Röhrentausch bei Laney VH100R

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Hallo Leute,
ich möchte demnächst meine Endstufenröhren beim Laney VH100R wechseln. Habe mir schon alles wichtige dafür besorgt, sprich die neuen Röhren, einen oktal Bias Messadabter und ein Messgerät.
Dazu habe ich folgende Anleitung im Internet gefunden. Ist zwar nicht für den VH100R, sollte seinen zweck aber auch erfüllen:
http://www.dietle.de/laney/
Wenn ich mir das jetzt durchlese klingt das, als müsste ich nur eine Röhre durchmessen, aber ein Kumpel von mir meinte, ich müsste jede Röhre einmessen (aber der hat auch einen Diezel Einstein, bei dem das ganze nochmal ein wenig anders abläuft)
Meine Frage lautet also:
Gibt es für jeden Röhrensockel ein eigenen Poti zum Einstellen des Potis?
Dann wärs ja klar, dass ich jede Röhre einzeln kalibrieren muss, aber wenn jetzt nur ein Bias-Poti da ist, dann werde ich ja ein Problem bei der Einstellung der einzelnen Röhren bekommen.

Ich sag auch hier direkt mal, dass ich das nicht vom Fachmann lassen machen will, da ich in meinem leben noch oft dazu kommen werde, Röhren zu wechseln und es deshalb lernen möchte. Über die Gefahren der Hochspannung bin ich mir bewusst.


Hier packe ich mal den Link zur PDF-Datei hin, der auch einen Schaltplan des VH100R enthält:
http://www.laney.co.uk/manuals/VH100R - 2008 - 2.3.pdf
 
Eigenschaft
 
ich war dabei als der "meister" bei meinem VH100 die roehren wechselte und da iss nur ein BIAS poti, allerdings hatte er an mehreren punkte gemessen, ich geh mal davon aus das er an alle roehren gemessen hat der kontrolle halber, aber frag doch mal Kramusha der hat mir immer weitergeholfen bei technische fragen...
 
Dank dir schonmal.
Ich verstehe nur nicht ganz wie das ablaufen soll. Wenn ich das Bias für Sockel 1 passend einstelle und dann an Sockel 2 mit dem einmessen beginne, könnte es ja sein, dass ich da wieder am Bias-Poti schrauben muss, weil der gemessene Wert nicht optimal ist. Somit würde sich ja aber auch wieder die Stromstärke für Röhrensockel 1 ändern :confused:
Aber es kann natürlich sein, dass es so ist, dass man Röhrensockel 1 einmisst und kalibriert und der Wert dann für alle Röhrensockel passt, sodass man höchstens mal eine Kontrolle bei den verbleibenden Sockeln macht um sicherzugehen, dass der gemessene Wert überall gleich ist.
Ich weiss es nicht :D
 
wie gesagt, kein plan....

was haste fuer roehren genommen? ich hatte damals nur die JJ EL34 als einzige auswahl, davor waren EH drinne, die ich auch gerne wieder gehabt haette.....
 
An allen Röhren zu messen dient der Kontrolle der Abweichung. Bei Herstellern mit Massenoutput wie Reflector, JJ oder Shuguang kann, trotz aller Vorsicht des Röhrenshops, der ja auch nochmal nachselektiert, das eine oder andere faule Ei dabei sein. Eine Abweichung von bis zu 5 mA ist verschmerzbar und die hat man zB häufiger bei Reflector-Röhren. Darüber sollte man aber schon aufpassen, besonders die zueinander gegengekoppelten Röhren mache da was aus. Im konkreten Fall sind die zwei inneren und die zwei äußeren jeweils zueinander gekoppelt, also beim VH100R V8 zu V9 und V7 zu V10.
Eine zu große Abweichung hat das erneute Auftreten von Übernahmeverzerrungen zur Folge, schön zu erkennen an einem Oszilloskop, wenn die Sinuskurve nicht gleichmäßig verläuft sondern irgendwo einen "Knick" macht. Das genau zu beschreiben ist allerdings schwierig. Akustisch ist das jedoch registrierbar, auch ohne besondere Gerätschaften. Der Amp klingt dann irgendwie rau und unausgewogen, auch von kalt ist die rede. Deshalb ist es wichtig daruf zu achten, dass die Röhren untereinander keine ZU GROßEN Abweichungen haben. Ganz ohne geht es aber auch nicht.

Der VH100R hat nur ein BIAS-Poti. Das ist bei 95% aller Amps so, wenn denn überhaupt vorhanden. Mesa und Peavey haben da ein fixes System eingebaut bzw, einfach einen Widerstand mit festem Wert. So fließt immer derselbe Ruhestrom zu den Röhren, einstellbar ist das ganze dann über exakt selektierte Röhren mit Farbcodes.

Der Diezel VH4 hat meines Wissens jeweils ein BIAS-Poti für jeden Sockel. Allerdings kostet ein Quad vernünftig gematchte Röhren nicht die Welt, und ob ein solche Einrichtung im Bedarfsfall die Einstellung erleichtert, bleibt für mich fraglich. Nochmal, Abweichungen sind erlaubt.

Ich empfehl dir ganz stark, mal die Anleitung von Tube-Town heranzuziehen. Was du definitv brauchen wirst ist ein Multimeter und evtl. den Messadapter von Tube-Town. Du kannst den Ruhestrom auch ohne den Adapter über den Standby-Schalter und den Vorschaltwiderstand messen, wobei der Wert am Standby-Schalter je nach anzahl der Röhren durch 2, 4, 6 usw. geteilt wird. Im Fall des Laney sind das also 4. Wenn der Amp neu ist und du noch nie die Röhren gewechselt hast, schätze ich, dass da so ungefähr 100 bis 120 mA anliegen werden und das macht pro Röhre ca. 25-30 mA. Eine anhebung auf 38 bis 42 mA ist beim großzügig dimensionierten Ringkerntrafo vom Laney unbedenklich.

Hebe den wert vorsichtig an und stelle erstmal so auf ca. 1-2 mA UNTER dem Ruhestrompunkt ein, zu dem du kommen willst, also bei 38 mA erstmal auf 36 mA. Dann lässt du den Amp mal eine halbe Stunde so laufen, denn mit zunehmender Betriebsdauer verändern die Röhren aufgrund von Materialtoleranzen meist ihren Wert nochmal nach oben. Wenn du Glück hast landest du genau auf dem Wert den du willst. Wie gesagt, Abweichungen sind OK, sie sollten nur nicht zu hoch sein. Du hast hier ein komplett analoges Gerät vor dir, vergiss das nicht.
 
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Hey Slashjuenger, der Beitrag ist Klasse! Damit sind meine Fragen beantwortet und sobald das Wetter schlechter wird, werde ich mein Glück mal versuchen!
 

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