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Review: Shure SRH1540
Der SRH1540 ist ein ohrumschließender, geschlossener Kopfhörer, den Shure besonders für „Toningenieure, Musiker und Audio-Enthusiasten“ empfiehlt. Er bildet das Topmodell unter den geschlossenen Kopfhörern aus Shures Produktlinie, die sich allesamt am Markt etabliert haben; darunter natürlich der sehr populäre SRH840, oder der SRH440, den ich seit Jahren selbst nütze. In diesem Review werde ich versuchen auszuloten, inwiefern der SRH1540 den hohen Ansprüchen gerecht werden kann, die sich an einen Kopfhörer seiner Preisklasse von selbst stellen.
Ich möchte mich zuerst aber ganz herzlich bei Jürgen Schwörer von Shure Deutschland, sowie Julia Resch-Fillitz von Kain Audio - dem österreichischen Vetrieb von Shure - bedanken, die diesen Test ermöglicht haben.
Einleitung
Der Shure SRH1540 wurde bei seiner Markteinführung vor nicht ganz zwei Jahren in einem Preissegment positioniert, in dem es kaum Mitbewerber gab. Mit einem Preis von rund 550€ lag er deutlich über der 300€-Grenze, unter der die allermeisten Studio-Kopfhörer angesiedelt sind, aber gleichzeitig auch noch weit unter den hochpreisigen Topmodellen anderer Hersteller, wie z.B. dem Beyerdynamic T1 oder dem Sennheiser HD800.
Seither ist etwas Bewegung in dieses Segment gekommen, etwa mit dem unlängst erschienenen Beyerdynamic DT1770 PRO, der in der gleichen Preisklasse wie der Shure SRH1540 angesiedelt ist. Ich begrüße diese Entwicklung, schließlich gibt sie mehr Menschen die Möglichkeit in den Besitz von erstklassigen Kopfhörern zu kommen, ohne dafür gleich ein kleines Vermögen ausgeben zu müssen.
Doch was hebt den SRH1540 etwa vom SRH440 ab, der um weniger als ein Fünftel des Preises zu haben ist? Schauen wir es uns genauer an.
Lieferumfang
Der Shure SRH1540 wird in einem derart großen Karton geliefert, dass man sich zuerst fragt, ob sich nicht zufällig eine Lieferung nach Brobdingnag zu einem verirrt hätte. Doch schnell wird der Grund für die Größe des Kartons klar: der SRH1540 wird nämlich einem großen, sehr robusten Etui mit Reißverschluss geliefert. Shure nennt dieses einen „Reiseetui“, dieser Bezeichnung kann ich anhand der Größe nicht ganz zustimmen – doch ohne jeden Zweifel eignet es sich sehr gut zur Aufbewahrung oder bei Umzügen.
In dem Etui findet man außer dem Kopfhörer selbst zwei Ersatzohrpolster (vielen Dank, Shure), zwei Kabel, sowie einen Adapter von Mini-Klinke auf Klinke. Ich persönlich hätte es besser gefunden, wenn Shure ein kleineres, und dadurch wirklich reisetaugliches Etui beigelegt hätte, oder zusätzlich noch ein kleines Reisetäschchen wie beim SRH440 inkludiert hätte. Die Ersatzohrpolster und das zweite Kabel muss man schließlich auf Reisen nicht immer dabei haben. In besagtes Täschchen passt der SRH1540 aber leider nicht ganz rein.
Die zwei Kabel haben eine Länge von jeweils 1,83 m, und sind mit vergoldeten MMCX-Anschlüssen ausgestattet. Diese steckt man ganz einfach in die Ohrmuscheln, es sind keinerlei Drehungen oder sonstigen Tricks notwendig, und auch beim Entfernen braucht man sie einfach nur gerade rauszuziehen. Da die MMCX-Steckverbindungen nicht proprietär sind wie etwa die Anschlüsse des SRH840, hat das den Vorteil, dass man problemlos auch Kabel in verschiedensten Längen und Ausführungen von Drittherstellern erwerben kann.
Allerdings hätte ich mir gewünscht, dass Shure zwei Kabeln von verschiedener Länge beigelegt hätte: etwa eines mit 3 m Länge für zu Hause oder das Studio, und eines mit 1 m für den mobilen Einsatz. Die inkludierten Kabel mit ihren rund 1,80 m liegen genau dazwischen, sind also für keines der beiden Fälle so richtig gut geeignet. Aber wie schon weiter oben angemerkt, kann man hier falls nötig leicht Abhilfe schaffen.
Übrigens habe ich die Vermutung, dass Shure anfangs selbst geplant hat, unterschiedlich lange Kabeln beizulegen: die Kabeln kommen nämlich in kleinen Säckchen verpackt, die unterschiedlich groß sind.
Äußeres/Verarbeitung
Der Shure SRH1540 ist mit Sicherheit einer der bestaussehendsten Kopfhörer, die ich kenne.
Die Bügel aus Aluminium, die Karbonfaser-Kappen auf den Ohrmuscheln, sowie das mit Leder umwickelte Kopfband verleihen dem Kopfhörer einen sehr edlen Look, ohne dabei aber im Geringsten protzig zu wirken. Man sieht sofort, dass man es mit einem hochwertigen Kopfhörer zu tun hat. Unnötigen Schnickschnack hat der SRH1540 nicht nötig, das Design ist Shure meiner Meinung nach außerordentlich gut gelungen.
Die Verarbeitung ist makellos, ich kann keinerlei Schwächen erkennen. Alle Komponenten sind aus hochwertigen Materialien gefertigt – der SRH1540 wird einem denke ich für viele Jahre begleiten.
Komfort
Ein sehr wichtiger Punkt bei Kopfhörern ist wie bequem sie zu tragen sind, denn was nützt einem der beste Klang, wenn man den Kopfhörer nur 10 Minuten auf dem Kopf erträgt?
Obgleich der SRH1540 nicht ganz an den überragenden Tragekomfort meines AKG 702 ankommt, ist er dennoch ein außerordentlich bequemer Kopfhörer.
Die Ohrpolster aus Alcantara und „Memory Foam“ (ein Schaumstoff, der nur langsam seine ursprüngliche Form wieder annimmt) schmiegen sich regelrecht um die Ohren, es ist ein Gefühl als würde ein Teddybär den eigenen Kopf umarmen
Ich konnte den SRH1540 stundenlang ohne Beschwerden tragen, zweimal hatte ich ihn auf einem je vierstündigen Flug fast durchgehend auf. Das ist etwa mit dem SRH440 nicht möglich; den muss ich meistens nach einer Stunde kurz absetzen, auch wenn er alles andere als ein unbequemer Kopfhörer ist. Der Anpressdruck ist genau richtig; der Kopfhörer sitzt fest auf dem Kopf und rutscht nicht herum, er drückt aber nirgends unangenehm. Wie bei jedem geschlossenen Kopfhörer werden die Ohren mit der Zeit etwas warm, aber auch hier schlägt sich der SRH1540 deutlich besser als viele andere geschlossene Kopfhörer. Es wird nie richtig unangenehm, sogar in dem heißen Sommer den wir hinter uns haben, konnte ich ihn ohne Probleme tragen.
In der Praxis
Der Shure SRH1540 ist trotz seiner Größe mit 286 g außerordentlich leicht. Das ist sicherlich der cleveren Auswahl der Materialien zu verdanken, wie etwa den Kopfbügeln aus Aluminium. Das würde ihn eigentlich auch für mobilen Einsatz prädestinieren - da er allerdings keinerlei Faltmechanismus besitzt wie z.B. der SRH440, ist er dafür dennoch nur bedingt geeignet.
Nichtsdestotrotz habe ich ihn natürlich auch unterwegs ausprobiert. Mit einer Empfindlichkeit von 99 dB/mW und einer Impedanz von 46 Ω dürfte er auf den meisten mobilen Abspielgeräten laut genug sein; auf meinem iPod Classic war für mich die Lautstärke in den meisten Situationen absolut ausreichend. Nur bei starkem Umgebungslärm oder sehr dynamischen Alben wie z.B. „Brothers In Arms“ von Dire Straits (originales Master) kann es etwas knapp werden. Ich höre allerdings in der Regel nicht besonders laut, falls ihr es gerne krachen lässt (nicht unbedingt zu empfehlen, aber das ist natürlich ein anderes Thema), dann könnte ein zusätzlicher mobiler Kopfhörerverstärker notwendig werden.
Da ich seit vielen Jahren Studio-Kopfhörer mit einseitiger Kabelführung gewohnt bin, habe ich anfangs vermutet, dass mich die zweiseitige Kabelführung des SRH1540 etwas irritieren würde. Dem war aber zu meiner eigenen Überraschung überhaupt nicht so – es hat mich bei keinem Einsatzzweck gestört, weder unterwegs, noch z.B. bei Gesangsaufnahmen.
Manche audiophile Menschen behaupten ja, dass eine zweiseitige Kabelführung sowieso auch aus klanglicher Sicht besser wäre, da u.a. das Audiosignal beide Ohrmuscheln zur gleichen Zeit erreichen würde, so dass kein zeitlicher Versatz zwischen linker und rechter Ohrmuschel entstehe. Das ist zwar prinzipiell richtig – ich überlasse es aber euch auszurechnen, wie viel Zeitversatz auf ca. einem halben Meter entsteht, bei annähernder Lichtgeschwindigkeit des Audiosignals
Etwas Kritik gibt es bezüglich der Isolierung von Umgebungsgeräuschen, hier dämpfen andere geschlossene Kopfhörer durchaus mehr, so auch der SRH440. Für die Mikrofonierung und Aufnahme etwa von lauten Gitarrenamps würde ich also zu anderen Kopfhörern greifen (für den harten Studioalltag wäre mir persönlich der SRH1540 sowieso zu Schade), bei gewöhnlichen Anwendungen war aber auch der Dämpfungsfaktor des Shure durchaus ausreichend. Ich denke, dass der hohe Tragekomfort mit einer etwas geringeren Dämpfung erkauft wurde – für mehr Isolierung bräuchte es sicherlich auch mehr Anpressdruck. Da die Aufnahme von lauten Quellen wohl auch nicht der gedachte Haupteinsatzzweck des SRH1540 ist, lege ich das nicht negativ aus – mir ist hoher Komfort bei solch einem Premium Kopfhörer sicherlich wichtiger als optimale Schalldämpfung.
Ein richtiger Grund für Kritik meinerseits ist allerdings, dass der Kopfbügel keinerlei Markierungen für die Einstellung der richtigen Größe aufweist – einmal richtig eingestellt hält er dafür die Position fest und kontinuierlich. Bei mir persönlich ist das kein großes Problem, da ich den Kopfbügel einfach auf die maximale Größe einstellen muss. Das bringt mich allerdings zu einem weiteren Kritikpunkt: mein Kopf ist zwar nicht klein, aber ich denke doch, dass es viele Menschen mit größeren Köpfen gibt. Für die könnte sich der SRH1540 als zu klein herausstellen. Hier sollte man vor dem Kauf unbedingt einmal Probe tragen (was sowieso bei allen Kopfhörern sehr empfehlenswert ist).
Klang
Kommen wir also zur wichtigsten Kategorie, bei der sich die Spreu schnell vom Weizen trennt
Ich sollte vielleicht kurz erwähnen, dass noch bevor mir der SRH1540 für das Review zugeschickt wurde, ich ihn einmal in einem Laden kurz antesten wollte. Es wurden daraus zwei Stunden, die ich damals dort Musik gehört habe und den Kopfhörer nicht absetzen konnte, da mich der Klang dermaßen umgehauen hat. Ich sollte vielleicht auch noch hinzufügen, dass ich nicht besonders leicht zu begeistern bin, und Erfahrung mit dutzenden verschiedenen Studio-Kopfhörern habe. Viele lege ich schon nach fünf Minuten wieder weg, da mich in der Regel etwas stört. Nicht so beim SRH1540; hier musste mich damals ein Verkäufer freundlich darauf aufmerksam machen, dass der Laden bald schließe
Etwa einen Monat danach hatte ich also den SRH1540 zu Hause in den Händen, und war äußerst gespannt, ob meine anfängliche Begeisterung anhalten oder verfliegen würde.
Ziemlich bald bestätigte sich für mich eine Vermutung, die ich schon beim ersten Hören im Geschäft hatte: der Shure SRH1540 ist ein Kopfhörer für Musikliebhaber. Er ist meiner Meinung nach weniger für das kritische Abhören beim Mixing oder Mastering, als vielmehr für den reinen Musikgenuss entwickelt und abgestimmt worden.
Falls ihr euch nun denkt, dass dies eine nette Umschreibung dafür wäre, dass er für kritisches Hören ungeeignet und damit das Thema erledigt sei (was in vielen anderen Fällen auch zutreffen würde), so lest bitte weiter.
Ich würde den Frequenzgang des SRH1540 in den Mitten und Höhen als äußerst linear bezeichnen – er besitzt jedoch eine deutliche Anhebung im Tiefbass, sowie eine leichte Betonung der unteren Mitten. Während viele andere Kopfhörer „viel Bass“ nur vortäuschen wollen, und in Wirklichkeit eine (fürs kritische Hören sehr problematische) Anhebung im oberen Bassbereich bei etwa 100 Hz haben, so ist beim Shure dieser Boost wirklich im tiefen Frequenzkeller bei etwa 50 Hz angesiedelt. Dadurch klingt er ungemein druckvoll, bei Songs mit einem deutlich ausgeprägten Subbass-Bereich glaubt man beinahe, dass irgendwo im Raum ein Subwoofer mitarbeitet.
Das ist durchaus eine beachtliche Leistung, denn oft haben viele Kopfhörer genau hier Schwächen. Versteht mich nicht falsch, der SRH1540 ist sicherlich kein richtig basslastiger Kopfhörer wie etwa die Modelle von einem gewissen berüchtigten Doktor, aber eine doch relativ deutliche Bassbetonung ist vorhanden.
Diese Anhebung im Tiefbass, und das ist die gute Nachricht für diejenigen unter uns die die Kopfhörer auch zum Mixing und/oder Mastering verwenden möchten, ging zum Glück nicht auf Kosten der Verdeckung von anderen Frequenzen – ein Problem, mit dem die meisten Kopfhörer mit deutlich ausgeprägtem Bassbereich zu kämpfen haben.
Die Mitten klingen sehr natürlich, genauso wie die Höhen, welche im ausreichenden Maß präsent, aber in keinster Weise gehypt sind. Verglichen mit meiner Referenz, dem AKG K702, der freilich ein offener Kopfhörer ist, klingen sowohl die oberen Mitten als auch die Höhen etwas verhalten. Wenn man direkt nach dem K702 den SRH1540 aufsetzt glaubt man zuerst, dass er vielleicht ein wenig dumpf klinge; das ist aber nur dem direkten Vergleich geschuldet, da der K702 doch relativ hell abgestimmt ist. Ganz kommt der SRH1540 dennoch nicht an die überragende Klarheit des K702 heran, aber ich denke man müsste lange suchen, um einen geschlossenen Kopfhörer zu finden, der das tut.
Demgegenüber bietet der Shure das, was ich beim AKG schon immer vermisst habe: einen tiefen, druckvollen Bass, der beim Musik hören richtig Spaß macht. Seitdem der SRH1540 hier ist, habe ich zum reinen Musikhören fast ausschließlich ihn benutzt; den K702 würde ich lediglich für klassische und vorwiegend akustische Musik vorziehen, wie etwa Alison Krauss & Union Stations Album „Paper Airplane“, das mit dem K702 eine Offenbarung ist.
Der SRH1540 hingegen brilliert überall dort, wo man etwas mehr „Wumms“ vertragen kann, also bei Pop, Rock, Elektronic, etc. Die Betonung des Tiefbassbereichs lässt Kickdrums phänomenal klingen (wenn sie denn dementsprechend gut aufgenommen/abgemischt wurden), Synth-Bässe klingen so druckvoll, dass es eine reine Freude ist. Die leichte Betonung des Tiefmittenbereichs verleiht Gitarren, Pianos und männlichen Stimmen das nötige Gewicht, ohne dabei die oberen Mitten zuzumatschen.
„The Resistance“ von Muse, „Turn Blue“ von The Black Keys oder „Hand.Cannot.Erase“ von Steven Wilson sind nur einige Beispiele für Alben, die mit dem SRH1540 zu hören der reinste Genuss ist. Bei „Strict Machine“ und „Ooh La La“ von Goldfrapp oder bei „The Game Of Love“ von Daft Punk wird man regelrecht vom Bass überwältigt, während man bei „State Of Grace“ von Taylor Swift kaum glauben kann, wie druckvoll und gleichzeitig klar das Schlagzeug klingt.
Die hervorragende Impulstreue des SRH1540 ist sicherlich mit ein Grund dafür, weshalb er trotz reichlich Bass nicht an Klarheit einbüßt. Transienten werden äußerst präzise abgebildet – bei Totos „I Will Remember“ haben die Toms im Intro nicht nur reichlich Attack, sondern auch das nötige Gewicht, das sie auf den K702 etwas vermissen lassen. Während der Arbeit an einem Mix lassen sich unterschiedliche Einstellungen des Attack-Parameters eines Kompressors deutlich nachvollziehen.
Die Separierung von Instrumenten gelingt dem SRH1540 ebenfalls sehr gut. Selbst in sehr vollgepackten Arrangements wie etwa in Tears For Fears‘ „Sowing the Seeds of Love“ (das mixingtechnisch ein kleines Meisterwerk ist) lassen sich mühelos alle Instrumente und Elemente ausmachen.
Ähnliches gilt für die Tiefenstaffelung: Delays und Hallfahnen kann man problemlos heraushören. Auf Norah Jones‘ Album „The Fall“ etwa kann man gut erkennen, wie die Stimme der Sängerin bei jedem Song etwas anders mit Effekten angereichert wurde.
Bei der Stereoweite bzw. der „Bühne“ muss der SRH1540 gegenüber dem K702 leichte Abstriche machen; doch das war nicht anders zu erwarten, da hier Kopfhörer in offener Bauweise konstruktionsbedingt im Vorteil sind. Dennoch lässt auch die Stereodarstellung nichts wirklich vermissen.
Etwas weniger gut schlägt sich der Kopfhörer bei Mischungen bei denen die Tiefmitten sehr betont sind, hier ist es dann leicht zu viel des Guten. Andererseits kann man mit den SRH1540 auch Songs hören die äußerst präsente Höhen aufweisen, wie etwa „You Don’t See Me“ von Keane oder „Try“ von P!nk. Diese beiden Songs tun mit dem K702 fast schon weh, besonders bei etwas höherer Lautstärke.
Zusammengefasst kann ich sagen, dass ich mit dem Shure SRH1540 für mich die optimale Ergänzung zum AKG K702 gefunden habe. Will ich den Tiefbass in einer Mischung beurteilen, oder einfach nur Musik genießen, nehme ich den Shure; für kritisches Hören wie etwa das Aufspüren von Schnittfehlern, Klicks und Pops oder Rauschen nehme ich lieber den AKG, dem das noch etwas besser gelingt.
Würde ich den Shure SRH1540 empfehlen, und ist er den doch relativen hohen Preis wert? Beide Fragen kann ich, mit leichten Einschränkungen, absolut bejahen.
Ich würde den SRH1540 vielleicht nicht als den einzigen Kopfhörer fürs Mixing und Mastering empfehlen, wenn man aber schon einen (offenen) Kopfhörer mit etwas schlankerer Abstimmung (wie etwa alle von AKG) besitzt, ist der Shure die perfekte Ergänzung. Für den reinen Musikgenuss ist der SRH1540 ein Traum, außer vielleicht wenn man überwiegend Klassik oder akustische Musik hört.
Ob er einem den aufgerufenen Preis wert ist, muss natürlich jeder für sich selbst entscheiden, aber aufgrund der Qualität der Materialien und der Klangwiedergabe, sowie der wahrscheinlichen Langlebigkeit des Kopfhörers geht er denke ich durchaus in Ordnung. Auch sollte man bedenken, dass man für die Kontrolle des Bassbereiches mit Monitoren ein Vielfaches ausgeben muss. Erstens schwächeln hier so gut wie alle Nahfeldmonitore, außerdem wird man auch über (teure) Maßnahmen zur Kontrolle der Raumakustik nicht herumkommen, die ja bei Kopfhörern keine Rolle spielt. So gesehen ist der SRH1540 auch eine sehr gute Ergänzung für diejenigen, die kompakte Nahfeldmonitore zum Mischen benutzen.
Fazit
Der Shure SRH1540 ist ein ausgezeichneter Kopfhörer mit exquisitem Klang, hohem Komfort, hervorragender Verarbeitung und einem edlen Look.
Beim Musik hören macht er extrem viel Spaß, und mit kleinen Abstrichen ist er auch für Mixing und Mastering geeignet. Der relativ hohe Preis geht dank der gebotenen Qualität in Ordnung. Wer auf der Suche nach einem Kopfhörer der gehobenen Preisklasse ist, sollte ihn unbedingt mal Probe hören.
+ Detailreicher, ausgewogener Klang mit überragendem Bass
+ Sehr bequem
+ Hochwertige Materialien
+ Hohe Verarbeitungsqualität
- Dämpfung von Umgebungsgeräuschen nur durchschnittlich
- Kopfbügel weist keine Markierungen zur Einstellung auf
- Für Menschen mit großen Köpfen eventuell etwas zu klein
- Eigenschaft