Riff-Rhythmus notieren und ins 12-taktige Bluesschema bekommen

Luckie
Luckie
R.I.P.
Zuletzt hier
14.04.20
Registriert
10.04.12
Beiträge
2.248
Kekse
7.467
Ort
Kassel
Hallo,
ich bräuchte mal (wieder) eure Hilfe. Beim Rumklicken durch diverse YT Tutorials bekam ich folgendes Riff ins Ohr und habe es auf der Gitarre eingespielt:





Nichts weltbewegendes neues. Standardbluesrhythmus. Tausendmal gehört. Aber jetzt wollte ich den Rhythmus notieren - als Übung und um es festzuhalten. Hier mal mein Versuch:

WhatsApp Image 2018-09-16 at 03.26.18.jpg


Entspricht die untere Version dem, was ich spiele? Ich habe schon versucht das Metronom mitlaufen zu lassen. Mit dem Fuß mit wippen geht, aber ich bekomme die Notenlängen nicht so richtig raus, weil ich es bisher nur schaffe mich auf das Spielen zu konzentrieren. (Ich bräuchte ein mitzählendes Metronom. :rolleyes:) Ich habe dann einfach versucht über die "daas" und "dats" und dem Shuffle-Feel die Notenlänge zu bestimmen, dass sie rechnerisch in einen Takt passen.

Der nächste Schritt wäre dann, wie ich es in das 12-taktige Bluesschema bekomme. Ein Blues in E oder A ist es ja nicht. Oder?
 
Eigenschaft
 

Anhänge

  • 2018-09-16 - Blue Mood.mp3
    222,2 KB · Aufrufe: 2.862
Ich glaube, Du bist da zu sehr auf einen 4/4 Takt fixiert. Wenn Du die 12 4/4 Takte als 16 3/4 Takte betrachtest, sieht der Rhythmus ganz einfach aus:

dreiviertel.png
 
Hy ,

ich hab mir das jetzt mehrmals angehört, du startest doch mit einem dat, dat, und dann dem daaa, oder?

denke auch, dass ein 4/4 hier schwer zu hantieren ist. Hab anstatt 4tel zu zählen an 8tel gedacht.
mb_riff_rhythmus_notieren-_E-A-H.jpg


Gruss

Edit: Nachdem ich dass, jetzt nochmals verglichen hab, und den 3/4 vom Vorposter nochmals angeschaut hab, ..., meine Version passt nicht. Und die 60 bpm sind wohl auch noch zu schnell. Aber ich lasse sie zur Zeit noch drin. 64/tel Pausen:redface:
Die 3 von mir notierten Takte könnten für die 12 Takte der Bluesformel Verwendung finden. mmh,
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist für mich ganz eindeutig ein klassischer 6/8tel Takt, der im Blues oft Verwendung findet.

Spiel Dein Riff, das Du oben aufgenommen hast, und zähle dazu:

Eins - Zwei - Drei - Vier - Fünf - Sechs - Eins - Zwei - Drei - Vier - Fünf - Sechs.

Und klar kann das ein Blues in E sein. :)
Spiele dieses Riff vier Schemata lang, dann transponiere es für zwei Schemata weiter nach A, usw.
Dann bekommst Du das auch ins klassische 12 Takt Bluesschema.

Ich hoffe, das war verständlich erklärt, in Worten kann ich das nicht so gut rüber bringen.
Ich hoffe, ich konnte Dir dennoch weiterhelfen. :)


Nachtrag:

Warten wir mal auf @B.B , der kann das meist vieeel besser darstellen. :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich höre da auch einen 3/4 Takt, der mit einem Achtel als Auftakt beginnt, und dann im Triolenfeeling durchgehend Achtel spielt.
Das ganze hört sich dann so an. Rasch in GP7 notiert und Audio-Extrakt gezogen.
 

Anhänge

  • Blues_Luckie.mp3
    408,2 KB · Aufrufe: 241
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Der nächste Schritt wäre dann, wie ich es in das 12-taktige Bluesschema bekomme. Ein Blues in E oder A ist es ja nicht. Oder?

Da könnte man schon einen Blues in E draus machen. Du musst den einen 3/4-Takt (siehe Beitrag von startom) nur 12x auf den Stufen des Blues-Schemas wiederholen.
 
hast du das Youtube-Video noch im parat, bzw bist du sicher dass du es korrekt wiedergibst?

Klingt für mich nach einem Muddy Waters - Mannish Boy, bzw Bo Diddley - I'm a man artigen Riff, die wären aber ja schön in 4/4

Man kann einen langsamen 4/4 denken, oder 6/8, manchmal findet man das auch als 12/8 notiert....

Das ist aber alles nicht so wichtig. Wichtig für dich ist, dass dir klar ist dass ein Shuffle nicht aus punktierter Achtel + 16tel besteht sondern aus einem triolischen Feeling wo die mittlere Triolenachtel ausgelassen oder zur ersten übergebunden ist. Sonst shuffelts nicht richtig.....

Grüße B.B.
 
Vielen dank für eure Hilfe. Super.

Jupp. Ich war zu sehr auf den 4/4 Takt fixiert, deswegen bin ich auch mit den Zählzeiten wohl auch nicht klar gekommen. Ich glaube die 6/8 gefallen mir am besten, wie schon gesagt wurde. Wie sähe dann die Notation mit den Blues typischen Triolen aus? Ich gucke in der zwischen Zeit mal selbst, ob ich es hinbekomme. @startom könntest du den Screenshot von GP7 bitte noch anhängen? Wie es klingt, weiß ich ja. ;)

Und ja, es geht wohl in die Richtung Muddy Waters, Bo Diddley. Das Video habe ich nicht mehr parat, aber es war auch nicht mehr nach dem Video gespielt, das Video hat mich nur dazu inspiriert und das war das Ergebnis.

Das mit dem "wie man es transponiert" für das Bluesschema war Unsinn. Ist mir dann im Bett auch eingefallen, wie es geht. :rolleyes: Aber da war ich schon im Bett und im Halbschlaf.

Nachtrag: Ja, ich fange natürlich mit einem "dat" an. :ugly: Nur bis zum nächsten "dat" habe ich ja die längere Pause.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie sähe dann die Notation mit den Blues typischen Triolen aus?
wieder mal ne schwierige frage - bei triolen werden ja drei statt 2 noten pro viertel gespielt.
das was du spielst, sind 3 viertel pro takt oder 6 achtel, aber die dreiergruppen sind ja immer noch in viertelnoten getaktet, nicht in triolen (das wären ja punktierte achtel).

sinnvoll "umschreiben" würde man das nicht.
 
Wie würde man es dann sinnvoll notieten?
 
imho so wie Ben zen Berg, #2.

ausführlich als 3/4 takt:

68benannt.png


bei 6/8 halt doppelt so schnell:

68bgenannt.png
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Perfekt. Vielen, vielen Dank. :great: Jetzt kann ich wieder ruhig schlafen.
 
Naja wie es notiert wird ist eigendlich nicht dein primäres Problem.
Es heißt nicht umsonst Rhythmusgefühl !!! Man muss also ein
Gefühl dafür entwickeln wie shuffle feel kombiniert mit Synkopen sich anhören.

Das ist keine Kopfsache => Aufs Blatt kiecken bringt da nur wenig.
Anhören / mitspielen / nachempfinden / anhören / .... etc etc etc
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
8EE1CA03-C6CF-43C3-96A8-4072EEDC9A57.jpeg
Für einen 4/4 Takt wäre es so richtig, häufig findet man in songbooks etc auch einfach oben die generelle Angabe 4tel = shuffle , einfach aus gründen der einfacheren Lesbarkeit und damit es sich besser aufschreiben lässt.

Ich ziehe das einer 12/8 schreibweise vor, drückt für mich einfach eher aus „wie es ist“.

Merke:

Punktierte Achtel , sechzentel = TA ka di MI , TA ka di MI , TA ka di MI ......
Shuffle= TA ke TA, TA ke TA , TA ke TA , TA ke TA ....

Habe ich dir rythmussprache/konnokol schonmal als konzept vorgeschlagen?

Grüße B.B

Edit: Sehe grade @startom gibt eh letztere variante in seiner notation an....
 
Anhang anzeigen 647855 F

Ich ziehe das einer 12/8 schreibweise vor, drückt für mich einfach eher aus „wie es ist“.
Völlig richtig!
Diejenigen 12/8 Notationen, welche ich gesehen habe, sind meiner Ansicht nach von Leuten erstellt worden, denen das Shuffle-Prinzip völlig fremd zu sein scheint. Oder sie denken sich: Warum einfach, wenn's auch kompliziert geht.
Populärstes Beispiel: Hold the Line von Toto.
 
Und das erkennst Du bei einem Blick auf die Noten?
In Kombination mit dem Kennen des Songs.

Eine 12/8 Notation ist eigentlich immer die Umgehungslösung eines 4/4 Shuffle. Aus meiner Sicht ist jedoch der 4/4 Takt im Shuffle Rhythmus logischer und lesbarer als der 12/8. Spätestens aus der Sicht des Drummers wird klar, ob es sich um einen Shuffle handelt oder nicht.

Beim zählen wirds auch klar. Auch einen 4/4 Takt im Shuffle zähle ich auf 4 (gegebenenfalls mit Triolen), aber nicht auf 12. Im Gegensatz dazu zähle ich einen 6/8 natürlich auf 6. Beispiel "Nothing else matters".
 
Eine 12/8 Notation ist eigentlich immer die Umgehungslösung eines 4/4 Shuffle.
This! Wenn beim Blues der Fuss vier Mal pro Takt auf den Boden stampft, dann is' nix mit 12/8, dann sind das 4/4. Stampf.

Oder wie die deutsche Wikipedia unter "Swing (Rhythmus)" schreibt:
Als alternative Schreibweise wären zwar ein durchgehender 12/8-Takt, oder etwa durchgehend notierte Triolen im Viervierteltakt denkbar, wären aber in der Praxis wohl eher unüblich.

Etwas ausfuehrlicher wie so oft die englische Wiki: https://en.wikipedia.org/wiki/Swing_(jazz_performance_style)#Swing_as_a_rhythmic_style

Kommt bei der Gitarre aus meiner Sicht oft daher, dass es in den Tab-Programmen schlicht einfacher darzustellen ist mit einem 12/8, weil ein Shuffle etwas schwerer zu "programmieren" ist.
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben