[Rock-Pop] Erster Test, ob selber Mischen lohnt!

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Hallo zusammen,

ich bin seit einiger Zeit dabei mich in die Kunst des Mischens einzuarbeiten und habe hier im Forum schon einige gute Tips bekommen.

Nun möchte ich euch meinen ersten Versuch mal präsentieren.

Der Song ist komplett von mir eingespielt worden, da dies ja nur ein Test für den Sound ist. Meine Jungs spielen schon besser :) . Leider habe ich nur ein mittelmäßiges E-Drum-Set und ne E-Gitarre, die ich für nen 10er in der Bucht geschossen habe zur Verfügung gehabt. Bass ist ein guter Fender Preci und die Keys kommen von Cubase.
Das Timing bei einigen Instrumenten stimmt auch nicht 100%ig aber was ich von euch hören möchte ist, ob die Qualität der Aufnahme gut genug für ein Demo ist, oder ob man das Mischen doch besser einem Profi überlassen sollte ;-)

Bin auf Eure Meinung gespannt!

https://soundcloud.com/basslife-35754395/sheltered-iv-1
 
Eigenschaft
 
Im Prinzip ganz gut für den Anfang. Aber da ist ein Wahnsinns Wummer Baß drauf. Der muß auf jeden Fall gezähmt werden. Wenn das gemacht ist, dann noch mal hören. Mit Sicherheit sind dann die anderen Instrumente auch mal in der Lage, ordentlich was von sich hören zu lassen.......
 
Aber da ist ein Wahnsinns Wummer Baß drauf

...genau das ist wahrscheinlich mein Problem. Nach 30 Jahren Bass in relativ lauten Rockbands ist mein Gehör nicht mehr so gut.
Ich habe schon einigen probiert mit Frequenzen und Compressoren, aber irgendwie ist der Bass dann zu leise oder zu wummerig.
Allein gespielt klingt er recht OK (Anfang des Songs) oder nicht????
 
Das geht durch den ganzen Song. EQ ist schon mal gut. Kompressor kann, aber dezent. Wie hast Du denn den EQ eingestellt? Hier gibt es einige kurze Beschreibungen üblicher Einstellungen:

https://www.presonus.com/community/Learn/Equalizer-Terms-and-Tips

Zusätzlich kann man eine parallel Kompression einsetzen. Die Baß Spur doppeln und in das Doppel einen Kompressor rein. Gain richtig fett hoch, Threshold tief ansetzen so bei -30 und viel Ratio. Einfach mal bei Youtube ein Video suchen zu dem Thema. Die erste Spur kann so gut wie unkomprimiert bleiben. Gut für die Dynamik und den Punch. Die parallele Spur sorgt dafür, daß der Baß fett ist und das, was Pegel vom her an Ausklang untergehen würde doch noch wahrnehmbar ist. Dazu kann man noch einen FX Kanal anlegen und da einen Hall rein. Der dient nicht als Hall sondern verlagert was von der Energie des Bass in den Seiten Kanal. Dadurch muss der in der Mitte nicht mehr so laut und es entsteht Platz für andere Instrumente. Sehr kurzer Hall. Plate oder sowas. Kein Predelay und Hallzeit nicht mehr als 1 Sekunde. Kann auch deutlich weniger sein.

Zusätzlich empfiehlt sich eine Referenzspur. Also eine Spur, auf dem ein Song drauf ist, der so ist vom Sound, wie Du Deinen gerne haben möchtest. Da ist nicht ganz einfach, sowas direkt in der Mischung zu verwenden. Liegt die einfach als zusätzliche Spur da drin, muss man sie auf Mute stellen, wenn man sie nicht hören will und wenn man sie hören will auf Solo, dann aber alle Effekte im Masterkanal raus. Für sowas gibt es Plugins. Das hier:

https://www.meldaproduction.com/plugins/product.php?id=MCompare

verwende ich. Damit geht das sehr einfach. Und nicht vergessen, Du mischst nicht nur für Bassisten. Es gibt auch noch andere Instrumente und ganz normale Zuhörer, die einfach nur den Song hören wollen..... (;
 
Ich werde das am WE mal probieren! Ich dachte, dass durch ne Parallelkompression der Bass noch mehr drückt und habe deswegen noch nicht damit experimentiert.
Ich habe mir den Song gestern auch nochmals über meine beiden Abhören (Yamaha HS80M, Tannoy Reveal (die roten passiven), Auto und HiFi-Anlage angehört. Ich fand das jetzt aber nicht so sehr "wummerig". Ich würde es mit "schwammiger Basssound" beschreiben, aber ich bin halt Bassist ;-)
Evtl.liegt es auch an den aufgezogenen Basssaiten. Zur Zeit habe ich dickere Flatwounds drauf, welche ich bei dem Song mit Plecktron spiele, weil die am Amp so richtig tief knurren. Ich habe auch bemerkt, dass damit der Bass über meine Smartphone-Kopfhörer richtig tief klingt, über den "günstigen" Radiorecorder meines Sohnes höre ich aber keinen Bass.
Liegt es evtl. auch daran, dass bei den Flats nicht so viele Obertöne vorhanden sind, so dass sich die Energie des Basses hauptsächlich auf die Grundtöne verlagert? sollte ich den Bass nochmals mit Rounds einspielen?

Beim EQ habe ich schon bei 50Hz und bei 80Hz ca. 3-4db mit nem Q von 2 abgesenkt. Als Kompressor habe ich den Cubase-eigenen "einfachen" Compressor genommen. Der senkt max 2db ab, ist also auch nur für die Spitzen gedacht.

Als Refereztrack habe ich mir schon den Song "Outside" von den Foo Fighters ins Projekt geladen (ausschließlich wegen dem Basssound). Vom Vergleich her finde ich auch nicht, dass mein Bass mehr "wummert" oder lauter ist. Eben nur "schwammiger".

Ich hoffe, dass ich auch den Gesamtsound im Auge (Ohr) habe und nicht nur einen guten Basssound. Allerdings macht mir das Abmischen vom Bass am meisten Probleme.
Für mich sind Bass und Drums zusammen die Grundlage eines Songs. D.H. die machen den Song "tanzbar" und sorgen dafür, dass der Zuhörer "mitgenommen" wird. Wenn Drums und Bass gut klingen und gut gespielt sind, dann sind das für mich schon mehr als 70% des Songs.

Ich werde das mal wie oben beschrieben probieren. Mir fehlt aber auch noch ein Ansatzpunkt, da ich als Recording-Anfänger auch noch nicht so viel Erfahrung habe.
In den oben verlinkten EQ-Tips steht z.B. dass man gerade bei den Frequenzen Boosten soll, welche ich bei Wummerbässen absenken würde....Möglicherweise mache ich das deswegen falsch. Wäre ein leichter Boost dieser Frequenzen (80-90Hz) und das senken der Lautstärke des Basses hier evtl. besser...?
 
Der boomige Anteil des Basses liegt zwischen 100 und 120 Hz (sweepen um die richtige Frequenz zu finden). Da müsstest du ran, wenn du den Boom weghaben möchtest.
Eine leichte Verzerrung auf dem Bass kann die Präsenz fördern, da künstlich etwas Top-End hinzukommt. Das könnte man auch als Send-Effekt machen, falls die Zerre/Fuzz den eigentlich Basssound zu sehr verändert.
Mit einer Parallelkompression kann man diesen Effekt aber auch erreichten, vorausgesetzt der Kompressor verzerrt den Sound wenn er richtig Saft bekommt.
 
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Hier mal mit gezähmtem Baß Bereich und etwas Politur:

https://app.box.com/s/xs4y516h2re3h48nujvkcgnwy8eq92lk

Also im großen und Ganzen ist das ganz gut so. Am Ende wird es dann undurchsichtig. Da müsste man auch mal noch was sortieren. Das geht aber nicht im Master. Das muss man in der Mischung machen. Undurchsichtig heißt, zu viele Instrumente belagern sich überschneidende Frequenzbereiche. Das wird dann etwas Mus und der Punch und die Transienten sind dahin. Aber das wird schon. In Deinem Fall lohnt selbst mischen. Das wird schon.......
 
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Das die Instrumente (hauptsächlich Gitarren) nachher überlagern wollte unser Gitarrist so. Aber ich denke auch, dass es mehr Druck giebt, wenn man die ein wenig über einen EQ separiert.
Es sind halt zum Schluss 2 verzerrte Rhythmusgitarren jeweils 80% L+R, eine Melodiegitarre mittig und zwei Melodiegitarren (2.Stimme) jeweils 70% R+L. Da geht selbst das Schlagzeug unter. Wenn dann noch Gesang drauf kommt, dann ist das bestimmt nur noch Brei!
...aber zuerst mal der Bass ;-)
- dann die Drums - evtl. Parallelkompression für mehr Punch
- Bass und Bass-Drum mit EQ abstimmen, evtl noch ein leichter Kompressor auf Bass mit Trigger von der Bassdrum
- Gitarren ein wenig runder machen
- Synthesizer ein wenig voller, evtl anderer Sound
- Gesang aufnehmen und einpassen
- Betonungen des Gesangs mit zusätzlichen Tom- und/oder Beckenschlägen der Drums unterstützen (Geht ja auch nachträglich, da ich die Drums per MIDI eingespielt habe)
- Tiefenstaffelung und Positionierung der einzelnen Instrumente
-....

Phuuu, viel zu tun. Aber ich merke jetzt schon, dass es mir richtig spaß macht! Wenn die Mischung nachher richtig gut wird poste ich auch gerne die einzelnen Kanaleinstellungen.

Jetzt setze ich mich erstmal wieder an den Basskanal und mache die nächste Mischung (am WE) fertig.
 
So, habe mich doch noch letzte Nacht ans Mischen rangewagt. Dabei habe ich mal genau drauf geachtet, wie verschiedene Lieder in meinem "Mischraum" klingen. Dabei ist mir stark aufgefallen, dass vor allem Bassdrum und Bass auch bei den Referenzstücken irgendwie anders klangen. Dann bin ich mal durch den Raum "gekrabbelt" (wenig Platz) und habe doch sehr deutliche Raummoden in dem Raum festgestellt.
Habe dann mal kurz nen Bass auf ein leeres Projekt eingespielt (jeweils in Halbtonschritten vom leeren E bis zum C auf der G-Saite) und das als Loop abspielen lassen. Bei einigen Stellen im Raum hat es beim G, Gis und A furchtbar gedröhnt wogegen man diese Töne an manchen Stellen kaum hören konnte.
Dies bedeutet für mich, dass ich nun erst mal meinen Raum ein wenig Dämmen muss. Da ich schon unseren Proberaum sehr erfolgreich gegen Resonanzen gedämmt habe, sollte das hier auch klappen.
Ich denke, das wird das erste sein, was ich machen muss, sonst mische ich mich noch kaputt ;-)
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Mit einer Parallelkompression kann man diesen Effekt aber auch erreichten, vorausgesetzt der Kompressor verzerrt den Sound wenn er richtig Saft bekommt.

Das habe ich mal mit dem Kopressor und Saturation-Tool von Klanghelm auf den Drums gemacht. Da funktioniert es richtig gut. Beim Bass (bei meinem) funktioniert das nicht so, dass es mir gefallen würde.

Ich werde den Bass auch nochmals einspielen. Diesmal so sauber wie möglich und einmal mit Flats und einmal mit Rounds.

Nach dem Bau der Bassfallen geht's dann weiter.
 
Das ist schon mal ein guter Ansatz. Raumakustik ist immer gut. Da nutzt das beste Hören nicht wenn einem die Raum Moden einen Strich durch die Rechnung machen.....
 

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