Richtige Pentatonik zu Akkordfolge

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Hallo,
es geht um folgende Akkordfolge: A-Dur E-Dur D-Dur G-Dur
Ich habe sie spontan einfach mal der Tonart D-Dur zugeordnet: A als Dominante, E als Subdom., D als Tonika und G als Doppeldominante. Wenn das stimmt, müsste ich ja theoretisch die H-Moll-Pentatonik zum Solieren verwenden können, rein gefühlsmäßig klingt die E-Moll-Pentatonik aber viel passender. Deshalb meine Frage: In welcher Tonart bewege ich mich jetzt eigentlich und welche Pentatonik/Skala kann ich verwenden?
 
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Hallo nicki5000,

das, was Du geschrieben hast, ich kann nicht ganz nachvollziehen. Gestatte, daß ich einmal meine Sicht beschreibe, die aber sicher nicht die einzig mögliche ist.

Wenn man die vier Akkorde A-E-D-G hintereinander spielt, klingt das G etwas überraschend und nicht sonderlich passend.

Es gibt dafür auch eine Begründung: Mit A-E-D wird zunächst die Tonart A-Dur definiert. Alle Töne von A-Dur sind in diesen drei Akkorden enthalten (a-h-c#-d-e-f#-g#). Jetzt kommt plötzlich der Akkord G, in dem der Ton g enthalten ist. Der kommt in der A-Dur-Tonleiter nicht vor, sondern das g#.

In A-Dur wäre A die Tonika, E die Dominante und D die Subdominante.

Wir können das G aber trotzdem plausibel zu A-Dur in Bezug setzen, nämlich als doppelte Subdominante. Damit das für das Ohr plausibel klingt, führen wir das G über die Subdominante D zur Tonika A zurück.

Deine Akkordfolge |A|E|D|G| (vier Takte) könnte man z.B. so verändern:

|A|E|D|A|G|D|A|A| (acht Takte).

Jetzt ist das G in einen plausiblen Zusammenhang eingebettet und klingt schlüssig, obwohl G nicht zu A-Dur gehört.

Wenn Du einen bluesigen Charakter möchtest, würden die Töne der A-Moll-Pentatonik (a, c, d, e und g) zu den Akkorden passen. (Wenn es nicht bluesig klingen soll, könnte man die Töne der A-Dur-Pentatonik verwenden (a, h, c#, e und f#).)

Viele Grüße

Klaus
 
Sehe ich ähnlich ... wenn ich mir die Akkorde so hintereinander vorstelle, ist das "eindeutig" A-Dur, halt mit der "Erweiterung" der doppelten Subdominante, also dem bVII - Akkord, also dem G-Akkord.

Aber hier ein kleiner Einwand an den Eingangsposter, bzw. eine Anmerkung, die ich immer wieder mal erhebe:

Ohne Angaben über den harmonischen Rhythmus, also WIE LANGE und WANN die jeweiligen Akkorde zum klingen kommen, kann man ihr Verhältnis untereinander und somit die zugrundeliegende Tonart eigentlich GAR NICHT definieren. Werden NUR die vorkommenden Akkorde genannt, kann man die auf alle möglichen Arten interpretieren ...

Im konkreten Beispiel habe ich einmal angenommen, alle Akkorde dauern gleich lang und kommen in DER Reihenfolge hintereinander, wie oben beschrieben ... und komme dann zum selben Ergebnis wie Klaus ...

LG, Thomas
 
Hi Klaus, hi Thomas,

Tonart könnte aber auch D Dur sein, wie es der Threadsteller vorschlug. Leider ist ihm ein Fehler unterlaufen indem er die Töne E und G vertauschte. E wäre natürlich die Doppeldominante und G die Subdominante.

Ob nun D Dur oder A Dur die Grundtonart ist entscheidet, so wie ihr beide ja schon kommentiertet, allein der Harmonische Rhythmus.


Nun fragte aber der Threadsteller darüber hinaus noch nach einer über alles funktionierenden Pentatonik. Die gibt es natürlich nicht - es sei denn man macht klanglich erhebliche Abstriche.

Dabei gehe ich davon aus, dass eine gewählte Pentatonik mit keinem ihrer 5 Töne ein b9 Intervall mit der jeweiligen Harmonie erzeugt und auch keine fremden Töne gegenüber entsprechenden Chordscales enthält.
Diese Kriterien erfüllen alleine die 3 Töne e, f# und b. Vielleicht könnte man versuchen von diesen 3 Tönen ausgehend eine Improvisation aufzubauen ...
 
Wer tiefer in die Pentatonik und in das von Cudo vertretene Konzept einsteigen möchte, dem sei der Thread Pentatonik inside empfohlen.

Schön, daß wir so einen exzellenten Fachmann hier haben! :)

Viele Grüße

Klaus
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi Nicki,

wie Deine Einspielung und Dein niedergeschriebenes Akkordschema nun zeigt, ist die Tonart A Dur.

Jedem der 4 Akkorde kommt eine eigene Chordscale zu. Das ist eine Art Analyse aus der man ersehen kann in welchem konsonanten oder dissonanten Verhältnis jeder einzelne Ton der Scale zum Akkord steht. Manche der Töne aus der Chordscale bilden Halbtöne mit unmittelbar darunterliegenden Akkordtönen. Diese Töne werden für gewöhnlich in einer Akkordstruktur, aber auch in einer Pentatonik, wegen ihres hohen Dissonanzgrades gemieden.

Hier eine Grafik in der alle 4 in Deinem Song vorkommenden Chordscales gelistet sind. Zwei davon haben Avoids (Verbote). Ich habe diese in der Grafik als geixte Noten dargestellt.
Es ist dies der Ton "d" in der Scale A Ionisch und der Ton "a" in der Scale E Mixolydisch.

Sind wir auf der Suche nach einer für alle 4 Akkorde gültigen Pentatonik, müssen wir diese beiden Töne als Bestandteil der gesuchten Pentatonik ausschließen. A Pentatonik kommt somit nicht in Frage, da der Ton "a" in E Mixolydisch problematisch ist. Bei allen anderen 3 Akkorden ist aber die A Pentatonik in Ordnung, denn keiner der Töne der A Pentatonik (= a b c# e f#) ist in diesen dreien verboten.

Entweder Du bist im dem Moment wo der Akkord E erklingt vorsichtig mit dem Gebrauch des Tones "a", oder Du wechselst in diesem Moment die Pentatonik.
 
Zuletzt bearbeitet:
Du bist genial, vielen Dank für die Hilfe =)
 

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