cello und bass
Mod Streicher/HipHop
Das geht ja wohl gar nicht vor einem Jahr schrieb ich:
Zum Shadow mach ich bald einen eigenen Thread auf...
Und passiert ist hier nix.
Zum Glück ist mein Cello aber mehr gespielt worden, als im Jahr vorher . Das tägliche Üben klappt leider nicht, aber ich spiele wieder mehr! Dem Cello, meinen Fingern und der Intonation bekommt‘s .
Nun zu meinem Review über den Shadow SH955 NFX-C Cello Tonabnehmer
Unboxing-Bilder gibt es nicht, denn das Auspacken hat @fiddle für mich übernommen . Das Tonabnehmersystem wird in einer Plastikpackung geliefert, die einzelnen Teile zusätzlich in „Knallfolie“ verpackt. Ästhetisch ist was anderes, zweckmäßig ist die Verpackung schon. Die Dokumentation ist ein schlechter Witz, für 4 verschiedene Tonabnehmer das gleiche Manual mit wenigen Zeichnungen. Andererseits – die Montage ist eigentlich selbsterklärend und hier geht es sicherlich vor allem um eine Frage von Gwährleistung,… (Bitte klemmen Sie keine Katze zwischen Tonabnehmer und Steg, das Tier könnte verletzt werden,… )
Das System selber besteht aus 2 „Nanoflex-Flügeln“, die bereits verdrahtet sind und der Vorverstärkereinheit.
Die Montage:
M.E. ist die Montage des Shadow-Nanoflex-Cello-PUs nicht ganz unkritisch. Die Folie der Tonabnehmer muss nämlich unter die Füße des Stegs. Hierzu müssen die Saiten ganz entspannt sein und der Steg muss angehoben werden. Das geht nicht „mal eben“ und das Stellen des Stegs ist auch nicht ganz unkritisch. Im schlimmsten Fall kippt dann noch der Stimmstock um und dann hilft nur noch der Gang zum Geigenbauer… Ich hab es anders gemacht und hab den Tonabnehmer gleich vom Geigenbauer einbauen lassen:
Sehr interessant der Einbau des PU: fiddle hat da einen "höhenverstellbaren Steg", der die Saiten hielt, wärend er den PU unterbaute:
Anhang anzeigen 424957
Mit dem Werkzeug (dem Saitenheber/Schraubsteg/wtf das Ding genannt wird – und der nötigen Erfahrung) ist das dann einfacher, den PU zu installieren. Das ist auch schon einer der Nachteile des Shadow-Systems: die Nanoflexfolie inklusive der Anschlusskabel verbleiben am besten am Instrument. Der (gefühlte) halbe Millimeter, der die Folie dick ist und der der Steg nach der Montage höher steht, ist da zu vernachlässigen.
Die Kabel von der Folie zum PU sind mehr als ausreichend lang und werden mit Hilfe von Micro-Klinkenverbindungen (?) mit der Vorverstärkereinheit verbunden. Ich hab sie jetzt für dieses Foto einmal herausgezogen, sonst bleiben sie bei mir stets montiert.
Der Vorverstärker wird mit einer Schrauben-Mutter-Konstruktion an den Saiten zwischen Steg und Saitenhalter befestigt. Das ist etwas wackelig und nicht so schön. Allerdings fällt mir keine bessere Stelle ein, ohne dass die Kabel von der Folie zum Preamp endlos lang werden.
Die Nanoflex-Tonabnehmerfolien:
Was soll ich zu den kleinen Folien sagen . Schwarz, etwas größer als meine Stegfüße und am Ende mit kleinen Einheiten versehen, aus denen das Kabel kommt, mit dem man beide Abnehmer an den Vorverstärker anschließt. Nicht sehr auffällig, die Kabel sind schon reichlich lang, ich hab meine mit einem kurzen Gummiband fixiert, damit sie nicht rumschlackern. Will man die Vorverstärkereinheit nicht nutzen, könnte man die Microklinkenstecker (?) vielleicht im F-Loch versenken, ausreichend lang sind die Kabel wahrscheinlich. Ich lasse aber das System einfach immer montiert, für „ganz klassische Auftritte“ hab ich noch ein anderes Cello .
WICHTIG: Eine Klangbeeinflussung rein akustische konnte ich NICHT feststellen!
Der Vorverstärker:
Hierbei handelt es sich um ein kleines Plastikteil, das leider in meinen Augen eher ramschig als wertig aussieht und sich auch so anfühlt. OK, die Potis (die ich nicht brauche, einmal beide Regler auf Vollanschlag, gut ist) fühlen sich schon gut an, lassen sich stramm aber nicht schwergängig drehen und bleiben in ihrer Position, aber das Gehäuse in einem silbergrau Ton wirkt schon eher billig . Leider sind die Klinkenbuchsen, an die man die Nanoflexfolie anschließt, nicht mit dem Gehäuse verbunden.
Sehr positiv: zumindest die wichtige Klinkenbuchse, mit der man aus dem Preamp rausgeht, ist mit einer Mutter am Gehäuse festgeschraubt. Hier wurde nicht zu sehr gespart, auch wenn es sich um eine Kunststoffbuchse handelt.
Die Batterie (eine recht gewöhnliche 3V Flachbatterie CR 2032) ist offen unter einem Clip untergebracht. Natürlich dadurch schnell zu wechseln, aber die Batterie hält ewig. Schöner wäre es vielleicht anders gewesen…
Das wichtigste ist aber, dass der Vorverstärker gut und rauscharm seinen Dienst verrichtet . Er macht also genau das, was von ihm erwartet wird. Und das ist das wichtigste (neben einer ausrechenden Robustheit, die ich dem Gerät zutraue ).
Zum Klang:
Das ist ja das Wichtigste! Mir gefällt er gut und laut meinem Lieblingstoni lässt sich da gut was draus zaubern (ja, das Mischpult ist kein Klärwerk ).
Was schon auffällt: Typisch Piezo werden pizzicatos sehr stark verstärkt und bringen „wumms“ und „pings“ mit, deutlich mehr, als rein akustisch. Hier muss man weniger machen, als mit einem Mikro als Abnahmemittel.
Gestrichen klingt das Cello etwas „hohl“, aber nur sehr wenig. Natürlich klingt das Instrument nicht ganz natürlich, aber deutlich mehr nach Violoncello, als ich es von anderen Piezos kenne.
Aber urteilt selbst!
https://soundcloud.com/cello-und-bass/allbluesadaption-nanoflex-cello-pu
Jetzt, wo ich die Aufnahme höre, fehlen mir ein paar Höhen… Aber die Aufnahme ist absolut unbearbeitet!
Zur Feedbackanfälligkeit:
Nichts
Ich hab mal das Cello direkt vor einen Monitor gestellt und dann den Monitor aufdrehen lassen. OK, ich hatte keinen Gehörschutz drinnen, aber ich fühlte mich schon an Iggy Pop’s „Make ist Tsunami“ erinnert, als ich nicht mehr Lautstärke wollte und ich noch kein Feedback hatte. Genau so soll es sein !
Natürlich würde er sich durch übles EQing zum Feedback treiben lassen, aber wer will das??? Als Effekt geht das auch anders…
Fazit:
Der Shadow SH 955 NFX ist jeden Cent wert! Er überträgt ein gut klingendes Signal vom Cello ohne dabei feedbackanfällig zu sein. Natürlich ist das Signal nicht so „echt“, wie das eines guten Mikrofons, aber das ist 1. teurer und 2. nicht so bühnenfest. Über das Design des Vorverstärkers lässt sich streiten, auch über den Platz, aber die Lösung des Geigenbruders war dann Shadow wahrscheinlich zu aufwändig.
Zusammenfassend:
PLUS
+ Klang
+ Preis (gegenüber manch einem Mitbewerber)
+ FeedbackunanfälligkeitZusammenfassend:
PLUS
+ Klang
+ Preis (gegenüber manch einem Mitbewerber)
+ PreampMINUS
- ist zum Verbleib am Instrument konzipiert (stört mich aber nicht) und am Besten vom Geigenbauer zu installieren
- Aussehen des Preamps
PS: Das Soundfile ist absolut unbearbeitet, durch ein Planet Waves Instrumentenkabel in ein Tascam US-122L. 4 Spuren in ½ Stunde im Studio1 incl. schneiden, kopieren,...
Verzeiht mir Fehler,…
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