Rockinger Jay Bee Custom

fajen
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Hallo,

hat jemand Erfahrungen mit dem genannten Rockinger Jay Bee Custom Pickup? Ist er vergleichbar mit dem Seymour Duncan SH4 JB?

Ich möchte meiner Les Paul ein wenig mehr pump auf die Bridge geben, aktuell ist ein Alnico II Bridge und Neck Set verbaut. Der Neck Pickup würde drinn bleiben.

Vielen Dank schonmal für eure Antworten! :)

Grüße

fajen
 
Eigenschaft
 
Hi,

der JayBee ist mMn ausgeglichener als der JB, untenrum etwas fetter und nicht so nölig in den Mitten. Ein ziemlich heißer PU ist er aber schon, wenn die Paula nur "ein wenig" mehr Pump bekommen soll, wäre vielleicht der Bellbucker vorzuziehen. Gegenüber einem AlNiCo II am Hals wäre der JayBee halt schon ein ziemliches Geschoss.

Nach meiner bisherigen Erfahrung sind Humbucker mit AlNiCo II-Magnet untenrum oft etwas schlanker und holen den Druck mehr aus den Mitten, selbst der eigentlich recht heftige Duncan Custom Custom. Es kann also gut sein, dass schon ein Austausch des Magneten beim StegPU gegen einen AlNiCo V mehr Tiefdruck bringen würde, wenn es nur daran fehlt.

Rein vorsorglich darf ich bemerken, dass sich bei meiner eigenen Les Paul (Studio) der richtige Punch erst nach dem Einbau besserer Hardware einstellte, dann aber richtig. Gerade die Nashville-Bridge mit ihren billigen, winzigen Einschlaghülsen (die mitunter nicht mal richtig bündig eingepresst sind) und Stehbolzen aus Guss. Von heißeren HB habe ich mich in dieser Gitarre danach jedenfalls komplett verabschiedet. Von daher ermuntere ich immer gerne zum Schmökern im "Upgrading a Les Paul"-Thread, wenn man was verändern will.

Gruß, bagotrix
 
Hallo bagotrix,

erstmal danke für dein Statement! :)

In der Paula ist wie gesagt das Rockinge Alnico II Pärchen verbaut. Der Hals PU ist wie ich finde genial, schöner cremiger Ton solange es nicht ins brachial verzerrte geht. Der Bridge Pu ist an sich auch gut nur fehlt mir da eben etwas Punch bzw. ein wenig die Höhen. Das Bassfundament kommt schon ziemlich dicke bei der Paula, teilweise sogar zu Dick finde ich.

Bisher habe ich an der Paula nur mal das Faber Tone Lock Kit für das Stop Tail Piece verbaut. Das gab schon nen mächtigen Sustaine schub. Wenn ich jetzt statt den Standard Nashville Einschlaghülsen die Inserts von Faber und ein Alu Stop Tail platziere könnte mir das den gewünschten erfolg bringen? Oder muss erst ein Magnet her?

Grüße
fajen
 
Hi,

beides kann in die richtige Richtung führen. Der AlNiCo V würde den Bassbereich tendenziell konkreter machen, weniger weich. Zugleich werden aber auch die Mitten etwas zurückgenommen und die Höhen bissiger, so jedenfalls meine Erfahrungen mit dem Austausch II/V bei einigen PUs (wenn auch nicht genau Deinen). Wie schon gesagt halte ich es aber inzwischen für eine gute Idee, zuerst die Hardware zu ändern, wenn man da eh ran will. Ist da alles im Lot, kann man mit der Elektrik weitermachen. Die Hardware verändert die Ansprache und das Eigensustain ohne Verzerrung. Da können PUs kaum was verbessern, außer die alten komprimieren zu sehr oder haben zu viel magnetischen Zug. Ist man auf dem Gebiet zufrieden, kann man weitermachen. Der Haken ist nämlich, dass sich dabei durchaus auch der Sound im engeren Sinne verändert, also da, wo die eigentlichen Unterschiede bei den PUs liegen. Rüstest Du also erst mal PUs nach, die ordentlich Bass bringen, kann es nach dem Tausch der Bridge schon wieder zu viel sein. Tatsächlich kann ich jetzt viel schlanker klingende PUs einsetzen, ohne dass es dünn klingt. Wenn Du meine Paula hörst, würdest Du nicht vermuten, dass da nur PUs der PAF-Klasse drin werkeln.

Die Nashville-Bridge war bei mir eigentlich die Wurzel allen Übels, wie ich nach Jahren festgestellt habe. Die Inserts habe ich noch nicht selbst ausprobiert, aber sie sind natürlich aus viel besserem Material als die Gibson-Gusschrauben (ich schüttle immer noch den Kopf) und haben direkten Kontakt zum Holz, ohne Hülsen. Wenn Du die rausziehst, wirst Du sehen was ich meine - gehen nur ein paar Millimeter weit rein, die Schrauben wackeln und wie diese Ringe aus dem Kaugummiautomaten . Ich selbst habe zuerst die Bridge getauscht, die ist ja auch aus billigem Zinkdruckguss. Die ABM aus gefrästem Messing brachte schon einen deutlichen Unterschied auf der alten Halterung, die Einschlaghülsen und Stehbolzen der ABM dann nochmal eine Verbesserung. Der ganze Ton wurde punchiger, ohne aufgebläht zu sein, und gleichzeitig verbesserten sich Saitentrennung und Sustain.

Das Tailpiece hatte ich schon vorher durch Alu ersetzt, was den Ton (mMn ohne Druckverlust) etwas transparenter und holziger gemacht hat, ist auch drin geblieben. Ob das Festklemmen nochmal mehr Sustain würde, weiß ich natürlich nicht, aber ich habe da im Moment auch keinen Bedarf zur Nachbesserung. Ach ja: die Gibson "Deluxe"-Tuner waren in meinem Fall der letzte Mist. Der Austausch gegen Gotohs brachte nicht nur funktional, sondern zu meiner Überraschung auch vom Sound her eine Verbesserung. Für einen dicken, stabilen Ton kann also auch hier noch nachgebessert werden, je nach bisheriger Ausstattung.

Gruß, bagotrix
 
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Wenn Du etwas mehr Druck haben willst könnte ich Dir auch den Bellbucker ans Herz legen.
Ich habe in meiner Paula ´nen PAF-Ect am Hals, der AlNiCo II hat sich dort auch schon bewährt, allerdings mag ich am beim Hals den PAF-Ect es lieber, weil es unten herum etwas akkurater auf den Bassaiten ist beim Solieren.

Der AlNiCo II Custom ist in meiner Paula ´ne Macht (übrigens habe ich da auch ´ne Faber ABRN-59BG drauf... ;) ). Aber auch ich wollte etwas mehr Fleisch am Steg haben, vielleicht einfach noch etwas mehr Gain. Deshalb habe ich meine Allzweckwaffe - den Troublemaker - mal wieder in die Paula gesteckt. Das ist richtig klasse! Der kann mit heruntergedrehtem Volume lecker chrunchen und hat für meine Metalschiene genau den richtigen Output...

Nichts desto trotz könnte der Bellbucker für das, was Du beschreibst sicher ´ne gute Wahl sein. Den JayBee Custom finde ich in einer Erleklampfe besser aufgehoben als in einem Mahagonybrett. Ansonsten kann ich den Vergleich zum SH-4 von Bagotrix nur unterschreiben.

Aber:
Da Du in Deinem zweiten Beitrag aber beschreibst "vielleicht schon etwas zu dick", glaube ich nicht, dass der Bellbucker, und schon gar nicht der JayBee Dich weiterbringt. Der hat schon ordentlich Bumms unten herum. Wenn Du mit "etwas mehr Pump" auch einfach mehr Gain meinst. Probier den Troublemaker aus. Oder gar den TNT.
Der TNT sitzt in meiner Rhoads drin. Habe da dieser Tage mal wieder einiges probiert, und den TNT als wie für diese Gitarre gemacht empfunden. Mir hatte der JayBee dort auch ein wenig zuviel Bumms im Bassbereich. Das konnte der Bellbucker besser. Letztendlich dann der TNT, der schon lange Zeit in der Klampfe drin war aber genau die Spur mehr Gain und Schub macht, die ich mir wünsche.
Hatte den TNT auch schon in meiner Paula drin. Große Klasse. Der Keramikmagnet macht da zum AlNiCo5 des Bellbuckers schon einiges an Offenheit aus.
 
Zuletzt bearbeitet:
soooo, mal ne kurze Rückmeldung von mir.

Zuerstmal danke für die Antworten! Habe nun die Inserts von Faber verbaut und dadurch schon sehr viel tonale verbesserung erzielen können. Das einzige was mich gewaltig stört ist das die Bridge jetzt extrem wackelig auf den Studs liegt. Hätte wohl besser direkt noch eine exakt passende Faber bridge dazu bestellt.

Naja, solange die Saiten drauf sind verrutscht da ja nix und zum nächsten Saitenwechsel kommt dann eben das passende Teil drauf.
 
Kleiner Tipp für den Moment: Besorg Dir dünnes Kupferblech im Eisenwarenhandel. In solchen Fällen schneide ich mir einen kleinen Streifen und wickle ihn um den Stehbolzen. Weil Kupfer recht weich ist, passt sich das dann schon an und die Bridge wackelt nicht mehr so hin und her. So habe ich das vor dem Austausch eine ganze Zeitlang bei meiner Nashville gemacht, die für meinen Geschmack schon ab Werk zu viel Spiel auf den (Original-)Posts hatte. Die Faber Inserts sind ja mit 4 mm im oberen Teil sogar dafür gedacht, eine Vintage-ABR bzw. die Faber mit den gleichen Maßen zu tragen, die Nashville hat dagegen 6 mm-Posts und 6,5 mm-Löcher. Eine neue Bridge ist bei den Inserts daher mMn Pflicht, ob Faber oder eine eine andere mit ABR-1-Maßen.

In Sachen Bridge schwöre ich ja auf ABM, wobei die Firmen etwas unterschiedliche Philosophien vertreten. ABM sieht das Übel in erster Linie im Gußmaterial. Dort hält man nicht viel vom Locking, das sei dem Ton eher abträglich, weil dabei Spannungen im Material entstehen. Es klinge besser, wenn die Bridge frei schwingen könne; Faber wiederum nimmt Guss (wie Gibson, aber da gibts ja auch verschiedene Qualitäten), aber will die Ankopplung durch die Locking-Schrauben verbessern. Im Gegensatz zur Nashville sind bei der Faber allerdings zumindest die Saitenreiter aus gefrästem Messing, wie bei den alten Originalen. Eigentlich klar, dass der Auflagepunkt besonders wichtig für den Ton ist.

Was mich zu ABM gebracht hat, war eigentlich zuerst die mechanische Stabilität - ich hatte eine alte Gibson-Bridges sacken mit den Jahren gerne mal durch und der Radius stimmt nicht mehr, weil das Material relativ weich ist. Da dachte ich mir, mit gefrästem Metall passiert das sicher nicht so leicht; der Sound hat mich dann aber auch voll überzeugt. Was Dir soundmäßig besser gefällt, ist natürlich Geschmackssache. Ich fand, dass die ABM druckvolle, rockige Sounds sehr schön unterstützt und die Saitentrennung verbessert, für filigrane Vintage-Sounds kann eine ABR-1 mit Messingreitern dagegen so falsch nicht sein. Lies einfach ein bisschen rum, und entscheide, was Dir persönlich sympathischer oder einleuchtender erscheint.

Gruß, bagotrix
 

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