[Rock/Spaaace] Erster Mix mit neuer Workstation

[Dieter B.]

Hallo Recordinggemeinde!

Ich hab ne neue Workstation und dadurch das erste mal ein richtiges "Hördreieck".
Meine Monitore stehen nun nen ganzes Stück weiter hinten.
Der Klang gefällt mir jetzt allgemein viel besser, allerdings hab ich Mühe mit der Eingewöhnung.
Mit der Tiefenstaffelung komme ich (glaub ich) super zurecht, aber die Lautstärkenunterschiede zu hören fällt mir um so schwerer.
Das hängt vielleicht zusammen, da ich nun ja mit Hilfe von Raumsound alles nach belieben nach hinten und vorne schieben kann, während die Position bei Lautstärkeänderungen ziemlich gleich bleibt... vorher wars genau andersrum.

Und wer weiß, was ich jetzt noch so nicht unter Kontrolle habe.

Naja, bitte hört ma rein und helft mir ein wenig auf die Sprünge!

grüße,
Lünne

 

[ProgPhil]

hammer! übelst 90's mäßig!

 

[Dieter B.]

Ja ich find den Song auch ziemlich gut.

Nächste Version:

 

[Selkies]

Also ich kann das Ganze nur aus Sicht eines Anfängers betrachtet, deshalb sag ich mal gar nichts zu mixingtechnischen Sachen.
Aber der Song alleine gefällt mir richtig gut!
Ich würde Luftsprünge machen, wenn ich nur annähernd so etwas auf die Beine stellen könnte! =)
Also ich finds wirklich super, Kompliment!

Liebe Grüße,
Andi

 

[Filpo]

Sehr geil ... vor allem die Räume sind genial. Wenn man da die Augen schließt ist man mittendrin ... Irre

Die verzerrten Gitarren sind evtl ein Stück zu laut, da geht der Gesang etwas unter.


Gruß
Filpo

 

[ProgPhil]

Die Räume sind wirklich genial!
hast du alles in einem Raum? weil es klingt so? Wie hast du das gemacht?

 

[Dieter B.]

Also die lauten Gitarren sind schon Absicht. Die sollen die Vocals ein wenig nach hinten drücken, für einen "monumentalen" Gesamtsound. Kenn ich so von Tool.
Ob das nun so geklappt hat wie ich mir es gedacht hab und/oder obs gut klingt is die andere Frage.

Die Räume:
Bei den Drums waren ein Haufen Ambience spuren dabei, alles crap bis auf zwei. (ich glaub eine der beiden kam sogar aus nem anderen Stockwerk.)
Nachdem ich die restlichen 11 Drumspuren anhand der linken Oh Spur eingephased hab - ja, das hat ne Stunde gedauert - konnte man mit dem Material schon nen sehr realistischen Drumsound zaubern. Die Snare war noch ein wenig zu sanft gespielt, daher hab ich noch ein lautes Eigensample ausgeschnitten und zugesampled.

Den Hall für die anderen Spuren hab ich dann dem Ambience Sound nachempfunden, aber noch leicht vergrößert und mehr Höhen rein.

Damit klingts wie live, für den Space-Faktor sorgen dann ein getimtes und mit chorus versehenes Delay(beides Cubase intern) und der Big tick Hexaline.

 

[ProgPhil]

Ambience Spuren = Raum Mikros die irgendwo standen?
Dann hast du den natürlichen Rverb nachgemacht? Also ist es im prinzip ein Reverb, aber 2-3 Instanzen davon (verschiedenes Predelay und EQ)? und dadurch klingt es live.
Das hat nämlich was Rick Parashar mäßiges und ich habe mich IMMER gefragt wie der das gemacht hat, er ist meiner Meinung nach der einzige der solche Mixes gemacht hat. ...verstehst Du was ich meine?

Im Umkehrschluss bedeutet das, dass die Verwendung verschiedener Rverbs direkt zu einem Produzierten Klangeindruck führt?

 

[Reflex]

Sehr fein!

Bis auf die wirklich teilweise etwas zu leisen Vocals gibt's von mir nichts auszusetzen

Finde die Bassgitarre extrem geil, wie hast du die abgemischt? Da ist auch irgendeine Modulation drauf, oder?

 

[ProgPhil]

Big tick Hexaline
--> war das nicht sogar freeware?
leider finde ich das Ding nirgends mehr... aber was meinst du wie es sich gegen das Variety of Sound DLA (Delay) behauptet (ebenfalls Freeware)? Wen es richtig geil ist, würde ich das Hexaline echt gerne haben ("obsessive compulsive Freeware Aquisition Syndrome" ^^)!?

 

[monsy]

Also auf Kopfhörern klingt der Mix wirklich genial, außer dass die Vocals einen Tick lauter sein könnten.... Wenn ichs normal über meine Monitore höre würd ich beim Mix auf jeden Fall den Effektanteil bei allen Spuren minimal reduziern... da matschen die Halleffekte sich ein wenig zu sehr zu... letzendlich aber nur minimal, da der "Klang" ansich gut is....


Kannste mal was über den Song schreiben? Der gefällt mir wirklich ziemlich gut...

 

[Dieter B.]

@progphil:
Ja mit Ambience hab ich Raummikros gemeint.
Rick Parashar kannte ich nicht, aber du hast recht, ich hab mich ein wenig an der ersten Pearl Jam Scheibe orientiert, die ja von ihm ist. Nicht durch gegenhören, aber ich höre sie gerade ganz gerne in der Freizeit.

Die Staffelung hab ich mit einer Instanz gemacht, durch verschiedene Wet Anteile, die quasi in einer linearen funktion zur Lautstärke stehen, aber nur ungefähr. Also um so leiser, um so mehr Raum.

Den Big Tick Hexaline hab ich tatsächlich mal irgendwo umsonst hochgeladen.
Ka ob das Legal ist, ich könnte ihn mal hier in den Anhang packen?
Variety of Sound Delay kenn ich nicht... aber ich werds mal ausprobieren.

@Reflex:
Der Bass war das einzige Signal, das Roh schon recht gut Klang.
Eine Überbetonte Frequenz rausgezogen, in die Ampeg VST Simu, ein wenig LA2A simu von UAD und gut is.
Die Modulation sind am Anfang der Chorus und Wah vom ampeg VST Plugin. Fußbewegung Hab ich über die Write Funktion per Hand in die Automation gespeichert.

@monsy:

Mir ist es auch ein wenig zu matschig. Ich würd aber eher drauf tippen, dass es an den Rohspuren liegt. Die waren nicht sehr gut, hab schon massig matsch rausgezogen. Der Matsch multipliziert sich ja mit dem Hall und Delay.
Aber vielleicht mische ich das komplette Album, dann kann ich das Rohmaterial noch etwas genauer reparieren.

Zum Song kann ich nicht so viel sagen, ist von ner befreundeten Band: http://www.facebook.com/PandorasBall

 

[ProgPhil]

Naja, der Parashar hat auch nicht so viele Alben gemacht die ich kenne, und die aktuelleren sind auch weniger 'verby weil es ja nicht gerade modern ist, aber für mich macht der Reverb auf TEN (wo du schon mal das Besipiel nennst) echt den Sound der Platte oder sogar der Zeit aus. Finde auch dass er irgendwie einen eigenen Stil hatte was den Reverb angeht.
Ed' Vedder und Konsorten fanden das Album im Übrigen retrospektiv gesehen zu reverbhaltig, man müsste das auf dem remixten und remasterten Rerelease auch gut hören...

 

[Preci55ion]

Bei 0:45 hört sich die Tom rechts abgeschnitten an (Edit Fehler). Gut wahrnehmbar.

Die Toms würde ich nicht so weit im Panorama verteilen.

Der Raum auf der Bassdrum könnte ruhig etwas zurück genommen werden und mit EQ die Höhen etwas rausnehmen.

Bei 3:53 würde ich einen Lowpass Filter auf die Gitarre klatschen, so das es sich fast wie ne Bassgitarre anhört. Dies würde die Dramatik steigern. Evtl. per Automation den Filter bis zu 4:35 langsam öffnen. Ansonsten geht diese besondere Stelle etwas unter für meinen Geschmack.

Zwischen 5:00 und 5:08 meine ich leichte Übersteuerung zu hören. Es zerrt ganz leise. Auch bei 5:36 zerrt es links. Überhaupt zerrt es etwas öfters ab 5:00.

Bei 6:04 hört sich etwas wie abgeschnitten an oder es ist ein Knakser. Kann es nicht genau sagen, aber es ist deutlich wahrnehmbar.

Kann es sein, dass beim Outro (letztes Gitarrensolo am Schluss) der Bass leiser ist? Irgendwie fehlt es an Fülle.

Am Schluss würde ich die Gitarren sauber enden lassen. Man hört Saitengeräusche, muss nicht sein.

Fazit:

Mit der Snare kann ich mich nicht ganz anfreunden, aber dies ist wohl schon zu sehr Geschmackssache und deshalb erwähne ich es oben nicht. Mir persönlich fehlt etwas der Teppichanteil und die Fülle.
Die Lautstärken sind gut gewählt. Gute Arbeit