Ich wunder mich in letzter zeit schon etwas, dass es anscheinend so viele Leute gibt, die ihren Amp auch noch nach dem Spielen einige Minuten auf StandBy lassen. Bringen tut die Zwangspause nichts, die Röhren kühlen genauso ab, wenn man von Betrieb auf StandBy schaltet, kurz wartet, bis der letzte Ton verstorben ist und dann, nach ca. 10 sek komplett abschaltet. Die Restspannung, die sich noch im Amp befindet, wird nach und nach über die Bauteile, hauptsächlich AÜ und Elkos abgebaut. Deshalb ist auch hochgefährlich, am Amp kurz nach dem Abschalten rumzubasteln.
Anders sieht es da schon beim Einschaltvorgang aus: je nach Röhrentyp muss man hier schonend vorgehen. Also erst Einschalten, dabei nicht aus dem StandBy gehen und etwas warten. Ich warte normal so etwa 3 bis 5 Minuten, was auch ganz angenehm ist da ich soviel Zeit mindestens mal brauche, um mich zurechtzuwurschteln (auspacken, verkabeln...). IdR reicht auch eine Minute, ein bisschen mehr schadet aber nie. Schaltet man die Röhren hingegen häufig zu früh auf Betrieb, kann das die Lebensdauer drastisch verkürzen, ein Motorrad mit manuellem Choke und Vergaser jubelt man ja auch nicht schon nach 1 Minute und ca. 3-4°C Umgebungstemeperatur auf 10000 upm hoch, der Motor würde sich früher oder später auf seine Art bedanken. Ist in der Regel eigentlich mit allen mechanischen Bauteilen so, wobei man hier ja eher von "elektromechanisch" reden müsste. Wie gesagt, hängt halt vom Röhrentyp ab.
Nach meiner Erfahrung verschleißt eine EL34 in den Schaltungskonzepten handelsüblicher Gitarrenamps (Danke OneStone
) wesentlich schneller, als zB eine 6L6 oder erst recht eine KT88.