Rhodes-Sounds von Stage Pianos

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Hi,
ich hab mal eine Frage an alle Stage Piano-Besitzer: Benutzt Ihr die E-Piano-Sounds eures Pianos live, haltet Ihr sie für einen halbwegs akzeptablen Ersatz für ein Rhodes oder eine "gute" Simulation (z. B. Clavia Nord Electro) und wo liegen die Schwachstellen bei Sound und Spielgefühl? Welches Stage Piano hat Eurer Meinung nach den besten Rhodes-Sound?
 
Eigenschaft
 
Ich benutze den Rhodes-Patch von meinem Roland RD-150 ab und zu live. Er macht durchaus Druck und klingt, wenn mans nicht genau weiß, oder nicht genau hinhört schon irgendwie wie ein Rhodes.
Also um die Band zu begleiten und mal ein Solo zu spielen durchaus brauchbar; wenn man allerdings RHODES SPIELEN will, muss es für mich das Original sein und auch das Begleiten und Solo spielen macht mehr Spaß.

Schwachstellen des Sounds...Dynamiksprünge anstatt stufenloser Dynamik von dumpfem Wimmern bis volles Brett, dünner Diskant anstatt wahlweise "Glöckchen"/"Teppich" oder Kreischen beim Original, der Grundsound passt bei genauerem Hinhören eigentlich auch nicht, und der Sound ist einfach statisch und lebt nicht. Das Spielgefühl ist auch ein Unterschied wie Tag und Nacht. Die Rhodes-Tastatur ist schon sehr seltsam, gehört aber für mich dazu, manche sind allerdings auch froh, wenn sie eine "normale" Hammermechanik spielen können.

Mir hat der "Suitcase"-Sound aus dem RD-700 ganz gut gefallen. Da ist auch kein Dämpferschmatzen dabei und leben tut natürlich auch nix, aber der Grundsound ist schön.
 
Bei mir ist es ähnlich wie bei andi85. Für "Rhodes" und "Wurlitzer" sind die Synthesen des Roland RD 170 nicht gerade eine Offenbarung (siehe Digitalpiano-Review-Thread). Aber durchaus brauchbar, wenn man vorwiegend in den mittleren Lagen spielt.

Das sind Klangformen, die durchaus ihre Daseinsberechtigung haben und die für unvorbelastete Ohren wirklich 'swingen' können; Du darfst halt nicht krampfhaft den Vergleich zum Original suchen, denn nur wo Rhodes draufsteht ist auch Rhodes drin. (Außer bei den Roland-Rhodes)

Es ist wie mit den Piano-/Flügelsounds eines Stage-Pianos - Gefallen macht schön. :D
 
Ich benutze das RD700SX mit dem SRX-12 Expansion Board für Rhodessounds, wenn ich mein echtes mal nicht mitnehmen kann. Ich mittlerweile schon von oft gelesen, und habe auch selbst den Eindruck, dass das SRX-12 die besten Rhodes (und Clavinet) Sounds hat, die es überhaupt in Musikhardware verbaut gibt. Besser ist IMHO nur noch das Scarbee Rhodes, welches man allesdings über einen PC laufen lassen muss...
 
Das wahre sind wohl alle nicht. Aber unterm Strich interessierts wirklich keine Sau, ob ich mit Rack, Micropiano oder P-90 spiele (Qualität meiner Meinung nach in der angegebenen Reihenfolge von gut nach schlecht), Hauptsache es klingt irgendwie nach Rhodes. Und ich spiels wirklich viel (~30-50%, Rest Piano).

Meiner Meinung nach das größte Defizit ist der zu "poppige" Sound, also dieses "Top-40-Rhodes". Mir gehts da gar nicht mal so sehr um Spielgefühl oder möglichst flüssigen Dynamikverlauf, wie oben geschrieben sind das Feinheiten, die eh keiner hört. Aber ein kerniger Sound für Jazz, Groove und Funk wär schon wichtig, hat aber leider Seltenheitswert.

Naja, aus Transportgründen und Aufwand-Nutzen-Verhältnis nehm ich neuerdings das Micropiano, auch wenn der Klaviersound nicht mit dem P-90 mithalten kann.
 
Stimmt, allerdings so schlimm ist er gar nicht :) Ich hab Samstag nacht zum ersten Mal einen richtigen Gig mit dem SP-76 gespielt und abgesehen davon, dass das Sustain der Töne ein Witz ist, war ich eigentlich ganz zufrieden.

Allgemein sehe ich das ähnlich wie Sticks: Um einen Rhodes-Sound zu haben, gehen die Emulationen auf jeden Fall in Ordnung, solange sie keine Zahnschmerzen verursachen. Um Rhodes zu spielen...naja, siehe oben :)
 
Hallo

Ich nehme mein Rhodes immer mit für den Auftritt, zumindest, wenn es das Hauptinstrument ist. Der Unterschied ist RIESIG! Es geht ja nicht bloss um den Sound, an den hinsichtlich Klangtiefe und Wärme kein Imitat rankommt. Ich nehme mich beim Spielen selber ganz anders wahr. Dieser Klang ist so inspirierend, das bringt mich auf ganz andere Ideen, ich spiele anders! Schon ein einzelner Ton klingt toll, da kommt erst gar nicht die Versuchung auf, den fehlenden Spirit mit "mehr Noten" zu kompensieren. Einfach Akkord drücken und liegen lassen.... Boaahh ;-)

Ich bin überzeugt, dass dieser Unterschied auch auch für die Zuhörer wahrnehmbar ist.
Klar, das Teil ist schwer, aber es lohnt sich.

Lieber Gruss

Robi
 
Ich nehme mein Rhodes immer mit für den Auftritt, zumindest, wenn es das Hauptinstrument ist. Der Unterschied ist RIESIG! Es geht ja nicht bloss um den Sound, an den hinsichtlich Klangtiefe und Wärme kein Imitat rankommt. Ich nehme mich beim Spielen selber ganz anders wahr. Dieser Klang ist so inspirierend, das bringt mich auf ganz andere Ideen, ich spiele anders! Schon ein einzelner Ton klingt toll, da kommt erst gar nicht die Versuchung auf, den fehlenden Spirit mit "mehr Noten" zu kompensieren. Einfach Akkord drücken und liegen lassen.... Boaahh ;-)
So denke ich über Flügel, aber nehme ich deswegen immer einen mit? :D SCNR ...

Ich bin überzeugt, dass dieser Unterschied auch auch für die Zuhörer wahrnehmbar ist.
Es ist wahrnehmbar, genau wie der Unterschied D-Piano <-> Flügel, aber interessiert es auch wirklich jemand von den Anwesenden? ;)
 
Ich nehme mein Rhodes immer mit für den Auftritt, zumindest, wenn es das Hauptinstrument ist. Der Unterschied ist RIESIG! Es geht ja nicht bloss um den Sound, an den hinsichtlich Klangtiefe und Wärme kein Imitat rankommt. Ich nehme mich beim Spielen selber ganz anders wahr. Dieser Klang ist so inspirierend, das bringt mich auf ganz andere Ideen, ich spiele anders! Schon ein einzelner Ton klingt toll, da kommt erst gar nicht die Versuchung auf, den fehlenden Spirit mit "mehr Noten" zu kompensieren. Einfach Akkord drücken und liegen lassen.... Boaahh ;-)

Ich bin überzeugt, dass dieser Unterschied auch auch für die Zuhörer wahrnehmbar ist.
Klar, das Teil ist schwer, aber es lohnt sich.

Amen, mir gehts auch jedes Mal so. Aber für Hintergrundjobs ist mir jedes Kilo zuviel, ehrlich gesagt. Inspiration hin oder her :)
 
Hui, darüber hat man sich hier schon oft die Köpfe zerbrochen.

Ich benutze zum Rhodieren meist mein P120, manchmal aus Transportgründen auch den Realpiano Expander.
Zufrieden? Mal so, mal so. Ich habe auf jedenfall in der Preisklasse nichts gefunden, was mich in der Hinsicht mehr als das P120 überzeugt. Mit Einsatz des Softpedals als Pseudo-EQ kriegt man da schon was ordentliches hin, das nach Rhodes und dunkel klingt. Dennoch ists mE vom Original Meilen entfernt - den fetten, elektrischen, druckvollen aber weichen Klang, den Chick Corea und Herbie Hancock aus ihren schwarzen Kisten locken, kriegt man 100%ig nicht hin. Außerdem ist die Dynamik etwas eingeschränkt.

Der Realpiano Expander kann mich rhodesmäßig nicht ganz überzeugen - er klingt zwar funkig, aber heiser und DX-mäßig, eben veraltet. Benutze ich meist für kleinere Gigs, wo es mir zu aufwendig ist, extra mein P120 aus Münster zu holen und wo eh niemand weiß, wie sich n Rhodes anhört. :D

Es gibt nur sehr wenige Stagepianos, die einen in meinen Augen wirklich guten, nicht nur brauchbaren Rhodes-Sound produzieren - die meisten davon tummeln sich leider in der 2000€-Liga. Der Rest beschränkt sich, wie Jay richtig festgestellt hat, auf Weichspüler-Kuschelpop- oder Hardrock-Knätsch-Sounds.
Aber ich habe immer noch die leise Hoffnung, daß es da irgendwo da draußen älteres, in Vergessenheit geratenes Gerät gibt, das überzeugend genug ist, um guten Gewissens die Durststrecke zu überwinden, bis ich irgendwann ein echtes Rhodes mein Eigen nennen kann.
 
@Jay:
Aber unterm Strich interessierts wirklich keine Sau, ob ich mit Rack, Micropiano oder P-90 spiele
Echt immer? Auch auf der jährlichen Jazznight, wo sämtliche lokale Jazzprominenz versammelt ist? Und interessiert es nicht auch die ominöse Person, die hinterm Masterkey sitzt? ;)

@robi:
Ich bin überzeugt, dass dieser Unterschied auch auch für die Zuhörer wahrnehmbar ist.
Die Überzeugung versuche ich auch schon seit Ewigkeiten herüberzubringen. :D
 
In den 80er Jahren habe ich noch regelmäßig mein verwanztes und nach Alkohol stinkendes Rhodes, in dem ich auch noch selbst nach Plänen vom damaligen Fuckblatt herumgelötet hatte, um das Ding glockiger zu kriegen, mitgenommen. Vor einem Gig hatte ich meine Bandkollegen mit dem Rücken zur PA raten lassen was nun echt ist. Das Rhodes oder der in beliebiger Reihenfolge gespielte (Achtung: JX 8P !!). Die Jungs hatten nie recht. Seitdem bin ich etwas ernüchtert was das Publikum eigentlich hört (wahrscheinlich nur die Attackphase) Für einen selbst zählt da nur eigentlich das Real Thing. Bei den Gitarren ist das ja auch ähnlich.
Carlos
 
Hallo,
ich denke, dass meine Frage hier am besten passt:
ich habe seit kurzem eine alte Hammond XB-2, die auch Midianschlüsse hat. Da ich rel. neu auf diesem Gebiet bin, habe ich auch erst heute rausgefunden, dass dieser geile funkige Piano-Sound, den ich (neben dem Hammondsound) schon lange sehr mag von einer Fender Rhodes stammt.
Könnt ihr mir einen Expander oder etwas ähnliches empfehlen, das ich an die Hammondorgel zusätzlich anschließen kann um den Rhodes Sound zu simulieren? Ich suche nicht DEN Sound den man ohnehin wohl nur mit einem echten Rhodes-Piano bekommt, sondern einfach nur ein "gutes" Imitat.
Danke schonmal im voraus !
 
Was darfs denn kosten? Die Spanne reicht bei Expandern von ca. 150 fürs Kurzweil Micropiano bis zu 1200 fürs Nord Electro Rack oder den Fantom XR.

Du musst außerdem mal schauen, ob sich der Rhodes-Sound auf der ungewichteten Tastatur der XB gescheit spielen lässt. Es könnte, bzw. es wird sicher schwierig werden, die Dynamik zu kontrollieren.
 
Echt immer? Auch auf der jährlichen Jazznight, wo sämtliche lokale Jazzprominenz versammelt ist?
Die Gefahr besteht in München sowieso nicht. Abgesehen davon, dass die mich nie bei sowas spielen lassen würden, ist ein Rhodes viel zu modern für die hiesige, etwas angestaubte (= "traditionelle" :D ) Sichtweise auf Jazz. Oldtime/Dixieland, Bigband oder klassisches Swingquartett ist alles, was hier geht. Verzerrtes Rhodes zusammen mit einem Strat-spielenden Gitarristen?! :eek: Wo denkst du hin?

Und interessiert es nicht auch die ominöse Person, die hinterm Masterkey sitzt? ;)
Was der will, ist allen anderen sowieso egal. :p
 
@Jay:
Jaja, die Bayern und der Fortschritt... :D
 
@Carlos:
Tja, was ist gut? Reicht es einfach, daß man den Klang von einem DX unterscheiden kann oder soll es auch Feinheiten wie das Schmatzen der Dämpfer und den rhodestypischen fetten, weichen Druck beinhalten?

Los geht es ab 300 € mit dem Realpiano Expander, der rhodesmäßig mE brauchbar ist, mehr aber auch nicht. (Dafür hat er sehr geile Wurli- und CP-Sounds.) Ne Alternative wär n Sampler und die Wizoo Magnetica CD, die klingt ähnlich.

Für ~ 800 € gäb es die Möglichkeit, ein P120 gebraucht zu ergattern - meines Erachtens das beste Rhodes in der Stagepiano-Mittelklasse. Siehe mein Beitrag oben: hat Schwächen, aber insgesamt in Ordnung. Mit einem An/Aus-Fußschalter in der Softpedal-Buchse kannst du den von Natur recht spitzen Klang dumpfer machen. Obendrein gibts einen funkigen Clavinet-Sound und einen brauchbaren Klavierklang. Das Hauptproblem ist aber die Tastatur, die auf akustisches Klavier ausgelegt ist, und für perkussives Rhodesspiel a la Chick nicht der Brüller ist. Dasselbe Sample befindet sich angeblich auch im S80 von Yamaha, da dürfte die Tastatur leichter sein.

Oft genannt wird der Nord Electro (als Rack-Version für 1200 €, mit Waterfall-Tastatur für 1700 € (61 Tasten) bzw. 2000 € (73 Tasten)). Den finde ich auf den Demos (clavia digital musical instruments ) jedesmal geil, beim Probespielen hat er mich aber nicht so sehr überzeugt. Weiß auch nicht woran das liegt. Aber falsch machst du mit dem Ding wohl nichts, das hat einen sehr guten Ruf, außerdem gibt es im Internet noch zusätzliche Sounds (ein Mark V und ein Chick Corea-Mark II) zum Herunterladen.

Dann gibt es das Nord Stage, ist eine Art Nord Electro Deluxe, hat aber auch seinen Preis (~3000 €). Konnte ich leider bisher noch nicht antesten.

Das derzeit angeblich beste Rhodessample enthält das Kärtchen SRX-12 (~ 300 €) von Roland, das kannst du in ein RD700(SX), einen Fantom oder ein Gerät der XV-Serie einbauen.
 
vielen Dank für die Antworten! Da werde ich mal das P120 anspielen und auch den Realpiano Expander testen! Wahrscheinlich wird es aber dann auf das P120 hinauslaufen, da die XB-2 keine gewichtete Tastatur hat :-(
 
Wenn du in der Ecke Münster/Soest/Dortmund wohnst, kannst du gerne Realpiano Expander und P120 bei mir testen.
 

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