Röhrenverstärker selbst bauen

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kleinUNDhilflos
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Hallo Zusammen,

der Titel sagt eigentlich schon alles ;) Ich werde es aber nochmal ein wenig genauer beschreiben.

Ich möchte einen kleinen Übungsverstärker selbst entwerfen (so die Gewichtsklasse die in den meisten Musikschulen anzutreffen ist). Ich möchte nicht: Mir irgendwo einen Bausatz bestellen und das mit ein paar Sperrholzplatten zu einem Gerät zusammenzimmern von dem ich dann sage: "Das habe ich gemacht!" ohne zu wissen wie irgendwas im Detail funktioniert. Sondern ich möchte mir um die Dimensionierung jedes einzelnen Bauteils gedanken machen. Mich bewust für oder gegen einen bestimmten Röhrentyp etc entscheiden. Ich möchte einen klassischenn Verstärker mit einem rein Analogem Schaltungsaufbau, möchte hierzu aber modenste Mittel (Schaltungs Simulation / Platinen Layout am PC) einsetzen um eine einfache Schaltung so perfekt wie möglich zu machen. Das Gehäuse würde nen Feund von mir bauen (Tischler), die Metal elemente sollen CNC gefräst werden und natürlich sollen nur hochwertige Bauteile verwenden werden, so das man beim drehen eines Potis schon dieses "ja das ist der geilste kleine Verstärker den ich je gesehen habe"-Gefühl bekommt.

Ja... soweit die fixe Idee... man(n) braucht ja auch Ziele im Leben ;)

Ich bin gelernter Radio- und Fernsehtechniker, sowie studierter Dipl.-Ing. für Elektrotechnik, aber das alleine genügt natürlich nicht, hier geht es ja auch um Gefühl und Erfahrung...

Also: Hat hier wer schon Erfahrungen gemacht? Gibt es vielleicht irgendwelche Bücher die man empfehlen kann?


Gruß Uwe
 
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Wirst du das hier dokumentieren?! Ich wäre sehr gespannt auf deinen Bericht :) außerdem, fast vergessen:D, "Willkommen im Forum!".
 
in LT Spice kannst du Röhren einfügen. Das hilft erstmal zur Schaltungssimulation inkl. Fourieranalyse
 
in LT Spice kannst du Röhren einfügen. Das hilft erstmal zur Schaltungssimulation inkl. Fourieranalyse

Ich zweifle daran, dass die Komplexität der nichtlinearen Bereiche von Röhren erfasst sind...
Aber gut, um ne Schaltung zu verstehen, reicht das erstmal :)
 
geht ja nur um Arbeitspunkte und dass einem die Bauteile nicht über den Jordan gehen oder irgendwas abrauscht. Wies dann klingt sieht man ja eh nicht
 
Ich zweifle daran, dass die Komplexität der nichtlinearen Bereiche von Röhren erfasst sind...
Aber gut, um ne Schaltung zu verstehen, reicht das erstmal :)
Das hängt komplett von den verwendeten Modellen ab. Probleme bekommt man vor allem im Bereich sehr niedriger Ströme und Spannungen. Zur Arbeitspunktbestimmung unter relativ herkömmlichen Bedingungen ist das aber sehr gut geeignet, Soundoptimierung allerdings weniger.

Empfohlene Bücher: http://valvewizard.co.uk/
 
Meine Meinung: Die Software wird dir wenig helfen; schau dir erst mal die Standard-Schaltungen von Fender/Vox/Marshall an und versuch die zu verstehen.
Ich hatte diese Dinge noch im Studium, hab die Technik quasi mit der Muttermilch aufgenommen - heute (oder halt in den letzten 30 Jahren) ist die Röhrentechnik eher ein Stiefkind in den Vorlesungen.
Erst das Verständnis dieser Schaltungen- angefangen von den Grundschaltungen und deren "Problemchen" zu den Kapazitäten der Gitterzuleitungen wenn die zu nahe am Blechchassis liegen - lassen dich einen Verstärker "erleben".
Ich brauche da kein Mojo draus zu machen - das IST Mojo - und irgendwelche PSpice, EAGLE, ltSpice, ... lassen die Röhre zwar am Arbeitspunkt (oder besser an der Gitterkennlinie) gut arbeiten, (gut) klingen wird es nicht.
Deshalb nimm den Rat meiner Vorredner an und lies dich durch die Materie - ich hab das mal als 10jähriger gemacht - noch mit "Heinz Richter - Radiobasteln für Jungen" das war die Lektüre die mich vor langer Zeit mal "angefixt" hat.
 
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Jetzt ist es ne Party :D

Erstmal danke für das Willkommen im Forum!

Ja, man lernt heute definitiv nix über Röhren im Studium. In der Ausbildung gab es Röhren auch nur im Sinne von Bildröhre im Fernseher. Es würde mir wahrscheinlich deutlich leichter Fallen mit einem Signalprozessor irgendwas in 101010101011010010... zu zerhacken und dann fröhlich weiter zu programmieren... aber naja...

Ich glaube auch nicht, dass man den Sound mit PSpice etc. simulieren kann, aber man kann sehr wohl feststellen, ob man überhaupt in der richtigen Richtung unterwegs ist. Die Schwierigkeit wird sein das empfundene Gefühl vom Klang mit der elektrotechnischen Theorie zu verbinden... ich habe keine Ahnung ob das Klappt :)

Habe bei der TU Dortmund eine Vorlesung über Röhrenverstärker von Prof. Dr. Wille gefunden:
http://www.delta.tu-dortmund.de/cms/de/Studium/Homepage_Wille/Roehrenverstaerker/
...was mich gefühlt schon mal unendlich viel weiter gebracht hat was mein Grundverständnis von diesen "Glassdingern" angeht.

Habe mir jetzt gerade ein paar Schaltungen runter geladen, finde es aber Recht schwierig Bezug zu bekommen ohne Erläuterung des Gedankenganges der zu dieser Lösung geführt hat. ...mal schauen


Gruß Uwe
 
Naja, wenn ich das jetzt so richtig verstehe kennst Du OPV u BJT/FET Schaltungen.
Fang doch einfach mal an Gemeinsamkeiten und Unterschiede der jeweiligen std Schaltungen zu Vergleichen, Emitter-/Source-/Kathodenbasisschaltung etcpp.
Du kennst die Eigenschaften der Emitterschaltung, Du hast wahrscheinlich zig Verstärker auf BJT/FET/OPV Basis aufgebaut...Das kann man zum Teil übertragen.
Ein weiterer Tipp:
http://www.elektronikinfo.de/strom/roehren.htm
https://hps.hs-regensburg.de/~elektrogitarre/

Dann würdei ch noch auf die Heizung ansich eingehen. Zum Gleichrichter brauchste dir ja nix anschauen, zum Trafo eigentlich auch nicht. Ich studiere zwar in Schwerpunkt Photonik und HF Schaltungstechnik, aber das war bei mir alles im Grundstudium dabei deshalb denke ich, bei Dir auch.

Von der Schaltungsdimensionierung ist es also eigentlich theoretisch nichts Wildes. Der Aufbau ansich, Beachtung der SK, der richtigen Erdung, Vermeidung von Brummschleifen etc. schon schwieriger, mit Deinem Ausbildungshintergrund jedoch auch kein Hexenwerk.
Das Soundtuning ist dann wahrscheinlich die größte Herausforderung.
Es wird dir ja nichts bringen zu wissen, dass du mit der Verkleinerung einer Hochpassgrenzfrequenz weiter in den Tiefmittenbereich herunterkommst. Oder die Funktion eines Treblecaps beim Volumeregler wird sich dir auch sofort erschließen. Wie es dann aber klingt kann man so vorher ohne Erfahrung garnicht sagen. Da wirst Du um das Ausprobieren nicht herumkommen.
Aber Dein Wissen wird dir helfen dahin zu kommen was Du dir vorstellst. Wenn Du erstmal soweit bist, dich ans Soundtuning machen zu können weißt Du ja, was genau du wie ändern musst um dem näher zu kommen worauf du hinaus willst. z.B. Eingangskondensator vergrößern wenn du etwas weniger Höhen willst .

Und natürlich acuh von mir: Herzlich Willkommen im Forum!

Gruß Patrick

edit:
PS/Offtopic: Nein über Röhren lernt man nichts. Nichtmal in Schaltungstechnik. Einzig in Fernerkundung/Radar bzw. Nachichtentechnik kam etwas Historisches zu diesen ominösen Dingern, von wegen, dass man früher sowas Schlechtes mangels Alternativen benutzen musste.
 

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