Du stellst den Gain am Interface also so ein, dass du in Samplitude ca. bei 0dB liegst (aufpassen dass du bei den lautesten Stellen nicht zu nah an die +6dB kommst denn dann verzerrt es und du kannst die Aufnahme i.d.R. vergessen).
Stop! Die Anzeige ist sinnigerweise FullScale, daher also bei etwa -6dB halten, und auf keinen Fall 0dB überschreiten.
Hab es gerde selbst nochmal probiert (mit Samplitude 9 SE, wird in 11 Silver aber wohl nicht anders sein). Der Gain-Regler im Kanal ist ein ganz normaler Software-Lautstärkeregler. Also so wie der normale Kanal-Fader nur halt ganz am Anfang des Signalwegs. Keine Ahnung ob das einfach eine Anlehnung an ein analoges Mischpult ist - aber auch bei dem würde ich mich fragen, ob man da wirklich
nach der Aufnahme nochmal den Gainregler nutzen will. Vielleicht gibt es ja Momente, wo man EQ und weitere Effekte gezielt ansteuern will, also bewusst vorher das Signal etwas verstärkt oder absenkt. Hab ich bisher nie Bedarf drin gesehen, und bei Reaper (was ich mittlerweile nutze) gibt es das auch nicht. Wobei: Reaper hat keine speziellen "eigenen" Effekte, stattdessen wird alles gleichberechtigt als "PLugIn" eingefügt, und zwar soviele wie man will. Samplitude dagegen hat ja ein paar eigene Sachen dabei, z.B. eben der EQ, einen extra Punkt "Dynamik", eine begrenze Anzahl PlugInsSlots und dann eben auch schon so einen GainRegler. In Reaper würde man dann einfach diesen simplen "Gain" am Anfang der Effektkette einfügen.
Wie auch immer: Weder Gain- noch Kanalfader haben Einfluss auf die Aufnahme - so sollte es auch sein, Samplitude nimmt einfach das auf, was es von der Audiohardware bekommt. Und auch auf die Aussteuerungsanzeige haben die Regler keinen Einfluss - und auch das sollte so sein, und ist richtig und gut so. Die Aussteuerungsanzeige zeigt - natürlich nur wenn die Spur scharfgestellt ist und mindestens Peakmeter-Monitoring aktiviert ist - den Pegel des Signals, wie es vom Wandler kommt, und zwar in dB-FullScale. Und auch das ist gut und richtig so
Unterm Strich kannst du also überhaupt nichts falsch machen. Es ist egal was du in Samplitude einstellst - es hat weder auf die AUssteuerungsanzeige, noch auf die Aufnahme selbst Einfluss (nur auf das Software-Monitoring logischerweise). Und du kannst dich voll und ganz auf die Aussteuerungsanzeige beim Einpegeln (was du einfach mit dem Regler am Interface machst) verlassen. Nur halt auf keinen Fall über 0dB kommen - kannst du ja mal testweise machen, da wird dann halt genau bei 0dB alles abgeschnitten, dass siehst du in der Wellenform, wenn du nah ranzoomst. Und da ändern auch irgendwelche Einstellungen in Samplitude nichts dran, weil das schon im Interface passiert.
Ich würde das auch gar nicht unnötig ausreizen, sondern ruhig bequeme Headroom lassen, also wenn auch die wirklich allerlautesten Stellen nur bis -6dB dann ist das gut, oder auch noch weniger. Wenn du mit 24Bit aufnimmst hast du immer noch ein ausreichend fein aufgelöstes Nutzsignal, und auch das Rauschen von analoger Seite ist selbst bei verhältnismäßig günstigem Equipment wie dem UA-25 wohl zu vernachlässigen. Wenn man analog auf Band aufnimmt ist das noch etwas anderes, da hat man schon ein etwas stärkeres Rauschen, während aber gleichzeitg das Überstuern nicht ganz so kritisch war, weil die Sättigung weicher eintritt. Im modernen Digitalzeitalter dagegen hat man schon sehr große Rauschabstände, während man aber gleichzeitig auf keinen Fall übersteuern darf, denn so ein hartes digitale Clipping verhunzt die Aufnahme und ist quasi nicht wegzukriegen. Also ruhig etwas mehr Platz lassen. Zumal du ja schon den Apekt "PreAmprauschen" erwähnt hast, hab das nie so in die Richtugng gesehen, aber wie gesagt weiß ich auch nicht, ob das überaupt relevanz hat.
Ich würde das an deiner Stelle einfach mal ausprobieren, um dein Equipment etwas kennenzulernen. Also Testaufnahmen machen, wo du unterscheidlich aussteuerst (auch mal sehr leise), und anschließnd die Aufnahmen alle auf den selben Wert normalisieren. Und dann mal schauen, ob du da auffällige Unterschiede beim Rauschen hörst.