentlich alle Klänge einsetzbar. Bei den Orgeln ist halt die Leslie-Simulation nicht gut, dass könnte man z.B. mit einem externen Leslie-Effekt ala Ventilator beheben.

Der Fantom X hat einen wirklich guten Sequenzer der im Pattern-Modus, mit RPS-Funktion und in Verbindung mit den Pads ein mächtiges Bühnen-Tool ist. Man kann mit etwas Erfahrung durchaus eine Arbeitsweise erreichen, wie z.B. mit Ableton Live. Ich nutze auch den Sampler und die Audio-Tracks, hierbei ergeben sich aber schon einige Einschränkungen, auf die ich noch hinweisen werde.

Natürlich gibt es auch Kritikpunkte:
Er ist halt nicht mehr ganz "taufrisch", er hat im Performance-Modus z.B. nur "drei" Insert-Effekte, die sich alle 16 Sounds teilen müssen. Das bedeutet, dass einige Sounds nicht so klingen, wie im Patch-Modus, gerade wenn der Insert-Effekt wichtig ist für die Klangformung. Natürlich kann man diese Einstellungen in den Performance-Modus kopieren, aber das geht halt nur für maximal drei Klänge. Ich persönlich arbeite aber nur im Performance-Modus und die meisten Sounds nutzen den Insert-Effekt gar nicht so intensiv für die Klangformung, bzw. man kann sich mit kleineren Workarounds behelfen.

Kommen wir zum größten Kritik-Punkt und den Grund, warum er auch bei mir irgendwann leider ersetzt werden wird: Die Ladezeiten und das Datei-System.
Arbeitet man viel mit User-Samples und Audio-Tracks braucht der Fantom gerne mal mehr als fünf Minuten zum Starten. Die Verwaltung der User-Samples ist auf einem Stand Ende 90er-Jahre und entsprechend unübersichtlich.

Trotzdem ist der Fantom X IMHO auch heute noch ein durchaus interessantes Instrument. Sein Funktionsumfang ist schon so groß, dass er durchaus z.B. mit dem Korg Kronos verglichen werden kann. Er bietet Funktionen (z.B. acht Sequenzer-Audiospuren) die man ähnlich im Kronos findet. Natürlich ist der Kronos das viel aktuellere Gerät und bietet noch einiges mehr als der Fantom, aber es gibt schon Parallelen. :) Nicht umsonst würde bei mir der Fantom - wenn ich das nötige Kleingeld hätte - durch einen Kronos ersetzt werden.
 
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Vielen Dank für die schnellen und sehr ausführlichen Infos!!!

Da ich leider keine andere Workstation in diesem Preissegment finde und ich dank euch nun die Kritikpunkte kenne, werde ich mir dann eher ein ordentliches Midiboard und ein paar Vsts von East West kaufen.

Danke nochmal!!
 

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