[Review] TASCAM - DR-60D MkII

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Achtung… Aufnahme!


Preis: 169 €

Hersteller:


Bei TASCAM handelt es sich um eine Marke der TEAC Corporation. TEAC Corporation ist ein internationales Unternehmen mit Hauptsitz in Tokio. Die Europazentrale des Unternehmens befindet sich in Wiesbaden. Aus der amerikanischen Niederlassung der Teac-HiFi-Sparte ging 1971 Tascam (Teac Audio Systems Corporation Of America) als eigene Marke für Aufnahme- und Tonstudiotechnik hervor. Angeboten wurden DAT-Recorder für den professionellen Einsatz und verschiedene Portastudio genannte Mehrspur-Recorder. Sie basierten zunächst auf Compact Cassetten, später auch auf anderen Speichermedien, wie der Daten-MiniDisc beziehungsweise heute Festplatten mit USB-Interface und digitale Audiorekorder mit Aufzeichnung auf Festspeicher.

(vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/TEAC_(Elektronikunternehmen))

Ausgangslage:

Ziel war es, von einem Chor gute, wenn auch nicht professionelle, Aufnahmen in Bild und Ton zu machen. Für das Bild (Film) stand mir meine Nikon D800 zur Verfügung. Für den Ton sollte ein entsprechender Audiorekorder angeschafft werden. Zunächst gingen wir dabei davon aus, dass uns eine Stereoaufnahme reichen würde. Als Mikrofone sollten zwei sE Electronics X1S genutzt werden. Folglich sollte das Gerät auch über Phantom-Power verfügen.

Spezifikationen:
  • bis zu 24 Bit / 96 kHz
  • Stereo oder 4-Spur Aufnahme auf SD/SDHC Card
  • WAV- und BWF-Aufnahmeformat
  • Aufnahmepegel individuell einstellbar für Spur 1, 2 und 3+4
  • schaltbarer Trittschallfilter
  • HI+PLUSFunktion für max. Eingangsverstärkung von 64 dB
  • 2 kombinierte XLR/Klinke Mikrofon-/Line-Eingänge mit zuschaltbarer Phantomspeisung 24/48 Volt
  • Camera In- und Out-Buchse 3.5 mm Miniklinke Stereo
  • Kopfhörerausgang 3.5 mm Miniklinke Stereo
  • Line-Ausgang 3.5 mm Miniklinke Stereo
  • USB 2.0
  • Mikroklinke Buchse 2,5 mm für optionale Fernbedienung
  • Stromversorgung: 4x AA Batterien, USB oder optionales Netzteil (Tascam PS-P520E)
  • Stromquelle wechselt bei Bedarf automatisch von extern auf intern (mit Displaymeldung)
  • Abmaße: 133 x 93 x 78 mm
  • Gewicht: 510 g
Zwei oder vier Spuren?

Der Tascam DR-60D MkII verfügt über zwei „vollwertige“ Spuren und zwei Line-In-Spuren. Die Spuren 1 und 2 nehmen an den Eingängen XLR-Stecker oder TRS-Stecker auf und können Phantomspeisung ausgeben. Die Spuren 3 und 4 liegen als 3,5mm TRS-Klinkenbuchse vor. Möchte man auch hier Kondensatormikrofone anschließen, dann muss man ein kleines Mischpult dazwischen schalten. Zudem teilen sich die Spuren 3 und 4 ein gemeinsames Poti zum Aussteuern.

Stromversorgung:

Das Tascam DR-60D MkII kann wahlweise mit vier AA-Batterien, einem optional erhältlichen Netzteil (Tascam PS-P520E) oder per USB-Buchse mit Strom versorgt werden. Dabei zeigt sich, dass die Versorgung mit AA-Batterien, insbesondere bei Ausgabe von Phantomspannung, eher eine Notlösung für den Fall ist, dass die externe Stromversorgung unterbrochen wird, denn lange betrieben werden kann das Tascam DR-60D MkII damit nicht. Konkret reden wir hier über eine Nutzungsdauer von unter einer Stunde. Es ist also bei der Aufnahme entweder das externe Netzteil oder eben beispielsweise eine USB-Powerbank einzusetzen. Sollte das externe Netzteil versehentlich gezogen werden oder die USB-Powerbank mangels Ladung gewechselt werden müssen, schaltet das Tascam DR-60D MkII selbstständig auf die eingelegten AA-Batterien um ohne dabei die Aufnahme zu unterbrechen. Wenn man die internen Batterien tatsächlich nur als Notfallbackup betrachtet, dann ist das gut gelöst. Wenn man aber allein mit diesen seine Aufnahmen bestreiten will, dann verbraucht das Tascam DR-60D MkII einfach zu viel Strom um damit sinnvoll betrieben werden zu können.

Zudem ist noch zu erwähnen, dass die Füllstandanzeige der Batterien im Display wenig Aussagekräftig ist. Zu Beginn fällt sie sehr schnell ab. Später bleibt sie auf niedrigem Niveau erstaunlich lange konstant um dann am Ende plötzlich leere Batterien zu melden. Dies tritt sowohl bei der Verwendung von Batterien als auch von Akkus auf.

Bedienung:

Die Bedienung des Tascam DR-60D MkII ist über weite Strecken selbsterklärend. Das Display wirkt etwas altbacken ist aber übersichtlich und gut zu erkennen. Für alle grundlegenden Funktionen gibt es dezidierte Potis, Knöpfe und Schalter. Genau das ist ein echter Pluspunkt für das Tascam DR-60D MkII. Ein Griff und die entsprechende Einstellung ist gemacht. Mal eben die Aussteuerung korrigieren ist dank Potis kein Tip-Tip-Tip, sondern wirklich gut und präzise machbar. Hier geht das Konzept des Tascam DR-60D MkII für mich voll auf.

Natürlich gibt es eine Reihe von weiteren Funktionen, für die man sich mit unterschiedlichen Menüebenen auseinandersetzen muss. Diese sind aber fast durchgängig sehr logisch und auch ohne ein intensives Studium der Bedienungsanleitung zu verstehen.

DSC_0174.jpg


Synchronisation mit der Kamera:

Ein echter Vorteil dieses Geräts sind die Camera IN und OUT Buchsen. Somit lässt sich eine nachträgliche Synchronisation von Bild und Ton wirklich sehr elegant realisieren. Dies wird noch abgerundet durch die dezidierte Klappentexte an der Vorderseite. Durch die Möglichkeit das Camera OUT Signal zu regulieren ist ein hohes Maß an Kompatibilität gegeben. Dies ist wirklich ein großer Vorteil des Tascam DR-60D MkII.

DSC_0175.jpg


Verbindung mit Stativ und Kamera:

Der Tascam DR-60D MkII ist derart gestaltet, dass er mittels 1/4-Zoll Verbindungen zwischen Stativ und Kamera geschraubt werden kann. Dies war auch ein Grund, warum wir dieses Gerät mit als erstes in Betracht zogen für unseren Zweck. Leider zeigte sich hier eine Mangelleistung der verantwortlichen Entwickler bei Tascam: Die gesamte Konstruktion ist einfach nicht hinreichend stabil. Sobald der Aufbau aus Kamera und Objektiv auf dem Tascam DR-60D MkII ein etwas höheres Gewicht erreicht und seinen Schwerpunkt nicht mehr mittig über dem Tascam DR-60D MkII hat fängt die Kamera auf dem Tascam DR-60D MkII an zu schwanken. Die gesamte Konstruktion des Tascam DR-60D MkII müsste deutlich steifer sein, um in dem angedachten Sinne gut eingesetzt werden zu können. So wird das Gefühl vermittelt, dass das Tascam DR-60D MkII jeden Moment zerbrechen könnte. Sorry, aber das ist einfach mal ganz schlecht gemacht.

DSC_0177.jpg


Klang:

Klanglich ist an dem Tascam DR-60D MkII absolut nichts zu bemängeln. Dies gilt sowohl für Aufnahme als auch für die Wiedergabe. Hier spielt der Tascam DR-60D MkII - insbesondere wenn man seinen Preis bedenkt - auf wirklich vernünftigen Niveau. Die verwendeten Preamps leisten eine gute Verstärkung und produzieren für die Aufnahme ausreichend Pegel. Der Klang bleibt dabei offen und transparent. Alles gut an dieser Stelle.

Warum zurück geschickt?

Letztlich war es eine Mischung aus verschiedenen Gründen, warum wir uns letztlich gegen den Tascam DR-60D MkII entschieden haben.

Zum einen mussten wir feststellen, dass das Konzept von 2 echten und zwei „halben“ Spuren für den angedachten Zweck nicht aufging. Das kann man nicht dem Gerät anlasten, sondern muss es unserer mangelnden Erfahrung zurechnen. Wir haben gelernt, dass es für unsere Zwecke unerlässlich ist, mindestens vier vollwertige Spuren zur Verfügung zu haben.

Zum anderen finde ich die wackelige Konstruktion bei der Verwendung zwischen Stativ und Kamera ganz gruselig. Hier bekam ich echt Angst um das Equipment. Das ist eine echte Fehlkonstruktion.

Fazit:

Wer mit zwei vollwertigen Spuren plus einer Line-In-Stereospur auskommt und wer keine schweren Aufbauten auf das Tascam DR-60D MkII setzen möchte, der sollte sich das Gerät mal ansehen. Klanglich git es nichts zu meckern und auch das Bedienkonzept konnte mich überzeugen. Für den aufgerufenen Preis bekommt man hier weit mehr als man erwarten könnte. Allerdings sollte man auch noch die Anschaffung einer USB-Powerbank und/oder des Netzteils Tascam PS-P520E mit einkalkulieren.

Produktinformation des Herstellers: https://www.tascam.eu/de/dr-60dmkii.html

Bedienungsanleitung:
https://www.tascam.eu/de/docs/DR-60DMKII_Referenzhandbuch.pdf
 
Eigenschaft
 
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Klingt eigentlich ganz interessant:)

Zum Verständnis noch eine Frage. Synchronisiert das System automatisch Video und Ton im Gerät? Oder wie genau funktioniert das mit dem Camera in?
 
Synchronisiert das System automatisch Video und Ton im Gerät?

Nein.

Oder wie genau funktioniert das mit dem Camera in?

Kamera und TASCAM werden verbunden. Beide zeichnen eine Audiospur auf. Die Audiospur der Kamera ist natürlich qualitativ bescheiden, aber sie hat die gleichen Peaks wie die Audiospur des TASCAM. So geht es sehr einfach im Videoeditor die Audiospur des TASCAM mit der Bildspur der Kamera zu synchronisieren.
 
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Kamera und TASCAM werden verbunden. Beide zeichnen eine Audiospur auf. Die Audiospur der Kamera ist natürlich qualitativ bescheiden, aber sie hat die gleichen Peaks wie die Audiospur des TASCAM. So geht es sehr einfach im Videoeditor die Audiospur des TASCAM mit der Bildspur der Kamera zu synchronisieren.

Ah, super, Danke:)

Ich hab mir gerade eine Nikon D3500 bestellt und da kam mir Dein Review gerade recht. Da unsere Band langsam aus dem Winterschlaf erwacht, ist das gar keine schlechte Idee:)

Glaubst du dass die Instabilität hauptsächlich von der "Kopflastigkeit" mit dem Teleobjektiv herrührte. Wäre das mit einem kürzeren Objektiv, z.B. dem 18-55er Kitobjektiv genauso problematisch?
 
Die D3500 ist ja eine ganze Ecke leichter als meine D700/800. Schwer zu sagen, aber ich würde einen Versuch wagen.
 
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Ich verwende einen DR-70D. Der vereint die Vorteile des DR-60D in sich und versucht die Nachteile zu vermeiden. Die Konstruktion ist weniger wackelig. Die eingebauten Mics sind allerdings wegen ihrer komischen Anordnung nur eingeschränkt verwendbar. Für Atmo gehen sie, für Probemitschnitte auch, für ernsthafte Musikaufnahmen aber kaum. Naja, dafür hat man ja vier Kanäle mit optionaler Phantomspeisung, da kann man externe Mics dranhängen.

Die Anordnung als Untersatz unter der Kamera verwende ich aber auch beim DR-70D schon lange nicht mehr. Solange man die Kamera nicht bewegt, geht das mit dem Ding schon klar, aber sobald ich mal schwenken muss, stört alles, was zu viel Gewicht auf den Stativkopf bringt. Das gilt auch für den großen externen 7" Field Monitor. Trotz Sachtler-Stativkopf zu viel Gezitter und Gezappel. (Kamera: Meist Panasonic GH5, Rohre bis 150mm, also 300mm KB-equiv.)

Da der Tonrecorder noch weniger als ein Monitor unbedingt mitschwenken muss, kann man solche Dinge mit einer entsprechenden Clamp auch an ein Stativbein klemmen... das sieht zwar seltsam aus, sollte aber auch mit dem DR-60D funktionieren. Dann muss eben das Kabel fürs Klappensignal etwas länger ausfallen.
 
Den TASCAM DR-70D hatten wir auch überlegt zu ordern. Aber preislich lag er seinerzeit noch über dem ZOOM H6 für den wir uns dann entschieden haben.
 
Ich habe den DR-70D wieder verkauft. Mir ging es auf den Keks, dass der sämtliche Einstellungen (inkl. Uhrzeit und Datum) vergisst, sobald man zulange keine Batterien drin hat oder die Akkus in die Knie gehen.
Das scheint der Lieblingsbug von Tascam zu sein, hatte der DR100 auch.
Tascam ist deshalb für mich NoGo.

Zudem ist die Menüstruktur derart unlogisch, dass man wenn man das Gerät nicht jeden Tag in den Fingern hat, sich eine Wolf sucht um z.B. die Phantomspeisung ein und die entsprechenden XLR-Eingänge scharf zu schalten.
Wenn sowieso schon Hektik ist und die Mitmusiker endlich spielen wollen ist das ganz großes Kino.
 
Ich hab halt immer die Eneloop-Akkus drin, das geht dann schon. Auch beim DR-70D ist die Laufzeit auf Batterie eher mau, mit diesen Akkus aber besser. Wie bei allen diesen Geräten muss man mit Netzteilen aufpassen, wenn man das Gerät z.B. an ein Mischpult anschließt, da schleichen sich gerne Pfeiftöne schlechter Schaltnetzteile ein.

Die Menüführung ist in der Tat unbequem beim DR-70D. Da hilft Routine... und Bandmitglieder, die mich nicht stressen, meide ich allerdings unabhängig vom eingesetzten Recorder. :evil:
 
Och, die Bandmitglieder meinen das ja nicht mal bös, aber wenn der eine vom letzten Glass Tiger Konzert und der andere von rasierten weiblichen Intimbereichen erzählt - typische Proberaumgespräche halt - ist man(n) doch etwas abgelenkt.
 
Na in dem Fall würde ich den Recorder an ein Netzteil anschließen und die Aufnahme durchlaufen lassen. Wer weiß, zu was man die intimen Informationen noch gebrauchen kann. :D:D:D
 
Mach' ich auch manchmal, inzwischen haben wir aber aufgerüstet: Zoom L-12.
Das hat gar keine Batterie und weiß dennoch wieviel Uhr es ist.
 

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