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Servus,
ich erzähl einfach mal meine Story dazu. Jeder ist dazu aufgeurfen seine Erlebnisse mitzuteilen!
Ich hatte damals erstmal lange einen Transistor Amp - den hier verhassten Marshall 30 DFX. Mir ist damals nichts aufgefallen, ich habe den Amp gekauft, weil er 50€ billiger war. Das Marshall Logo war angerissen und darum wollte ihn keiner. Spielen konnte ich nicht, nur ein paar Akkorde, ich hab mir dann eine Hagstrom LP dazugekauft. Ich lernte so etwas spielen. Bin dann aber neugierig geworden. Damals fand ich auf dem Marshall Transistor auch die Einstellungen, die gut geklungen haben. Das waren sehr wenige.
Irgendwann kam dann die erste Band. Da musste ich schnell festellen, wie mich der Drummer und Basser übertönten. Also kaufte ich meinen ersten Röhrenamp. Einen gebrauchten Engl, damals hat mir die Band den empfohlen "Kauf den, brauchste nix anderes mehr" - gut, gesagt, getan, gleich noch ne 2x12 dazu und weg war das Geld.
Ich war damals von ENGL nie begeistert. Er klang mir immer zu kalt. Ich war ein absolutes Greenhorn in Sachen Sound, aber ich wusste was ich wollte. Ich wechselte die Röhren, aber das brachte auch nichts. Also verkaufte ich ihn und informierte mich. Ich kaufte einen Matamp GT1, weil ich etwas wollte, was vintage mäßig klingt und eine Zerre hat mit der ich den Sound im Kopf hinbekomme - ich mochte die Zerre, aber so richtig was gelernt über die Technik, habe ich erst mit der Zeit. Ich fand Röhre immer schöner als Transistor. Aber so richtig geflasht, war ich noch nicht. Ich liebte die Dynamik, die Präzision, den Attack eines Röhrenamps, aber das Entscheidene Erlebniss hatte mich noch nicht ereilt.
Das richtige Schlüsselerlebniss kam erst später. Vor einigen Monaten experimentierte ich sehr viel mit Vorstufen Röhren und Einstellungen. Ich hing meine neue Telecaster (übrigens hier aus dem Flohmarkt, absolut astreines Gerät) an den Amp und spielte mal nicht auf Low-Master und mal nicht wie sonst im Half-Power Modus (weniger Headroom, Pentode). Ich stelle auf Hi-Power. Die Single Coils waren schon hungrig... Es ist noch wichtig zu erwähnen, dass die V30 auch endlich richtig eingespielt waren.
Also drehte ich den Master auf 12 Uhr, den Gain etwas unter 12 und drehte ganz leicht die Mitten auf, im 80W Modus. Dann hab ich in die Saiten gehauen und es war GENAU der Sound, der da auf mich zukam, den ich vorher nie so gehört habe. Ja vielleicht mal auf einer CD, aber niemals live, direkt vor mir. Dieser unglaubliche Vibe, wenn die Endstufe gerade anfängt zu Zerren, die Obertöne, das growlende - man kann es nicht in Worte fassen. Es lässt das Herz promt höher schlagen, man spielt und freut sich wie ein Irrer. Scheißegal was man spielt, alles klingt geil. Der Sound inspiriert dich dann unheimlich... du fühlst den Rock. Ja, so fühlte es sich an. Ich fühlte den Rock, es waren diese Töne die da rauskamen. Ich wollte sie essen, verschlingen, für immer festhalten. Mir gelang es nie, dass mit meinen begrenzen Aufnahmefähigkeiten so festzuhalten. Es klang ja nicht so schön 3D, voluminös und atemberaubend, wie wenn man direkt vor dem Amp stand. Auch eine Sache, die ettliche Youtube Videos verzerrt. Ein Amp der im Video gut klingt, kann direkt vor dir langweilig klingen, oder genau andersrum, im Video ganz okay und live gibt er dir das gewisse etwas.
Erstaunlich war, dass ich diesen Sweetspot mit meiner Humbucker LP nie fandso richtig fand, weil die Humbucker so laut waren, dass ich im 80W Modus sowieso keine Unterschiede gehört habe, es war einfach immer zu laut. Verzerrt geht der Amp wohlgemerkt über 120W, weil die 80W das maximale Clean Fundament sind, bevor der Amp anfängt zu zerren. Auch war/ist die Elektronik in der Gitarre der reinste Müll, so bringt es nichts die Potis runterzudrehen, es wurde zu dumpf/undefiniert. Ohne die Telecaster hätte das vermutlich viel länger gedauert. Ich liebte den Amp schon immer, aber jetzt war ich so richtig verliebt. Ich konnte den Typ, der die Amps verkauft jetzt verstehen. Und dutzende Leute hier im Forum, die davon berichten wie sie vor ihrem JCM stehen und die Endstufenzerre surfen...
Die Tele hat leisere Pickups, eher Vintage mäßig. Die Elektronik ist spitze, runterdrehen der Potis ohne Höhenverluste - kein Problem! Das war für mich ganz Neu. Ich habe dem Amp also erst, nach über einem Jahr den Sound entlockt, der die ganzen Leute durchdrehen lässt. Andere Faktoren hierfür waren auch die Speaker, die sonst immer zu schnell kratzig und harschig klangen, so spielte ich eben oft mit relativ viel Gain und wenig Master. Klar klang das gut, aber die Endstufe zerrt da überhaupt gar nicht. Das Quäntchen Wahnsinn fehlt! Es ist wie die letzte Zutat in einer fast perfekten Suppe.
Ich hatte den Sweetspot gefunden. Schnell stellte ich fest, dass an diesem für den Amp wohl idealen "Arbeitspunkt" alles schweinegeil klang. Ob nun Clean, Crunch oder mit Pedals, einfach allererste Sahne. Mit dem Poti spielen, auf der Gitarre slappen, artikuliert spielen, alles klang noch viel schöner. Selbst banale Dinge, wie einfach Lagerfeuer Akkorde spielen und dabei sanft über die Saiten streichen, ergeben plötzlich wieder Sinn. Die Faktoren der Dynamik und der Empfindlichkeit auf den Anschlag kommen hinzu und schon hat man die Spielwiese, die dutzende Gitarristen genau das geben was sie von einem Röhrenamp erwarten. Das Rock Nirvana. Wenn man es das erste mal richtig hört, dann vergisst man alles. Scheißegal, wieviel Geld, Zeit und Frust man schon in den Amp und in Gitarren gesteckt hat, das ist alles hinfällig... Und man braucht nicht mal Pedals. Einfach nur eine Gitarre und ein Amp. Sie tanzen mit dir.
So das war mein Schlüsselerlebniss zum Thema Röhrenamps. Ich fands davor schon immer geil, aber seit einer Weile versteh ichs erst so richtig.
Für jemanden der es noch nicht erlebt hat würde ich es so beschreiben: Ihr hattet oft Sex und fandet es zunehmend geiler. Aber dann kam dieser Tag, an dem der" Supersex" kam, durch Erfahrung und experimentieren habt ihr zufällig oder bewusst die richtigen Knöpfe gedrückt und die Frau hat dir dann im Gegenzug - den Orgasmus deines Lebens beschert!
ich erzähl einfach mal meine Story dazu. Jeder ist dazu aufgeurfen seine Erlebnisse mitzuteilen!
Ich hatte damals erstmal lange einen Transistor Amp - den hier verhassten Marshall 30 DFX. Mir ist damals nichts aufgefallen, ich habe den Amp gekauft, weil er 50€ billiger war. Das Marshall Logo war angerissen und darum wollte ihn keiner. Spielen konnte ich nicht, nur ein paar Akkorde, ich hab mir dann eine Hagstrom LP dazugekauft. Ich lernte so etwas spielen. Bin dann aber neugierig geworden. Damals fand ich auf dem Marshall Transistor auch die Einstellungen, die gut geklungen haben. Das waren sehr wenige.
Irgendwann kam dann die erste Band. Da musste ich schnell festellen, wie mich der Drummer und Basser übertönten. Also kaufte ich meinen ersten Röhrenamp. Einen gebrauchten Engl, damals hat mir die Band den empfohlen "Kauf den, brauchste nix anderes mehr" - gut, gesagt, getan, gleich noch ne 2x12 dazu und weg war das Geld.
Ich war damals von ENGL nie begeistert. Er klang mir immer zu kalt. Ich war ein absolutes Greenhorn in Sachen Sound, aber ich wusste was ich wollte. Ich wechselte die Röhren, aber das brachte auch nichts. Also verkaufte ich ihn und informierte mich. Ich kaufte einen Matamp GT1, weil ich etwas wollte, was vintage mäßig klingt und eine Zerre hat mit der ich den Sound im Kopf hinbekomme - ich mochte die Zerre, aber so richtig was gelernt über die Technik, habe ich erst mit der Zeit. Ich fand Röhre immer schöner als Transistor. Aber so richtig geflasht, war ich noch nicht. Ich liebte die Dynamik, die Präzision, den Attack eines Röhrenamps, aber das Entscheidene Erlebniss hatte mich noch nicht ereilt.
Das richtige Schlüsselerlebniss kam erst später. Vor einigen Monaten experimentierte ich sehr viel mit Vorstufen Röhren und Einstellungen. Ich hing meine neue Telecaster (übrigens hier aus dem Flohmarkt, absolut astreines Gerät) an den Amp und spielte mal nicht auf Low-Master und mal nicht wie sonst im Half-Power Modus (weniger Headroom, Pentode). Ich stelle auf Hi-Power. Die Single Coils waren schon hungrig... Es ist noch wichtig zu erwähnen, dass die V30 auch endlich richtig eingespielt waren.
Also drehte ich den Master auf 12 Uhr, den Gain etwas unter 12 und drehte ganz leicht die Mitten auf, im 80W Modus. Dann hab ich in die Saiten gehauen und es war GENAU der Sound, der da auf mich zukam, den ich vorher nie so gehört habe. Ja vielleicht mal auf einer CD, aber niemals live, direkt vor mir. Dieser unglaubliche Vibe, wenn die Endstufe gerade anfängt zu Zerren, die Obertöne, das growlende - man kann es nicht in Worte fassen. Es lässt das Herz promt höher schlagen, man spielt und freut sich wie ein Irrer. Scheißegal was man spielt, alles klingt geil. Der Sound inspiriert dich dann unheimlich... du fühlst den Rock. Ja, so fühlte es sich an. Ich fühlte den Rock, es waren diese Töne die da rauskamen. Ich wollte sie essen, verschlingen, für immer festhalten. Mir gelang es nie, dass mit meinen begrenzen Aufnahmefähigkeiten so festzuhalten. Es klang ja nicht so schön 3D, voluminös und atemberaubend, wie wenn man direkt vor dem Amp stand. Auch eine Sache, die ettliche Youtube Videos verzerrt. Ein Amp der im Video gut klingt, kann direkt vor dir langweilig klingen, oder genau andersrum, im Video ganz okay und live gibt er dir das gewisse etwas.
Erstaunlich war, dass ich diesen Sweetspot mit meiner Humbucker LP nie fandso richtig fand, weil die Humbucker so laut waren, dass ich im 80W Modus sowieso keine Unterschiede gehört habe, es war einfach immer zu laut. Verzerrt geht der Amp wohlgemerkt über 120W, weil die 80W das maximale Clean Fundament sind, bevor der Amp anfängt zu zerren. Auch war/ist die Elektronik in der Gitarre der reinste Müll, so bringt es nichts die Potis runterzudrehen, es wurde zu dumpf/undefiniert. Ohne die Telecaster hätte das vermutlich viel länger gedauert. Ich liebte den Amp schon immer, aber jetzt war ich so richtig verliebt. Ich konnte den Typ, der die Amps verkauft jetzt verstehen. Und dutzende Leute hier im Forum, die davon berichten wie sie vor ihrem JCM stehen und die Endstufenzerre surfen...
Die Tele hat leisere Pickups, eher Vintage mäßig. Die Elektronik ist spitze, runterdrehen der Potis ohne Höhenverluste - kein Problem! Das war für mich ganz Neu. Ich habe dem Amp also erst, nach über einem Jahr den Sound entlockt, der die ganzen Leute durchdrehen lässt. Andere Faktoren hierfür waren auch die Speaker, die sonst immer zu schnell kratzig und harschig klangen, so spielte ich eben oft mit relativ viel Gain und wenig Master. Klar klang das gut, aber die Endstufe zerrt da überhaupt gar nicht. Das Quäntchen Wahnsinn fehlt! Es ist wie die letzte Zutat in einer fast perfekten Suppe.
Ich hatte den Sweetspot gefunden. Schnell stellte ich fest, dass an diesem für den Amp wohl idealen "Arbeitspunkt" alles schweinegeil klang. Ob nun Clean, Crunch oder mit Pedals, einfach allererste Sahne. Mit dem Poti spielen, auf der Gitarre slappen, artikuliert spielen, alles klang noch viel schöner. Selbst banale Dinge, wie einfach Lagerfeuer Akkorde spielen und dabei sanft über die Saiten streichen, ergeben plötzlich wieder Sinn. Die Faktoren der Dynamik und der Empfindlichkeit auf den Anschlag kommen hinzu und schon hat man die Spielwiese, die dutzende Gitarristen genau das geben was sie von einem Röhrenamp erwarten. Das Rock Nirvana. Wenn man es das erste mal richtig hört, dann vergisst man alles. Scheißegal, wieviel Geld, Zeit und Frust man schon in den Amp und in Gitarren gesteckt hat, das ist alles hinfällig... Und man braucht nicht mal Pedals. Einfach nur eine Gitarre und ein Amp. Sie tanzen mit dir.
So das war mein Schlüsselerlebniss zum Thema Röhrenamps. Ich fands davor schon immer geil, aber seit einer Weile versteh ichs erst so richtig.
Für jemanden der es noch nicht erlebt hat würde ich es so beschreiben: Ihr hattet oft Sex und fandet es zunehmend geiler. Aber dann kam dieser Tag, an dem der" Supersex" kam, durch Erfahrung und experimentieren habt ihr zufällig oder bewusst die richtigen Knöpfe gedrückt und die Frau hat dir dann im Gegenzug - den Orgasmus deines Lebens beschert!
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