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Review UAD PlugIn: Precision Mix Rack Collection
Dass solide Tools nicht immer teuer sein müssen, zeigt die neue Precision Mix Rack Collection aus dem Hause Universal Audio. Die gibt es nämlich for free.
Bei solch essentiellen PlugIns wie einem Chanel Strip und zwei weiteren interessanten Effekten kann man sich das schon mal genauer anschauen. Dass habe ich gemacht und ein kleines Review zu geschrieben.
Einem geschenkten Gaul guckt man nicht aufs Maul? Da ist was dran.
Angesichts der Tatsache, dass jede DAW, die heute etwas auf sich hält, eigene Chanel Strips oder eben entsprechende Einzel-PlugIns ohnehin mitbringt, sollte man doch schon genauer hinschauen.
Zunächst die Eckdaten
Wir haben hier eine Collection, die aus folgenden Einzel-PlugIns besteht:
- Chanel-Strip mit 5 Band parametrischem EQ und der Dynamiksektion
- Precision Delay Modulation
- Precision Reflection Engine
Der Chanel-Strip
Sehr aufgeräumt, schlicht und unaufgeregt. Hier hat man den klassischen Ansatz beibehalten und ist bei einer analog anmutenden Oberfläche geblieben.
Direkt nach dem Laden erst einmal ein Auge auf die Ressourcenanzeige werfen. Prima, lediglich ein Prozent pro Instanz und (Mono-) Track werden verbraucht!
EQ
Ich benutze Logic und schätze den on-board EQ, für anspruchsvollere Tracks wie Gesang, Drums und Bass verwende ich den FabFilter Pro-Q2.
Klanglich sind diese völlig neutral und das trifft auch für den Precision EQ zu.
Die Bedienung geht intuitiv von der Hand. Schnell sind alle nötigen Parameter gefunden. Auf der linken Seite die unteren Frequenzbänder LF1 und LF 2 mit dem Low-Shelf bzw. Hi-Pass, in der Mitte MF und rechts die hohen Frequenzen HF1 und HF2 mit dem Hi-Shelf bzw. Low-Pass. Die Shelf- bzw. Passwerte sind per Klick auf das entsprechende Symbol schnell einzustellen.
Dazwischen kann die Bandbreite des Filters (Q) stufenlos geregelt werden.
Der genaue Frequenzbereich ist jeweils mit dem kleinen Regler von 20 Hz bis 20 kHz stufenlos regelbar und wird im Display darunter angezeigt bzw. kann dort auch manuell eingegeben werden.
Am großen Gain -Knopf darunter kann jeweils die Signalverstärkung oder -absenkung von -18 bis +18 dB geregelt werden. Ein Klick auf die „0“ setzt den Gain-Wert entsprechend wieder auf 0 dB zurück
Alles in Allem nichts Spannendes. Es handelt sich um einen EQ, der simpel und schnell zu bedienen ist.
Als Brot-und Butter-Effekt gehört ein EQ ja zur Basisausstattung eines jeden Tracks. Dafür eignet sich der Precision EQ auch entsprechend gut. Latenzfreie Entzerrung ist zwar heute normal, man weiß aber trotzdem gern diese Aufgabe in der DSP-Hardware aufgehoben.
Speziell dann, wenn dahinter noch weitere DSP-PlugIns werkeln sollen.
Dank des schonenden DSP-Verbrauchs bekommt man hier auch keine grauen Haare beim Zuweisen von 1-2 Instanzen auf x Tracks.
Dynamisch
Auch hier erwartet uns solide Grundausstattung. Der Logic-User ist auch in diesem Punkt etwas verwöhnt. Von gewissen färbenden Exemplaren abgesehen, halte ich die Logic-eigenen Kompressoren nach wie vor für sehr tauglich und für die meisten Ansprüche sehr gut geeignet.
Was ist nun ein möglicher Vorteil des Precision Dynamik-Moduls?
Ich mag den Aufbau als Chanelstrip. Man hat alles beieinander und kann sich schnell und übersichtlich zwischen den Parametern bewegen. EQ und Dynamikeffekte hängen ja direkt voneinander ab und müssen ohnehin jedesmal aufeinander abgestimmt werden.
Precision Delay Modulation
Hier wird es schon etwas spezieller.
Laden wir also einmal dieses PlugIn, der Blick zum DSP-Meter sagt, ca. 2% DSP-Speicher verbraucht. Das geht in Ordnung.
Dieses PlugIn gibt es in zweifacher Ausführung. Beide sind komplett identisch zu bedienen, unterscheiden sich nur darin, dass das PlugIn mit dem Zusatz L für Long alle Delayzeiten größer als eine Sekunde bedient.
Warum hat UA das nicht in einem PlugIn vereint?
Mit einem Delay und dem nötigen Fingerspitzengefühl kann man viel Leben und Textur in einen Mix bringen, solang man es subtil tut.
Auf diesem Gebiet bin ich selbst noch in der Lernphase.
Jedenfalls bringt das Precision Delay Mod nach meinem Geschmack eine sehr gute Auswahl an Features und Optionen mit.
Und ich finde den Klang auch sehr angenehm, ich will dabei gar nicht das viel strapazierte Wort "Wärme" verwenden, irgendwie trifft das aber schon.
Das Delay kann in 5 Modi betrieben werden
DUAL Delay
Beim Dual Delay werden zwei voneinander unabhängige Delay-Kanäle immer wieder auf sich selbst geschickt.
Beide Kanäle können separat eingestellt werden und unterschiedliche Laufzeiten enthalten.
Auf einer Stereospur können die beiden Kanäle im Panorama frei platziert werden.
XOVR Delay
Hierbei wird der Ausgang von Delay-Kanal A auf den Eingang von Delay-Kanal B geschickt, und umgekehrt.
PING PONG
Das Signal geht ausschließlich in den Eingang von Delay-Kanal A. Dessen Ausgang wird auf den Eingang von Delay-Kanal B geschickt und dessen Ausgang wieder auf den Eingang von A.
CHORUS
Das gleiche Prinzip wie das DUAL Delay, nur eben mit kurzer Delayzeit, um einen Chorus-Effekt zu erhalten.
FLANGER
Wie DUAL Delay, sehr kurze Delayzeit für einen Flanger-Effekt.
Dieses PlugIn finde ich ganz spannend. Klanglich ist das sehr gut gemacht. Die Bedienung ist aufgrund der Komplexität des Effekts und seiner naturgegeben nicht unbedingt intuitiven Parameter ein Stück weit Lernsache.
Ich kenne bisher aber auch nicht ein wirklich simpel zu bedienendes Delay, sobald es über triviale Grundparameter hinaus geht. Die Oberfläche hier finde ich gut gelöst, wenn ich an verschiedene andere Delay-GUIs denke.
Precision Reflection Engine
Letztes Plugin des Bundles ist die Precision Reflection Engine. Wie der Name schon sagt, handelt es sich dabei um ein PlugIn zum Erzeugen künstlicher Räume.
Hier liegt der Fokus auf dem Erzeugen von diversen Ambiences, also weniger auf dem Hall als zusätzlichen Effekt sondern für das räumliche Arbeiten am Mix.
Hilfreiche Werkzeuge für das räumliche Positionieren der einzelnen Schallquellen, klanglich sehr neutral und „HiFi“-mäßig.
Auch hier fällt wieder die angenehm niedrige Systemlast auf.
Dabei kann man die Signale von sehr subtil bis ziemlich entfremdet ordentlich verbiegen.
Sage und schreibe 19 Raumformen (Shape’s) liefert UA mit, da ist reichlich Platz zum Experimentieren.
Ich habe verschiedene Shapes ausprobiert.
Um welche Form es sich dabei handelt könnte ich blind nicht sagen.
Aber - das ist auch wichtiger - es sind deutliche Variationen wahrnehmbar.
Bei manchen anderen PlugIns erwische ich mich dabei, mich nach der Sinnhaftigkeit der angebotenen Shapes zu fragen.
Das trifft übrigens auch auf den Realverb Pro von UA zu (den ich auch sonst nicht sonderlich mag).
Die hier angebotenen Shapes halte ich größtenteils für sehr praxisnah, gut klingend und somit nützlich.
Interessantes Feature ist die Option, die Predelay-Zeit mit dem Takt/die Geschwindigkeit des Projekts zu synchronisieren.
Der Bereich des Predelays ist von 0 zu 300ms wählbar.
Hat man die Sync-Option aktiviert, ist das Predelay komplett an den Takt gebunden,
d.h. die Skalierung wechselt auf musikalische Einteilung (1/16, 1/8T, 1/8 usw.).
Das finde ich sehr praktisch gelöst.
In Kombination mit dem „RECIRC“ benannten Recirculation - Regler lassen sich so sehr einfach gut klingende und vor allem rhythmisch passende Reflektionen erzeugen.
Ich tendiere bei meinen anderen PlugIns gern dazu, mich immer mal wieder im Spiel mit den Räumen zu verlieren.
Das PlugIn hier setzt dem ausufernden Spieltrieb (der natürlich auch Spaß macht) ein paar erwachsene Grenzen.
Will sagen, ich habe das Gefühl, ein „ernsthaftes“ Werkzeug zu bedienen.
Die Raumgrößen sind zwischen einem und 99 Meter einstellbar. Das PlugIn ist also eher auf kleinere Räume ausgelegt.
Riesige Hallwände wird man damit nicht erzeugen können, aber dafür gibt es ja auch andere Kandidaten, wie z.B. den Valhalla Vintage Verb, den ich sehr gern verwende.
Abgerundet wird die Reflection Engine mit einem zuschaltbaren und regelbaren Low Pass - Filter und den Output Controls Pan A/B, Mix, Gain A/B und Output Level.
Ich empfinde die Reflection Engine als ein sehr erwachsenes Werkzeug. Das PlugIn ist gut zu bedienen, folgt dem analogen Layout, klingt gut und erzeugt sehr nutzbare Ergebnisse.
Hier ist klar der Fokus auf die musikalische Nutzung im Mix gelegt.
Spielereien an vagen Parametern, die zu unabsehbaren und schwer zu reproduzierenden Klangerlebnissen führen, sind hier nicht angesagt.
Von meiner Seite ein klasse PlugIn mit Konzentration auf das Wesentliche und sehr natürlichem Klang.
Fazit
Es mag sein, dass man kostenlosen Tools nicht so richtig traut, kommen sie von einem Premium - Hersteller.
Diese Sorge ist aus meiner Sicht hier völlig unbegründet. Man erhält ein solides und praxisnahes Brot und Butter - Tool in gewohnter UA Qualität.
Gerade mit den kleineren Interfaces wie dem Apollo Twin schielt man ja schon öfter auf die DSP-Auslastung.
Mit solch sparsamen PlugIns kann man x Instanzen aufmachen, ohne das UAD Meter auch nur eines Blickes zu würdigen.
Von mir eine volle Empfehlung.
Dass solide Tools nicht immer teuer sein müssen, zeigt die neue Precision Mix Rack Collection aus dem Hause Universal Audio. Die gibt es nämlich for free.
Bei solch essentiellen PlugIns wie einem Chanel Strip und zwei weiteren interessanten Effekten kann man sich das schon mal genauer anschauen. Dass habe ich gemacht und ein kleines Review zu geschrieben.
Einem geschenkten Gaul guckt man nicht aufs Maul? Da ist was dran.
Angesichts der Tatsache, dass jede DAW, die heute etwas auf sich hält, eigene Chanel Strips oder eben entsprechende Einzel-PlugIns ohnehin mitbringt, sollte man doch schon genauer hinschauen.
Zunächst die Eckdaten
Wir haben hier eine Collection, die aus folgenden Einzel-PlugIns besteht:
- Chanel-Strip mit 5 Band parametrischem EQ und der Dynamiksektion
- Precision Delay Modulation
- Precision Reflection Engine
Der Chanel-Strip
Sehr aufgeräumt, schlicht und unaufgeregt. Hier hat man den klassischen Ansatz beibehalten und ist bei einer analog anmutenden Oberfläche geblieben.
Direkt nach dem Laden erst einmal ein Auge auf die Ressourcenanzeige werfen. Prima, lediglich ein Prozent pro Instanz und (Mono-) Track werden verbraucht!
EQ
Ich benutze Logic und schätze den on-board EQ, für anspruchsvollere Tracks wie Gesang, Drums und Bass verwende ich den FabFilter Pro-Q2.
Klanglich sind diese völlig neutral und das trifft auch für den Precision EQ zu.
Die Bedienung geht intuitiv von der Hand. Schnell sind alle nötigen Parameter gefunden. Auf der linken Seite die unteren Frequenzbänder LF1 und LF 2 mit dem Low-Shelf bzw. Hi-Pass, in der Mitte MF und rechts die hohen Frequenzen HF1 und HF2 mit dem Hi-Shelf bzw. Low-Pass. Die Shelf- bzw. Passwerte sind per Klick auf das entsprechende Symbol schnell einzustellen.
Dazwischen kann die Bandbreite des Filters (Q) stufenlos geregelt werden.
Der genaue Frequenzbereich ist jeweils mit dem kleinen Regler von 20 Hz bis 20 kHz stufenlos regelbar und wird im Display darunter angezeigt bzw. kann dort auch manuell eingegeben werden.
Am großen Gain -Knopf darunter kann jeweils die Signalverstärkung oder -absenkung von -18 bis +18 dB geregelt werden. Ein Klick auf die „0“ setzt den Gain-Wert entsprechend wieder auf 0 dB zurück
Alles in Allem nichts Spannendes. Es handelt sich um einen EQ, der simpel und schnell zu bedienen ist.
Als Brot-und Butter-Effekt gehört ein EQ ja zur Basisausstattung eines jeden Tracks. Dafür eignet sich der Precision EQ auch entsprechend gut. Latenzfreie Entzerrung ist zwar heute normal, man weiß aber trotzdem gern diese Aufgabe in der DSP-Hardware aufgehoben.
Speziell dann, wenn dahinter noch weitere DSP-PlugIns werkeln sollen.
Dank des schonenden DSP-Verbrauchs bekommt man hier auch keine grauen Haare beim Zuweisen von 1-2 Instanzen auf x Tracks.
Dynamisch
Auch hier erwartet uns solide Grundausstattung. Der Logic-User ist auch in diesem Punkt etwas verwöhnt. Von gewissen färbenden Exemplaren abgesehen, halte ich die Logic-eigenen Kompressoren nach wie vor für sehr tauglich und für die meisten Ansprüche sehr gut geeignet.
Was ist nun ein möglicher Vorteil des Precision Dynamik-Moduls?
Ich mag den Aufbau als Chanelstrip. Man hat alles beieinander und kann sich schnell und übersichtlich zwischen den Parametern bewegen. EQ und Dynamikeffekte hängen ja direkt voneinander ab und müssen ohnehin jedesmal aufeinander abgestimmt werden.
Precision Delay Modulation
Hier wird es schon etwas spezieller.
Laden wir also einmal dieses PlugIn, der Blick zum DSP-Meter sagt, ca. 2% DSP-Speicher verbraucht. Das geht in Ordnung.
Dieses PlugIn gibt es in zweifacher Ausführung. Beide sind komplett identisch zu bedienen, unterscheiden sich nur darin, dass das PlugIn mit dem Zusatz L für Long alle Delayzeiten größer als eine Sekunde bedient.
Warum hat UA das nicht in einem PlugIn vereint?
Mit einem Delay und dem nötigen Fingerspitzengefühl kann man viel Leben und Textur in einen Mix bringen, solang man es subtil tut.
Auf diesem Gebiet bin ich selbst noch in der Lernphase.
Jedenfalls bringt das Precision Delay Mod nach meinem Geschmack eine sehr gute Auswahl an Features und Optionen mit.
Und ich finde den Klang auch sehr angenehm, ich will dabei gar nicht das viel strapazierte Wort "Wärme" verwenden, irgendwie trifft das aber schon.
Das Delay kann in 5 Modi betrieben werden
DUAL Delay
Beim Dual Delay werden zwei voneinander unabhängige Delay-Kanäle immer wieder auf sich selbst geschickt.
Beide Kanäle können separat eingestellt werden und unterschiedliche Laufzeiten enthalten.
Auf einer Stereospur können die beiden Kanäle im Panorama frei platziert werden.
XOVR Delay
Hierbei wird der Ausgang von Delay-Kanal A auf den Eingang von Delay-Kanal B geschickt, und umgekehrt.
PING PONG
Das Signal geht ausschließlich in den Eingang von Delay-Kanal A. Dessen Ausgang wird auf den Eingang von Delay-Kanal B geschickt und dessen Ausgang wieder auf den Eingang von A.
CHORUS
Das gleiche Prinzip wie das DUAL Delay, nur eben mit kurzer Delayzeit, um einen Chorus-Effekt zu erhalten.
FLANGER
Wie DUAL Delay, sehr kurze Delayzeit für einen Flanger-Effekt.
Dieses PlugIn finde ich ganz spannend. Klanglich ist das sehr gut gemacht. Die Bedienung ist aufgrund der Komplexität des Effekts und seiner naturgegeben nicht unbedingt intuitiven Parameter ein Stück weit Lernsache.
Ich kenne bisher aber auch nicht ein wirklich simpel zu bedienendes Delay, sobald es über triviale Grundparameter hinaus geht. Die Oberfläche hier finde ich gut gelöst, wenn ich an verschiedene andere Delay-GUIs denke.
Precision Reflection Engine
Letztes Plugin des Bundles ist die Precision Reflection Engine. Wie der Name schon sagt, handelt es sich dabei um ein PlugIn zum Erzeugen künstlicher Räume.
Hier liegt der Fokus auf dem Erzeugen von diversen Ambiences, also weniger auf dem Hall als zusätzlichen Effekt sondern für das räumliche Arbeiten am Mix.
Hilfreiche Werkzeuge für das räumliche Positionieren der einzelnen Schallquellen, klanglich sehr neutral und „HiFi“-mäßig.
Auch hier fällt wieder die angenehm niedrige Systemlast auf.
Dabei kann man die Signale von sehr subtil bis ziemlich entfremdet ordentlich verbiegen.
Sage und schreibe 19 Raumformen (Shape’s) liefert UA mit, da ist reichlich Platz zum Experimentieren.
Ich habe verschiedene Shapes ausprobiert.
Um welche Form es sich dabei handelt könnte ich blind nicht sagen.
Aber - das ist auch wichtiger - es sind deutliche Variationen wahrnehmbar.
Bei manchen anderen PlugIns erwische ich mich dabei, mich nach der Sinnhaftigkeit der angebotenen Shapes zu fragen.
Das trifft übrigens auch auf den Realverb Pro von UA zu (den ich auch sonst nicht sonderlich mag).
Die hier angebotenen Shapes halte ich größtenteils für sehr praxisnah, gut klingend und somit nützlich.
Interessantes Feature ist die Option, die Predelay-Zeit mit dem Takt/die Geschwindigkeit des Projekts zu synchronisieren.
Der Bereich des Predelays ist von 0 zu 300ms wählbar.
Hat man die Sync-Option aktiviert, ist das Predelay komplett an den Takt gebunden,
d.h. die Skalierung wechselt auf musikalische Einteilung (1/16, 1/8T, 1/8 usw.).
Das finde ich sehr praktisch gelöst.
In Kombination mit dem „RECIRC“ benannten Recirculation - Regler lassen sich so sehr einfach gut klingende und vor allem rhythmisch passende Reflektionen erzeugen.
Ich tendiere bei meinen anderen PlugIns gern dazu, mich immer mal wieder im Spiel mit den Räumen zu verlieren.
Das PlugIn hier setzt dem ausufernden Spieltrieb (der natürlich auch Spaß macht) ein paar erwachsene Grenzen.
Will sagen, ich habe das Gefühl, ein „ernsthaftes“ Werkzeug zu bedienen.
Die Raumgrößen sind zwischen einem und 99 Meter einstellbar. Das PlugIn ist also eher auf kleinere Räume ausgelegt.
Riesige Hallwände wird man damit nicht erzeugen können, aber dafür gibt es ja auch andere Kandidaten, wie z.B. den Valhalla Vintage Verb, den ich sehr gern verwende.
Abgerundet wird die Reflection Engine mit einem zuschaltbaren und regelbaren Low Pass - Filter und den Output Controls Pan A/B, Mix, Gain A/B und Output Level.
Ich empfinde die Reflection Engine als ein sehr erwachsenes Werkzeug. Das PlugIn ist gut zu bedienen, folgt dem analogen Layout, klingt gut und erzeugt sehr nutzbare Ergebnisse.
Hier ist klar der Fokus auf die musikalische Nutzung im Mix gelegt.
Spielereien an vagen Parametern, die zu unabsehbaren und schwer zu reproduzierenden Klangerlebnissen führen, sind hier nicht angesagt.
Von meiner Seite ein klasse PlugIn mit Konzentration auf das Wesentliche und sehr natürlichem Klang.
Fazit
Es mag sein, dass man kostenlosen Tools nicht so richtig traut, kommen sie von einem Premium - Hersteller.
Diese Sorge ist aus meiner Sicht hier völlig unbegründet. Man erhält ein solides und praxisnahes Brot und Butter - Tool in gewohnter UA Qualität.
Gerade mit den kleineren Interfaces wie dem Apollo Twin schielt man ja schon öfter auf die DSP-Auslastung.
Mit solch sparsamen PlugIns kann man x Instanzen aufmachen, ohne das UAD Meter auch nur eines Blickes zu würdigen.
Von mir eine volle Empfehlung.
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