Richtiges Piano-Testen im Laden

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Geh gefälligst in den Laden und spiel selber die Pianos an!!!!!
Ich hoffe ja mal, dass dir der Satz in dieser Form hier nicht um die Ohren gehauen wurde, aber die Aufforderung zum selbst Testen gehen bekommt man hier ja eigentlich bei jeder Kaufberatung - geb ich selbst ja auch oft ;). Die Frage ist jetzt nur:

Wie mache ich das überhaupt? :confused:

Naja, eigentlich ganz einfach - du gehst in das Musikgeschäft deines geringsten Misstrauens und klimperst auf den Instrumenten herum, die für dich in Frage kommen! :p

Aber wenn man dabei ein paar Dinge beachtet, bringt einem dieses Antesten noch viel mehr! Ich versuch mal 'ne Auflistung…


Wichtig: Du solltest wissen, was du ungefähr willst und vielleicht auch schon ein paar Modelle in der engeren Auswahl haben. Entweder durch Beratung von Freunden, hier im Forum oder sonst woher. Wenn nicht, such dir einen Verkäufer der für diese Abteilung zuständig ist und nagel ihn fest!
(Sollte es diesen nicht geben, mach, dass du da rauskommst…)

Such dir ein möglichst großes Geschäft, damit du eine möglichst große Bandbreite an Pianos testen kannst. Und geh vielleicht nicht unbedingt in den kleinen Laden ums Eck im Dorf, weil der am nächsten ist und der sich vielleicht nur auf Yamaha oder Korg oder spezialisiert hat.

Woher? Wohin? sind die beiden großen Fragen.
Welche musikalische Vorbildung hast du? Wie "gut" hören deine Ohren auf musikalischer Ebene? Und vor allem, welche Erfahrungen mit Tasteninstrumenten sind vorhanden?
Was willst du mit dem Instrument anstellen? Siehe auch die Kaufberatung von Distance - welche Sounds benötigst du, an welche Orten willst du spielen und in welcher Besetzung?

Schreib dir auf, was du willst! Mir ging es die ersten paar male so, als ich im Laden war - ich war hin und weg von den vielen tollen Instrumenten, bin einfach dagestanden und hab gespielt und gespielt und gespielt :p
Und dabei ganz vergessen, was ich eigentlich wollte: Mal ausdrücklich den p- und pp-Sound zu hören und vergleichen, dieses oder jenes Stück spielen, das bestimmte technische Schwierigkeiten drin hat und zu sehen, wie es sich auf den verschiedenen Instrumenten spielen lässt. Also hab ich mir irgendwann mal die Sounds aufgeschrieben, die für mich wichtig sind, und ein paar Stücke, die die Stilistiken repräsentieren, die ich spiele.

Aber ich kann doch noch gar nichts spielen! Lohnt sich das überhaupt, extra hinzugehen, wenn ich keine Ahnung hab?
Ja!! Das ist dann für dich ein erster Schritt in die Materie unter Anleitung eines Fachmanns - dem Verkäufer. Er kann dir Tipps geben, auf was speziell du achten kannst und er sollte auch die Vor-/Nachteile der ausgestellten Geräte kennen.

Sehr oft kommt hier auch:
Die Tastatur und der Klang sollten möglichst ähnlich wie bei einem echten (akustischen) Klavier sein!
Okay, wie das konkret aussieht, ist natürlich wieder Geschmackssache. Aber um den Vergleich zu haben, mach doch einfach zwischendrin öfters einmal einen Spaziergang zu den akustischen Klavieren 'rüber!

Teste alle Sonderfunktionen, die das Piano bietet und die du nutzen willst! Wenn z.B. das Piano einen Aux In hat und du ihn verwenden willst, um zu Musik vom Band zu spielen - probier' ihn aus! Am besten mit dir gut bekannter Musik; nimm einen mp3-Player o.ä. mit und hör dir an, wie es über die eingebauten Lautsprecher klingt.

Wichtig: Bevor du kaufst, geh öfters hin! Man empfindet einfach an unterschiedlichen Tagen auch total unterschiedlich.

Last but not least: Keine Angst vor Sonderwünschen! Egal in welchem Preisbereich - für dich selbst ist es in der Regel viel Geld, das du in das Instrument stecken willst. Du hast als Kunde ein Recht darauf, alle für dich wichtigen Funktionen des Gerätes zu testen, denn dafür steht es ja da.



Für weitere Anregungen zu dem Thema bin ich immer offen; wenn du noch was zu ergänzen hast, schreib mir einfach 'ne PM. Ich werde dann die Vorschläge sammeln, den Text überarbeiten und bei Zeit dann einen Mod bitten, ihn zu aktualisieren.

In diesem Sinne: To be continued...
 
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Noch einige Tips:
- Nicht nur ein Mal testen! Beim nächsten Mal hören sich dieselben Instrumente oft ganz anders an.
- Und auch wichtig: Mit und ohne Kopfhörer testen. Am besten selbst welche mitbtringen, weil die im Laden oftmals nicht sehr gut sind. Da viele ein DP auch wegen der Möglichkeit kaufen mal nachts zu spielen ist das nicht unwichtig. Außerdem hört man bei einem guten Kopfhörer den den Klang, den das DP liefern kann, auch wenn es selbst schlechte Lautsprecher hat.
- Lieber unter der Woche testen, dann ist es ruhiger.
- Meine persönliche Erfahrung: Viele DP-Verkäufer sind von Yamaha DPs besonders angetan.
 
Noch einige Tips:

- Meine persönliche Erfahrung: Viele DP-Verkäufer sind von Yamaha DPs besonders angetan.

Habe den Eindruck D-Pianos von Yamaha sind sozusagen das, was der "Golf" bei den Automobilen ist.
 
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Ich habe auch erst gedacht, dass Yamaha das Ultimative ist.
Erstaunlich (und für meine Begriffe sehr gut) hat der Verkäufer in seiner Beratung überhaupt keinen Hang zu einem Hersteller gezeigt. So wird einem natürlich die Entscheidung nicht leicht gemacht, aber es hat sich gelohnt.

Ich habe die Instrumente auch 4x gespielt und beim 3.mal erst Yamaha und dann beim 4. Kawai aussortiert.
 
Pianos im Laden testen ist wirklich sehr schwierig.
Alles gesagte ist natürlich das Minimum, was man machen sollte.
Viel besser aber wäre noch , sich ein Gerät deiner Wahl zu leihen (manche Händler machen das, oder man kennt einen, der einen kennt).
Auf der Bühne nimmt sich das Ganze nämlich schon ganz anders aus. (Bei mir ist es eigentlich noch schlimmer, weil ich immer erst nach ca 1/2 Jahr merke, ob ich mit einem Gerät klar komme oder nicht, aber vielleicht bin ich auch einfach zu blöd, um es gleich zu merken:D)

Dann gibts noch ein paar schöne Fallen, die vor allem bei Klaviersounds auftreten können.

- Monokompatibilität: soll heißen: in Stereo schön über Kopfhörer oder zwischen zwei teuren Boxen klingt es ganz gut, hört man es dann aber mono aus dem Monitor auf der Bühne, geht gar nichts mehr (das habe ich ständig bei meinen viel gelobten RD700SX-Klavieren), also zu Hause mal auf die Monotaste an der Anlage drücken (wenn ihr eine habt) Das kann man übrigens auch machen, wenn man sich von den Herstellerseiten ein paar Hörbeispiele runterlädt.

-übertriebene Bässe: nervigerweise haben sehr viele digitale Klaviere einen völlig überzeichneten Bassbereich. Das merkt man nicht über Kopfhörer und auch nicht über Boxen bei geringer Lautstärke.
Alles klar, denkt man, also EQ einstellen, Bässe raus, ist doch kein Problem.
Ist es aber manchmal doch. Ich weiß nicht warum, aber es ist anscheinend NICHT so, daß die Hersteller einfach nur mehr Bässe intern draufschrauben, denn dann müsste die Nummer mit dem nachträglichen EQ ja gut funktionieren, leider klingen die Sounds nach einer Bassabsenkung aber gerne plötzlich total dünn: im Bassbereich dann zwar richtig, aber oberhalb zu schlapp.
VERMUTLICH werden die tiefen Töne einfach lauter gesampelt oder mit mehr Bass schon als Sample abgespeichert, die darüberliegenden Töne aber nicht....??????????
Evtl kann es hier helfen eine sog. keyfollow Funktion auf die Lautstärke der Tastatur zu legen. Dabei werden aber evtl dann die hohen Töne wieder zu sehr angehoben.
Möglicherweise haben manche Workstation-Schlachtschiffe eine ausgefuchste keyfollow funktion, mir der man nur den Bassbareich etwas leiser machen kann, oder man muss den sound splitten und unten leiser machen (hat dann aber irgendwo einen Bruch in der Lautstärke.

desweiteren kann mann achten auf:
- Lautstärkesprünge bei den Samples (beim RD auch nicht schön gelöst. Das heißt es gibt holprige Übergänge vom ganz leisen Sample zum mittleren und vom mittleren zu hohen.

- Ausklingverhalten: die meisten digitalen Klaviere haben nur den ersten Moment eines Klavierklanges gesamplet und schalten dann auf einen Synthieton um. Bei manchen funktioniert das ganz gut, bei anderen klingen lang gehaltene Klänge einfach schrecklich (leider beeinflusst einen so was beim Spielen)

So das reicht vielleicht erstmal

Man muss sich leider darauf einstellen, daß es keine wirklich guten digitalklaviere gibt:
nur mehr oder weniger schreckliche :D

Und damit stimmt wieder das, was Eingangs gesagt wurde:

Überlegt genau, was ihr braucht, wollt ihr ein knalliges Rock ´n Roll Klavier (da ist Yamaha sicher nicht verkehrt) oder "für Elise" spielen?
Jazz und Klassik sind sicher ähnlich von den Erwartungen her, im Jazz darfs aber meistens schon ein bisschen fetziger sein.
Wollt ihr beides, braucht ihr vielleicht auch tatsächlich 2 verschiedene Teile.
Ich selbst bin auch noch nicht auf die richtige Lösung gekommen.

Oder ihr macht es, wie viele Jazzer.

RHODES UND HAMMOND SPIELEN, da gibts gute Lösungen :D
 
RHODES UND HAMMOND SPIELEN, da gibts gute Lösungen

word!!

lösung eins: rhodes und hammond
lösung zwei: nord

wenn man pianos testet, ah drauf schaun, in welcher höhe sie stehen, manchmal stehen im laden 3 übereinander, vielleiht dann den händler bitten, sie umzustellen.

lg
c
 

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