Rode NT1a klingt dumpf

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Hallo liebes Forum,

Vor kurzem habe ich mit dem Recorden angefangen und mir ein NT1a Großmembranmikro gekauft, da ich dies für ein gutes Einsteigermikro für soldie Ergebnisse hielt. Jetzt bin ich leider nicht sehr zufrieden was den Klang der Aufnahmen angeht, bin mir aber fast sicher, dass es nicht am Mikro sondern an meiner eigenen Unfähigkeit liegt.

Mein Zimmer ist sehr schmal und lang(2,5m x 5,2m) und hoch (>3m), die Außenwände sind sehr dick (Altbau). Ich gehe davon aus, dass es zu vielen Raummoden kommt und die von Mikro aufgenommen werden, wodurch der Sound so undefiniert und matschig wird. Die Frage ist nun: Wie Abhilfe schaffen?

Ich habe im Moment noch 16 30x30cm Stücke Akustikschaumstoff herumliegen, könnte man damit eine Art "Gesangskabine" zusammenbasteln?
 
Eigenschaft
 
Ich würde in den kleinen Raum eher keine Gesangskabine zusätzlich reinbauen. Wenn Du noch 16 30cm Schaumstoffplatten hast, kannst Du sie ja an eine Wand kleben. Ich würde sie mit jeweils 30cm Abstand anreihen, dann ergibt das immerhin ein Viereck von 2,4m Kantenlänge.

Wie dick ist denn der Schaumstoff? Wenn er zu dünn ist, kann er Dein Problem verschlimmern statt verbessern. Denn dann wirkt es nur auf die hohen Frequenzen und der Klangeindruck wird noch dumpfer. Wenn die Optik nicht wichtig ist, dann sind Basotect-Platten >=10cm als Absorber ganz gut.

Ansonsten solltest Du Dich mal im Raumakustik-Bereich umschauen. Das hat ja mit dem Mikrofon an sich nicht viel zu tun.
 
Hast Du schon mit verschiedenen Abständen zum Mikro gespielt? Auch das NT1A hat einen deutlichen Nahbesprechungseffekt. Oft reicht es den Abstand zu vergrößern um es zu "entdumpfen". Allerdings werden dann natürlich die Raumcharakteristika deutlicher.
 
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Sag mal noch ein bisschen mehr zu deinem Setup.

Was für ein Audio-Interface benutztdu?

Besprichst du das Mikro von der richtigen Seite? (die mit dem goldenen Punkt und wirklich von der Seite)

Der Nahbesprechungseffekt tritt bei allen gerichteten Mikrofonen auf. Man kann entweder den Abstand zwischen Sänger und Mikro erhöhen oder mit einem relativ flachen Lowcut die überbetonten Bässe loswerden.

Vielleicht kannst du eine Testaufnahme bei Soundcloud oder so hochladen.
 
Hallo liebes Forum,

Vor kurzem habe ich mit dem Recorden angefangen und mir ein NT1a Großmembranmikro gekauft, da ich dies für ein gutes Einsteigermikro für soldie Ergebnisse hielt. Jetzt bin ich leider nicht sehr zufrieden was den Klang der Aufnahmen angeht, bin mir aber fast sicher, dass es nicht am Mikro sondern an meiner eigenen Unfähigkeit liegt.

Mein Zimmer ist sehr schmal und lang(2,5m x 5,2m) und hoch (>3m), die Außenwände sind sehr dick (Altbau). Ich gehe davon aus, dass es zu vielen Raummoden kommt und die von Mikro aufgenommen werden, wodurch der Sound so undefiniert und matschig wird. Die Frage ist nun: Wie Abhilfe schaffen?

Ich habe im Moment noch 16 30x30cm Stücke Akustikschaumstoff herumliegen, könnte man damit eine Art "Gesangskabine" zusammenbasteln?

Hey ich nehme auch mit dem Rode Nt1a auf über ein Focusrite Inbterface. Auch altbau wohnung. Habe meine wände auch mit grossen schaumstoff platten beklebt.
Das Rode mic klingt sehr mittig. Aber nicht schlecht kommt auf die stimme an. Ich hebe mit dem EQ noch meistens leicht die die höhen bzw präsenz an.
Wenn du gesang aufnimmst lege doch einen Reverb als send effekt(aux bus) oder einen delay drauf. Leichte kompression.
Du musst mal gucken und hören mal näher am mic und mal weiter weg aufnehmen.

Ich halte das rode für ein gutes günstiges mic.
 
Das Rode mic klingt sehr mittig. Aber nicht schlecht kommt auf die stimme an. Ich hebe mit dem EQ noch meistens leicht die die höhen bzw präsenz an.

Eigentlich hat das Mikro schon eine ziemlich starke Höhen-Anhebung. Zumindest ist das was man den meißten Rode-Mikros bescheinigt. Ich habe hier noch ein Rode NT2-A bei dem ich 8-10kHz getrost mehrere dB runterziehen kann. Rode baut keine schlechten Mikros, aber sehr präsent sind sie alle.

Wenn dein Raum in den Höhen überdämmt ist (was mit dünnerem Schaumstoff schnell passiert), dann klingt möglicherweise dein Raum mittig und nicht unbedingt das Mikro.

Bei der Bearbeitung mit dem EQ sollte man zuerst versuchen subtraktiv zu arbeiten, also störende Frequenzen abzusenken. Das ist hörpsychologisch oft "unauffälliger" und klingt natürlicher. Ich taste mich meißt von unten ran: Zuerst den Nahbesprechungseffekt mit einem Lowcut unter Kontrolle bringen. Dann den oft Mulmigen-Charakter zwischen 300Hz und 600Hz finden und absenken. Das sollte das Signal schonmal total aufklaren. Wenn es jetzt näselt oder harsch klingt, gibt's das selbe Spiel in den oberen Mitten. Wenn es dannach immernoch etwas "Air" braucht, dann kann man auch mal ein paar Höhen anheben. Wichtig ist, dass man nach jedem Schritt hinhört ob man nicht schon fertig ist. ;)

Jeder Cut im unteren Frequenzbereich verändert die Wirkung der Frequenzen weiter oben. Wenn Präsenz fehlt, dann sollte der EQ-move nicht zuerst im Präsenzbereich erfolgen, sondern weiter unten in dem Bereich der dafür sorgt dass das Signal schwammig/mulmig/undefiniert klingt.
 
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Kann sein das es auch am raum liegt. Meistens nehme ich auf fertigen instrumentals(beats) auf die so laut über laut sind(was denken sich manche beat producer?) das man die auf die hälfte runter drehen muss.
Meine stimme kommt zu 90 % immer gut durch die beats durch wenn ich leicht die höhen anhebe. Low cut habe ich meistens auch drin. Versuch dann immer so zu setzen das es im beat passt. Wenn ich roh aufnehme klingt es sehr mittig. Kann auch wie gesagt am raum liegen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Wie dick ist denn der Schaumstoff? Wenn er zu dünn ist, kann er Dein Problem verschlimmern statt verbessern. Denn dann wirkt es nur auf die hohen Frequenzen und der Klangeindruck wird noch dumpfer. Wenn die Optik nicht wichtig ist, dann sind Basotect-Platten >=10cm als Absorber ganz gut.

Ansonsten solltest Du Dich mal im Raumakustik-Bereich umschauen. Das hat ja mit dem Mikrofon an sich nicht viel zu tun.

Beim Schaumstoff handelt es sich um diesen hier:
https://www.thomann.de/de/eq_acoustics_classic_wedge_foam_tiles_grey.htm

Dass die Raumakustik ein großes Thema ist war mir bewusst, aber ich habe leider weder das Geld noch die Zeit mein ganzes Zimmer akustisch wirklich gut aufzuarbeiten ;) Ich würde gerne eine kleinere, "nur fürs Mikrofonieren gedachte" Lösung umsetzen. Dein Tipp mit den Platten von Basotect ist ja super, könnte man damit außerhalb der "Kabine" ein bisschen den Bass und die Early Reflections zähmen und dann in der Kabine den höherfrequentigen Teil absorbieren? Also quaso die Platten an die Wand und die Schaumstoffparts auf Stellwände oder sowas...?

@Langhaarrocker: Der Nahbesprechungseffekt ist weniger das Problem, obwohl du natürlich Recht hast und er stark ausgeprägt ist. Wenn ich weiter von Mic weggehe, wird der Sound allerdings nur "noch schlimmer", da der Klang immer weniger präzise und definiert wirkt, vermutlich eben wegen der Probleme mit der Raumakustik.

@chaos.klaus: Ja der goldene Punkt :D das hab ich sogar beachtet, nachdem ich in der Anleitung davon gelesen hab. Aber trotzdem danke nochmal für den Hinweis! Zu meinem Setup: Rode NT1a ins Focusrite 2i4 Interface in Cubase 7 Artist. Mein Laptop ist ein Acer Aspire 5742G. Leider weiß ich nicht genau welche Soundkarte verbaut ist, wird aber vermutlich nix dolles sein...
 
Leider weiß ich nicht genau welche Soundkarte verbaut ist
Deine interne Soundkarte wird gar nicht benutzt. Das Scarlett 2i4 ist ja deine externe Soundkarte.

Dein Tipp mit den Platten von Basotect ist ja super, könnte man damit außerhalb der "Kabine" ein bisschen den Bass und die Early Reflections zähmen und dann in der Kabine den höherfrequentigen Teil absorbieren?
"Bass" wirst du damit überhaupt nicht zähmen, es sei denn du baust diese Platten schräg über die Raumecken bis zur Decke hoch. Erste Reflexionen kannst du damit aber auch direkt um die Schallquelle herum abfangen. Sich da eine kleine Kabine zu bauen macht Sinn. Allerdings sind Basotec-Platten mechanisch nicht besonders widerstandsfähig. Wenn man sie oft hin und her trägt werdn sie leiden.
 
Das Scarlett 2i4 ist ja deine externe Soundkarte.

Hmm, nächstes mal überleg ich etwas länger bevor ich poste :rolleyes: Natürlich....

Du meinst also, man könnte auch direkt die Platten für die Kabine benutzen? Wäre es sinnvoll, zusätzlich noch den schon vorhandenen Akustikschaum zu verbauen, evtl. auf die Platten drauf der sowas in der Richtung?
 
Da du schon Platten hast, würde ich daraus erstmal was basteln. Du könntest dir zB ein paar Leisen Kaufen und die vorhandenen Platten damit zu ner Stellwand zusammenleimen. Es geht ja nur darum, dass beim Aufnehmen hinter (und neben) dir irgendwas absorbierendes steht.
 
Solche Mic-Screens sind leider in ihren Möglichkeiten sehr begrenzt. Sie stehen nämlich (wenn man eine Niere benutzt) auf der Seite des Mikros die sowieso relativ unempfindlich ist. Sicher hört man einen Effekt, aber es ergeben sich durch die Nähe zu Mikro auch neue ungewollte reflexionen.

Der Absorber gehört eigentlich hinter den Sänger und muss ausreichend groß sein. Das ist mit gleichem finanziellen Aufwand realisierbar.
 
Ich werde bei Zeiten die vorgeschlagenen Methoden mal ausprobieren und mich mit den Ergebnissen zurückmelden ;)
Bis hierhin schonmal vielen Dank!
 
Könntest du bitte ein Bild machen von den 2 Absorbern im 90 grad Winkel !
 
Hab jetzt im Moment nix aufgebaut, aber von Grundsatz her kannst du auf diesen etwas älteren Bilder hier erkennen was ich gemacht habe:

20131006_173218.jpg
Ich habe bei der Aufnahme der Akustikgitarre allerdings die Absortber so aufgestellt, dass ein ausreichend großer Spalt für den Fuß bzw. Arm des Stativs geblieben ist. Damit war das Mikro bei der Aufnahme sehr nahe an den Oberflächen der Absorber. Ich hatte den Eindruck, damit einen etwas saubereren Klang zu bekommen als bei der Anordnung die du auf dem Bild siehst.

Bei den Absorbern handelt es sich um Selbstbauten, dazu hier noch diese beiden Bilder:

20131013_164640.jpg 20130926_104623.jpg
 
Danke für die Bilder . Es sieht interessant aus ...welche Absorber und welche dicke hast du verwendet ?
 
Der Link zu den Absorbern steht etwas weiter oben im Thread ;)
 
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