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CarstenO
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Hallo zusammen,
ich möchte Euch die jeweils passive Variante der 10- und 12-Zoll-großen „The Box Pro Mon“ für aktuell 239 € (Mon P10), bzw. 279 € (Mon P12) vorstellen. In Abmessungen, Bestückung und Gewicht sind sie den Omnitronic KM 110 (größerer Hochtöner), bzw. KM 112 ziemlich ähnlich. Beide Alternativen sind m.W. nicht mehr als Passivboxen erhältlich.
Die Thomann-Passivmonitore kamen auch hier schon vor:
the box pro Mon P12
the box pro Mon P15
Produktbeschreibung
Der optische und mechanische Eindruck ist preisbezogen ziemlich gut. Terminal und Lautsprecherchassis sind mit Gewindeschrauben befestigt. Das Gitter wird von selbstschneidenden Schrauben gehalten. Die Gehäusekanten sind abgeschrägt, wodurch sich eine bessere Stoßempfindlichkeit ggü. „harten“ 90-Gradwinkeln ergibt. Der Lack wirkt etwas dünn aufgetragen und ich würde in jedem Fall die passenden Schutzhüllen kaufen. Das Gitter ist so befestigt, dass ich keine Störgeräusche durch Mitschwingen oder Kratzgeräusche auf Holz erwarten würde. Bei besseren Boxen dieser Art wäre vermutlich nicht Metall direkt auf Holz befestigt, sondern ein Schaumstoff- oder Gummistreifen dazwischen.
Ohne die Boxen in ihren klanglichen Eigenschaften eingeordnet zu haben, wäre mir zu diesem Preis kein Selbstbau mit diesem Qualitätseindruck möglich.
Auch ein Blick hinter die Kulissen offenbart nichts Schlimmes. Mir fällt im Vergleich zur Omnitronic KM 110 der kleine Hochtöner der Pro Mon P10 auf.
Die Frequenzweiche hingegen wirkt auf mich gut dimensioniert, offensichtlich mit 12 dB steilen Filtern für beide Wege (Omnitronic nur im Hochpass), sowie einer Pegelanpassung für den Hochtöner.
Messungen
Ich habe im Wohnraum einfache Frequenzgangmessungen auf Achse in einem Meter Abstand vorgenommen. Den Anfang macht die Pro Mon P10.
Als FOH-Box:
Als Wedge ab 100 Hz:
Und zwei P10- Boxen im Vergleich (FOH-Aufstellung):
Die Kurven gehen an verschiedenen Stellen erkennbar auseinander. Für den angedachten Zweck zum aufgerufenen Preis sicherlich nicht der Auslöser für einen Weltuntergang.
Ich habe mit dem Grafikequalizer im Digitalpult folgende Einstellungen zur Linearisierung als FOH-Box,
bzw. als Wedge
vorgenommen. Im Vergleich der unkorrigierten Frequenzgänge zeigt die Pro Mon P10 als FOH-Box stärker ausgeprägte Welligkeiten und macht stärkere Eingriffe erforderlich. Insgesamt können sich beide Kurven nach einer Korrektur aber echt sehen lassen und stehen höherpreisigen Modellen nicht nach. Als Wedge fand ich das Ergebnis sogar richtig gut. Einzelne Anhebungen oberhalb von 1 kHz kann man zugunsten einer geringeren Feedbackanfälligkeit zurück nehmen.
Und die Pro Mon P12 als FOH-Box ab 60 Hz
und als Wedge ab 100 Hz
Der Einbruch ab 2 kHz bereitet mir Sorgen. Die Korrekturen brachten hinsichtlich der Messwerte keine so großen Verbesserungen wie bei der Pro Mon P 10.
Die Korrektur für den FOH-Betrieb ab 60 Hz
Die Senke kurz nach der Übernahme durch den Hochtöner bleibt erhalten.
Wieder etwas weniger wellig im Wedge-Betrieb ab 100 Hz
Bühnenpraxis
Auf der Bühne habe ich die Monitore ausschließlich mit ihren Equalizereinstellungen betrieben. Insgesamt ist The Box Pro Mon P12 der universellere Monitor, da er pegelfester, klangneutraler und breitbandiger ist. Im Vergleich zur LD Systems Stinger 10 G3 fehlt es beiden Pro Mon an allen Ecken und Enden. Der P12 nähert sich, bleibt aber auch auf Abstand. Die Feedbackanfälligkeit war – vermutlich trotz oder wegen stärkerer Eingriffe in den Frequenzgang - höher als mit den Stinger10.
Sänger bemängeln einen näselnden Klangcharakter, hatten aber zur Hörbarkeit der zugewiesenen Signale keine Einwände.
Als Endstufe verwende ich seit einigen Jahren die t.amp TSA 4-300.
Kaufen?
Die Pro Mons sehen „amtlich“ aus, sind recht leicht und erfüllen ihren Zweck. Mehr nicht! You get what you pay for.
An Monitoren zu sparen hieße am falschen Ende zu sparen. Für 110 EUR mehr gibt es die bessere LD Systems Stinger 10 G3. Die koaxiale Bauweise der Pro Mons brachte auf der Bühne – außer den Abmessungen - keinen erkennbaren Vorteil ggü. der getrennten Anordnung von Tief- und Hochtönern der Stinger 10. Vielmehr waren mit der Stinger 10 höhere rückkopplungsfreie Pegel möglich.
Liebe Grüße,
Carsten
ich möchte Euch die jeweils passive Variante der 10- und 12-Zoll-großen „The Box Pro Mon“ für aktuell 239 € (Mon P10), bzw. 279 € (Mon P12) vorstellen. In Abmessungen, Bestückung und Gewicht sind sie den Omnitronic KM 110 (größerer Hochtöner), bzw. KM 112 ziemlich ähnlich. Beide Alternativen sind m.W. nicht mehr als Passivboxen erhältlich.
Die Thomann-Passivmonitore kamen auch hier schon vor:
the box pro Mon P12
the box pro Mon P15
Produktbeschreibung
- Bestückung: 10”, 1” Coax
- Belastbarkeit: 250 W RMS, 500 W Peak
- Abstrahlwinkel: 80° x 80°
- Maximalpegel: 123 dB
- Frequenzbereich: 60 - 20000 Hz
- Impedanz: 8 Ohm
- Speaker Twist In/Out
- eingebauter Stativflansch
- Abmessungen: 300 x 480 x 420 mm
- Gewicht: 10 kg
- Bestückung: 12" und 1,35" Coax Lautsprecher
- Belastbarkeit: 350 W RMS, 700 W Peak
- Abstrahlwinkel: 80°x 80°
- max. Schalldruckpegel: 124 dB
- Frequenzbereich: 50 - 20000 Hz
- Impedanz: 8 Ohm
- Speaker Twist Ein- und Ausgang
- eingebauter Stativflansch
- Abmessungen: 510 x 340 x 500 mm
- Gewicht: 14 kg
Der optische und mechanische Eindruck ist preisbezogen ziemlich gut. Terminal und Lautsprecherchassis sind mit Gewindeschrauben befestigt. Das Gitter wird von selbstschneidenden Schrauben gehalten. Die Gehäusekanten sind abgeschrägt, wodurch sich eine bessere Stoßempfindlichkeit ggü. „harten“ 90-Gradwinkeln ergibt. Der Lack wirkt etwas dünn aufgetragen und ich würde in jedem Fall die passenden Schutzhüllen kaufen. Das Gitter ist so befestigt, dass ich keine Störgeräusche durch Mitschwingen oder Kratzgeräusche auf Holz erwarten würde. Bei besseren Boxen dieser Art wäre vermutlich nicht Metall direkt auf Holz befestigt, sondern ein Schaumstoff- oder Gummistreifen dazwischen.
Ohne die Boxen in ihren klanglichen Eigenschaften eingeordnet zu haben, wäre mir zu diesem Preis kein Selbstbau mit diesem Qualitätseindruck möglich.
Auch ein Blick hinter die Kulissen offenbart nichts Schlimmes. Mir fällt im Vergleich zur Omnitronic KM 110 der kleine Hochtöner der Pro Mon P10 auf.
Die Frequenzweiche hingegen wirkt auf mich gut dimensioniert, offensichtlich mit 12 dB steilen Filtern für beide Wege (Omnitronic nur im Hochpass), sowie einer Pegelanpassung für den Hochtöner.
Messungen
Ich habe im Wohnraum einfache Frequenzgangmessungen auf Achse in einem Meter Abstand vorgenommen. Den Anfang macht die Pro Mon P10.
Als FOH-Box:
Als Wedge ab 100 Hz:
Und zwei P10- Boxen im Vergleich (FOH-Aufstellung):
Die Kurven gehen an verschiedenen Stellen erkennbar auseinander. Für den angedachten Zweck zum aufgerufenen Preis sicherlich nicht der Auslöser für einen Weltuntergang.
Ich habe mit dem Grafikequalizer im Digitalpult folgende Einstellungen zur Linearisierung als FOH-Box,
bzw. als Wedge
vorgenommen. Im Vergleich der unkorrigierten Frequenzgänge zeigt die Pro Mon P10 als FOH-Box stärker ausgeprägte Welligkeiten und macht stärkere Eingriffe erforderlich. Insgesamt können sich beide Kurven nach einer Korrektur aber echt sehen lassen und stehen höherpreisigen Modellen nicht nach. Als Wedge fand ich das Ergebnis sogar richtig gut. Einzelne Anhebungen oberhalb von 1 kHz kann man zugunsten einer geringeren Feedbackanfälligkeit zurück nehmen.
Und die Pro Mon P12 als FOH-Box ab 60 Hz
und als Wedge ab 100 Hz
Der Einbruch ab 2 kHz bereitet mir Sorgen. Die Korrekturen brachten hinsichtlich der Messwerte keine so großen Verbesserungen wie bei der Pro Mon P 10.
Die Korrektur für den FOH-Betrieb ab 60 Hz
Die Senke kurz nach der Übernahme durch den Hochtöner bleibt erhalten.
Wieder etwas weniger wellig im Wedge-Betrieb ab 100 Hz
Bühnenpraxis
Auf der Bühne habe ich die Monitore ausschließlich mit ihren Equalizereinstellungen betrieben. Insgesamt ist The Box Pro Mon P12 der universellere Monitor, da er pegelfester, klangneutraler und breitbandiger ist. Im Vergleich zur LD Systems Stinger 10 G3 fehlt es beiden Pro Mon an allen Ecken und Enden. Der P12 nähert sich, bleibt aber auch auf Abstand. Die Feedbackanfälligkeit war – vermutlich trotz oder wegen stärkerer Eingriffe in den Frequenzgang - höher als mit den Stinger10.
Sänger bemängeln einen näselnden Klangcharakter, hatten aber zur Hörbarkeit der zugewiesenen Signale keine Einwände.
Als Endstufe verwende ich seit einigen Jahren die t.amp TSA 4-300.
Kaufen?
Die Pro Mons sehen „amtlich“ aus, sind recht leicht und erfüllen ihren Zweck. Mehr nicht! You get what you pay for.
An Monitoren zu sparen hieße am falschen Ende zu sparen. Für 110 EUR mehr gibt es die bessere LD Systems Stinger 10 G3. Die koaxiale Bauweise der Pro Mons brachte auf der Bühne – außer den Abmessungen - keinen erkennbaren Vorteil ggü. der getrennten Anordnung von Tief- und Hochtönern der Stinger 10. Vielmehr waren mit der Stinger 10 höhere rückkopplungsfreie Pegel möglich.
Liebe Grüße,
Carsten
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