Röhrenwechsel (Altersschwäche) - rotziger Sound gewünscht!

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Moin!

Ich spiel nen Hughes & Kettner Triamp MK I und bin soweit sehr zufrieden, wobei man mittlerweile deutlich merkt,
wie der Sound unreiner wird, die Verzerrung gegen 0 geht und alles an Durchsetzungskraft verliert.
Ich wage mal zu behaupten, dass das daran liegt, dass die Röhren nichts mehr hergeben.
Die dürften allerdings auch schon einige Jahre auf dem Buckel haben, da ich den Amp vor knapp 2 Jahren gekauft hab und der damals schon nicht mehr gebaut wurde... Keine Ahnung, wie lang der Kerl den da schon hatte.
Stilistisch mach ich immer noch gelegentlich metalliges, aber meine Band bewegt sich so in der Richtung
Indie/Punk à la Beatsteaks, Mando Diao und ähnliche.
Vom Sound würd ich im Cleankanal gern was ziemlich dreckig, rotziges haben, was schon ganz gut anzerrt.
So wie bei Beatsteaks halt, wobei die vielleicht auch Crunch spielen, keine Ahnung.
Insgesamt: Vorstufen- oder Endstufenröhrenwechsel? Wahrscheinlich eher Endstufe, oder?
Was genau beeinflusst den Sound da maßgeblich?
Ich hab nicht soviel Budget, um alle 13 Röhren in dem Teil auszuwechseln, deswegen entweder Vor- oder Endstufe, aber nicht beides.
Habt ihr ne idee?
Gruß,
De J

btw.: www.myspace.com/hansmagenband
das sind wir, damit ihr ungefähr wisst, was ich stilistisch meine...
 
Eigenschaft
 
den grundcharakter wirst du nicht verändern können durch einen röhrenwechsel. auch sonst werden die unterschiede gering bis fast nicht hörbar sein wenn überhaupt. wenn du mehr rotz oder sonstwas möchtest würde ich eher mit den einstellungen am amp arbeiten. die soundvielfalt ist ja nicht gerade klein. 1B mit etwas mehr gain könnten schon deinen vorstellungen entsprechen genauso wie 2A mit gain auf 12 uhr klingt schön dreckig/rotzig. dann noch nen singlecoil und fertig.
 
Naja, klar. Nicht den Grundcharakter, aber am Gain kann man ja schon spielen, indem man verschiedene Röhren probiert.
Groove Tubes, sind Gainmäßig z.B. sehr niedrig ausgelegt.
Und an den Einstellungen am Amp drehen bringt ja auch nichts, wenn der Sound, der allem zugrunde liegt, schonmal scheiße ist, weil die Röhren ausgelutscht sind.
Und genau das ist mein Problem: Ich möchte einfach die Röhren austauschen, um einen besseren Sound zu kriegen, ungefähr so, wie, als die Röhren neu waren. Nur eben mit der kleinen Zugabe, dass ich gerne einen rotzigeren Sound hätte.
 
ich denke, wenn du die röhren wechselst wirst du anschließend mit dem eq schon ein gutes ergebnis erziehlen. aber ob du jetzt die oder die nimmst wird keine große rolle spielen für deine vorstellung. wie gesagt, versuch das mal mit 1B und 2A.

welche gitarre spielst du denn und welche box hast du?
 
Groove Tubes, sind Gainmäßig z.B. sehr niedrig ausgelegt.

aha :gruebel: ich dachte immer, GT selektieren hauptsächlich Sovteks und labeln die um? Und in meinen Amps sind Sovtek 12AX7 immer ziemlich saftig ... aber definitiv nicht schlecht. Das Gain-Verhalten kann man hauptsächlich über die Wahl der Vorstufen- Röhren"stärke" im jeweiligen Kanal beeinflussen, aber ich glaub auch nicht dass das in Deinem Fall Sinn macht.

Habe zu dem Amp, den ich nicht genau kenne, folgendes in einer Annonce gefunden:

Das Teil hat zehn 12AX7 Preamp-Röhren und vier 6L6 Endstufen Röhren. 6 Kanäle, die über ein eigenes Switchboard geschaltet werden können lassen kaum mehr Wünsche offen. Zusätzlich können über einen FX-Weg externe Geräte eingeschleift werden, die über das Board ebenfalls zugeschaltet werden können.

Also was generell immer richtig ist, dass man beim Wechsel zuallererst an die Endstufen denken sollte, macht dann erst recht Sinn, denn 10 Vorstufenröhren auf einmal zu wechseln, die ohnehin vermutlich nicht für den Qualitätsabfall verantwortlich sind, ist ziemlich nutzlos. Normalerweise findet man im preiswerten Segment 3 Sorten 6L6: Sovtek, Svetlana und JJ. Alles andere zwischen 10 und 20 € pro Röhre (und auch vieles drüber - zB GT) ist vermutlich nur umgelabelt, oder aus China, aber da kenn ich mich nicht aus. In meinem Amp habe ich mich für die JJs entschieden, die 1) sehr robust sind und 2) m.E. in meinem Amp auch einen kräftigen Bass machen, was ihren Vorgängern aus dem Sovtek-Werk nicht gelang. DIe waren eher ... naja, nicht rotzig, sondern kratzig ;) den Svtelanas wird in den meisten Amps ein ausgewogenes Klangbild zugeschrieben, habe aber noch keine probiert. Ich bin mit den JJs in meinem Amp sehr zufrieden, und mit ca. 50 € das Quartett auch preislich absolut im Rahmen.
 
Also, ich besitze auch den Mk.I und würde mal sagen: Spendier ihm nen Satz neuer Endröhren (hast du die EL34 oder die 6L6 Version) ? Wenn du dann noch Geld übrig hast kanns du dich an die Vorstufe wagen. In der V1 (die mit dem Hütchen) werkelt bei mir ne selektierte 7025 von TAD. Die V1 ist Eingangsstufe für jeden Kanal, also die wichtigste Röhre, sozusagen. Dann kannst du, jenachdem welchen Kanal du am meisten spielst noch andere Vorstufenröhren wechseln.
Gut bewährt haben sich bei mir China-Röhren (von Tube-Town) in den "12AX7" gelabelten Sockeln, und JJ ECC83S in den E83CC-Sockeln. Original E83CCs wirst du eh nicht so schnell finden, das sind NOS Röhren von europäischen Herstellern und kosten Unsummen.
 
Was man meiner Einschätzung nach mit Vorstufenröhren steuern kann:
Gain,
"Basis-"-EQing.

Was EQ anbelangt sind da für mich die JJ und die Tubetown (TT) ECC83 quasi zwei gegensätzliche Pole:
die JJ klingt eher mittig und Warm, die TT pfeffern ordentlich Höhen raus. Zumindets in den Amps,
in denen ich das bisher getestet habe.
Was Gain anbelangt ist die TT auch recht gut dabei mit 110 mu (100 ist der Standard für ECC83).
Andererseits gibt es auch ECC81 mit ca. 60 bis 70 mu, mit der man einen Amp cleaner trimmen kann.

Techniker werden jetzt sagen "aber die ECC81 hat ganz andere Werte und passt nicht ...." was sicher korrekt ist; in der Praxis hat das bei mir aber immer glänzend funktioniert, wenn ich eine Vorstufe "entzerren" wollte.
Bei einem Superhighgain-Setting hört man die gainunterschiede vermutlich nicht, aber an der Grenze zw. Clean und leicht angecruncht kann das den Unterschied ausmachen.

Welten bewegen kann man aber mit Vorstufenröhrenwechsel nicht, und wie viel Unterschied es bringt, hängt auch vom jeweiligem Amp ab.
 
Was man meiner Einschätzung nach mit Vorstufenröhren steuern kann:
Gain,
"Basis-"-EQing.

Was EQ anbelangt sind da für mich die JJ und die Tubetown (TT) ECC83 quasi zwei gegensätzliche Pole:
die JJ klingt eher mittig und Warm, die TT pfeffern ordentlich Höhen raus. Zumindets in den Amps,
in denen ich das bisher getestet habe.
Was Gain anbelangt ist die TT auch recht gut dabei mit 110 mu (100 ist der Standard für ECC83).

...

Welten bewegen kann man aber mit Vorstufenröhrenwechsel nicht, und wie viel Unterschied es bringt, hängt auch vom jeweiligem Amp ab.

Das stimmt alles. Aber gerade ne gute Mischbestückung mit solchen Röhren kommt nicht schlecht.
Um zur Anfangsfrage zurück zu kommen, wechseln würde ich auf jeden Fall erst mal die Endstufe! Endröhren haben eine viel kürzere Lebenszeit als Vorstufenröhren. Falls was mit dem Amp nicht stimmt würde ich immer zuerst die Endröhren kontrollieren, da sie einfach öfter gewechselt werden müssen als die "Kleinen"...

EDIT: Ach ja, nochwas: Neben den 4 Endröhren sitzt eine einzelne 12AX7: Das ist die Phasentreiber-Röhre und gehört eigentlich schon zur Endstufe. Die könntest du, falls das Budget reicht, mitwechseln. Wenn die Endstufe komplett aufgefrischt ist müsste der Amp eigentlich wieder total saftig fett klingen. Besonders da in der Vorstufe ja die Röhren immer nur zu bestimmten Kanälen gehören. Wenn's ein Vorstufenproblem wäre müsste eigentlich immer nur einer der 3 Amps betroffen sein, es sei denn es ist die V1 Röhre...
 
@x-man: ich spiel ne Caparison Dellinger HGS und hab ne Marshall 1960AV Slash Sig.
...so werd ichs dann wohl machen!
@kypdurron: nen kumpel von mir hat in seinem H&K Duotone Groove Tubes drin und flucht nur drüber.
Ich hab den mal angespielt und gainmäßig kommt da echt garnichts raus. Was man deiner aussage entnehmen kann und auch dem, was ich schon paarmal gehört hab, ist, dass sovtek ordentlich brettern. Das wär dann eigentlich mit umgelabelten groove tubes nicht vereinbar, aber keine ahnung. Vielleicht hat der Duotone auch einfach grundsätzlich nicht viel mehr zu bieten als nen gediegenen Overdrive kanal...
Ich werd dann nur die Enstufenröhren wechseln. Mal sehen, nach deiner beschreibung würd ich in der richtung JJ/Svetlana umsehen. Ich bin kein fan von kratzig und spitz.
@Reelo: Ich hab die 6L6 Version. Danke :) Ich glaub, ich bleib dann bei Endstufen ;)
Wo ich grad sehe, dass du deinen MK I midifiziert hast... Würdest du das empfehlen, lohnt sich der preis, was genau bringt das?
Ich denke, die Phasentreiberröhre wechsel ich dann direkt mit aus. Die sollten ja nicht allzu teuer sein.
Zu finden allerdings trotzdem unter Vorstufenröhre, auch wenn sie fast wie ne Endstufe wirkt, richtig? TT AX7?
@band-olero: Ja, klar. Ich bin eh nicht der ultimative Soundfreak. Ich hab gern nen guten sound, aber ich geh da auch nicht so genau auf nuancen ein... Und letztendlich wird der band größtenteils für bandproben und auftritte genutzt. Da isses letztendlich eh egal und hängt vom soundmensch ab.
Wenn mir der sound nach dem röhrenwechsel partout nicht gefällt, kauf ich mir nen Bogner Alchemist, da kann ich mir große teile des effektboards sparen :rolleyes:
Mersibieng für alle antworten!
Gruß,
De J
 
@Reelo: Ich hab die 6L6 Version. Danke :) Ich glaub, ich bleib dann bei Endstufen ;)
Wo ich grad sehe, dass du deinen MK I midifiziert hast... Würdest du das empfehlen, lohnt sich der preis, was genau bringt das?
Ich denke, die Phasentreiberröhre wechsel ich dann direkt mit aus. Die sollten ja nicht allzu teuer sein.
Zu finden allerdings trotzdem unter Vorstufenröhre, auch wenn sie fast wie ne Endstufe wirkt, richtig? TT AX7?

Siw "wirkt" nicht wie ne Endstufe, sie ist Teil der Endstufe. Nur dass es halt das gleiche Röhrenmodell (Doppeltriode) ist wie die Vorstufenröhren. Nimm ne 12AX7 oder ne ECC83, die sind vom Konzept her identisch. Einige Leute schwören auch auf die ECC803 (Longplates) von JJ in der Position, hab ich aber noch nicht ausprobiert. Gesagt wird auch dass beide Triodensysteme der Röhre möglichst identische Werte haben sollen damit die Ansteuerung der beiden Endröhrenpaare möglichst gleich ist. Wieder andere sagen dass das gut für HiFi-Endstufen ist, ne unsymmetrische Röhre bei Gitarrenverstärkern noch mal nen Tick Dreck mit in den Sound bringt. Keine Ahnung was nun stimmt. Da passt jedenfalls jede x-beliebige Doppeltriode rein...
 

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