Röhrencombo für USA (110 Volt) und Europa (220 Volt)

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Ich setze mal auf die "Boardpower" auf der Suche nach konkreten Tipps auf Basis von Erfahrungen:

Mich verschlägt es beruflich in die USA, für mindestens 2 Jahre. Dort habe ich dann ja 110 (bzw 120) Volt mit 60 Hz, im Gegensatz zu 220 (eigtl. 240) Volt mit 50 Hz hier in Europa. Einen anderen Netzstecker auch. Meine aktuellen Amps werde ich nicht umrüsten lassen, die bleiben nämlich sowieso hier in DE, auch das Dazwischenschalten eines zusätzlichen Spannungswandlers ist keine Option für mich (schweres Zusatzgerät, teuer wenn er die Leistung abkönnen soll, Brummen, etc.).

Also: Ein neuer Amp soll her. Würde ich mir in USA kaufen wollen.

Ich brauch' ne kleine Röhrencombo, gerne puristisch - meinetwegen gerne ein 5 Watt Dings mit 8" Speaker ohne Effekte. Ich brauch' den zum Üben und für schöne Sounds, nicht für laut und Gig. Soll schön klingen, nicht zu groß sein, Preis ist erstmal nicht so wichtig. Wenn "Extras", dann gerne Tremolo oder Hall, muss kein 2-Kanaler sein.

Jetzt zur "Boardpower": Hat jemand eine kleine Röhrencombo daheim oder im Proberaum oder gesehen/gehabt, den man per Schalter von 110 Volt auf 220 Volt umstellen kann? Intensive Suche auf diversen Seiten habe ich gemacht, aber leider sind die Infos nicht immer als "Verkaufsargument" aufgeführt und es ist schon hart, sich auf allen Herstellerseiten durch die Technik-Angaben zu surfen. Daher: schaut doch mal kurz hinten auf Euren Amp und gebt Bescheid!

Alternative wäre, dass ich mir in USA einen (gebrauchten) Amp kaufe, den ich dann bei der Rückkehr da lasse - lieber wäre mir aber eben ganz persönlich ein "Erinnerungsstück", das ich danach auch ohne Umbau wieder in DE verwenden kann. Vielleicht hat ja jemand Tipps?
 
Eigenschaft
 
Hi, soweit ich weiß hat der Egnater Tweaker hinten eine Spannungsumschaltung EU-USA, schau dir mal die Bilder auf der Homepage an.
LINK
Der sollte also in beiden Regionen einsetzbar sein.Der sollte drüben auch oft zu finden sein, wenn man nach den Foren geht und wird gern als Übungsamp verwendet.Frag am besten nochmal im Egnater Thread nach, einige Board User spielen ja so ein Teil.Ach so, gibt´s auch als Combo und soll trotz 15 Watt auch leise gut klingen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich kenn noch die Mesa Mark III Combos die so einen Schalter haben, siehe hier:

mesa-boogie-mark-iii-combo-140710.jpg
 
Ältere Amps wie der MK3 oder auch ältere Marshalls hatten das, bei neuen Amps ist dieses Feature kaum noch zu finden. Wenn du keinen Vorschalttrafo nutzen willst dann bliebe nur noch die Möglichkeit, den eingebauten Trafo von einem Techniker wechseln zu lassen.
 
Bei einem 2 jährigen Aufenthalt lohnt es sich schon dort einen, sagen wir mal, Champ zu kaufen und ihn nach Ablauf der Zeit wieder zu verkaufen.
 
Gerade für so'n Winzling-Amp ist doch ggf ein Vorschalttrafo ideal, weil dieser dann klein und billig ausfällt... deswegen würde ich Auswahl Amps nicht einschränken.
Nicht immer wenn kein Wahlschalter vorhanden ist heißt das, dass man den Amp nicht dennoch umstellen kann, manchmal sind die Anschlüsse am Trafo durchaus vorhanden und müssen 'nur' intern umverdrahtet werden, vom Fachmann. Bei den Fuchs-Combos der Casino-Serie ist das zB so, d.h. zumindest bei meinem....
 
Alternative wäre, dass ich mir in USA einen (gebrauchten) Amp kaufe, den ich dann bei der Rückkehr da lasse - lieber wäre mir aber eben ganz persönlich ein "Erinnerungsstück", das ich danach auch ohne Umbau wieder in DE verwenden kann. Vielleicht hat ja jemand Tipps?

Genau so würde ich vorgehen. In den USA schauen was man gebraucht auftreiben kann.
Dann das Ding benutzen und am Ende entscheiden dalassen/mitnehmen .....

Ich durfte mal auf ner Probe in einem fremden Übungsraum ein original 60er Jahre
US Fender Blackface benutzen. Vorschalttrafo benutzt und alles andere war total problemlos
(und der Sound war ..... !!! :engel:). Ein Amp den du drüben erst aufgestöbert hättest,
wäre auch ein ganz anderes Erinnungsstück.
 
Sind schon mal paar gute Anregungen dabei, danke. Um es nochmal "nachzuschärfen": Ich nutze das ganz bewusst, um nach einer "komfortablen" Umschaltlösung zu suchen. Vorschalttrafo ist definitiv raus, genau so wie Umbau. Und JA, wenn ich nix Spannendes finde ist ein gebrauchter kleiner Fender o.ä., der dann da bleibt, eine Option. Wie ich aber auch eingangs schrieb: Eigentlich suche ich auch ein bisschen ein Erinnerungsstück, das mich - ohne weitere Geräte - dann auch wieder in DE begleiten kann.
 
rein aus Interesse:
was spricht denn gegen einen Vorschalttrafo?
 
rein aus Interesse: was spricht denn gegen einen Vorschalttrafo?
Folgende Themen:
1) Ich will mögliche Fehlerquellen eliminieren, indem ich sie gar nicht habe (ein Gerät weniger, das kaputt gehen kann bzw. Probleme verursachen kann)
2) Ich will nur ein Gerät tragen müssen, nicht mehre (ja, ich bin bequem)
3) "Wife acceptance factor" - meine Frau kann EINEN Tecknik-Kasten akzeptieren, aber nicht noch so ein Trafodingens
4) Einstöpseln und loslegen ist einfacher als Einstöpseln, Trafo-Zwischendingens stöpseln, sicherstellen das Steckdose stabil ist, etc. (ja, ich bin bequem)

Gibt also "technisch" eigentlich keine Gründe (außer vielleicht 1), aber eben ganz persönliche Gründe, warum ich eine "saubere" Lösung suche. :D
 
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Eine spannende Frage! Ich habe hier den Egnater Tweaker Head und der kann wie oben bereits erwähnt "leise" auch sehr gut. Den gibt es auch als Combo. Er wäre ein Kandidat für drüben kaufen, da sollte er leichter zu finden und wohl auch günstiger sein.

Mir war bisher garnicht bewusst, dass diese Netzspannungsumschaltung bei Amps so selten angetroffen wird. Was machen denn international tourende Musiker?
Jedenfalls hat mich das jetzt interessiert und auf die Schnelle finde ich in der von Dir angepeilten Gewichtsklasse tatsächlich nur noch eine Alternative. Den sollte man aber lieber in Deutschland kaufen, da wird er ja schließlich auch gebaut. Der Palmer FAB5:

https://www.thomann.de/de/palmer_fab5_combo.htm

Da sollte auch der WAF kein Problem sein.


PS: Bei diesen umschaltbaren Netzteilen bitte immer daran denken, dass man auch die Hauptsicherung wechseln muss.
 
Hi Zauberer!

Mal ehrlich - das Trafo-Problem ist überhaupt kein Problem.
Wenn du in den Staaten einen schönen, kleinen Amp findest (und das sollte ja nun wirklich kein Problem sein ;)), lässt du nach deiner Rückkehr einfach einen passenden Trafo einbauen und juut.
Ich habe das schon bei diversen alten Amps machen lassen und das ist weder besonders teuer, noch kompliziert.

Ich hatte vor einiger Zeit einen Mitt-70er "Champ" mit 110-V-Trafo bei mir, der hatte die 230V-Anzapfung sogar mit an Bord :great:

cheers - 68.
 
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Ich hatte vor einiger Zeit einen Mitt-70er "Champ" mit 110-V-Trafo bei mir, der hatte die 230V-Anzapfung sogar mit an Bord :great:
ich kann mich da nicht richtig erinnern (ist schon sehr lange her) aber in die Berechnung des Trafos geht doch auch die Frequenz von 60 Hz mit ein
 
Die Amps der nicht mehr existierenden Firma Krank haben auch einen Umschalter, nur noch ab und an gebraucht zu entdecken und musikalisch recht festgelegt allerdings.
 
Hi 6L6!

Wobei das auch immer irgendwie ein Vabanquespiel ist weil der Amp nach nem Umbau anders klingen wird.

Warum sollte der Amp anders klingen wenn man einen anderen (passenden) Netztrafo einbaut?
Ich will die Möglichkeit gar nicht bestreiten - dafür verstehe ich zu wenig von Elektronik ;) - aber beim Netztrafo geht es doch lediglich um die korrekte Stromzufuhr. Wenn die "korrekt" ist, sollte das doch keinen Einfluss auf den Sound haben.

cheers - 68.
 
Warum sollte der Amp anders klingen wenn man einen anderen (passenden) Netztrafo einbaut?
Ich will die Möglichkeit gar nicht bestreiten - dafür verstehe ich zu wenig von Elektronik ...
Ich verstehe wahrscheinlich noch weniger von Elektronik und hab nur Erfahrungswerte wiedergegeben. Leider kann ich das deswegen auch nicht fachlich begründen, allerdings habe ich es erlebt, dass ein Classic 30 und ein alter Marshall nach nem Umbau anders klangen. Ich würde auch gern wissen, ob wir (ein Kumpel und meine Wenigkeit) nur die Flöhe haben husten hören oder ob da tatsächlich was dran ist.
 
Das Problem liegt vor allem in der Netzfrequenz begründet, prinzipiell braucht nämlich ein Trafo der für 60Hz gedacht ist ein kleineres Eisenpaket als einer der bei 50Hz schuften soll. Da die Hersteller meist geizig sind und der Rotstift die Kalkulationen seit Jahrzehnten beeinflusst nimmt man für den US-Markt halt einen Trafo der auf 60Hz spezialisiert ist (weil günstiger) und nur für den Exportmarkt einen MultiTap/50Hz Trafo. Klemmt man nun so einen US Trafo mittels Vorschalttrafo ans europäische Netz passiert es dass der Amp bei Last viel eher in die magnetische Sättigung geht und dadurch die Sekundärspannungen verzerrt werden (kein sauberer Sinus mehr), der Kern sich aufheizt und die Spannungen sekundärseitig einbrechen. Wenn man dieses Verhalten akustisch gewohnt ist kommt einen ein auf 50Hz umgebauter Amp anders klingend vor...er klingt dann zwar genauso wie er es am 110V/60Hz Netz getan hätte aber das kennt man ja nicht (mehr). Dazu kommt dann noch das die Siebung bei 50Hz anders ausgelegt sein muss als bei 60 Hz (man braucht bei 50Hz eigentlich mehr Siebkapazität) aber das ist dann ne andere Story ...
 
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Dieser Thread bietet sich - mit etwas Abstand von Anfang an gelesen - gut an, um die Pros und Cons von Internetforen darzustellen. :D Nicht als Kritik verstehen bitte, ich schätze den super Input hier wirklich, aber ein bisschen ein Lehrstück in Sachen "was hat der TE gefragt" vs "was bekommt er für Antworten" ist schon auch dabei. ;-)

Aber wie dem auch sei, wo wir jetzt trotzdem bei Vorschalttrafos und Umbau gelandet sind :evil: ... ich kenne diverse High-End HiFi-Freaks, die mit (professionell!) umgebauten US Amps kein Problem haben. Trafos sind ja an sich simple Bauteile, die müssen eben richtig bemessen und ausgelegt sein und liefern ja im Endeffekt hoffentlich die geforderte Spannung/Stromstärke/etc. die die danach folgenden Komponenten brauchen. Und wenn es also möglich ist, für feinste Ohren ausgerichtete Hyper-Verstärker etc. umzubauen, dann geht das auch bei simplen Gitarren-Amps. Sound-Unterschiede kann/soll/darf es dabei "eigentlich" nicht geben, sonst würden ja die in USA verkauften und gespielten Fenders grundsätzlich anders klingen als die in Europa? Bei Marshall dito, bloß andersrum? Will sagen - sicher geht das, auch "problemlos". Muss man halt richtig machen und ein bisschen rechnen und den richtigen Trafo einbauen und dann Vollgas.

Auch mit Vorschalttrafos kann es sicherlich funktionieren, habe ich selbst schon gesehen und erlebt usw usw. - es gibt ja Trafos unterschiedlichster Qualität, eben auch solche, die an 240V/50Hz angeschlossen wirklich "saubere" 120V/60Hz liefern. Bisschen teurer als die China-Ware, aber gibt's.

Ich hatte halt an ein bisschen mehr Input zu konkreten Amps mit genau dem Feature "Umschaltbarkeit" gedacht, wie ihn ja auch @Rockhardandfast @Dominik1986 @PetetheRock @govnor @Handwerker @Leader geliefert haben... also gerne weiter damit! Einfach mal nachschauen, was das eigene Teil so kann...

Gerade der Egnater Tweaker scheint wirklich ein Teil zu sein, das ich mich mal ernsthaft zu Gemüte führen werden denke ich. Der scheint ja in Summe verdammt viel zu können und ein durchaus "allroundiges" Gerät zu sein, wenn er denn hält, was er verspricht. Ganz heiße Spur, danke dafür! :great: Auch der Palmer ist sehr interessant, werde mir den auch mal ansehen und vor allem anspielen. :great:
 

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