Röhre vs Vollröhre

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FraHo
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Bin dabei mich nach einem Röhrenverstärker umzusehen. Dabei ist mir aufgefallen das bei einigen Verstärkern die unter die Rubrik Röhrenverstärker fallen, bei näherer Betrachtung in der Beschreibung von Röhre oder Vollröhre gesprochen wird. Wo liegt bitte der Unterschied und was ist besser / schlechter?
 
Eigenschaft
 
Kein Unterschied.

Ja, mir ist bewusst dass es auch Röhrenverstärker mit ICs im Signalweg gibt, aber das ist meiner Meinung nach zweitrangig.


Hybrid-Verstärker haben entweder eine Transistorenvor- und Röhrenendstufe oder anders herum
 
Es gibt kein besser oder schlechter.

Röhre und Vollröhre ist ein Begriff, unter dem man das gleiche versteht; in der Regel.

Es gibt Amps, die in der Vorstufe eine Röhre besitzen (Hybrid), aber ob man sich für Vollröhre, Hybrid oder Transistor entscheidet...: Alles hat seine Berechtigung und seine Vor- und Nachteile!
 
Eine "Vollröhre" ist ein Verstärker, der sowohl in der Vorstufe als auch in der Endstufe auf Röhrentechnik setzt.

Ein "Röhrenverstärker" ist prinzipiell ein Synonym dafür, denn alles was in einer der beiden Verstärkerstufen keine Röhrentechnik verwendet, ist entweder explizit ein Hybridverstärker oder sowieso gar kein Röhrenamp.

Bei "Hybridverstärkern" kommen entweder in der Vorstufe, im Effektweg (Puffer!) oder in der Endstufe Röhrentechnik in irgendeiner Form zum Einsatz.
 
Also ich verstehe unter Vollröhre einen Verstärker, der komplett auf Röhrenbasis aufgebaut ist und Röhrenverstärker kann sowohl das heißen, als auch heißen, dass die Amps eine 'Halbleiter-unterstützte' Vor- und/oder Endstufe haben. Das sind dann die Amps, von denen Fischi gesprochen hat, Amps mit ICs (->Halbleiter).
Da gibt es kein besser, oder schlechter. Ein Kumpel von mir, der sich auch mit Akustik auskennt, mit Verstärkern etc. sagte mal, dass diese Halbleiter nur in der Tat eine unterstützende(!) Funktion haben, also den Klang hier und da vielleicht etwas klarer machen, oder ähnliches, aber ihn nicht in dem Sinne stark beeinflussen, oder gar verbiegen.
Am Ende sollte man sowieso nicht drauf achten, welche Art von Röhrentechnik, oder 'Unterstützungstechnik' genutzt wird, Hauptsache der Sound gefällt dir. :D
 
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"Röhrenverstärker" ist halt ein Verkaufsargument.
Leider werden deshalb auch Amps als "Vollröhrenamps" bezeichnet, selbst wenn in dem Amp Halbleiter die Funktionen von "fehlenden" Röhren übernehmen.
Für mich ist das dann kein klassischer Vollröhrenamp mehr. Es gibt aber auch genügend Leute, denen das ziemlich egal ist.

Klanglich kann es einen Unterschied machen, muss aber nicht.
Es klingt sowieso kein Amp wie der andere, deshalb ist Anspielen auch ratsam.
Das Studieren von Youtube Videos kann einem sagen, wohin die klangliche Reise in etwa geht, aber das Spielgefühl (!), also wie der Amp auf das reagiert, was man mit der Gitarre macht, kann man nur selbst live beim Testen erleben.

Ich persönlich würde Amps wie Hughes&Kettner Tubemeister, Blackstar HT oder Engl Gigmaster nicht als Vollröhrenamps bezeichnen, aus o.g. Grund, und halte das auch für Verarsche am Kunden - ganz unabhängig davon, ob der sich technisch jetzt auskennt oder nicht. Es hat schon seinen Grund, warum z.B. ein Engl Ironball etwas mehr kostet als ein Gigmaster und auch anders klingt. Ich schreibe bewusst "anders", weil das "besser" immer eine Frage des Geschmacks ist.
 
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...Wo liegt bitte der Unterschied und was ist besser / schlechter?...

Vollröhre wird gern als Verkaufsargument verwendet. Ich habe das auch schon insbesondere in einem Musiker-Fachblatt gelesen, selbst dann, wenn im Parallelzweig (der i.d.R. für den eingebauten Reverb verwendet wird und dann wieder dem Hauptsignalweg zugeführt wird) des Röhren-Hauptsignalweges, Halbleiter verwendet werden.

Ganz strenggenommen halte ich diesen Begriff bei solchen Röhrenverstärkern nicht für korrekt.

Vollröhre bedeutet für mich: Nur Röhren, selbst auch bei der Gleichrichtung.

Aber Du siehst, die Grenzen sind fließend. Man nimmt es nicht so genau mit dem Begriff, denn man will die Kisten ja an den Mann bringen. ;)

Ein "Gut" oder "Schlecht" oder "Besser als" gibt es m.E. nicht -> Testen, was gefällt.
 
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Röhrengleichrichter findet man bei Serienprodukten heute leider im bezahlbaren Bereich so gut wie gar nicht mehr. Palmer Fab5 (449€) und Palmer DREI (699€) sind tatsächlich die einzigen beiden, die mir da gerade einfallen. Bei modern ausgelegten Amps verstehe ich es noch, aber bei sog. Vintage-Amps finde ich es schon schade.
Ist vllt. Einbildung, aber Diodengleichrichtung kommt mir immer so steif vor. Aber so viel kenne ich ja ehrlich gesagt auch gar nicht...
 
Ich vertrete schon die Meinung das , wenn mir ein Röhrenverstärker angeboten wird, dieser ohne nachfragen zu müssen, eine Vollröhre sein sollte. Alles andere ist für mich irreführende Werbung.

Für alles andere gibt es doch dafür die Bezeichnung Hybridverstärker. Oder sehe ich das falsch?
 
Alles andere ist für mich irreführende Werbung.
Dazu müsste der Begriff "Vollröhre" erst einmal amtlich definiert und technisch spezifiziert werden. Ist er aber nicht.
 
Ja und das ist eben falsch. Der Käufer wird, für mich vorsätzlich, in die Irre geführt.
 
Ja und das ist eben falsch. Der Käufer wird, für mich vorsätzlich, in die Irre geführt.
Kann schon sein, aber soweit ich es Überblicke schaut es mit der Rechtsgrundlage dazu etwas mager aus. Zumal viele Hersteller (H&K bei den TM z.B.) trotzdem den Begriff "Vollröhre" vermeiden, was aber diverse Händler nicht daran hindert ... wen verklagst du da? Das ist ja Alles schon vom Technischen her viel zu schwammig!
 
Hat irgendwer mal den exakt gleichen Amp mal als Transe und mal als Röhre gebaut? Wäre doch n witziges Experiment. Am besten noch modular, dass man jedes Teil als Transe oder Röhre haben kann (Preamp, Gainstufen, Fx-Loop, etc).
Vorher führt diese Diskussion ins Leere, niemand kann sagen ob der Amp grad wegen der einen fehlenden Röhre so steif klingt, oder wegen der allgemeinen Konstruktion.
 
und wie soll das gehen?
Nun, irgendwo muss bei der Konstruktion die Röhre einsetzen, bzw bei Transen die Transistoren, Dioden (was auch immer), und den Teil muss man theoretisch doch durch das jeweils andere austauschen können, oder nicht? Klar müssen da andere Faktoren wie verringerter Stromverbrauch beachtet werden, aber rein vom Klangweg müsste das doch machbar sein?
Manche Bassamps haben doch ne duale Vorstufe, wo du ein- und überblenden kannst, baust alles parallel auf, und kannst switchen :)
 
Hat irgendwer mal den exakt gleichen Amp mal als Transe und mal als Röhre gebaut? Wäre doch n witziges Experiment. Am besten noch modular, dass man jedes Teil als Transe oder Röhre haben kann (Preamp, Gainstufen, Fx-Loop, etc).
Da hat deswegen noch niemand gemacht weil es so nicht geht. Was heißt "exakt gleich"? Die Beschaltung für einen Verstärker mit Halbleitern muß schon prinzipbedingt völlig anders sein als eine Schaltungstopologie mit Röhren. Allerhöchstens könnte man grob die Baugruppen als "Blackbox" zusammenzimmern, mehr aber schon nicht.
Transistorverstärker die sich unterm Strich so ähnlich verhalten wie ein Röhrengerät gibt es doch wie Sand am Meer, die sind aber dann nicht "exakt gleich" sondern spezifisch angepasst an die Anforderungen. Modeler etc. sind dann wieder eine andere Baustelle.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
den Teil muss man theoretisch doch durch das jeweils andere austauschen können, oder nicht?
Nicht mal theoretisch so einfach.
 
Wenn man mal beim Thomann in die Rubrik "E-Gitarren Topteile" schaut, gibt es da folgende Kategorien:

- Topteile mit Transistorverstärker
- Topteile mit Röhrenverstärker
- Topteile mit Modelingverstärker
- Topteile mit Hybridverstärker

Meine genannten Beispiele:

- Hughes&Kettner Tubemeister: Befindet sich in der Kategorie "Topteile mit Röhrenverstärker". Alle Tubemeisters und auch der Granmeister werden sogar als "Vollröhre" in der Produktbeschreibung bezeichnet, obwohl dort Halbleiter die Aufgaben von Röhren übernehmen. Hier gilt das Prinzip "in Vorstufe und Endstufe befinden sich Röhren" > "Vollröhre")

- Blackstar HT: Befindet sich in der Kategorie "Topteile mit Röhrenverstärker". HT-20, HT-50 und HT-100 werden dort als "Vollröhre" in der Produktbeschreibung bezeichnet - das gleiche Prinzip wie beim Tubemeister - "in Vorstufe und Endstufe befinden sich Röhren" > "Vollröhrenamp")

- Engl Gigmaster: Befindet sich in der Kategorie "Topteile mit Röhrenverstärker". Bei E155 und E305 wird in der Produkberschreibung "Vorstufe: ECC83S" ohne genaue Benennung der Anzahl erwähnt, dafür "Endstufe:" je "2xEL84" (E155) und "4xEL84" (E305), meiner Meinung nach wird auch hier suggeriert, dass es sich um einen Vollröhrenamp handelt, der E305 wird als "Röhren Gitarren Topteil" bezeichnet. Dass die Anzahl der ECC83 nicht genannt wird, die der Endstufenröhren schon, hat in dem Kontext ein Gschmäckle.

Alle drei Amps gehören meiner Meinung nach in die Kategorie Topteile mit Hybridverstärker. Scheinbar sieht die Thomann'sche Klassifizierung allerdings vor, dass nur ein Amp ein Hybridamp ist, wenn er entweder in der Vor- oder in der Endstufe keine Röhren hat. Ob man eine ECC83, die als Phasentreiber arbeitet, noch als Vorstufenröhre sieht, ist natürlich Auslegungssache.

Fakt ist, dass die drei genannten Amps keine Vollröhrenamps im klassischen Sinne sind - dies dem technisch nicht versierten Kunden aber unmöglich ist, zu erkennen.

Der Grund ist, wie ich schon sagte, dass sich "Vollröhre" besser verkauft als "Röhrenamp mit Halbleitertechnik im Signalweg".
 
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Da hat deswegen noch niemand gemacht weil es so nicht geht. Was heißt "exakt gleich"? Die Beschaltung für einen Verstärker mit Halbleitern muß schon prinzipbedingt völlig anders sein als eine Schaltungstopologie mit Röhren. Allerhöchstens könnte man grob die Baugruppen als "Blackbox" zusammenzimmern, mehr aber schon nicht.
Transistorverstärker die sich unterm Strich so ähnlich verhalten wie ein Röhrengerät gibt es doch wie Sand am Meer, die sind aber dann nicht "exakt gleich" sondern spezifisch angepasst an die Anforderungen. Modeler etc. sind dann wieder eine andere Baustelle.
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Nicht mal theoretisch so einfach.
Gibt es andere Möglichkeiten? Catalinbread behauptet, im Sabbra Cadabra die Vorstufe eines Laney Supergroups mit JFets nachgebaut zu haben, und es klingt amtlich.
Mir gehts eigentlich auch nicht um den Vergleich, sondern nur darum, dass Röhren vieleicht überbewertet sein könnten ;)
 
Tja ... da sind die Bezeichnungen wohl nicht genormt ;) .

Persönlich würde ich sagen , das eine Vollröhre nur eine Vollröhre ist , wenn in der Signalkette nur Röhren sind . Beim Netzteil kann man unterschiedlicher Meinung sein , ich würde da aber Dioden als Gleichrichter noch durch gehen lassen ;) .

Das Verkaufsargument " Röhre " und dessen Umgang , sind die Nutzer aber zum Teil selber Schuld ;) . Es gibt doch so viele Amps mit Mischbestückung , die auch gut klingen , aber nein , die Röhre ist ja heilig . ... soll keine Diskussion Röhre / Transe sein .

Wichtig ist doch nur , das an den " entscheidenden Stellen " Röhren sitzen .

Wenn man das ordentlich und ehrlich beschreiben würde , seh ich da nur noch das Problem im Kopf der User als Problem ;) .

Einen Amp kauft man nach dem Testen und nicht nach der Beschreibung ;) .
 
ir gehts eigentlich auch nicht um den Vergleich, sondern nur darum, dass Röhren vieleicht überbewertet sein könnten ;)
Jehova!
Wir können ja bloß froh sein, dass Hendrix & Consorten beim Gitarrespielen nicht mit Kameldung hantiert haben ... ich hätte so Zeug nicht gerne nur wegen der Authenzität im Proberaum ...
 
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