Riemen / Schulterprobleme

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radobo
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Hallo, ich habe ein möglicherweise sehr spezielles orthopädisches Problem mit meiner linken Schulter. Irgendwas stimmt da mit den Sehnen nicht, habe ich schon von Jugendzeit an. Wenn ich eine Tasche über die Schulter hänge, schmerzt es nach einer Weile und ich kriege Kopfschmerzen. Rucksacktragen mit Beckengurt geht so gerade, aber ganz ohne Schmerz gehts nicht, daher vermeide ich beides.
Nun spiele seit gut einem halben Jahr Akkordeon, 72-Bass, Klaviertastatur, gepolsterte Standardriemen (Weltmeister) mit Quergurt. Ich spiele nur im Sitzen. Trotzdem merke ich meine Schulter nach ein paar Minuten, wenn ich länger als 45 Minuten übe, habe ich noch stundenlang was davon. Ich muss zugeben, dass mir mein altes Problem nicht gegenwärtig war und ich dachte, ich hätte eine falsche Armhaltung. Ich habe aber jetzt mal ohne linken Gurt gespielt, und siehe da: kein Schmerz. Aber spielen kann man so nicht vernünftig, weil das Akkordeon beim Balgschließen nach rechts rutschen will. Ist ja klar.
Ich überlege, auf die Suche nach einem noch besser gepolsteterten Gurt zu gehen. Ein Beckengurt bringt nichts, glaube ich, weil der den Schultergurt nicht überflüssig macht. Ein Haltesystem ohne Schultergurt gibts nicht, oder?
Oder ein kleineres Instrument, das man ohne Gurte spielen kann? Vielleicht ein Knopfakkordeon, das nochmal ein Stück leichter ist? Oder nur den rechten Gurt benutzen und mit dem rechten Bein Gegendruck beim Balgschließen geben?
Hat jemand einen guten Tipp für mich? Bis dahin hilft sonst wohl nur Zähne zusammenbeißen...
 
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Es gibt Alternativen zu den Standardriemen, aber nicht von der Stange.

Google mal nach Tobias Morgenstern. Der spielt auch mit einem 'angepassten' Gurtzeug, und hat die rechte Schulter frei.

Um die Last von den Schultern zu nehmen gibt es auch einen Akkordeonständer, in den das Instrument eingespannt wird. Ob und inwieweit man mit díesem Teil die Riemen noch einsetzt ist Geschmackssache. Wenn es aber gar nciht mehr geht, mag es eine Hilfe sein. Ich habe auch so ein Teil, es steht aber seit Jahren ungenutzt herum. Damit geht so ziemlich jedes Gefühl für das Instrument verloren.

Grüße
MoriGol
 
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Schau mal hier:
http://www.zupan.it/de/akkordeon_zubehoer.htm
Vielleicht funktioniert das nur mit dem rechten Riemen?
Oder das hier http://www.pigini.homepage.t-online.de/Akkordeonstaender.htm

Steirische oder andere kleine meist diatonische Knopfakkordeon kann man auch nur mit dem rechten Riemen spielen.
Man schlägt den rechten über den linken Fuß und klemmt das Instrument unten ein. Oben gibt der Daumen den nötigen Halt.
Und das ist auch die Einschränkung: Man hat den Daumen nicht zum spielen.
Aber Du hast ja Piano gelernt, da geht das nicht so einfach. Außerdem werden dann gerne die unteren Tasten betätigt.
Gruß Jonny
 
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Hallihallo,

von der Stange kenne ich jetzt keine Lösung. Beim Pianoakkordeon einfach auf einen Gurt verzichten kann ich mir auch nicht vorstellen.

Was meiner Meinung nach bleibt ist eine "orthopädische Gurtzurichtung":

den linken Schulterriemen zu einem linken Brustgurt machen. Das würde bedeuten, auf Brusthöhe bekommt dein Akkordeon hinten eine Gurtbefestigung, von der der Riemen nach links läuft, unter deinem Arm um deine Flanke auf den Rücken und dort entweder
1. an den rechten Schulterriemen, wobei ich keine Vorstellung habe, ob das genügend Stabilität ergäbe und deswegen alternativ
2. um deine rechte Flanke unter dem Arm hindurch wieder nach vorne und auf der Brust wieder zusammen (dürfte ganz schwer anzuziehen sein) Das wäre dann quasi ein Hüftgurt auf Brusthöhe.

Mir fallen jetzt noch viele lustige Konstruktionen ein, die aber alle zu lächerlich sind...:redface: Naja gut eines vielleicht noch:

eine Art Schiene, die auf der Rückseite des Akkordeons befestigt um die linke Flanke des Körpers greift und so beim Druckspiel dort die Gegenkraft "erzeugt":
Draufsicht S20140521140020.png Gut, die Schiene ist jetzt ein bisschen lang geworden.

Hoffe, du kannst über die Ideen wenigstens lachen;), aber das Gurtsystem kann ich mir wirklich vorstellen.
Grße, Schabernakk
 
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den linken Schulterriemen zu einem linken Brustgurt machen.
Mit so etwas experimentiere ich gerade, erstmal provisorisch, will mir das Gerät ja nicht gleich verschandeln und es bringt am Ende doch nichts.
Beckengurt (Zupan) brächte nur etwas, wenn ich dadurch auf den Schultergurt verzichten kann. Beim Swing-Lift kommt man auch nicht ohne Schultergurte aus. Es geht bei diesen Lösungen immer nur um Gewichtsreduzierung, die für mich aber nicht entscheidend ist, weil ich ohnehin sitze.
Ich würde ja auf ein Knopfakkordeon umsteigen, das reizt mich ohnehin. Aber ganz beseitigt das das Problem wohl nicht. Diatonische sind mir von den Spielmöglichkeiten zu eingeschränkt. Habe auch mal einen verschärften Blick auf Concertina und Bandoneon geworfen, die man ohne Gurte spielt, finde ich grundsätzlich interessant, aber das führt doch allzu sehr vom eingeschlagenen Weg ab und reizt mich letztlich nicht.
 
Hallo nochmal,

Ich würde ja auf ein Knopfakkordeon umsteigen, das reizt mich ohnehin. Aber ganz beseitigt das das Problem wohl nicht.

Ich möchte einmal behaupten, dass das das Problem nicht nur nicht ganz, sondern gar nicht löst.

Man korrigiere mich bitte, wenn ich falschliege, aber ein Knopfakkordeon ist ja nicht per se leichter als ein Pianoakkordeon. :confused:

Das chromatische Knopfakkordeon übt davon unabhängig trotzdem auch auf mich einen großen Reiz aus; aber Gewichtsvorteile? Sehe ich nicht, wie das gehen soll.

Meine Meinung: wenn du wirklich willst, dann ist da auch eine Lösung hinzukriegen! Du brauchst nur noch etwas, um das Akkordeon beim Druckspiel am Platz zu halten. Ich kann mir echt vorstellen, dass das mit einem Hüftgurt geht, den man aber eben nicht auf Hüfthöhe anbringt, sondern auf Brusthöhe. Der rechte Schultergurt ist dann natürlich trotzdem nötig, um das Gewicht zu tragen.... Oder ein Brustgurt und ein Hüftgurt :D

Gruß, Schabernakk


Edit: @ Jonny W: :great:
 
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Hallo,

ein 72 Bass Akkordeon hängt auch im Sitzen an den Schultern und steht nicht auf dem linken Oberschenkel auf. Wenn ich mit meiner Romance 603 im Sitzen spiele (das ist meistens so), habe ich unter dem linken Fuß ein kleines Gitarrenbänkchen. Dadurch hat mein linkes Bein die richtige Höhe, so das das Instrument auf dem Bein steht und die Schulter entlastet ist. So merke ich den linken Riemen überhaupt nicht. Die Gitarrenbank ist zusammengeklappt so klein, das sie in einem kleinen Stoffbeutel verpackt mit in den Akkordeonrucksack passt.
Gruß, Didilu
 
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Ja, Didilu, das mit dem Bänkchen sollte ich mal ausprobieren. Momentan stelle ich den Fuß oft auf die Zehen, was natürlich ermüdend ist. Eigentlich ja kein großes Ding, aber solche Kleinigkeiten schleifen sich unmerklich ein. Die Versuche, den linken Gurt über die Brust zu legen, bringen bislang keinen großen Vorteil bei der Stabilität des Instruments (wie wichtig die ist und welche Belastung dadurch auf der linken Schulter liegt, habe ich so richtig erst jetzt durch diese Versuche festgestellt). Ich überlege, mir einen breiteren Gurt anzuschaffen. Mal schauen, ob ich irgendwo einen ausprobieren kann, bevor ich da 70 oder mehr Euro auf den Tisch lege.
Grüße, Reinhard
 
zur Sitzhöhe:

das ist ja auch noch so ein kritischer Faktor. Ich habe mir eine Klavierbank angeschafft, die ich auf die mir genehme Höhe eingestellt habe. Die gibt's ganz günstig z.B. bei Thomann für ~50Euronen. Das Ding habe ich und bin zufrieden damit.

Damit kann sich dann evtl. das Fußbänkchen erübrigen.

Grüße
MoriGol
 
Um diesen Diskussionsfaden ordentlich abzuschließen: wie in anderen Beiträge von mir zu lesen, bin ich in eine ganz andere Richtung gegangen und habe mir auf Empfehlung meiner Lehrerin ein großes 120-Bass-Instrument gekauft. Das steht gut und und sicher auf meinem linken Oberschenkel, die dazugehörigen gut gepolsterten, breiten Riemen halten es sicher fest, aber ich spüre es an der Schulter nicht. Das kleine 72er ist eine wacklige Angelegenheit dagegen, das war wohl auch das Problem.
 
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