Es gelten dabei keine anderen Rahmenbedingungen, als in anderen Genres auch: Instrumentenspezifische Präferenzen, Tonumfang und Lage der Vocals, ...
Mit Verlaub, die Rahmenbedingungen variieren doch von Genre zu Genre. Z.B. bei den "Instrumentenspezifischen Präferenzen". Reine Zupfmusik tendiert zu den Kreuztonarten, Bläsermusik eher zu den Be-Tonarten. Bluegrass ist stark von der Geige geprägt, und die Geiger bevorzugen die Durtonarten G, D und A - diese erlauben dem Geiger, viel Gebrauch von den offenen Saiten zu machen.
Geige und Banjo sind in der Amerikanischen populären Musik zusammen "aufgewachsen", und das Banjo hat dort die offene Stimmung gDGHD angenommen - die alte, klassische Stimmung war gCGHD, was eher die Tonart C (Dur oder Moll) bevorzugt. Also spielt sich das Bluegrass-Banjo leicht in G, bequem in D - und mit dem Kapo im 2. Bund, ist A einfach. Also hat man die Lieblingstonarten der Geige abgedeckt. Für die Mandoline gilt das Gleiche, wie für die Geige, also haben die drei wichtigen Instrumente der Bluegrass-Band gleiche Präferenzen: G, D, A. Für Gitarre (Standardstimmung) und Bass kein Problem.
Lage der Vocals: Es hat sich beim Bluegrass eingebürgert, dass man gerne höhere Männerstimmen hört - und die bevorzugen überwiegend G-Dur (im Gegensatz zur Country-Musik, wo die kräftigen Baritonstimmen überwiegen, die meistens mit C- oder D-Dur besser zurecht kommen).
Was Rhythmus angeht, läuft Bluegrass ziemlich "geradeaus" - anders als z.B. Latin. Das Beste wäre, du hörst einfach 'rein und nimmst das Gefühl auf, ehe du dich in ein Bluegrass-Jam begibst! (Generell: Die erste Stufe des Musizierens ist das Zuhören und Verinnerlichen!)
Cheers,
Jed