Mfk0815
PA-Mod & HCA Digitalpulte
Ich habe durch Vermittlung von @Martin Hofmann vom RCF Vertrieb eine Teststellung des neuen Digitalmixers M18 erhalten. Hiermit ein großes Dankeschön an Michael Mäurer für die Teststellung.
Grundsätzlich ist es immer interessant wenn RCF etwas auf den Markt bringt obwohl ich diese Firma hauptsächlich als Boxenhersteller auf dem Radar hatte.
Lieferumfang
Wenn man die Verpackung öffnet findet man neben dem Mixer ein Netzkabel, eine externe Wi-Fi-Antenne und ein Quickstart Guide. Da sollte mal hingewiesen werden dass RCF schon auf der Verpackung darauf hinweist, dass die aktuelle Version der Manuals, auch des Quickstart Guides auf der Website des Herstellers zu finden ist (http://www.rcf.it/de_DE/m-digital-mixers/m-18). Verpackt ist das ganz ganz sicher und sollte ausreichen dass das Geräte im Ganzen zum Anwender kommt ( man muss nur verhindern dass die 16 Tons von Monty Python Anwendung finden;-) )
Ich hab mir gleich mal das Manual (in englisch) heruntergeladen. Hier wird kompakt aber informativ die gesamte Funktionalität inklusive Illustrationen erklärt. Man mag mir daher verzeihen wenn ich hier auf Screenshots vom iPad verzichte.
Äußere Werte
Nach dem Auspacken bietet sich ein Blick auf ein edel anmutendes Geräte in Schwarz.
Interessant ist das Gerät aber eigentlich nur auf genau einer Seite, der Rückseite. Vorne ist nur das Logo des Herstellers und ein Licht das anzeigt ob das Gerät eingeschaltet ist. Weil alle Bedienelemente aber auf der Rückseite sind, wäre es informativer wenn auch an der Rückseite ein LED ist, die den Einschalt-Status des Geräts anzeigt. So ist es hinten immer finster im wahrsten Sinne des Wortes. lediglich wenn man die Phantomspeisung aktiviert hat leuchtet da was.
Optional gibt es ein Einbaukit für das Rack und auch Gummi-Protektoren die an den beiden Seiten montiert werden können. vor allem das Rack-Kit empfinde ich als eine extrem sinnvolle Ergänzung da bis auf die Rückseite das Gerät ein Kunststoffgehäuse hat und im Liveeinsatz, wofür das Gerät ja offensichtlich gedacht ist, relativ schnell verkratzt werden würde wenn man nicht absolut peinlich aufpasst. Da ist ein Rackeinbau die bessere Variante zum Schutz der Außenhaut.
Leider sind beides, Einbaukit und Protektoren, optional, da sind andere Hersteller großzügiger.
Was gibt es an Anschlüssen?
Eingänge
Da sind 8 XLR Eingänge, wobei die Eingänge 7 und 8 als Kombi-Buchsen ausgelegt sind. Dann gibt es 10 Klinken-Eingänge. Auch hier haben zwei (Eingang 9 und 10) eine Besonderheit. Sie können über die Software auf Hi-Z umgeschaltet werden. Damit kann man hier auch direkt passive E-Gitarren oder E-Bässe einstellen.
Ausgänge
Neben zwei XLR Buchsen für die Stereo-Summe gibt es noch 6 Klinkenbuchsen für die Aux-Ausgänge. Abgerundet wird das mit einem Kopfhörerausgang.
Sonstiges
Da gibts dann noch den obligatorischen Stromanschluss, Midi In und Midi out, ein USB Slot und LAN bzw einen Anschluß für die externe Antenne. Last but not least gibt es auch noch eine Klinkenbuchse für Fußschalter. Die ist als TRS ausgeführt, somit sind zwei Fußschalter möglich.
So unterm Strich ist alles da was man auch bei typischen analogen Kleinmixern vorfindet, mal von Netzwerk, Midi und USB abgesehen. Im weiteren Verlauf des Tests wird sich zeigen, dass die Ähnlichkeit zu den analogen Kleinmixern durchaus beabsichtigt sein dürfte.
Ach ja, natürlich sind alle Ein- und Ausgänge symmetrisch ausgeführt. Aber das sollte heute doch schon Standard sein.
Nach dem der Mixer zur relativ neuen Gattung der Tabletmixer gehört werde ich mich mal mit der Steuerung und dem Netzwerk auseinandersetzen müssen.
Aktivieren der Remote App zur Steuerung des Mixers
Derzeit ist nur eine App für das iPad zur Steuerung des Mixers verfügbar. Es soll jedoch gerade an einer Version für Android gearbeitet werden. Über den Netzwerkanschluß kann derzeit auch keine Netzwerkverbindung zur Steuerung, z.B. via externem Router, verwirklicht werden. Ich persönlich würde mir wünschen dass man kabelgebunden mit einem PC/Mac das Teil steuern könnte. Nur das Tablet und WLan sind für mich nicht betriebssicher genug, ein Backup-System ist da einfach beruhigender.
Nach dem Einschalten des M18 kann man sich mit dessem Netzwerk verbinden. Die Netzwerkkennung (SSID) hat standardmäßig ein Format wie M18-F8F0D7 wobei die letzten 6 Zeichen je nach Gerät variieren. Nach dem Starten der App MixRemote erscheint ein Auswahlschirm über den man entweder ein Demo der beiden Modelle (M08 bzw. M18) starten kann oder eben das Mischpult selbst (Connect). Nach Wahl des Mischpults wird automatisch das Gerät gesucht und die Daten geladen. Das geht erfreulicherweise sehr schnell (unter zwei Sekunden). Das ist wirklich rekordverdächtig. Nach dem die App zum ersten mal mit dem Mischpult verbunden ist wird man aufgefordert den Country-Code des Netzwerks zu ändern. Da kann man dann auch gleich die anderen Netzwerkeinstellungen ändern.
Der Mixer kommt mit 2.4 und 5 GHz daher, wobei kein Mischbetrieb möglich ist. Neben dem Kanal kann man auch noch zwischen Open und WPA2/PSK als Security-Option wählen. Zudem kann man das PSK-'Passwort' definieren. Mit 5 GHz und WPA2 ist man somit für den sicheren Live-Einsatz gerüstet, obwohl manch ein Sicherheitstechniker da noch mehr Optionen haben möchte. Allerdings ist da der Mitbewerb z.T. wesentlich schlechter aufgestellt.
Anmerkung: Beim Testen wollte ich auch mal den Fabrikszustand wieder herstellen um die Netzwerkkonfiguration nochmals durchzuspielen. In dem mir verfügbaren Manual (Version 1.0.015) war das noch etwas ungenau beschrieben. Nach einer Rückfrage bei RCF hat sich das Problem aber schnell lösen können. Inzwischen gibt es eine neuere Version des Manuals in der die Reset-Funktion wirklich ausführlich und verständlich beschrieben ist. Das ist wirklich vorbildlich.
Nun gut, wir haben eine Verbindung der GUI mit dem Gerät und wollen jetzt mal loslegen.
Übersicht über die Oberfläche:
Der zentrale Teil des Hauptschirms ist die scrollbare Faderanzeige. Links davon sind die Buttons zur Auswahl der verschiedenen Busse ( Main = Inputs) FX1-3, Aux1-6. Auf der rechten Seite ist der Main Out zu sehen, der im übrigen meist sichtbar ist, egal in welcher Ansicht man sich gerade befindet. Lediglich wenn man in einen anderen Mixmodus (FX, Aux, Phones) shcaltet sieht man anstelle des Main-Masters den jeweiligen aktiven Busmaster. Das ist sehr praktisch da man schnell auf Probleme reagieren kann. Ein Panik-Kopf in diesem Bereich, der alle Ausgänge mutet, wäre das Sahnehäubchen. Aber auch so gibt es keinen Grund zu meckern.
Der Obere Bereich enthält die Buttons zur Anwahl von anderen Ansichten wie Effekt-Parameter, Aux Master, Meters, Snapshots-Verwaltung oder Einstellungen.
Ganz allgemein kann man der App bescheinigen dass sie wirklich zügig reagiert. Mir sind keinerlei Verzögerungen beim Bedienen des Mischpults aufgefallen. Allerdings muss ich sagen, dass ich das Gerät nur bei mir zu hause benutzt habe und hier ist es recht ruhig was Funksignale betrifft.
Alles in allem aufgeräumt und keine Überraschungen so weit. Ich habe mich gleich zurecht gefunden.
Eingangskanäle
Physikalisch verfügt das gerät über 8 XLR und 10 Klinken-Eingänge wobei Kanal 7und 8 über eine Kombi-Buchse verfügen. Kanal 9 und 10 kann zudem auch als Hi-Z-Eingang konfiguriert werden.
Alle anderen mir bekannten digitalen Kleinmixer haben zwar unterschiedliche Anschlüsse, aber die Bearbeitungsmöglichkeiten der einzelnen Kanäle sind im übrigen immer gleich. RCF geht hier einen anderen Weg. Es gibt je nach Eingang ganz unterschiedliche Möglichkeiten die zu katalogisieren gar nicht so einfach sind. Aber ich probier's mal....
In der Hauptansicht kann man die wichtigen Parameter Pegel, Mute und Pan einstellen. Zudem kann man für jeden Kanal einen individuellen Namen vergeben. Sämtliche anderen Kanaleinstellungen erreicht man über den Schalter mit dem Zahnrad. In der dadurch dargestellten Seite kann man auf der linken Seite, je nach ausgewähltem Kanal Pre-Dyn, EQ, Sends oder Multi-FX auswählen
Preamp und Gain:
Die XLR Eingänge können in Gruppen von 4 mit Phantomspeisung betrieben werden. Das Aktivieren der Phantomspeisung erfolgt aber nicht in den Kanal-Einstellungen sondern unter Settings->Global. LEDs an der Rückseite signalisieren wenn die Phantomspeisung eingeschaltet wurde.
Das Gain der XLR-Eingänge ist in Stufen von 10 dB von 0dB (U dB) bis 60 dB eingestellt werden. Ein eigener Trim-Regler erlaubt den Benutzer ein Feintuning in 0,1 dB Schritten von 0 bis -10 dB. Zwei Regler sind für mich viel zu umständlich, ich würde einen einzigen Regler bevorzugen, eventuell auch mit weniger Auflösung (0,5 dB oder ähnliches). Zumal ich ein übliches SM58 bei 20dB locker in den roten Bereich singen konnte. Positiv daran ist dass man damit auch pegelschwache Signalquellen recht gut 'aufreissen' kann. Ich hatte auch einen Mix-Test gemacht, in dem ich die Einzelspuren eines Multitrack-Projekts aus einer DAW per DA-Wandler (MOTU 896 MkIII) ausgab und in den M18 schickte. Da hatte ich deutlich zu viel Pegel und musste an der DAW zurücknehmen um die Kanäle nicht überfahren.
Der Gain der Kanäle 9 und 10 hat nur die Werte 0, +6, +10 und +12 dB. zudem kann man diese Kanäle auf Hi-Z umschalten. Ich hab diese Eingänge mit meiner Strat und einem Jazzbass bzw. einem Yamaha Aktivbass ausprobiert und hatte mit allen Instrumenten genügend Pegel.
Die Kanäle 11-18 wiederum sind für Line-Pegel bestimmt. Hier kann man lediglich zwischen -10 und +4 dB umschalten. Zu guter Letzt gibt es da noch die zwei Eingänge für USB-Playbacks (TK). Dieser Kanal hat weder Preamp noch Dynamics.
Alle Kanäle haben einen Schalter für Phasenumkehrung (INV) und einen schaltbaren Hipass-Filter bis 500 Hz.
Dynamics:
Auf der Gain-Seite der Kanäle sind auch die Einstellungen für Gate und Kompressor untergebracht.
Beim Gate gibt es Attack, Release, Threshold und Range (bis max 60dB). Der Kompressor verfügt über die Option Advanced oder Easy. Während bei Easy lediglich die Kompression (so ganz habe ich das nicht verstanden, wird so ein intelligenter Modus basierend auf dem Eingangspegel mit variabler Kompression mit automatischem Aufholgain sein) eingestellt werden kann, kann man bei Advanced die üblichen Parameter Attack, Release, Threshold, Ratio und Post Gain einstellen. Für Gate und Kompressor gibt es auch verschiedene Presets und Aktivierungsschalter. Man kann zwar vordefinierte Presets abrufen, selbst erarbeitet Einstellungen kann man jedoch nicht in eigen Presets ablegen.
Ein Wort zur Anzeige. In der App werden immer wieder die einzelnen Komponenten in einem Rack visualisert. Das mag zwar schön sein, aber mir fehlen z.B. bei den Dynamics Anzeigen für Gainreduktion bzw. den Zustand des Gates (offen, geschlossen). Auch wenn ich die Ohren als letzte Kontrollinstanz schätze, sind solche optischen Hilfsmittel beim Einstellen der Dynamics extrem hilfreich.
EQ:
eder Kanal verfügt über einen 4-fach parametrischen EQ wobei jedoch nur die zwei Mitten Bänder über einen Q-Faktor verfügen. Band 1 und Band 4 sind hingegen Shelv-Filter.
Neben dem Standard-Modus gibts noch einen sog. Vinatge und einem Smooth-Modus, die in ihren Einstellungen und Darstellungen etwas unterschiedlich sind. Zudem gibt es noch für jeden Modus eine vereinfachte Anzeige.
Die grafische Filteranzeige im Standard-Modus ist übrigens nur eine Anzeige. Man kann hier nicht, so wie es andere Mixing-Apps erlauben den Filter selbst verändern. das geht nur über die Regler unter der Anzeige. Da diese etwas klein geraten sind, selbst wenn man nicht ein iPad mini benutzt. kann man durch Tippen auf den Wert eine vergrößerte Anzeige aktivieren. Damit gehts dann leichter. Wenn man sich aber einmal umgestellt hat, dann funktioniert die Bedienung ganz gut.
Sends:
Über die Sends gibts an sich nichts bemerkenswertes zu berichten, 3x Effekte, 6x Aux. Die Aux Sends der Kanäe kann man im Gegensatz zu den FX Sends nicht muten. Und alle Sends werden mit dem Kanal-Mute mit gemutet.
Es gibt da noch einen etwas versteckte zusätzlichen Monitorweg. Der Kopfhörerausgang kann entweder im PFL-Modus verwendet werden, also so wie man es gewohnt ist. Oder aber man stellt ihn über die global Settings auf Personal Mix um. Dann hat man damit noch einen Pre-Fader Mix machen. Nette Idee, finde ich.
Somit kommen wir zu der Spezialität des M18 in den Eingangskanälen.
Multi-FX:
In den globalen Einstellungen kann man für die Kanäle 5-6 oder 7-8 eine dreifache FX-Kette auswählen. Damit hat man in den entsprechenden Kanälen neben den üblichen Kanalbearbeitungsmöglichkeiten noch drei Insert-Effekte zur Verfügung. Das ist jeweils ein Modulationseffekt ( Chorus, Flanger oder Tremolo), ein Pitch Shifter und ein Delay. Diese Effekte können in der Reihenfolge frei geändert und einzeln aktiviert werden. Ich vermisse hier eine Möglichkeit das Delay per Tap einzugeben. Für Akustikgitarren oder spez. Effekte bei der Stimme kann ich mir da Anwendungen vorstellen.
Umfangreicher ist aber die Effekt-Kette in den Kanälen 9 und 10. Da stehen 5 Effekte zur Verfügung. Zusätzlich zu den bereits oben erwähnten kommt noch ein Amp-Simulator und ein Overdrive/Distortion-Effekt dazu. der Hersteller will wohl dem Musiker die Möglichkeit geben alles nur mit dem Mixer zu machen. Das mag manch einem zu viel des Guten zu sein. aber ich kann mir bei konsequenter Weiterentwicklung einige sinnige Anwendungen vorstellen. Zumal die Effekte via Midi schaltbar sind. Allerdings sind mir die Einflußnahme auf die Effekte ohne iPad noch zu wenig konsequent nach außen getragen. Aber vielleicht gibts ja demnächst ein Remote-Floorboard mit dem man dann via Ethernet die Effekte steuern kann.
Ok, die Gitarrenamps kann ich als de facto Nicht-Gitarrist nicht soo viel sagen. Mir machen sie aber einen brauchbaren Eindruck, genauso wie die Bassamps. Zumindest um die Gitarren oder Bässe, die man direkt in den Mixer spielt, kann man damit recht gut soundtechnisch aufwerten.
Andere Mixer in dieser Klasse haben zwar auch Insert-Effekte, allerdings immer nur einen je Kanal. Und wenn man einen Insert-Effekt verwendet, dann verliert man damit einen Bus-Effekt. Somit finde ich die Lösung des M18 als einen bruachbaren Schritt in die richtige Richtung. Toll wäre wenn man die Effekte noch flexibler verteilen könnte. Auch würden dem Gerät Effekte wie Leslie, Transienten Designer usw. ganz gut zu Gesicht stehen. Auch wäre es nett wenn man die MFX-Zuordnung etwas flexibler gestalten kann. z.B. auch auf den Kanälen 11-18. Selbst erstellte Einstellungen kann man als sog. Patches abspeichern und diese auch per Fußschalter oder Midi wieder laden. Somit kann man während der Performance die Effektkette situationsbedingt verändern.
So das war es mal so mit den Funktionen der Eingangskanäle. Gehen wir weiter und besprechen die ....
Effekte
Es gibt drei Bus-Effekt-Engine (FX1-FX3). FX1 ist ein Hall, FX2 ist ein Delay und FX3 kann ein Delay, Chorus-Flanger, Tremolo oder Pitchshifter sein. Auch hier ist die Darstellung in dem bereits bekannten Racklayout realisiert. Da ich ganz gern mit zwei Hall-Programmen arbeite, eins für Instrumente, eins für Stimmen, geht mir die zweite Hall-Engine ab. Dafür könnte ich auch ganz gut auf die Effekte von FX3 verzichten. Naja, das Leben ist kein Wunschkonzert. Anzumerken ist, dass beim Einstellen der Effektparameter durchaus mal der Effekt kurzzeitig stummgeschaltet wird. Beim Hall z.B. führt ein Verändern von Predelay oder Spaceness zu kurzen Stummschaltungen. Ist kein Beinbruch, man muss es nur wissen. Im übrigen bin ich mit der Effektqualität zufrieden.
So, jetzt wenden wir uns den Ausgängen zu.
Aux-Ausgänge
Hier ist die Funktion rehct überschaubar. Es gibt neben dem Master-Fader einen 4-Band EQ und zwar den aus den Eingängen bekannten Standard EQ mit 2 vollparameterischen Mitten und in den Bässen und Höhen einen Shelving Filter. Das war's. Mir gehen ein paar Notchfilter oder graphische EQs und eventuell auch ein Kompressor/Limiter ab. In heutigen Zeiten, in der Inear immer häufiger verwendet wird, wäre es auch nett wenn man zwei Auxwege zu einem Stereo-Weg zusammenschalten kann.
Main-Out
In den Mainouts stehen ein Röhrensättigungs-Effekt (Valve Warmer), ein Exciter und ein Maximizer bereit um den Sound zu verbessern. Ich sag mal so, sie können da helfen, allerdings ist hier noch mehr als sonst Bedacht angesagt denn man kann damit auch schon mal recht heftig den Klang 'verbessern'. Aber wie ist das mit dem Fool und dem Tool;-)
Zusätzlich hat man noch einen 31-band Graphic EQ zur Verfügung. hätte ich beim Layout etwas mitreden dürfen, so hätte ich die GEQ in den Aux-Wegen gemacht und einen parameterischen in den Main-Out.
USB Audio Funktion
So wie es für mich aussieht ist derzeit nur ein Playback von einem USB-Device möglich. Eine Aufnahmemöglichkeit habe ich nicht gefunden. Dafür kann der M18 nicht nur Wave sondern auch AIFF und MP3 abspielen. Wenn man am M18 einen USB-Hub anschließt dann sogar von einem aus vier USB-Devices.
Settings
Neben den bereits besprochenen Netzwerkeinstellungen gibt es noch die Kategorien Global, Midi und System. Phantomspeisung, Stereo-Kanalkonfiguration, Ausgangsrouting, Fußschalter-Konfiguration, Midi-Kanalzuordnung sowie der Umgang mit Snapshots kann hier eingestellt werden.
Die Funktionsweise der Fußschalter, es gibt ja zwei über einen TRS-Klinkenanschluß, bestimmt wie und welche Funktion auf die Schalter gelegt wird. Kurz gesagt sind derzeit die Steuerung der MultiEffekte MFX1-MFX4, USB-Player-Steuerung und das Umschalten von Snapshots. Leider stehen keine Funktionen zum Muten von Ausgängen bzw. der Effekte zur Auswahl. Ähnlich vom Umfang ist die Steuerung via Midi. Zusätzlich sind hier noch die Ausgangspegel regelbar.
Shows /Snapshots-Verwaltung
Es gibt Shows und Snapshots. Shows speichern mehr Parameter als Snapshots. Grob gesagt speichern Shows zusätzlich noch die Ausgangskonfiguration und Pegel. Wichtig ist zu wissen dass man über die Globalen Einstellungen festlegt ob beim Einschalten der M18 komplett initialisiert wird oder die letzte verwendete Show geladen wird. Allerdings wird nur die letzte gespeicherte Show geladen. Daher muss man darauf achten dass man zwischendurch auch schon mal die Show abspeichert. Das können andere Geräte dieser Klasse definitiv besser.
Soweit die Übersicht über die Funktionsweise. Weiter gehts mit einigen Praxistests
Wie klingt das ganze?
Erster Testaufbau war der Mixer, ein paar der üblichen Mikros, SM58, e945, M2, C535, MD421 usw. Abhöre war natürlich eine RCF Art 310;-) Als Quellen kamen dann auch noch aktive udn passive Bässe und eien klassische Stratocaster. Außerdem noch ein paar Wave und MP3-Dateien vom USB Stick. Leider waren die einzigen Möglichkeiten das Gerät auch live auszuprobieren, nicht gerade geeignet denn ich wollte ein Leihgerät nicht den Unwirtlichkeiten von verrauchten Clubs aussetzen. So waren es halt nur Trockentests. Als Vergleichsgerät wurde das XR18 verwendet das auch draußen auf freier Wildbahn sicherlich oft in Konkurrenz zum M18 stehen wird.
Über Wünsche bezüglich der Funktionalität habe ich ja schon einiges geschrieben. Klanglich gibts aber keinerlei Punktabzüge. Die EQs greifen recht musikalisch ein, auch die Dynamics tun im Rahmen ihren Job. Klar, ich bin von den Möglichkeiten des XR18 mid Sidechain, Keyfilter, Mix-Option usw. verwöhnt. Allerdings werden die in der Regel bei den Gelegenheiten, wo der M18 wahrscheinlich meist zu sehen ist, nicht benötigt. Schade ist nur dass man den Abgriffpunkt von den Pre-Fader Auxwegen nicht vor dem Kompressor bzw EQ legen kann. Denn viele Sänger, gerade im Klassik oder Jazz, wollen den Monitor unkomprimiert umd möglichst viel Kontrolle über die Stimme zu haben.
Die Effekte klingen gut, lediglich das angesprochene Tempo-Tap und ein zweiter Hall gehen mir schon ab. Ansonsten kann man damit gut leben.
Die MultiEffekt-Sektion ist vielleicht gewöhnungsbedürftig, kaann aber in vielen Situationen externe Effekte ersetzen. Ich könnte mir z.B. vorstellen damit bei kleineren Barjobs oder Hochzeiten mit dem Bass direkt ins Pult zu gehen, einen Bassamp in den Kanal zu hängen und dann direkt über die PA zu spielen. Gut, ich nahm bei solchen Gelegenheiten den EBS Micro Bass mit, nur der kostet alleine schon fast die Hälfte des M18. Zu den Gitarrensimulation wage ich nicht viel zu sagen. Ich denke dass es be oben genannten Gelegenheiten mir reichen würde, aber ich bin ja auhc nur ein Bassist;-)
Als zweiten Testaufbau habe ich ein Multitrack-Projekt über DA-Wandler (Motu 896 MK III) auf den Micher übertragen um damit einen Mix zu machen. Die Multitracks waren z.T. von mir gemachte Live-Aufnahmen und z.T Sessions von dieser Website (http://www.telefunken-elektroakustik.com/download/multi-track-session.php).
Die vorher mit Mikro und meinen Instrumenten gesammelten Erkenntnisse haben sich im zweiten Test bestätigt. Mit dem M18 kann man definitiv einen mehr als nur brauchbaren Mix machen. Ich habe schnell den Mix so aufgeräumt dass ich danach mit mir doch wieder mal zufrieden war. So soll es sein.
Fazit
Die einzige wirkliche Schwachstelle sehe ich bei den Auxwegen und deren EQ. Gut, die Mittenbänder können mit einem Q-Faktor von 20 betrieben werden, was an sich in der Klasse beachtlich ist. Nur, es sind eben nur zwei solche Bänder verfügbar. in kritischen Umgebungen könnte man auf externe EQs angewiesen sein. Und das würde dem Grundkonzept dieser Geräteklasse zuwider laufen. Ok, wenn wir wieder bei eher leisem Programm wären, Bar und Co., wird das kein Problem sein. Aber wir kennen ja unsere Pappenheimer. Die wollen ja die Ihren klingeln lassen. Ud wir reden ja hier um ein Gerät das doch ca 900 €. Das sind ja mehr Peanuts, da darf man doch etwas mehr verlangen.
Und deshalb denke ich auch dass die Zielgruppe dieser Geräte eher Alleinunterhalter, kleinere Tanzmusikgruppen, Hochzeitsunterhalter usw. bis hin zu kleine Combos für smoothen Barjazz (jetzt mal ein paar Klischees zu strapazieren) sein werden. Als Mischpult für eine bestimmte Band mit einem geeigneten Instrumentarium wird es sicher seine Abnehmer finden. Als Allzweckwaffe für ganz unterschiedliche Anwendungen geht das Teil sicher auch, doch da sehe ich einige Mitbewerber leicht vorne.
Würde ich mir den Mixer kaufen? Diese Frage ist nicht einfach zu beantworten. Ich seh sehr wohl einige Vorzüge wie eben die MultiFX-Funktion. Andererseits vermisse ich für mich die Flexibiltät der von mir gewählten Lösung. Die Aufteilung der Eingänge mit den vielen reinen Line-Eingängen würden nicht in meine Anwendungsgebiete passen. Aber das ist eben nicht unbedingt ein Problem des Gerätes. Hätte ich mehr Keyboards oder andere Line-Signale dann würde die Sache vielleicht anders aussehen. Auch wenn er für mich nicht so sehr Sinn macht, muss ich sagen dass es trotzdem ein gelungenes Teil ist das ihre Zielgruppe hat.
Meine ganz persönliche Wunschliste in Stichworten:
Vieles könnte über Softwareupdates nachgerüstet werden. Lediglich beim ersten sehe ich schwarz (im wahrsten Sinne des Wortes)
- Poweranzeige auch an der Rückseite
- Steuerung des Mischpults via Netzwerk-Kabel und PC/Mac, generell wären mehr Möglichkeiten der Bedienung vorteilhaft.
- Gain Einstellung der Kanäle sollte vereinfacht werden (nur ein Regler)
- Verbesserte Anzeige von Gate und Kompressor zur Visualiserung der Arbeitsweise
- Mehr Effekte-Programme in den MFX-Kanälen ( Leslie usw.)
- Felxiblere Zuordnung der MXF-Effekte auf die Kanäle
- Zwei Hall-Effekte gleichzeitig
- Notchfilter/GEQ in den Aux-Wegen
- Stereolink der Auxwege
- Mutes von Ausgängen und Effekten via Fußschalter
- Nach Neustart sollte das Gerät die zuletzt verwendeten Einstellungen restaurieren.
Grundsätzlich ist es immer interessant wenn RCF etwas auf den Markt bringt obwohl ich diese Firma hauptsächlich als Boxenhersteller auf dem Radar hatte.
Lieferumfang
Wenn man die Verpackung öffnet findet man neben dem Mixer ein Netzkabel, eine externe Wi-Fi-Antenne und ein Quickstart Guide. Da sollte mal hingewiesen werden dass RCF schon auf der Verpackung darauf hinweist, dass die aktuelle Version der Manuals, auch des Quickstart Guides auf der Website des Herstellers zu finden ist (http://www.rcf.it/de_DE/m-digital-mixers/m-18). Verpackt ist das ganz ganz sicher und sollte ausreichen dass das Geräte im Ganzen zum Anwender kommt ( man muss nur verhindern dass die 16 Tons von Monty Python Anwendung finden;-) )
Ich hab mir gleich mal das Manual (in englisch) heruntergeladen. Hier wird kompakt aber informativ die gesamte Funktionalität inklusive Illustrationen erklärt. Man mag mir daher verzeihen wenn ich hier auf Screenshots vom iPad verzichte.
Äußere Werte
Nach dem Auspacken bietet sich ein Blick auf ein edel anmutendes Geräte in Schwarz.
Interessant ist das Gerät aber eigentlich nur auf genau einer Seite, der Rückseite. Vorne ist nur das Logo des Herstellers und ein Licht das anzeigt ob das Gerät eingeschaltet ist. Weil alle Bedienelemente aber auf der Rückseite sind, wäre es informativer wenn auch an der Rückseite ein LED ist, die den Einschalt-Status des Geräts anzeigt. So ist es hinten immer finster im wahrsten Sinne des Wortes. lediglich wenn man die Phantomspeisung aktiviert hat leuchtet da was.
Optional gibt es ein Einbaukit für das Rack und auch Gummi-Protektoren die an den beiden Seiten montiert werden können. vor allem das Rack-Kit empfinde ich als eine extrem sinnvolle Ergänzung da bis auf die Rückseite das Gerät ein Kunststoffgehäuse hat und im Liveeinsatz, wofür das Gerät ja offensichtlich gedacht ist, relativ schnell verkratzt werden würde wenn man nicht absolut peinlich aufpasst. Da ist ein Rackeinbau die bessere Variante zum Schutz der Außenhaut.
Leider sind beides, Einbaukit und Protektoren, optional, da sind andere Hersteller großzügiger.
Was gibt es an Anschlüssen?
Eingänge
Da sind 8 XLR Eingänge, wobei die Eingänge 7 und 8 als Kombi-Buchsen ausgelegt sind. Dann gibt es 10 Klinken-Eingänge. Auch hier haben zwei (Eingang 9 und 10) eine Besonderheit. Sie können über die Software auf Hi-Z umgeschaltet werden. Damit kann man hier auch direkt passive E-Gitarren oder E-Bässe einstellen.
Ausgänge
Neben zwei XLR Buchsen für die Stereo-Summe gibt es noch 6 Klinkenbuchsen für die Aux-Ausgänge. Abgerundet wird das mit einem Kopfhörerausgang.
Sonstiges
Da gibts dann noch den obligatorischen Stromanschluss, Midi In und Midi out, ein USB Slot und LAN bzw einen Anschluß für die externe Antenne. Last but not least gibt es auch noch eine Klinkenbuchse für Fußschalter. Die ist als TRS ausgeführt, somit sind zwei Fußschalter möglich.
So unterm Strich ist alles da was man auch bei typischen analogen Kleinmixern vorfindet, mal von Netzwerk, Midi und USB abgesehen. Im weiteren Verlauf des Tests wird sich zeigen, dass die Ähnlichkeit zu den analogen Kleinmixern durchaus beabsichtigt sein dürfte.
Ach ja, natürlich sind alle Ein- und Ausgänge symmetrisch ausgeführt. Aber das sollte heute doch schon Standard sein.
Nach dem der Mixer zur relativ neuen Gattung der Tabletmixer gehört werde ich mich mal mit der Steuerung und dem Netzwerk auseinandersetzen müssen.
Aktivieren der Remote App zur Steuerung des Mixers
Derzeit ist nur eine App für das iPad zur Steuerung des Mixers verfügbar. Es soll jedoch gerade an einer Version für Android gearbeitet werden. Über den Netzwerkanschluß kann derzeit auch keine Netzwerkverbindung zur Steuerung, z.B. via externem Router, verwirklicht werden. Ich persönlich würde mir wünschen dass man kabelgebunden mit einem PC/Mac das Teil steuern könnte. Nur das Tablet und WLan sind für mich nicht betriebssicher genug, ein Backup-System ist da einfach beruhigender.
Nach dem Einschalten des M18 kann man sich mit dessem Netzwerk verbinden. Die Netzwerkkennung (SSID) hat standardmäßig ein Format wie M18-F8F0D7 wobei die letzten 6 Zeichen je nach Gerät variieren. Nach dem Starten der App MixRemote erscheint ein Auswahlschirm über den man entweder ein Demo der beiden Modelle (M08 bzw. M18) starten kann oder eben das Mischpult selbst (Connect). Nach Wahl des Mischpults wird automatisch das Gerät gesucht und die Daten geladen. Das geht erfreulicherweise sehr schnell (unter zwei Sekunden). Das ist wirklich rekordverdächtig. Nach dem die App zum ersten mal mit dem Mischpult verbunden ist wird man aufgefordert den Country-Code des Netzwerks zu ändern. Da kann man dann auch gleich die anderen Netzwerkeinstellungen ändern.
Der Mixer kommt mit 2.4 und 5 GHz daher, wobei kein Mischbetrieb möglich ist. Neben dem Kanal kann man auch noch zwischen Open und WPA2/PSK als Security-Option wählen. Zudem kann man das PSK-'Passwort' definieren. Mit 5 GHz und WPA2 ist man somit für den sicheren Live-Einsatz gerüstet, obwohl manch ein Sicherheitstechniker da noch mehr Optionen haben möchte. Allerdings ist da der Mitbewerb z.T. wesentlich schlechter aufgestellt.
Anmerkung: Beim Testen wollte ich auch mal den Fabrikszustand wieder herstellen um die Netzwerkkonfiguration nochmals durchzuspielen. In dem mir verfügbaren Manual (Version 1.0.015) war das noch etwas ungenau beschrieben. Nach einer Rückfrage bei RCF hat sich das Problem aber schnell lösen können. Inzwischen gibt es eine neuere Version des Manuals in der die Reset-Funktion wirklich ausführlich und verständlich beschrieben ist. Das ist wirklich vorbildlich.
Nun gut, wir haben eine Verbindung der GUI mit dem Gerät und wollen jetzt mal loslegen.
Übersicht über die Oberfläche:
Der zentrale Teil des Hauptschirms ist die scrollbare Faderanzeige. Links davon sind die Buttons zur Auswahl der verschiedenen Busse ( Main = Inputs) FX1-3, Aux1-6. Auf der rechten Seite ist der Main Out zu sehen, der im übrigen meist sichtbar ist, egal in welcher Ansicht man sich gerade befindet. Lediglich wenn man in einen anderen Mixmodus (FX, Aux, Phones) shcaltet sieht man anstelle des Main-Masters den jeweiligen aktiven Busmaster. Das ist sehr praktisch da man schnell auf Probleme reagieren kann. Ein Panik-Kopf in diesem Bereich, der alle Ausgänge mutet, wäre das Sahnehäubchen. Aber auch so gibt es keinen Grund zu meckern.
Der Obere Bereich enthält die Buttons zur Anwahl von anderen Ansichten wie Effekt-Parameter, Aux Master, Meters, Snapshots-Verwaltung oder Einstellungen.
Ganz allgemein kann man der App bescheinigen dass sie wirklich zügig reagiert. Mir sind keinerlei Verzögerungen beim Bedienen des Mischpults aufgefallen. Allerdings muss ich sagen, dass ich das Gerät nur bei mir zu hause benutzt habe und hier ist es recht ruhig was Funksignale betrifft.
Alles in allem aufgeräumt und keine Überraschungen so weit. Ich habe mich gleich zurecht gefunden.
Eingangskanäle
Physikalisch verfügt das gerät über 8 XLR und 10 Klinken-Eingänge wobei Kanal 7und 8 über eine Kombi-Buchse verfügen. Kanal 9 und 10 kann zudem auch als Hi-Z-Eingang konfiguriert werden.
Alle anderen mir bekannten digitalen Kleinmixer haben zwar unterschiedliche Anschlüsse, aber die Bearbeitungsmöglichkeiten der einzelnen Kanäle sind im übrigen immer gleich. RCF geht hier einen anderen Weg. Es gibt je nach Eingang ganz unterschiedliche Möglichkeiten die zu katalogisieren gar nicht so einfach sind. Aber ich probier's mal....
In der Hauptansicht kann man die wichtigen Parameter Pegel, Mute und Pan einstellen. Zudem kann man für jeden Kanal einen individuellen Namen vergeben. Sämtliche anderen Kanaleinstellungen erreicht man über den Schalter mit dem Zahnrad. In der dadurch dargestellten Seite kann man auf der linken Seite, je nach ausgewähltem Kanal Pre-Dyn, EQ, Sends oder Multi-FX auswählen
Preamp und Gain:
Die XLR Eingänge können in Gruppen von 4 mit Phantomspeisung betrieben werden. Das Aktivieren der Phantomspeisung erfolgt aber nicht in den Kanal-Einstellungen sondern unter Settings->Global. LEDs an der Rückseite signalisieren wenn die Phantomspeisung eingeschaltet wurde.
Das Gain der XLR-Eingänge ist in Stufen von 10 dB von 0dB (U dB) bis 60 dB eingestellt werden. Ein eigener Trim-Regler erlaubt den Benutzer ein Feintuning in 0,1 dB Schritten von 0 bis -10 dB. Zwei Regler sind für mich viel zu umständlich, ich würde einen einzigen Regler bevorzugen, eventuell auch mit weniger Auflösung (0,5 dB oder ähnliches). Zumal ich ein übliches SM58 bei 20dB locker in den roten Bereich singen konnte. Positiv daran ist dass man damit auch pegelschwache Signalquellen recht gut 'aufreissen' kann. Ich hatte auch einen Mix-Test gemacht, in dem ich die Einzelspuren eines Multitrack-Projekts aus einer DAW per DA-Wandler (MOTU 896 MkIII) ausgab und in den M18 schickte. Da hatte ich deutlich zu viel Pegel und musste an der DAW zurücknehmen um die Kanäle nicht überfahren.
Der Gain der Kanäle 9 und 10 hat nur die Werte 0, +6, +10 und +12 dB. zudem kann man diese Kanäle auf Hi-Z umschalten. Ich hab diese Eingänge mit meiner Strat und einem Jazzbass bzw. einem Yamaha Aktivbass ausprobiert und hatte mit allen Instrumenten genügend Pegel.
Die Kanäle 11-18 wiederum sind für Line-Pegel bestimmt. Hier kann man lediglich zwischen -10 und +4 dB umschalten. Zu guter Letzt gibt es da noch die zwei Eingänge für USB-Playbacks (TK). Dieser Kanal hat weder Preamp noch Dynamics.
Alle Kanäle haben einen Schalter für Phasenumkehrung (INV) und einen schaltbaren Hipass-Filter bis 500 Hz.
Dynamics:
Auf der Gain-Seite der Kanäle sind auch die Einstellungen für Gate und Kompressor untergebracht.
Beim Gate gibt es Attack, Release, Threshold und Range (bis max 60dB). Der Kompressor verfügt über die Option Advanced oder Easy. Während bei Easy lediglich die Kompression (so ganz habe ich das nicht verstanden, wird so ein intelligenter Modus basierend auf dem Eingangspegel mit variabler Kompression mit automatischem Aufholgain sein) eingestellt werden kann, kann man bei Advanced die üblichen Parameter Attack, Release, Threshold, Ratio und Post Gain einstellen. Für Gate und Kompressor gibt es auch verschiedene Presets und Aktivierungsschalter. Man kann zwar vordefinierte Presets abrufen, selbst erarbeitet Einstellungen kann man jedoch nicht in eigen Presets ablegen.
Ein Wort zur Anzeige. In der App werden immer wieder die einzelnen Komponenten in einem Rack visualisert. Das mag zwar schön sein, aber mir fehlen z.B. bei den Dynamics Anzeigen für Gainreduktion bzw. den Zustand des Gates (offen, geschlossen). Auch wenn ich die Ohren als letzte Kontrollinstanz schätze, sind solche optischen Hilfsmittel beim Einstellen der Dynamics extrem hilfreich.
EQ:
eder Kanal verfügt über einen 4-fach parametrischen EQ wobei jedoch nur die zwei Mitten Bänder über einen Q-Faktor verfügen. Band 1 und Band 4 sind hingegen Shelv-Filter.
Neben dem Standard-Modus gibts noch einen sog. Vinatge und einem Smooth-Modus, die in ihren Einstellungen und Darstellungen etwas unterschiedlich sind. Zudem gibt es noch für jeden Modus eine vereinfachte Anzeige.
Die grafische Filteranzeige im Standard-Modus ist übrigens nur eine Anzeige. Man kann hier nicht, so wie es andere Mixing-Apps erlauben den Filter selbst verändern. das geht nur über die Regler unter der Anzeige. Da diese etwas klein geraten sind, selbst wenn man nicht ein iPad mini benutzt. kann man durch Tippen auf den Wert eine vergrößerte Anzeige aktivieren. Damit gehts dann leichter. Wenn man sich aber einmal umgestellt hat, dann funktioniert die Bedienung ganz gut.
Sends:
Über die Sends gibts an sich nichts bemerkenswertes zu berichten, 3x Effekte, 6x Aux. Die Aux Sends der Kanäe kann man im Gegensatz zu den FX Sends nicht muten. Und alle Sends werden mit dem Kanal-Mute mit gemutet.
Es gibt da noch einen etwas versteckte zusätzlichen Monitorweg. Der Kopfhörerausgang kann entweder im PFL-Modus verwendet werden, also so wie man es gewohnt ist. Oder aber man stellt ihn über die global Settings auf Personal Mix um. Dann hat man damit noch einen Pre-Fader Mix machen. Nette Idee, finde ich.
Somit kommen wir zu der Spezialität des M18 in den Eingangskanälen.
Multi-FX:
In den globalen Einstellungen kann man für die Kanäle 5-6 oder 7-8 eine dreifache FX-Kette auswählen. Damit hat man in den entsprechenden Kanälen neben den üblichen Kanalbearbeitungsmöglichkeiten noch drei Insert-Effekte zur Verfügung. Das ist jeweils ein Modulationseffekt ( Chorus, Flanger oder Tremolo), ein Pitch Shifter und ein Delay. Diese Effekte können in der Reihenfolge frei geändert und einzeln aktiviert werden. Ich vermisse hier eine Möglichkeit das Delay per Tap einzugeben. Für Akustikgitarren oder spez. Effekte bei der Stimme kann ich mir da Anwendungen vorstellen.
Umfangreicher ist aber die Effekt-Kette in den Kanälen 9 und 10. Da stehen 5 Effekte zur Verfügung. Zusätzlich zu den bereits oben erwähnten kommt noch ein Amp-Simulator und ein Overdrive/Distortion-Effekt dazu. der Hersteller will wohl dem Musiker die Möglichkeit geben alles nur mit dem Mixer zu machen. Das mag manch einem zu viel des Guten zu sein. aber ich kann mir bei konsequenter Weiterentwicklung einige sinnige Anwendungen vorstellen. Zumal die Effekte via Midi schaltbar sind. Allerdings sind mir die Einflußnahme auf die Effekte ohne iPad noch zu wenig konsequent nach außen getragen. Aber vielleicht gibts ja demnächst ein Remote-Floorboard mit dem man dann via Ethernet die Effekte steuern kann.
Ok, die Gitarrenamps kann ich als de facto Nicht-Gitarrist nicht soo viel sagen. Mir machen sie aber einen brauchbaren Eindruck, genauso wie die Bassamps. Zumindest um die Gitarren oder Bässe, die man direkt in den Mixer spielt, kann man damit recht gut soundtechnisch aufwerten.
Andere Mixer in dieser Klasse haben zwar auch Insert-Effekte, allerdings immer nur einen je Kanal. Und wenn man einen Insert-Effekt verwendet, dann verliert man damit einen Bus-Effekt. Somit finde ich die Lösung des M18 als einen bruachbaren Schritt in die richtige Richtung. Toll wäre wenn man die Effekte noch flexibler verteilen könnte. Auch würden dem Gerät Effekte wie Leslie, Transienten Designer usw. ganz gut zu Gesicht stehen. Auch wäre es nett wenn man die MFX-Zuordnung etwas flexibler gestalten kann. z.B. auch auf den Kanälen 11-18. Selbst erstellte Einstellungen kann man als sog. Patches abspeichern und diese auch per Fußschalter oder Midi wieder laden. Somit kann man während der Performance die Effektkette situationsbedingt verändern.
So das war es mal so mit den Funktionen der Eingangskanäle. Gehen wir weiter und besprechen die ....
Effekte
Es gibt drei Bus-Effekt-Engine (FX1-FX3). FX1 ist ein Hall, FX2 ist ein Delay und FX3 kann ein Delay, Chorus-Flanger, Tremolo oder Pitchshifter sein. Auch hier ist die Darstellung in dem bereits bekannten Racklayout realisiert. Da ich ganz gern mit zwei Hall-Programmen arbeite, eins für Instrumente, eins für Stimmen, geht mir die zweite Hall-Engine ab. Dafür könnte ich auch ganz gut auf die Effekte von FX3 verzichten. Naja, das Leben ist kein Wunschkonzert. Anzumerken ist, dass beim Einstellen der Effektparameter durchaus mal der Effekt kurzzeitig stummgeschaltet wird. Beim Hall z.B. führt ein Verändern von Predelay oder Spaceness zu kurzen Stummschaltungen. Ist kein Beinbruch, man muss es nur wissen. Im übrigen bin ich mit der Effektqualität zufrieden.
So, jetzt wenden wir uns den Ausgängen zu.
Aux-Ausgänge
Hier ist die Funktion rehct überschaubar. Es gibt neben dem Master-Fader einen 4-Band EQ und zwar den aus den Eingängen bekannten Standard EQ mit 2 vollparameterischen Mitten und in den Bässen und Höhen einen Shelving Filter. Das war's. Mir gehen ein paar Notchfilter oder graphische EQs und eventuell auch ein Kompressor/Limiter ab. In heutigen Zeiten, in der Inear immer häufiger verwendet wird, wäre es auch nett wenn man zwei Auxwege zu einem Stereo-Weg zusammenschalten kann.
Main-Out
In den Mainouts stehen ein Röhrensättigungs-Effekt (Valve Warmer), ein Exciter und ein Maximizer bereit um den Sound zu verbessern. Ich sag mal so, sie können da helfen, allerdings ist hier noch mehr als sonst Bedacht angesagt denn man kann damit auch schon mal recht heftig den Klang 'verbessern'. Aber wie ist das mit dem Fool und dem Tool;-)
Zusätzlich hat man noch einen 31-band Graphic EQ zur Verfügung. hätte ich beim Layout etwas mitreden dürfen, so hätte ich die GEQ in den Aux-Wegen gemacht und einen parameterischen in den Main-Out.
USB Audio Funktion
So wie es für mich aussieht ist derzeit nur ein Playback von einem USB-Device möglich. Eine Aufnahmemöglichkeit habe ich nicht gefunden. Dafür kann der M18 nicht nur Wave sondern auch AIFF und MP3 abspielen. Wenn man am M18 einen USB-Hub anschließt dann sogar von einem aus vier USB-Devices.
Settings
Neben den bereits besprochenen Netzwerkeinstellungen gibt es noch die Kategorien Global, Midi und System. Phantomspeisung, Stereo-Kanalkonfiguration, Ausgangsrouting, Fußschalter-Konfiguration, Midi-Kanalzuordnung sowie der Umgang mit Snapshots kann hier eingestellt werden.
Die Funktionsweise der Fußschalter, es gibt ja zwei über einen TRS-Klinkenanschluß, bestimmt wie und welche Funktion auf die Schalter gelegt wird. Kurz gesagt sind derzeit die Steuerung der MultiEffekte MFX1-MFX4, USB-Player-Steuerung und das Umschalten von Snapshots. Leider stehen keine Funktionen zum Muten von Ausgängen bzw. der Effekte zur Auswahl. Ähnlich vom Umfang ist die Steuerung via Midi. Zusätzlich sind hier noch die Ausgangspegel regelbar.
Shows /Snapshots-Verwaltung
Es gibt Shows und Snapshots. Shows speichern mehr Parameter als Snapshots. Grob gesagt speichern Shows zusätzlich noch die Ausgangskonfiguration und Pegel. Wichtig ist zu wissen dass man über die Globalen Einstellungen festlegt ob beim Einschalten der M18 komplett initialisiert wird oder die letzte verwendete Show geladen wird. Allerdings wird nur die letzte gespeicherte Show geladen. Daher muss man darauf achten dass man zwischendurch auch schon mal die Show abspeichert. Das können andere Geräte dieser Klasse definitiv besser.
Soweit die Übersicht über die Funktionsweise. Weiter gehts mit einigen Praxistests
Wie klingt das ganze?
Erster Testaufbau war der Mixer, ein paar der üblichen Mikros, SM58, e945, M2, C535, MD421 usw. Abhöre war natürlich eine RCF Art 310;-) Als Quellen kamen dann auch noch aktive udn passive Bässe und eien klassische Stratocaster. Außerdem noch ein paar Wave und MP3-Dateien vom USB Stick. Leider waren die einzigen Möglichkeiten das Gerät auch live auszuprobieren, nicht gerade geeignet denn ich wollte ein Leihgerät nicht den Unwirtlichkeiten von verrauchten Clubs aussetzen. So waren es halt nur Trockentests. Als Vergleichsgerät wurde das XR18 verwendet das auch draußen auf freier Wildbahn sicherlich oft in Konkurrenz zum M18 stehen wird.
Über Wünsche bezüglich der Funktionalität habe ich ja schon einiges geschrieben. Klanglich gibts aber keinerlei Punktabzüge. Die EQs greifen recht musikalisch ein, auch die Dynamics tun im Rahmen ihren Job. Klar, ich bin von den Möglichkeiten des XR18 mid Sidechain, Keyfilter, Mix-Option usw. verwöhnt. Allerdings werden die in der Regel bei den Gelegenheiten, wo der M18 wahrscheinlich meist zu sehen ist, nicht benötigt. Schade ist nur dass man den Abgriffpunkt von den Pre-Fader Auxwegen nicht vor dem Kompressor bzw EQ legen kann. Denn viele Sänger, gerade im Klassik oder Jazz, wollen den Monitor unkomprimiert umd möglichst viel Kontrolle über die Stimme zu haben.
Die Effekte klingen gut, lediglich das angesprochene Tempo-Tap und ein zweiter Hall gehen mir schon ab. Ansonsten kann man damit gut leben.
Die MultiEffekt-Sektion ist vielleicht gewöhnungsbedürftig, kaann aber in vielen Situationen externe Effekte ersetzen. Ich könnte mir z.B. vorstellen damit bei kleineren Barjobs oder Hochzeiten mit dem Bass direkt ins Pult zu gehen, einen Bassamp in den Kanal zu hängen und dann direkt über die PA zu spielen. Gut, ich nahm bei solchen Gelegenheiten den EBS Micro Bass mit, nur der kostet alleine schon fast die Hälfte des M18. Zu den Gitarrensimulation wage ich nicht viel zu sagen. Ich denke dass es be oben genannten Gelegenheiten mir reichen würde, aber ich bin ja auhc nur ein Bassist;-)
Als zweiten Testaufbau habe ich ein Multitrack-Projekt über DA-Wandler (Motu 896 MK III) auf den Micher übertragen um damit einen Mix zu machen. Die Multitracks waren z.T. von mir gemachte Live-Aufnahmen und z.T Sessions von dieser Website (http://www.telefunken-elektroakustik.com/download/multi-track-session.php).
Die vorher mit Mikro und meinen Instrumenten gesammelten Erkenntnisse haben sich im zweiten Test bestätigt. Mit dem M18 kann man definitiv einen mehr als nur brauchbaren Mix machen. Ich habe schnell den Mix so aufgeräumt dass ich danach mit mir doch wieder mal zufrieden war. So soll es sein.
Fazit
Die einzige wirkliche Schwachstelle sehe ich bei den Auxwegen und deren EQ. Gut, die Mittenbänder können mit einem Q-Faktor von 20 betrieben werden, was an sich in der Klasse beachtlich ist. Nur, es sind eben nur zwei solche Bänder verfügbar. in kritischen Umgebungen könnte man auf externe EQs angewiesen sein. Und das würde dem Grundkonzept dieser Geräteklasse zuwider laufen. Ok, wenn wir wieder bei eher leisem Programm wären, Bar und Co., wird das kein Problem sein. Aber wir kennen ja unsere Pappenheimer. Die wollen ja die Ihren klingeln lassen. Ud wir reden ja hier um ein Gerät das doch ca 900 €. Das sind ja mehr Peanuts, da darf man doch etwas mehr verlangen.
Und deshalb denke ich auch dass die Zielgruppe dieser Geräte eher Alleinunterhalter, kleinere Tanzmusikgruppen, Hochzeitsunterhalter usw. bis hin zu kleine Combos für smoothen Barjazz (jetzt mal ein paar Klischees zu strapazieren) sein werden. Als Mischpult für eine bestimmte Band mit einem geeigneten Instrumentarium wird es sicher seine Abnehmer finden. Als Allzweckwaffe für ganz unterschiedliche Anwendungen geht das Teil sicher auch, doch da sehe ich einige Mitbewerber leicht vorne.
Würde ich mir den Mixer kaufen? Diese Frage ist nicht einfach zu beantworten. Ich seh sehr wohl einige Vorzüge wie eben die MultiFX-Funktion. Andererseits vermisse ich für mich die Flexibiltät der von mir gewählten Lösung. Die Aufteilung der Eingänge mit den vielen reinen Line-Eingängen würden nicht in meine Anwendungsgebiete passen. Aber das ist eben nicht unbedingt ein Problem des Gerätes. Hätte ich mehr Keyboards oder andere Line-Signale dann würde die Sache vielleicht anders aussehen. Auch wenn er für mich nicht so sehr Sinn macht, muss ich sagen dass es trotzdem ein gelungenes Teil ist das ihre Zielgruppe hat.
Meine ganz persönliche Wunschliste in Stichworten:
Vieles könnte über Softwareupdates nachgerüstet werden. Lediglich beim ersten sehe ich schwarz (im wahrsten Sinne des Wortes)
- Poweranzeige auch an der Rückseite
- Steuerung des Mischpults via Netzwerk-Kabel und PC/Mac, generell wären mehr Möglichkeiten der Bedienung vorteilhaft.
- Gain Einstellung der Kanäle sollte vereinfacht werden (nur ein Regler)
- Verbesserte Anzeige von Gate und Kompressor zur Visualiserung der Arbeitsweise
- Mehr Effekte-Programme in den MFX-Kanälen ( Leslie usw.)
- Felxiblere Zuordnung der MXF-Effekte auf die Kanäle
- Zwei Hall-Effekte gleichzeitig
- Notchfilter/GEQ in den Aux-Wegen
- Stereolink der Auxwege
- Mutes von Ausgängen und Effekten via Fußschalter
- Nach Neustart sollte das Gerät die zuletzt verwendeten Einstellungen restaurieren.
- Eigenschaft
Grund: Nachtrag eines Produkt Links
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