dr_rollo
Mod Keyboards und Musik-Praxis
Vorab muss ich sagen, dass ich mir bereits vor 7 Jahren schon mal bei Ultimate Ears Hörer anfertigen lassen habe, damals waren es UE7Pro. Insofern kenne ich mich ein wenig mit der ganzen Prozedur aus, angefangen bei den Abdrücken, dem Einschicken usw.
Die Entscheidung damals hab ich nie bereut, nachdem ich diverse andere Hörer in günstigeren Preisklassen getestet hatte, auch schon mal Otoplastiken für einen Hörer hab fertigen lassen aber trotzdem nie richtig zufrieden war. Die UE7 haben mich vom ersten Moment an überzeugt. Leider haben sie irgendwann mal eins mitbekommen, vermutlich ein Treiber zerschossen, nachdem sie mir auf den Boden gefallen waren und ein Stück des Gehäuses herausgebrochen war. Ich hab mir dann, um nicht wieder so viel Geld ausgeben zu müssen, und vor allem um adäquaten Ersatz zu haben, falls mir noch mal ein Missgeschick passiert, mir von Fischer Amps die FA3 in den Ausführungen XB und E-XB zugelegt, die sicher keine schlechte Wahl sind, einem UE7 aber qualitativ aber nicht das Wasser reichen können. Wobei ich natürlich auch fairerweise dazusagen muss, dass ich für meine FA3 Hörer keine Otoplastiken habe, und ein wirklicher Vergleich natürlich zwangsweise nicht stattfinden kann.
Um so größer die Freude, als ich von Martin erfuhr, dass ich beim Drums & Percussion Gewinnspiel UE5 Pro gewonnen hab. Damit verbunden ist natürlich auch ein Review, was ich gerne mache. Nur stellt sich als erstes die Frage, in welche Richtung das Review gehen soll. Ich hab mich dafür entschieden einmal den Prozess der Fertigung zu beschreiben, da sich vielleicht viele gar nicht vorstellen können, wie das abläuft, werde aber auch noch auf Unterschiede zum UE7 und auch zu den FA3 eingehen.
Heute ist Samstag, die Gelegenheit zu einem Besuch beim Hörgeräteakustiker in der Stadt, um die Abdrücke für meinen neuen Ultimate Ears UE5 Pro anfertigen zu lassen. Jochen Fischer von Fischer Amps hatte mir bereits Auftragsformular und Farbkarte etc. zugeschickt. Auf dem Auftragsformular ist u.a. auch eine detaillierte Anweisung für den Hörgeräteakustiker enthalten. Normalerweise sollten sich Mitarbeiter bei einem Hörgeräteladen mit Abdrücken auskennen, allerdings sind hier die Anforderungen etwas andere, z.B. dass der Mund während der Härtungsphase der Ohrabformungen geöffnet sein soll, möglichst mit einem Beißblock fixiert wird. Der Grund hierfür ist, dass vor allem bei Sängern, die ihren Mund üblicherweise beim Singen öffnen, die Hörer auch noch mit maximaler Dichtheit geschlossen sind. Ich denke, diese Anweisung basiert auf den langjährigen Erfahrungen von Fischer Amps, letztlich ist für den perfekten Hörer entscheidend, dass die Abdrücke optimal erstellt werden. Und Fischer Amps schickt diese Abdrücke auch nur weiter an Ultimate Ears, wo sie angefertigt werden.
Also, Ohren noch mal frisch gewaschen und mit Q-Tips gereinigt, um etwaige Peinlichkeiten bei Hörgeräteakustiker oder womöglich einer netten Mitarbeiterin dort zu vermeiden, Auftragsformular mit den Anweisungen ausgedruckt und los.
Bei uns in Celle gibt es mehrere Läden, und da ich bereits schon mal gute Erfahrungen mit Kind hatte, war dies auch meine erste Anlaufstelle. Ich hatte befürchtet, dass es gerade am Samstag dort sehr voll ist, was aber glücklicherweise nicht der Fall war, und ich sofort dran kam. Die etwas ältere Dame platzierte mich auf einem Stuhl im Hinterzimmer und legte sich das nötige „Besteck“ zurecht.
Nein, wir sind nicht beim Zahnarzt, auch wenn es vielleicht auf den ersten Blick so aussieht. Das hat alles schon seinen Sinn, denn zuerst wird penibel geschaut, dass der Gehörgang wirklich sauber ist, auch frei von etwaigen Entzündungen, wie sie mir erklärt. Macht Sinn, denn mit irgendwelchen temporären Schwellungen oder so macht ein Abdruck sicherlich kein Sinn.
Dann wird zum Schutz des Trommelfells ein kleiner Pfropfen Watte eingeführt, der mit einem Faden versehen ist, um ihn hinterher wieder sauber entfernen zu können. Das ist etwas unangenehm, denn er wird so nahe wie möglich am Trommelfell platziert. In der Anweisung heißt es auch ausdrücklich, dass die Abformungen mindestens bis zum zweiten Knick sauber ausgeführt werden sollen.
Als nächstes wird dann eine Zwei-Komponenten-Mischung, ähnlich wie der eine oder andere es vielleicht schon mal beim Zahnarzt erleben durfte, in das Ohr eingespritzt. Diese wird nicht, wie ich das sonst kenne, angemischt, sondern kommt direkt aus einer Zwei-Kartuschen-Spritze.
Von innen nach außen wird diese Mischung eingebracht, wobei am Ende die ganze Concha (Ohrmuschel) vollständig und ohne Lufteinschlüsse ausgefüllt sein soll. Am Ende kommt dann noch ein Stück Plastikfolie drauf, wofür, weiß ich nicht, konnte mir die nette Dame auch nicht erklären. „Das machen wir immer so“, war die Antwort. Und nach ca. fünf Minuten Wartezeit konnten die Abdrücke dann herausgenommen werden. Voila! Allerdings war die gute Dame überfordert, als es um die Berechnung dieser Dienstleistung ging. Kommt wohl sehr selten vor. Ich verwies zwar drauf, dass ich das bei ihnen vor ein paar Jahren schon einmal hab machen lassen, wofür mir damals 25 Euro berechnet wurden, sie wollte sich aber mit ihrer Chefin besprechen und eine Rechnung schicken.
Als nächstes dann die Abdrücke in einen Karton zusammen mit dem ausgefüllten Formular und Angabe der gewünschten Farbe zu Fischer Amps geschickt, und dann heißt es warten. In der Zwischenzeit kam dann auch prompt eine Woche später eine Rechnung ins Haus über einen Betrag von 25 Euro.
Knapp drei Wochen später endlich eine Lieferungsankündigung von Fischer Amps. Meine Hörer sind da! In einer schicken Umverpackung befand sich ein ca. 15x10cm großes Alukästchen mit den Hörern, wo auch noch Platz für den Reinigungspinsel und ggf. auch noch ein Ersatzkabel wäre (btw: das muss ich mir unbedingt noch besorgen, denn das von meinem alten UE7 dürfte nicht passen).
Erste Anprobe: die Hörer werden mit einer leichten Drehung eingeführt, danach muss der biegsame Bügel noch hinter dem Ohr angepasst werden – passt, sitzt, top. Schnell mal ans iPhone gestöpselt, Mucke aufgerissen, wow – nichts anderes habe ich erwartet. Fette Bässe, klare Höhen, transparentes Klangbild. Ich kann den nächsten Gig gar nicht erwarten, denn erst da kann ein wirklicher Vergleich stattfinden. So kann ich die UE5Pro vorerst nur mit meinen anderen In-Ear Hörern mit reinen Audiodaten vergleichen. Die Hörer, die ich hierzu heranziehe: UE5 Pro und UE7 Pro, Fischeramps FA3-X und FA3-XE.
Bei Lautsprecherboxen schaltest Du diese direkt um, und hörst sofort den Unterschied, bei Hörern musst Du diese erst wechseln, und das dauert einen kleinen Augenblick, bis die Hörer optimal sitzen. Trotzdem, mein erster Eindruck hierzu: Die UE haben im Bassbereich deutlich mehr Wumms, obwohl ich schon auf Anraten des Fischer Amps Beratung schon die X-Ausführung genommen habe. Im hohen Frequenzbereich nehmen sie sich alle nichts. Vom Gefühl würde ich sagen, dass Gesangsstimmern bei den UE deutlicher rüberkommen. Dieser erste Test ist in meinem Arbeitszimmer ohne irgendwelche Umgebungsgeräusche gelaufen, wo die Außen-Dämpfung, die bei den UE deutlich höher ist, keine Rolle spielen sollte. Mal sehen, wie sich das auf der Bühne darstellt. Mein erster Eindruck, als ich vor ein paar Monaten vom UE7 auf die Fischeramps gewechselt hatte, dass die FA3 mit der Transparenz der Ultimate Ears nicht mithalten können. Bei dem UE Hörer hatte ich immer ausschließlich den Master des FOH auf mein In-Ear geroutet. Das war insofern sinnvoll, weil wir uns direkt von der Bühne mischen. Und da bei uns das Keyboard neben den Vocals einziges Instrument ohne Direktschall ist, musste es zumindest bei Gigs bis ca. 300 Leute auf dem Master eine Ecke lauter sein als der Rest, damit es draußen passt, was mir als Keyboarder zu Gute kam. Mit den FA Hörern funktionierte das nicht mehr. Es fehlte mir die Transparenz, und so ging ich dazu über, wie es die meisten anderen für In-Ear auch machen, ich mischte mir auf meinem Submixer ein eigenes Signal, bestehend aus meinem Key-Signal und einem Aux-Weg mit den den anderen Instrumenten, so wie meinen Vocals eine Ecke lauter als die anderen Vocals.
Endlich erster Check dann auf der Bühne, wieder den Master auf die Ohren mit den UE5 Pro, anfangs etwas ungewohnt, da ich mittlerweile meine eigenen Signale lauter gewohnt war, aber dann wieder ganz ok. Zum Vergleich die FA3 rein, was natürlich nicht während des Spielens geht, sondern nur schnell zwischen zwei Songs. Wie erwartet funktioniert das nur schlecht mit dem Main-Mix, wie ich schnell feststellen muss. Also fix umgeschaltet auf eigenen Mix. Nach Anpassen der Lautstärke am Bodypack passt das wieder. Vor dem nächsten Song schnell wieder zum UE5 gewechselt, und ja, keine Frage – ich hör mich gut und klar, muss aber den Aux-Weg vom Pult etwas nachregeln, da mir der Rest der Band etwas fehlt. Das liegt evtl. auch an der höheren Dämpfung der UE-Hörer, die wenig Schall von der Bühne durchlassen.
Die UE5 Pro stehen dem UE7 als größeres Modell in wenig nach. Als Sänger kann ich die UE5 empfehlen, da sie im Vocal-Bereich sehr klar rüberkommen. Auch für Bassisten und Drummer, die erfahrungsgemäß immer nach mehr Bässen schreien, sollten diese Hörer keine Wünsche offen lassen.
Auf unserer Bühne ist es immer ziemlich laut, von daher möchte ich auf angepasste Hörer, die die beste Außendämpfung liefern, nicht verzichten. Ich habe bei diesem Test wieder die Erfahrung gemacht, dass bei besserer Dämpfung auch ein differenzierter Sound möglich ist. Laut Aussage des Hörgeräteakustikers ist kaum mit Veränderungen des Gehörgangs zu rechnen. Somit sind die Ultimate Custom Hörer als eine Anschaffung fürs Leben zu sehen.
Zum Schluss möchte ich für dieses Review noch klarstellen, dass dies kein Vergleich zu den Fischer Amps Hörern sein kann. Hier würde ich Äpfel mit Birnen vergleichen, da meine beiden Fischer Amps Hörer nicht über Otoplastiken verfügen. Ich werde mir für die FA3 Otoplastiken anfertigen lassen (für die E-Ausführung geht das nicht), das hatte ich eh noch vor, alleine schon, um adäquaten Ersatz zu haben. Dann können wir noch mal über einen realistischen und fairen Vergleich reden
Warum ein Hörer mit Otoplastiken?
Die Entscheidung damals hab ich nie bereut, nachdem ich diverse andere Hörer in günstigeren Preisklassen getestet hatte, auch schon mal Otoplastiken für einen Hörer hab fertigen lassen aber trotzdem nie richtig zufrieden war. Die UE7 haben mich vom ersten Moment an überzeugt. Leider haben sie irgendwann mal eins mitbekommen, vermutlich ein Treiber zerschossen, nachdem sie mir auf den Boden gefallen waren und ein Stück des Gehäuses herausgebrochen war. Ich hab mir dann, um nicht wieder so viel Geld ausgeben zu müssen, und vor allem um adäquaten Ersatz zu haben, falls mir noch mal ein Missgeschick passiert, mir von Fischer Amps die FA3 in den Ausführungen XB und E-XB zugelegt, die sicher keine schlechte Wahl sind, einem UE7 aber qualitativ aber nicht das Wasser reichen können. Wobei ich natürlich auch fairerweise dazusagen muss, dass ich für meine FA3 Hörer keine Otoplastiken habe, und ein wirklicher Vergleich natürlich zwangsweise nicht stattfinden kann.
Um so größer die Freude, als ich von Martin erfuhr, dass ich beim Drums & Percussion Gewinnspiel UE5 Pro gewonnen hab. Damit verbunden ist natürlich auch ein Review, was ich gerne mache. Nur stellt sich als erstes die Frage, in welche Richtung das Review gehen soll. Ich hab mich dafür entschieden einmal den Prozess der Fertigung zu beschreiben, da sich vielleicht viele gar nicht vorstellen können, wie das abläuft, werde aber auch noch auf Unterschiede zum UE7 und auch zu den FA3 eingehen.
Beim Hörgeräteakustiker
Heute ist Samstag, die Gelegenheit zu einem Besuch beim Hörgeräteakustiker in der Stadt, um die Abdrücke für meinen neuen Ultimate Ears UE5 Pro anfertigen zu lassen. Jochen Fischer von Fischer Amps hatte mir bereits Auftragsformular und Farbkarte etc. zugeschickt. Auf dem Auftragsformular ist u.a. auch eine detaillierte Anweisung für den Hörgeräteakustiker enthalten. Normalerweise sollten sich Mitarbeiter bei einem Hörgeräteladen mit Abdrücken auskennen, allerdings sind hier die Anforderungen etwas andere, z.B. dass der Mund während der Härtungsphase der Ohrabformungen geöffnet sein soll, möglichst mit einem Beißblock fixiert wird. Der Grund hierfür ist, dass vor allem bei Sängern, die ihren Mund üblicherweise beim Singen öffnen, die Hörer auch noch mit maximaler Dichtheit geschlossen sind. Ich denke, diese Anweisung basiert auf den langjährigen Erfahrungen von Fischer Amps, letztlich ist für den perfekten Hörer entscheidend, dass die Abdrücke optimal erstellt werden. Und Fischer Amps schickt diese Abdrücke auch nur weiter an Ultimate Ears, wo sie angefertigt werden.
Also, Ohren noch mal frisch gewaschen und mit Q-Tips gereinigt, um etwaige Peinlichkeiten bei Hörgeräteakustiker oder womöglich einer netten Mitarbeiterin dort zu vermeiden, Auftragsformular mit den Anweisungen ausgedruckt und los.
Bei uns in Celle gibt es mehrere Läden, und da ich bereits schon mal gute Erfahrungen mit Kind hatte, war dies auch meine erste Anlaufstelle. Ich hatte befürchtet, dass es gerade am Samstag dort sehr voll ist, was aber glücklicherweise nicht der Fall war, und ich sofort dran kam. Die etwas ältere Dame platzierte mich auf einem Stuhl im Hinterzimmer und legte sich das nötige „Besteck“ zurecht.
Nein, wir sind nicht beim Zahnarzt, auch wenn es vielleicht auf den ersten Blick so aussieht. Das hat alles schon seinen Sinn, denn zuerst wird penibel geschaut, dass der Gehörgang wirklich sauber ist, auch frei von etwaigen Entzündungen, wie sie mir erklärt. Macht Sinn, denn mit irgendwelchen temporären Schwellungen oder so macht ein Abdruck sicherlich kein Sinn.
Dann wird zum Schutz des Trommelfells ein kleiner Pfropfen Watte eingeführt, der mit einem Faden versehen ist, um ihn hinterher wieder sauber entfernen zu können. Das ist etwas unangenehm, denn er wird so nahe wie möglich am Trommelfell platziert. In der Anweisung heißt es auch ausdrücklich, dass die Abformungen mindestens bis zum zweiten Knick sauber ausgeführt werden sollen.
Als nächstes wird dann eine Zwei-Komponenten-Mischung, ähnlich wie der eine oder andere es vielleicht schon mal beim Zahnarzt erleben durfte, in das Ohr eingespritzt. Diese wird nicht, wie ich das sonst kenne, angemischt, sondern kommt direkt aus einer Zwei-Kartuschen-Spritze.
Von innen nach außen wird diese Mischung eingebracht, wobei am Ende die ganze Concha (Ohrmuschel) vollständig und ohne Lufteinschlüsse ausgefüllt sein soll. Am Ende kommt dann noch ein Stück Plastikfolie drauf, wofür, weiß ich nicht, konnte mir die nette Dame auch nicht erklären. „Das machen wir immer so“, war die Antwort. Und nach ca. fünf Minuten Wartezeit konnten die Abdrücke dann herausgenommen werden. Voila! Allerdings war die gute Dame überfordert, als es um die Berechnung dieser Dienstleistung ging. Kommt wohl sehr selten vor. Ich verwies zwar drauf, dass ich das bei ihnen vor ein paar Jahren schon einmal hab machen lassen, wofür mir damals 25 Euro berechnet wurden, sie wollte sich aber mit ihrer Chefin besprechen und eine Rechnung schicken.
Als nächstes dann die Abdrücke in einen Karton zusammen mit dem ausgefüllten Formular und Angabe der gewünschten Farbe zu Fischer Amps geschickt, und dann heißt es warten. In der Zwischenzeit kam dann auch prompt eine Woche später eine Rechnung ins Haus über einen Betrag von 25 Euro.
Knapp drei Wochen später endlich eine Lieferungsankündigung von Fischer Amps. Meine Hörer sind da! In einer schicken Umverpackung befand sich ein ca. 15x10cm großes Alukästchen mit den Hörern, wo auch noch Platz für den Reinigungspinsel und ggf. auch noch ein Ersatzkabel wäre (btw: das muss ich mir unbedingt noch besorgen, denn das von meinem alten UE7 dürfte nicht passen).
Erste Anprobe: die Hörer werden mit einer leichten Drehung eingeführt, danach muss der biegsame Bügel noch hinter dem Ohr angepasst werden – passt, sitzt, top. Schnell mal ans iPhone gestöpselt, Mucke aufgerissen, wow – nichts anderes habe ich erwartet. Fette Bässe, klare Höhen, transparentes Klangbild. Ich kann den nächsten Gig gar nicht erwarten, denn erst da kann ein wirklicher Vergleich stattfinden. So kann ich die UE5Pro vorerst nur mit meinen anderen In-Ear Hörern mit reinen Audiodaten vergleichen. Die Hörer, die ich hierzu heranziehe: UE5 Pro und UE7 Pro, Fischeramps FA3-X und FA3-XE.
Leider ist so ein In-Ear-Hörer Vergleich gar nicht so einfach.
Bei Lautsprecherboxen schaltest Du diese direkt um, und hörst sofort den Unterschied, bei Hörern musst Du diese erst wechseln, und das dauert einen kleinen Augenblick, bis die Hörer optimal sitzen. Trotzdem, mein erster Eindruck hierzu: Die UE haben im Bassbereich deutlich mehr Wumms, obwohl ich schon auf Anraten des Fischer Amps Beratung schon die X-Ausführung genommen habe. Im hohen Frequenzbereich nehmen sie sich alle nichts. Vom Gefühl würde ich sagen, dass Gesangsstimmern bei den UE deutlicher rüberkommen. Dieser erste Test ist in meinem Arbeitszimmer ohne irgendwelche Umgebungsgeräusche gelaufen, wo die Außen-Dämpfung, die bei den UE deutlich höher ist, keine Rolle spielen sollte. Mal sehen, wie sich das auf der Bühne darstellt. Mein erster Eindruck, als ich vor ein paar Monaten vom UE7 auf die Fischeramps gewechselt hatte, dass die FA3 mit der Transparenz der Ultimate Ears nicht mithalten können. Bei dem UE Hörer hatte ich immer ausschließlich den Master des FOH auf mein In-Ear geroutet. Das war insofern sinnvoll, weil wir uns direkt von der Bühne mischen. Und da bei uns das Keyboard neben den Vocals einziges Instrument ohne Direktschall ist, musste es zumindest bei Gigs bis ca. 300 Leute auf dem Master eine Ecke lauter sein als der Rest, damit es draußen passt, was mir als Keyboarder zu Gute kam. Mit den FA Hörern funktionierte das nicht mehr. Es fehlte mir die Transparenz, und so ging ich dazu über, wie es die meisten anderen für In-Ear auch machen, ich mischte mir auf meinem Submixer ein eigenes Signal, bestehend aus meinem Key-Signal und einem Aux-Weg mit den den anderen Instrumenten, so wie meinen Vocals eine Ecke lauter als die anderen Vocals.
Endlich erster Check dann auf der Bühne, wieder den Master auf die Ohren mit den UE5 Pro, anfangs etwas ungewohnt, da ich mittlerweile meine eigenen Signale lauter gewohnt war, aber dann wieder ganz ok. Zum Vergleich die FA3 rein, was natürlich nicht während des Spielens geht, sondern nur schnell zwischen zwei Songs. Wie erwartet funktioniert das nur schlecht mit dem Main-Mix, wie ich schnell feststellen muss. Also fix umgeschaltet auf eigenen Mix. Nach Anpassen der Lautstärke am Bodypack passt das wieder. Vor dem nächsten Song schnell wieder zum UE5 gewechselt, und ja, keine Frage – ich hör mich gut und klar, muss aber den Aux-Weg vom Pult etwas nachregeln, da mir der Rest der Band etwas fehlt. Das liegt evtl. auch an der höheren Dämpfung der UE-Hörer, die wenig Schall von der Bühne durchlassen.
Fazit:
Die UE5 Pro stehen dem UE7 als größeres Modell in wenig nach. Als Sänger kann ich die UE5 empfehlen, da sie im Vocal-Bereich sehr klar rüberkommen. Auch für Bassisten und Drummer, die erfahrungsgemäß immer nach mehr Bässen schreien, sollten diese Hörer keine Wünsche offen lassen.
Auf unserer Bühne ist es immer ziemlich laut, von daher möchte ich auf angepasste Hörer, die die beste Außendämpfung liefern, nicht verzichten. Ich habe bei diesem Test wieder die Erfahrung gemacht, dass bei besserer Dämpfung auch ein differenzierter Sound möglich ist. Laut Aussage des Hörgeräteakustikers ist kaum mit Veränderungen des Gehörgangs zu rechnen. Somit sind die Ultimate Custom Hörer als eine Anschaffung fürs Leben zu sehen.
Zum Schluss möchte ich für dieses Review noch klarstellen, dass dies kein Vergleich zu den Fischer Amps Hörern sein kann. Hier würde ich Äpfel mit Birnen vergleichen, da meine beiden Fischer Amps Hörer nicht über Otoplastiken verfügen. Ich werde mir für die FA3 Otoplastiken anfertigen lassen (für die E-Ausführung geht das nicht), das hatte ich eh noch vor, alleine schon, um adäquaten Ersatz zu haben. Dann können wir noch mal über einen realistischen und fairen Vergleich reden
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