rockabilly / 60s sound herstellen

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Hi,
ich suche mir die finger wund, aber finde nicht das was ich suche...
die band spielt rockabilly/rocknroll. effekte wie hall/delay usw. sind soweit vorhanden und funktionieren gut. was noch fehlt ist der alte "übersteuerte" oder "verzerrte" sound der ganz hinten raus kommen "soll". (ich hoffe ich habe das richtig beschrieben.

ich habe zwei ideen:
- mit gain am mixer rumspielen um damit bewusst die signale zu übersteuern. aber wenn ich nicht ganz falsch liege dürfte das für die gesamte hardware ziemlich schädlich sein - odeR?

- effekt-gerät? was gibt es da passendes um das übersteuern bewusst zu erzeugen? mir wäre es sehr recht wenn wir uns dabei finanziell nicht verausgaben müssen... anschluss wäre dann wahrscheinlich sogar seriell - sprich am main out des mischpults den effekt und vom effekt dann zur endstufe? schadet dass dann der pa nicht trotzdem?

vielen dank für eure hilfe und eure hinweise!
Beste Grüße
Tobi
 
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Hi,
ich habe zwei ideen:
- mit gain am mixer rumspielen um damit bewusst die signale zu übersteuern. ...

- effekt-gerät? was gibt es da passendes um das übersteuern bewusst zu erzeugen? mir wäre es sehr recht wenn wir uns dabei finanziell nicht verausgaben müssen... anschluss wäre dann wahrscheinlich sogar seriell - sprich am main out des mischpults den effekt und vom effekt dann zur endstufe? schadet dass dann der pa nicht trotzdem?

Hallo,

Ich halte beide Ideen für, man verzeihe mir die Wortwahl, bescheuert. Wenn du einen bestimmten Sound erzeugen willst, muss du bei den Instrumenten / Mikrofonierung ansetzten, evtl noch im Mix mit EQ / Effekten arbeiten. Auch in 1960 wurde da nix "verzerrt"...


Gruss
 
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Sehe ich auch so.
Bei der PA kannste nicht einfach mal ein Effektgerät dazwischen hängen damit es nach Vintage klingt - so wie bei einer Gitarre oder beim Echo-Effekt fürs Mikrofon.
Funktioniert nicht.

Ein im Ohr gut geschulter Toni könnte bestenfalls den EQ etwas in den Höhen beschneiden damit es "dumpfer" klingt, bzw. etwas mehr kreischende Mitten rauskitzeln.
Aber damit wird man niemals den Sound einer alten Röhren-Dynacord Gesangsanlage bekommen.

Und meine persönliche Meinung: das ist auch gut so.
Seid doch froh, dass es heutzutage PA-Anlagen und Gesangsboxen gibt bei denen auch der hintere Teil des Publikums noch was mitbekommt.
 
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Hi,
evtl. hab ich mich falsch ausgedrückt...
die jungs würden geben gerne diese leicht übersteuerte haben, das man von alten aufnahmen kennt. aktuelle bands machen das auch...
als sound beispiel:
http://www.youtube.com/watch?v=SDFQGH-Qdao

ist das nur über den sog. "telefon-effekt" am eq gemacht? oder beim mastern im studio und kann damit live soooo nicht erzeugt werden? (zumindest mit normalo-mitteln?)
vielen vielen dank für eure einwände und hilfen!
Beste Grüße
Tobi
 
Das ist ein typischer Studiosound.
Ich würde mal sagen, dass da ein ganz ausgefuxter Toni Stunden um Stunden daran gefeilt hat und das ist sicherlich nicht auf eine Livesituation zu übertragen.
Wenn du die Live hören würdest klingt es sicherlich anders.

Besorgt euch eine gute PA mit viel Drumrum und einen genauso ausgefeilten Tontechniker und nehmt euch seeeeeeehr viel Zeit beim Soundcheck. Dann kriegt der das ansatzweise (!) so hin.
Alles andere wäre weit aus dem Fenster gelehnt und ihr müsst euch da sicherlich der Realität stellen.

Ich mach auch viel hinterm Pult und ich würde sagen: vergiss es.
Sorry.

Übt an der Show und feilt eure Lieder aus. Euer Stil hat ja dafür Potential ohne Ende.
Das bringt mehr, als euch an sowas festzubeißen.
 
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Die Summe anzuzerren halte ich auch nicht für sinnvoll. Die Preamps des Pultes funktioniert in der Regel auch nicht. Allerdings kann es durchaus Sinn ergeben wenn du z.B. nur die Stimme ans zerren bringst. Dazu kannst Du eventuell einen kleinen Röhrenpreamp für die Gitarre nehmen und den nur leicht in den Grundgebereich fährst. Bei Stimmen wirken schon minimale Verzerrungen. Ich hab das mal mit einem HK Bodentreter mit Röhre gemacht.
Oder aber du bringst eine Vorstufenröhre eines Mic-Preamps in die Sättigung. Der Mindprint Envoice I wurde so von mir bei einem Kabarettisten dahingehend benutzt. Megaphoneffekte kann man aber auch schon recht gut mit einem EQ simulieren.
auch solltest du bedenken dass ein derartiger Effekt sich schnell abnutzt. Zwei Stunden lang einer gezerrten Stimme zu lauschen kann echt anstrengend werden.
 
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Hallo Tobi,

Zum etwas "konstruktiver" zu werden :)...

Ich bin sicher nicht der Spezialist für diesen Sound, aber manchmal schlägt mir doch auch mal solch eine Band vor dem Mischpult auf.

Gesang : Eher Mittig EQ-en, also nicht das volle Höhenbrett. Kurzes Slap-Delay, evtl. gar kein Hall für die "schnelleren" Nummern
Da habe ich auch schon mal Sänger gesehen, die für *einzelne* Songs die Stimme durch einen Bodentreter mit leichter Distortion gejagt haben, kann passen...

Drum : Nicht so der "knallige, fette" Sound, der Kick darf durchaus etwas "schlapp" (Im positiven Sinn), aber eher Tief tönen...

Git : Viel Federhall und Scheppern :)


Hoffe dass Hilft
 
ok ich danke euch viel viel vielmals - ehrlich! super!
ich dachte mir schon, dass das live so nicht geht und das ein studio sound ist. den "telefoneffekt" (kaum höhen, volle mitten, wenig bass) werde ich am samstag mal beim soundcheck testen. von dem habe ich jetzt schon öfter im netz gelesen und man muss ihn wohl einfach live ausprobieren ob er funktioniert.

ich werde das der band so weiter geben, dass das live nicht so einfach machbar ist bzw. nicht prakikabel is.
den tipp den sänger ganz einfach sehr sehr leicht gezerrt durch nen gitarren effekt zu jagen finde ich schön und evtl. praktikabel. evtl. kann ich das ja sogar mal vom pult aus mit nem insert machen, dann hab ich ihn wenigstens noch an der kurzen leine, wenns mir zu viel gezerre wird ;)

slap-delay und hall haben wir soweit mit dem m350 von tc echt gut hinbekommen und das macht auch schon spaß!
dankeschön nochmals und ich lass mich mal am samstag beim nächsten gig zu ein paar kleinen expirmenten hinreißen. ich hoffe ich denke dran euch zu berichten, wenn es interessant ist für euch.
beste Grüße
Tobi
 
Der richtige Umgang mit dem Delay (Früher: Bandecho.... :D) ist doch schon mal die halbe Miete.
Früher gabs gar keinen Hall - bzw. den gabs nur dann wenn man pyhsikalisch tatsächlich im entsprechenden Raum stand. ;)

Mit dem angezerrten Gesang wäre ich extrem vorsichtig. Wurde ja von Mfk0815 schon gesagt. Das kannste für die ein oder andere Nummer machen. Aber nicht den ganzen Abend. Sonst sagt dir mindestens die Hälfte des Publikums: "Keine schlechte Band, aber singen kann der nicht..."
Dann lieber am EQ des Mikrokanals rumschrauben.
 
Yup. Zerre bedeutet Gain, und zuviel davon (wobei Zerre ja per Definition von einem Zuviel an Gain erzeugt wird) führt zu Feedback. Kurz: Wenn Zerre auf einem Mikrofonsignal liegt, dann pfeift's meist recht schnell!

Ich habe früher ein paar Jahre lang eine R'n'R- und Rockabilly-Band gemischt. Du erzeugst den Sound am besten mit den richtigen Instrumenten und der passenden Spielweise.
Drums: sollen an sich schon ein wenig "pappig" klingen, keinesfalls so definiert wie modern gestimmte Drumsets
Bass: am besten ein Kontrabass in Slap-Spielweise oder ein Precision mit Flatwound-Saiten
Gitarre: am besten eine Halbakustik, dazu ein einkanaliger Röhrenamp plus ein Slap-Delay, vielleicht noch ein Federhall (oder eine gute Simulation davon)
Piano: Klaviersounds oder wie ein Honky-Tonk-Piano
Vocals: Ein Shure SH-55 oder ein altes Unidyne SD-565, oder ein Shure SM57 mit dem Windschutz Shure A2WS

Am Pult aufpassen, dass nicht zuviel Bass oder Glitzerhöhen dazu kommen, dazu etwas Slapback-Delay (diese kurzen Delays von ca. 120 bis 160 ms) und wenig bis kein Hall.

So klang das recht authentisch damals.

Gruß
Jo
 
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harry hat meine antwort netterweise verschoben, weil das thema ein anderes wurde... deswegen kurz knapp hier einfach nochmal mein dank!
 
ok - ich geb mal kurz meine erfahrungen vom samstag wieder...
vocals mit wenig höhen und bässen, viel mitten... dadurch entstand tatsächlich der gewünschte "alte" sound... teilweise sogar ganz leicht gezerrt - also eigentlich ziemlich perfekt an dem was ich wollte!
bei der gitarre musste ich ein bisschen mehr spielen... klar... aber auch das ging gut...
kontrabass hat schönen ausgewogenen druck und vor allem durch ein bisschen mehr höhen nen richtig schönen slapback...

also unterm strich gesagt, eure tipps waren super und ich werd mich wohl bei den nächsten malen immer mehr an das optimum rantasten.
kurzer off topic: mit derm m350 kriegt man ziemlich genau den effekt hin, den man haben will... :)
beste grüße
tobi
 
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