zwiefldraader
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Hi Leute,
ich bin über ein interessantes Fundstück gestolpert und dachte, dass ich mal ein paar Infos hier teile, die allgemein gar nicht mal so verfügbar sind.
Die kleine Rahmenstory dazu ist, dass ich seit langem meinen Itch für einen Tweed Bassman scratchen wollte. Und dabei bin ich über einen gebrauchten Linneman M45 in der Bassman Ausstattung gestolpert. Also mit 5881 in der Endstufe und 12AY7 als V1.
Das war schon interessant - aber was fehlte war eine 4x10 - um einen Eindruck von dem klassischen 410 Sound zu bekommen. 210 kannte ich schon - und schätze ich sehr. 410 war neu für mich.
Letztlich habe ich dort, wo ich den Bassman gekauft hatte auch die zugehörige Box erworben - unwissend worum es sich dabei handelte. Aber ich fand knapp 320 für ein Cabinet mit einem Quartett Jupiter Condenser 10sc einen Deal der gut genug war.
Vorgestern konnte ich nun das gute Stück auspacken.
Es hat ein bisschen Recherche benötigt, um herauszubekommen was ich da vor mit habe. Ursprünglich dachte ich, dass das Fender Schildchen an der Rückseite Fake wäre - gerade auch, weil ja keine originalen Eminence oder so drin gewesen sind. Aber mit ein wenig Suche bin ich auf eine erfreuliche Sache gestoßen. Es war tatsächlich eine Fender Gitarren 410. Und zwar aus der Era, als Paul Rivera für Fender Amps entworfen hat. Die 410 war wohl eine Extension für den Rivera Concert.
Die Abmessungen sind 620x300x600 - also relativ tief und nicht ganz quadratisch. Insgesamt ist die Konstruktion sehr steif - ganz anders als die Tweedboxen.
Am Boden gab es mal Rollen - die man sicher nachkaufen kann. Jedenfalls hat mein Cab keine Rollen mehr.
Original hatte das Cabinet mal Eminence drin, die angeblich ordentlich Alarm machen und im Quartett 300w abkönnen sollen.
Die Wandstärke sind sehr solide 15mm, was sich beim Baffleboard interessanterweise fortsetzt. Es ist also auch die Schallwand besonders fett ausgelegt. Dennoch handelt es sich nicht um eine Bassbox, sondern tatsächlich um eine 80er Jahre Gitarrenkiste.
Getragen wird die Box mit Griffschalen an der Seite. Die Schalen wirken ebenfalls solide, aber auch "nothing to write home about".
Jetzt aber zu den Besonderheiten dieser Box. Oder einfach das, was mich überrascht hat.
Die Box ist zwar rearloaded, aber die Bespannung ist trotzdem - weshalb auch immer - auf einem Rahmen davor montiert. Befestigt ist das ganze mit einer Art Kunststoffklett - aber im Prinzip klemmt es auch so.
Die originale Fenderbespannung ist mal ausgetauscht worden gegen billig wirkenden schwarzen Stoff. Das wird sich ändern. Da kommt vermutlich was Bluesbreaker-Style mäßiges drauf. Hab ich noch hier und sieht besser aus.
Die nächste Überraschung war, dass die Box tatsächlich noch aus Massivholz gebaut ist. Nix Schicht. Massiv - wie in den 50ern. Vermutlich muss man das Teil ordentlich treten, bis da etwas schwingt - 15mm fordern Tribut.
Aber ich habe extra mit einem Messerchen an einer unauffälligen Stelle (Griff abgeschraubt und in der Öffnung) die Farbe abgekratzt, um auf Nummer Sicher zu gehen - ja, massiv!
Das Baffle ist gesperrt, der Rest Vollholz.
Was ich daraus gelernt habe ist, dass man schon mal von den Konstruktionsmerkmalen die Rivera Era Cabs besser nicht abschreibt - und dass diese weil noch nicht wirklich vintage, aber schon abgerockt, zu einem ziemlich attraktiven Preis zu holen sind.
Soundmäßig bin ich noch am Suchen. Die Jupiters, die drin waren, klingen für sich genommen wirklich saugut. Aber im Quartett in dieser massiven Box waren sie mir irgendwie zu nasal. Das klang dünn. Interessanterweise ein Pärchen in einer oversized 210, die quasi die selben Abmessungen wie diese 410 hat, klingt es viel voller.
Zudem bin ich gerade ein bisschen AlNiCo-Snob geworden (was wäre die Welt ohne Mojo und Esoterik). Deswegen habe ich mir vorher schon ein Quartett Jensen P10R-F zusammengekauft. Hervorragende Lautsprecher.
Aber auch diese bringen die Box nicht so zum Singen, wie erwartet - aber das werde ich erst einmal bei anderer Lautstärke und vor allem in einem anderen Raum prüfen.
Vielleicht besorge ich mir auch noch ein zweites Pärchen P10Q - von denen ich schon zwei habe. Die klingen sehr voll und weniger nasal als die R-Typen.
Ich halte Euch - ob Ihr wollt oder nicht - auf dem Laufenden.
ich bin über ein interessantes Fundstück gestolpert und dachte, dass ich mal ein paar Infos hier teile, die allgemein gar nicht mal so verfügbar sind.
Die kleine Rahmenstory dazu ist, dass ich seit langem meinen Itch für einen Tweed Bassman scratchen wollte. Und dabei bin ich über einen gebrauchten Linneman M45 in der Bassman Ausstattung gestolpert. Also mit 5881 in der Endstufe und 12AY7 als V1.
Das war schon interessant - aber was fehlte war eine 4x10 - um einen Eindruck von dem klassischen 410 Sound zu bekommen. 210 kannte ich schon - und schätze ich sehr. 410 war neu für mich.
Letztlich habe ich dort, wo ich den Bassman gekauft hatte auch die zugehörige Box erworben - unwissend worum es sich dabei handelte. Aber ich fand knapp 320 für ein Cabinet mit einem Quartett Jupiter Condenser 10sc einen Deal der gut genug war.
Vorgestern konnte ich nun das gute Stück auspacken.
Es hat ein bisschen Recherche benötigt, um herauszubekommen was ich da vor mit habe. Ursprünglich dachte ich, dass das Fender Schildchen an der Rückseite Fake wäre - gerade auch, weil ja keine originalen Eminence oder so drin gewesen sind. Aber mit ein wenig Suche bin ich auf eine erfreuliche Sache gestoßen. Es war tatsächlich eine Fender Gitarren 410. Und zwar aus der Era, als Paul Rivera für Fender Amps entworfen hat. Die 410 war wohl eine Extension für den Rivera Concert.
Die Abmessungen sind 620x300x600 - also relativ tief und nicht ganz quadratisch. Insgesamt ist die Konstruktion sehr steif - ganz anders als die Tweedboxen.
Am Boden gab es mal Rollen - die man sicher nachkaufen kann. Jedenfalls hat mein Cab keine Rollen mehr.
Original hatte das Cabinet mal Eminence drin, die angeblich ordentlich Alarm machen und im Quartett 300w abkönnen sollen.
Die Wandstärke sind sehr solide 15mm, was sich beim Baffleboard interessanterweise fortsetzt. Es ist also auch die Schallwand besonders fett ausgelegt. Dennoch handelt es sich nicht um eine Bassbox, sondern tatsächlich um eine 80er Jahre Gitarrenkiste.
Getragen wird die Box mit Griffschalen an der Seite. Die Schalen wirken ebenfalls solide, aber auch "nothing to write home about".
Jetzt aber zu den Besonderheiten dieser Box. Oder einfach das, was mich überrascht hat.
Die Box ist zwar rearloaded, aber die Bespannung ist trotzdem - weshalb auch immer - auf einem Rahmen davor montiert. Befestigt ist das ganze mit einer Art Kunststoffklett - aber im Prinzip klemmt es auch so.
Die originale Fenderbespannung ist mal ausgetauscht worden gegen billig wirkenden schwarzen Stoff. Das wird sich ändern. Da kommt vermutlich was Bluesbreaker-Style mäßiges drauf. Hab ich noch hier und sieht besser aus.
Die nächste Überraschung war, dass die Box tatsächlich noch aus Massivholz gebaut ist. Nix Schicht. Massiv - wie in den 50ern. Vermutlich muss man das Teil ordentlich treten, bis da etwas schwingt - 15mm fordern Tribut.
Aber ich habe extra mit einem Messerchen an einer unauffälligen Stelle (Griff abgeschraubt und in der Öffnung) die Farbe abgekratzt, um auf Nummer Sicher zu gehen - ja, massiv!
Das Baffle ist gesperrt, der Rest Vollholz.
Was ich daraus gelernt habe ist, dass man schon mal von den Konstruktionsmerkmalen die Rivera Era Cabs besser nicht abschreibt - und dass diese weil noch nicht wirklich vintage, aber schon abgerockt, zu einem ziemlich attraktiven Preis zu holen sind.
Soundmäßig bin ich noch am Suchen. Die Jupiters, die drin waren, klingen für sich genommen wirklich saugut. Aber im Quartett in dieser massiven Box waren sie mir irgendwie zu nasal. Das klang dünn. Interessanterweise ein Pärchen in einer oversized 210, die quasi die selben Abmessungen wie diese 410 hat, klingt es viel voller.
Zudem bin ich gerade ein bisschen AlNiCo-Snob geworden (was wäre die Welt ohne Mojo und Esoterik). Deswegen habe ich mir vorher schon ein Quartett Jensen P10R-F zusammengekauft. Hervorragende Lautsprecher.
Aber auch diese bringen die Box nicht so zum Singen, wie erwartet - aber das werde ich erst einmal bei anderer Lautstärke und vor allem in einem anderen Raum prüfen.
Vielleicht besorge ich mir auch noch ein zweites Pärchen P10Q - von denen ich schon zwei habe. Die klingen sehr voll und weniger nasal als die R-Typen.
Ich halte Euch - ob Ihr wollt oder nicht - auf dem Laufenden.
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