ich versuch dir meinen gedankengang dahinter zu beschreiben. vorraussetzung hierfür ist allerding ein gutes monitorpult mit vollparametrischen EQs, bzw ausreichen viele kanäle und flexibles routing auf der FOH konsole um einige kanäle zu splitten.
zuerst solltest du dir mal das gesamte monitoringsystem genau anschauen und dir ein paar gedanken dazu machen. wer steht wo auf der bühne? was will derjenige hören? welche frequenzen sind wo wichtig, und wo eher störend? wo werden die mikos stehen und wie sind die polar patterns ausgerichtet? wie laut wird's wo werden? können deine wedges da mithalten?
daraus sollte sich dir ein klares bild ergeben welche beschallungszonen es auf der bühne gibt, welche lautstärken gefahren werden können und wo du deine wedges und mikros am sinnvollsten positionierst. das muss natürlich alles in absprache mit dem restlichen personal und der band erfolgen. ausserdem sollte es dir dadurch möglich sein eine imaginäre liste zu verfassen, welche kanäle feedbackgefährlich sind. quasi die "heissen" kanäle
. diese imaginäre liste wird grundlage der weiteren schritte.
wenn du monitor vom FOH pult aus machst, solltest du dir diese heissen kanäle (typischerweise vocals, kugel-clip mics, lavallier mikros) splitten und 2 mal auf dem pult aufliegen haben. verwende dazu aber bitte keine Y-kabel! das klingt furchtbar und ist unprofessionell. das ermöglicht dir, seperate EQ und kompressor einstellungen für FOH und monitor zu machen. der eine kanal geht also nur auf die front, beim anderen bleibt der fader auf 0, die monitore werden mit post-fader auxen beschickt und der kanal wird einfach nicht auf die stereo summe geroutet. somit hast du dir quasi dein fast komplett unabhängiges monitor-pult im FOH pult gebastelt.
am besten funktioniert diese arbeitsweise aber sicher mit digitalpulten.
naja weiter im programm: je nachdem was dir zur verfügung steht, nimmst du nun deine grafischen EQs zur hand und eliminierst tieffrequente resonanzen, stehende wellen, überbetonungen der boxen an den trennfrequenzen und so zeug eben... genau so als ob du FOH machen würdest, nur eben mit den monitoren. aber hier noch keine feedbacks ziehen! nimm einfach musik und lass die monitranlage und den gesamten stagesound angenehm und ausgewogen klingen.
so nun haste ein gut klingendes system, das ist schon mal erledigt. nun nimmst du wieder deine imaginäre liste mit den heissen kanälen zur hand und eliminierst die feedbacks auf die jeweilig gefährlichen wedges mit dem parametrischen kanal EQ... hier haste eben den großen vorteil von digital pulten: 4 band vollparametrisch + low cut, deutlich schnalbandiger als analoge EQs und das gleiche nochmal in jedem auxweg. damit bekommt man jedes feedback gezogen. das is auch eine relativ angenehme beschränkung, die einem davon bewahrt zu viele frequenzen zu ziehen!!! wenn ich damit nicht alles rückkopplungsfrei bekomme, ist's einfach zu laut, die boxen zu schwach, falsch positioniert, etc etc... auf jeden fall ist etwas grundlegendes schief gelaufen.
so was hat diese methode nun für vorteile:
-wenn beispielsweise das SM58 des sängers bei 1khz koppelt, wird auch nur im betreffenden kanal gezogen. alle anderen instrumente, die diese 1khz vielleicht brauchen, bekommen sie auch weiterhin!
-man kann deutlich leichter und flexibler die zonen auf der bühne frequenzmäßig von einander trennen und individuell für den jeweiligen musiker mischen.
-deutlich bessere kontrolle über die feedback gefährlichen kanäle, und schnellerer zugriff
da gibts sicher noch mehr
ich glaub das war aber jetzt für erste mal. hoffe mein schreibstil ist nicht zu verwirrend.